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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.11.1940
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1940-11-16
- Erscheinungsdatum
- 16.11.1940
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- Deutsch
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stellung natürlich nicht einen erschöpfenden Querschnitt durch die gesamte deutsche Geschichte geben könne. »Sie stellt sich aber die Aufgabe, aus dem Reichtum der Vergangenheit eine Anzahl Epochen entscheidender Kämpfe hcrauszugreisen, um durch unmittelbare Anschauung ihrer Gestaltung das Bewußtsein der großen deutschen Geschichte zu vertiefen. Mit Hilfe des Auges sollen entscheidende Taten der deutschen Vergangenheit zur Er ziehung unserer Zeit beitragen und das Pflichtbewusstsein stäh len, den Kampf von heute im unbeirrbaren Geiste der Großen des deutschen Volkes durchzustehen. Die Ausstellung ,Deutsche Größe' soll in ihrer Wanderung durch die deutschen Städte brei testen Schichten Ansporn zur Tat des Tages sein, zugleich ein Antrieb zur weiteren Erforschung der deutschen Vergangenheit nnd zu tieferem Erfassen des entscheidenden Ringens unserer Tage. Sie soll mithelfen, dem Kampf des Führers zu dienen.» Nachdem Reichsleiter Alfred Rosenberg seine kurze Ansprache beendet hatte, ergriff'der Stellvertreter des Führers das Wort, um die Ausstellung zu eröffnen und um darnach die Ehrengäste aufzufordcrn, den Deutschen zu grüßen, dem wir es danken, daß Deutschland aus seiner tiefsten Erniedrigung zu seiner heu tigen Größe aufgcstiegen ist: Adolf Hitler. Mit dem Gesang der Nationalhymnen wurde die Feierstunde beendet. Die zur Eröffnung der Ausstellung erschienenen Ehrengäste machten daraufhin einen ersten Rundgang durch die Ausstellung. Die Ausstellung selbst beginnt bereits in der als Empfangsraum aus gestatteten Aufgangshalle des Neuen Bibliothcksbaus des Deutschen Museums. An den Wänden dieser Halle wirb der Deutsche Reichs adler in seinen hauptsächlichen Entwicklungsstufen vom Hansischen Adler des 14. Jahrhunderts bis zum Adler des Gryßdcutschen Rei ches gezeigt. Der erste eigentliche Ausstellungsraum ist der Karten- raum, in dem durch eine Reihe von hervorragenden Wandkarten die Entwicklung des Großdeutfchen Reiches in seinen Hauptabschnitten von der Wanderung und Staatenbilbung der germanischen Stämme bis zur Gegenwart dargcstcllt wird. In den folgenden Räumen wer ben wir dann durch die Hauptepochen der Entwicklung des Groß- deutschen Reiches selbst hinönrchgesiihrt. Beim Aufbau der Ausstellung wurde darauf geachtet, daß jede Epoche in besonders charakteristischer Form zur Anschauung gebracht wurde. Nach dem Kartenraum be treten wir den Raum, der den Germanenreichen gewidmet ist. Der Raum ist im Stil des Grabmals von Theuderich gehalten. An den Wänden finden wir Spruchtafeln, Karten, Bilder, Friese und Nach bildungen wesentlicher Schöpfungen der germanischen Kunst. Die da durch erzielte Wirkung wird durch die in den Vitrinen zur Schau gelegten Gegenstände, durch Kunde und Dokumente wesentlich erhöht. Außerdem befindet sich in den Vitrinen, die entlang der Wand aus gestellt sind, Schrifttum, das für die Kenntnis der betreffenden Epoche wichtig ist. Neben den umfassenden Werken begegnen uns hier je weils auch kurze darstellende nnd erzählerische Arbeite», die es jedem Volksgenossen erlauben, sie zu erwerben und mit ihrer Hilfe seine Kenntnisse zu erweitern. Der dritte Raum ist dem Fränkischen Reich gewidmet. Zur Ge staltung des Raumes find Motive der Pjalzkapelle in Aachen ver wendet. An den Wänden und in den Vitrinen befinden sich Text tafeln, Karten, Bilder, Friese, Waffen und Modelle sowie das dazu gehörige Schrifttum, wobei alles nach dem schon kurz gekennzeich neten Grundsatz ansgcbaut nnd zusammcngcstellt ist. Der vierte und der fünfte Raum sind dem Altdeutschen Kaiserreich Vorbehalten, Und zwar der vierte Raum der Zeit der Sachsen und Salier und der fünfte Raum der Zeit der Stausser. Der vierte Raum zeigt die Krypta des Speyerer Doms und in der Mitte eine Nachbildung des kaiserlichen Reiterstandbildes aus dem Markt in Magdeburg. Der fünfte Raum (Die Zeit der Staufer) zeigt die Arkaden von Wimpfen, einer hohenstaufischen Kaiserpfalz und in der Mitte den Braun schweiger Löwen. In beiden Räumen finden wir einige besonders entscheidende und interessante Dakumcnte. Der sechste Raum gehört dem Deutschen Osten, der Zeit der Hanse und des Deutschritter ordens. Für die Raumgestaltung wurde die Außenglieberung des Thorner Rathauses als Vorbild genommen. Vorresormation, Reformation und Bauernkrieg sind der geschicht liche Inhalt des siebenten Raumes, der nach dem Vorbild des Kai- sersaales der Nürnberger Burg gestaltet wurde. Im achten Raum wird die Zeit der Gegenreformation und die Zeit des Dreißigjähri