Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.03.1938
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1938-03-12
- Erscheinungsdatum
- 12.03.1938
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19380312
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193803123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19380312
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1938
- Monat1938-03
- Tag1938-03-12
- Monat1938-03
- Jahr1938
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
die Erklärung des Ministers über die Stabilisierung der Wäh rungen, über die wirtschaftliche Begründung der deutschen Ko- lonialsorderung und über die Lösung der Schuldenfrage. Der Daily Telegraph weist darauf hin, daß Großbritannien als Bei spiel für den Satz bezeichnet worden sei, der Handel folge der Flagge. Das Blatt betont die wirtschaftlichen Vorteile, die Deutschland bei Kolonialbesitz sofort haben würde, und schließt seinen Bericht mit der Feststellung des Ministers, daß die Rück gabe der deutschen Kolonien eine Angelegenheit der nationalen Ehre für Deutschland sei. Auch in der amerikanischen Öffentlich keit hat nach den Pressemeldungen die Rede große Beachtung gefunden. Die amerikanischen Korrespondenten unterstrichen in ihren Berichten besonders die Frage des Handels mit den USA.; es komme die Hoffnung auf eine Belebung der Handelsbeziehun gen zum Ausdruck. Das Berliner Tageblatt bemerkt dazu, man sollte sich in USA. in der Tat der Voraussetzung jedes gesunden Außenhandels bewußt sein, die mit dem Wort Austausch gekenn zeichnet sei. Deutschland habe einen hohen Bedarf an Rohstoffen; die USA. könnten sich durch Teilnahme an seiner Befriedigung vielleicht dauernder ein gutes Geschäft sichern, als wenn sie ver suchten, an allen möglichen Stellen der Welt Absatz für Fertig waren zu gewinnen. Die Funk-Rede habe erneut klargestellt, daß die konjunkturbeständige deutsche Wirtschaft nicht nur schon heute der sicherste Käufer für die Welt sei, sondern auch im Zeichen der steigenden Bedürfnisse einer wachsenden Bevölke rung mit zunehmender Kaufkraft für die Dauer bleiben werde. Auf welche Lage nun trifft die deutsche Anregung in der Welt wirtschaft? Kann die Welt für ihre Annahme schon ausreichend vorbereitet gelten? Die Aufnahme des Gesprächs mit Italien sei tens Englands ist zweifelsohne ein positives Zeichen. Allerdings wird es in London offiziell als ein zufälliges Zusammentreffen be zeichnet, daß die politischen englisch-italienischen Verhandlungen und die Besprechungen über eine Neusormulierung des englisch italienischen Handels- und Zahlungsabkommens in diesen Tagen begonnen wurden. Die fast beendete Abtragung der italienischen Außenhandelsrückstände bildet den eigentlichen Anlaß zu den Besprechungen. Man hält es in der City für durchaus möglich, daß Italien vermehrten Einfuhren aus England unter der Be dingung zustimmen wird, daß England durch Einschaltung seiner staatlichen Exportkreditversicherung Italien einen mehrjährigen Exportkredit gewährt. Von den tzandelsvertragsverhandlungen mit USA. scheint sich England keinen raschen Erfolg zu verspre chen angesichts der Tatsache, daß dort im November wieder Wahlen bevorstehen, die bekanntermaßen die Aktivität Amerikas stets lähmen. Auch Frankreich ist durch seine innere Krise ge hemmt. Um so mehr entfaltet England eine eigene Initiative größten Umfangs, gekennzeichnet durch Kapitaleinsatz großen Stils und kulturelle Werbung nach französischem Muster. Das Prinzip ist eindeutig: Großbritannien greift an; Träger des Angriffs ist die gesamte britische Außenhandelswirtschaft, gestützt und getrie ben von der Kapitalmacht der Nation, und Angriffsziel sind die Märkte, in denen Großbritannien sich wirtschaftlich und darum auch politisch bedroht fühlt. Das gilt nicht zuletzt im Hinblick auf die Entwicklung in Ostasien. Die Frankfurter Zeitung be tonte zugleich, daß zu der gleichen Zeit, in der in Japan selbst der unausgetragene Kamps zwischen Staats- und Wirtschasts- macht weitergeht, diese beiden Mächte hinter den kämpfenden Fronten in China ein schweigendes Bündnis eingehen. Die Heere kämpften um die Zukunft Nordchinas, aber währenddessen gehe im Hinterland bereits He lautlose Eroberung des Landes durch die Wirtschaft Japans vor sich. Die weiten Landschaften würden mit einem dichten Netz von