ersc^rernk.- Ernst Wilhelm Lfchmann Erdachte Briese §ebune/en Begegnungen geistiger Persönlichkeiten muß man diese Briefe nennen, die in solch gedrängter Aufeinanderfolge durch ihre erstaunliche Vielseitigkeit überraschen. Jeder Brief ist wie ein geschliffenes Kunstwerk, dessen geist volles Farbenspiel ebenso wie die geprägte Sprache einen Genuß vermitteln, der die Jllussion zur Wirklichkeit macht. Hier ist die Meisterschaft des EinfühlenS und der dichterischen Schau, wie fie bereits EschmannS „Grie chisches Tagebuch" zeigte, zu erstaunlicher Reife gebracht. Was dieses Buch vor allem auszeichnet, ist die innere Weite, mit der hier die Welt des menschlichen Geistes überhaupt umspannt wird. Die Briefe eines Heraklit oder Pontius Pilatus, an Machiavell oder Kierke gaard sprühen nicht nur von geistvollster Phantasie, sondern sind zugleich im Spiegel zeitgebundener Menschlichkeit eine Deutung jener großen inneren Vorgänge, die die Weltgeschichte von den Babyloniern an bis zur Gegen wart bewegen. Eschmann ist damit das Seltene gelungen, aus den Gesichtern vergangener Zeiten den klaren Blick zu finden, der Echtes vom Unechten scheidet und alles Geschehen in überzeitlichem Zusammenhang begreift. lA Lugen Diederichs Verlag Jena 1»»8 Nr. SS Mittwoch, den 2S. Mär, IMS