gen Krieges nach Motiven aus dem Schloß Wallensteins in Güstrow gezeigt. Preußen und das Reich ist der Gegenstand des neunten Rau mes, der nach dem Barock der Zeit des Großen Kurfürsten gestaltet wurde. Die Wände zeigen die sechs Masken sterbender Krieger, die Andreas Schlüter in den Jahren 1S8S bis 17ÜV für das Berliner Zeughaus geschaffen Hai. Österreich und bas Reich ist das Thema des zehnten Raumes, für den der Stil des Jnnenraumes des Schlosses Belvedere bet Wien das Vorbild abgab. Der elfte Raum ist der Zeit der Befreiungskriege gewidmet. An den Wänden dieses Raumes zeigen sich besonders eindrucksvoll Bilder von den Geburtsorte» großer Deutscher. Hier ist der Anteil der einzelnen deutschen Stämme und Landschaften an der gesamtdeutschen Knlturleistung abzulesen. Thema des zwölften Raumes ist bas neunzehnte Jahrhundert »nd das Bismarck-Reich. Rings NM die Wand dieses Raumes zieht sich ein Nundfries mit den Wappen von scchsundzwanzig Bundes staaten. Der dreizehnte Raum ist dem Weltkrieg gewidmet. Das Thema des vierzehnten Raumes lautet »Los von Versailles« und im stinszchnten, zugleich dem letzten Raum der Ausstellung, wird die Schau abgeschlossen mit einer Darstellung: »Das Großdcutfche Reich Adolf Hitlers». Zwischen den einzelnen Räumen wird dem Beschauer das Verständnis der ganzen Ausstellung erleichtert durch Zeit drücken, die ihm die Übergänge zwischen den einzelnen Epochen auf- zeigen. Es ist natürlich unmöglich, mit diesen kurzen Bemerkungen einen Eindruck zu geben von der Großartigkeit dieser Ausstellung und der gewaltigen Fülle der Ausstellungsgegenstände, die aufs sorgfältigste ausgewählt und mit einem sicheren Gefühl für das die einzelnen Epochen kennzeichnende Gesicht aufgebaut wurden. Die Ausstellung zieht den Beschauer vom ersten Raum ab völlig in ihren Bann, denn sie veruiittelt ihm einen Geschichtsunter richt in einer Weise, wie er sonst kaum einmal in dieser unerhört lebendigen Anschaulichkeit geboten werden kann. Der aufmerk same Beschauer wird von diesem Nacherleben des gewaltigen Schicksalsganges der deutschen Geschichte aufs tiefste bewegt und es wird zweifellos eine weitreichende erzieherische Wirkung von der Ausstellung ausgehen, die durch eine Reihe von deutschen Städten wandern soll. Rein grundsätzlich kann gesagt werden, daß das Amt Schrifttumspflege den von ihm geschaffenen Ausstel lungsstil, der uns schon bei den Ausstellungen der letzten Jahre aufhorchen ließ, hier in vollendeter Weise geformt und in einer Schau, wie sie bisher nicht gegeben wurde, geprägt hat. Auch die Ausstellung »Deutsche Größe« läßt erkennen, daß der Ausgangs punkt der Ausstellungen des Amtes Schrifttumspflege das Schrifttum gewesen ist, ausgehend von der Erkenntnis, daß die reine Buchausstellung, hie es daneben natürlich immer geben wird, und die ihren guten Sinn hat, den Beschauer doch leicht ermüdet und daß sie ihm das eigentliche Thema der Ausstellung nicht in dem Maße zur Anschauung bringt, wie es an sich wün schenswert wäre. So wurde bei den Ausstellungen des Amtes Schrifttumspflcgc von Jahr zu Jahr in stärkerem Maße zur Erzielung einer möglichst großen Anschaulichkeit und Lebendig keit die Wirkung des Bildes in den verschiedensten Formen (Karten, Friese, Plastiken, Gemälde, Faksimiles von Dokumen ten, Modelle, Nachbildungen usw.) eingesetzt. Es wäre falsch, etwa deshalb, weil das Schrifttum räumlich gegenüber den ge zeigten Bildwerken zurücktritt, sich die Meinung zu bilden, daß das Schrifttum bei diesen Ausstellungen überhaupt Nebensache wäre. Im Gegenteil, gerade die Ausstellung »Deutsche Größe« läßt erkennen, daß das Schrifttum, auf den eigentlichen Sinn und die tiefere Wirkung der Ausstellung gesehen, wieder zur Hauptsache wird. Zunächst soll der Beschauer durch die bildlichen Darstellungen für den Gedanken der Ausstellung gewonnen und zum Verständnis für den geschichtlichen Ablauf des deutschen Volksschicksals geführt werden. In der Erinnerung des Be schauers wird jedoch, selbst wenn er mehrfach einen Rundgang durch die Ausstellung macht, nur ein Teil der Bildwerke hasten bleiben. Das ausgestellte Schrifttum zeigt ihm einen Weg zur Vertiefung dessen, was er durch seine Augen ausgenommen hat. Je nach dem Interesse des einzelnen Beschauers ist diesem die Möglichkeit gegeben, sich an Hand des ausgestellten Schrifttums diejenigen Werke auszuwählen, durch deren Lektüre er tiefer in das Gebiet und in die Epoche, für die er ein besonderes Interesse hat, sich einarbciten kann. Aus den geschichtlichen und kultur geschichtlichen Darstellungen wird er sich neue Kenntnisse er werben, und in den dichterischen Werken wird ihm das Bild der einzelnen Epochen in besonderer Weise lebendig werden. So möchten wir gerade in der Verbindung zwischen Bild und Buch 4»0
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