Handelsgesellschaften überzogen. In dem der japanische Monopolkapitalismus einen Teil seines Reichtums in dem großen kriegerischen Spiel der Nation mit zum Einsatz stelle, gebe er so etwas wie eine Rechtfertigung sei nes Daseins vor der Zukunft des Landes. Wenn die großen japa nischen Wirtschafts-Unternehmungen einige Jahre ihr Werk in Nordchina fortgesetzt hätten, brauche man in Tokio nicht mit so viel Sorge aus die Gefahr einer Blockade durch die Angelsachsen zu sehen wie heute. Die Einsicht in diese Zusammenhänge könnte eine allgemeine Verständigungsbereitschaft auch in diesem Kraftfeld herbeiführen. Umsatzentwicklung im Einzelhandel bis Dezember 1937 Handelszweig und Betriebsform 1936 in A. von 1935 1937 1936 1937 in A. von 1933 Lebensmittelfachgeschäfle (vorwiegend ohne Frischobst und -gemüse)') Fachgeschäfte für Schokolade und Süßwaren Tabakwarenfachgeschäfte 109.0 111.6 IOS,If) 113 f, 107 fj I2g,4f) 188 fl Ländliche Gemischlwarengeschäfte: vorwiegend Lebensmittel") vorwiegend Textilwaren 113,6 110,0 107,2s-) 116,6 147.8s-) 156,8 Textilwarenfachgeschäfte insgesamt .... davon: Textilwaren aller Arten Kurzwaren Wirk- und Strtckwaren Wäsche 110.5 109.8 106,4 108.6 109.9 116,2 110,0 107.6 1139 110.7 110,7 116,6 110 108,0.) 114.7 115.3 115.2 112.8 123.5 120.6 115.4 107,7 115.3 111.5 108,2 115,1 117 s) 150,9 147.7 140,1 140.1 161.1 181,1 143.3 128,6 166.7 158,1 144,6 178.4 134 -f) Betiwaren Schnittwaren, Manufakturwaren . . Damen- und Mädchenkleidung . . . Herren- und Knabenkleidung .... Herrenausstattungen Herrenkopfbekleidung Teppiche, Möbelstoffe und Gardinen. Sportartikel und -bekletdung .... Schuhwarenfachgeschäfte Fachgeschäfte für: Möbel 127,5») 117 107,9 110,6 116,0 109 114 rd. I20f) 10g f III f) 117 f) I20-I28f) rd.20Sf) ISS f) 147 f> 181 f, Eisenwaren, Ösen und Herde') .... Eisenwaren, Haus- und Küchengeräte*) Glas- und Porzellanwaren, Hausrat . Funkgerät Elektrogerät Nähmaschinen Drogen 107 108,1 117 110,5 108,0 110.2-f) 117,6») 108 fl 113 f) IOS f) 108 f> IlO.Of) IIS f, 127 f, I7S fs ISS f> 138,Os) 226 f) Farben und Lacke Photo-, Kino- und Röntgenbedarf . . . Uhren Blumen Papier-, Schreibwaren und Bürobedarf . Büromaschinen und Organisationsmittel . Krastfahrzeughandlungen (Handelsumsätze) Landmaschinenhandlungen (Handelsumsätze) Garagen und Tankstellen 115 rd. 125 114 rd.HOf) I20-I2öf) 1I4,Sf) rd.22Sf) rd.24Sf) Einzelhandel Insgesamt II0.8 jj I10:)f) 14S:,f) h Gemeinsam ermittelt vom Statistischen Reichsamt und von der Forschungs stelle für den Handel beim RKW. h Ermittelt vom Statistischen Retchsamt. Ermittelt vom Institut für Konjunkturforschung, y Nur Absatz an Prtvat- verbraucher.-fsVorläufige Zahlen..) Berichtigte Zahlen.:) Nur Facheinzelhandel. Soweit ohne besonderere Bemerkungen: Ermittlungen der Forschungsstelle für den Handel beim Reichskuratorium für Wirtschaftlichkeit. Innerwirtschaftlich bleibt die vordringlichste Aufgabe die Anspannung und der Einsatz aller Kräfte. Im Hinblick darauf sei ein Aufsatz des Gauwirtschaftsberaters Jung in der Braunen Wirtschafts-Post zitiert über »Recht oder Pflicht zur Persönlich keit?« Danach werden die Begriffe »ständischer Aufbau« und »Organisation der gewerblichen Wirtschaft- in demselben Maße aktiviert, in dem die Wirtschaft in der Entfaltung von Aktivität und Initiative ihre höchste Pflicht erblickt. Der Staat gehe mit seinem Beispiel dadurch voran, daß er die letzten wirtschaftlichen Kräfte organisatorisch und planmäßig mobilisiere. Die eigenen Kräfte zu mobilisieren, sei die Wirtschaft selbst berufen, und da mit ihr kein bürokratischer Paragraphenadept hindernd.in die Armö fallen könne, sei die Organisation auf dem Grundsatz der Selbstverwaltung aufgebaut. Je rascher jeder Betriebsführer heute freiwillig die Pflichten übernehme, die aus dieser Gliede rung von Arbeit und planmäßig gelenkter Arbeit entstehen, desto eher werde er vergessen, daß es überhaupt noch einer Lenkung dieser Arbeit bedürfe. Dieser Gedanke ist an dieser Stelle schon oft ausgesprochen worden. Er wird auch für die Nachwuchsaus bildung eine immer größere Rolle spielen, namentlich beim Knapperwcrden derselben. Hier eröffnen sich zugleich dem Buch handel Einsatzmöglichkeiten, denn die Selbstbildung an Hand vor allem des Fachbuches erhält damit erhöhte Aufgaben. SO?
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder