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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.11.1897
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1897-11-06
- Erscheinungsdatum
- 06.11.1897
- Sprache
- Deutsch
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- Zeitungen
- Saxonica
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Allgemeiner Verein für Deutsche Litteratur. Protektorat: Seine Königliche Hoheit GroMerzog Karl Alexander von Sachsen-Weimar. Seine Königliche Hoheit Prinz Georg von Preußen. Vorstand: vr. Gustav von Gostler, Exc., Oberpräsident der Provinz Westpreuhen, Staatsminister a. D. zu Danzig, vr. Erich Schmidt, ordentl. Professor an der König!. Universität zu Berlin. Ehrenpräsident: Seine Durchlaucht Fürst von Bismarck, Herzog von Lauenburg. Demnächst erscheint: vr. Max Jordan, Geh. Ober-Regierungsrat a. D. zu Steglitz. Prof. Anton von Werner, Direktor der König!. Akademie der Künste zu Berlin. Aus »er ^ von Wilhelm Kaacke. Oktav. 21 Logen. Elegant broschiert 5 ^ ord., 3 ^ 75 H no., 3 ^ 50 H bar. Elegant in Halbfranz gebunden 6 ord., 4 ^ 50 H bar. Inhalt: Zugvögel. — Pfauenfedern. — Kuckucksnatur. — Tiefseeleben. — Lerchensporen. — Nutztrachten. — Orakel blumen. — Windröschen. — Schecken. — Jntelligenzmaße. — Ahnenbilder. — Ursäuger. — Stichlingsnester. — Mischoolkszukunft. An Schöpfungsgeschichten, insbesondere an Werken, welche dis Entwickelung der Lebewesen im Laufe der Erdgeschichte in «roßen Zügen schildern, mangelt es in der populär-wissenschaftlichen Litteratur Deutschlands durchaus nicht, aber uns fehlte noch ein «uch. das wie das vorliegende „Aus der Schöpfungswerkstatt" den Leser in gemeinverständlicher Sprache dazu anregt, sich liebevoll >n Einzelheiten zu dem Zwecke zu vertiefen, die Natur gleichsam bei der Arbeit, im intimen Kreise ihrer Werkstatt zu belauschen, um ihr da durch ihre tiefsten Geheimnisse abzuringen. Der Verfasser, von Kindheit an in der Natur heimisch, fand als Museums- und Tiergarten-Direktor wie als Forschungsreisender ausgiebigst Gelegenheit, seine Beobachtungsgabe zu verwerten, und durch die Früchte seiner Forscherarbeit, Nämlich durch die Werke „Schöpfung der Tierwelt", „Gestaltung und Vererbung", „Schöpfung des Menschen", „Grundriß der Ent« wrckelungsmechanik", durch seine Mitarbeiterschaft an „Brehms Tierleben" und durch zahlreiche Aufsätze in wissenschaftlichen und populären Zeitschriften ist derselbe — auch im Auslande — einer der bekanntesten deutschen Naturforscher geworden und beim ge bildeten deutschen Publikum seit Jahren bekannt und beliebt. Oft geht er seine eigenen Wege und scheut sich nicht, herrschenden Lehren ^ntgegenzutreten, sobald er sich durch Beobachtung und Nachdenken von ihrer Unhaltbarkeit überzeugt hat. Das Werk fordert den Leser dazu auf, Dingen auf den Grund zu gehen, die auch der Naturforscher oft unbeachtet läßt, die aber, scharf ins Auge gefaßt, nicht selten überraschende Ausschlüsse über wich'ige allgemeine Vorgänge in der Schöpfungswerkstatt geben. Die Leser mit solchen Vorgängen, mit den Wegen, die die schaffende Natur geht, und mit den Mitteln, deren sie sich zum Fortkommen bedient, vertraut zu machen, war der Zweck des Verfassers. Sein Buch ist im- Gegensätze zur Schöpfungsgeschichte, die den historischen Gang der Tier- und Pflanzenentwicke lung schildert, eine Schöpfungslehre, eine Gesetzsammlung der organischen Schöpfung, das den Leser mit der Ueberzeugung von der ehernen Unwandelbarkeit der Schöpsungsnormen tief durchdringt. Bekannt mit den Schwierigkeiten eines solchen Unternehmens ist der Verfasser stets darauf bedacht, den Leser unmerklich aus das gerade behandelte Problem hinzulenken und ihn ganz allmählich so dafür zu interessieren, baß es ihm schwer wird, sich davon zu trennen, ohne den Ausführungen bis zum Schluffe gefolgt zu sein. Diesem Bestreben konnte eine sür Fachleute bestimmte systematische Behandlung der Aufgabe, wie der Verfasser sie in seinem „Grundriß der Ertwickelungsmechanik" ver sucht hat, nicht dienen. Daher knüpft er an eine bunte Reihe von Dingen an und gewinnt dadurch die Möglichkeit, mit dem Leser auf den verschiedensten, oft versteckten, aber immer gangbaren und stets zum Ziele führenden Wegen in das Innerste der Schöpsungswerkstatt einzudringen. Daß sein Blick freilich nicht bis auf den Grund aller Dinge dringt, daß das Naturerkennen unüberschreitbare Grenzen hat, sagt der Verfasser in erfreulichem Gegensätze zu den meisten seiner Fachgenosfen nicht nur sich selbst, sondern in eindringlicher Weise auch dem Leser; den will er aber vor allem — und das dürfte der größte Vorzug des Buches sein — zur Verwertung alltäg licher Funde, zum Beobachten und zum Denken anregen. Von „Zugvögeln", „Pfauenfedern", „Kuckucksnatur", „Tiesseeleben", „Lerchen sporen", „Nutztrachten", „Orakelblumen", „Windröschen", „Schecken", von der Schwanzlänge der Tiere, dem bekannten Marschen Affen menschenbilde, von seiner Entdeckung eierlegender Säugetiere, von „Stichlingsneftern" und der Rassenmischung in Deutschland aus gehend, gelangt der Verfasser dazu, alle Hauptprobleme der organischen Schöpfung in den Bereich seiner Erörterungen zu ziehen, wobei gelegentlich auch Streiflichter auf soziale Fragen, wie die Frauenfrage u. s. w., fallen. Jedenfalls verdient Wilhelm tzaackes „Aus der Schöpfungswerkstatt" jedem Gebildeten als ebenso belehrende wie interessante Lektüre warm empfohlen zu werden. Durch ausführliche Besprechungen und größere Inserate in den gelesensten Zeitungen und Journalen werde ich Sie in Ihren Bemühungen für den Absatz des Werkes unterstützen und stelle Ihnen zu diesem Zwecke Prospekte zum Verteilen an das Publikum gern zur Verfügung. Da ich nur auf Verlangen versende, bitte ich um möglichst umgehende Aufgabe Ihrer Bestellung, bemerke redoch gleich zeitig, daß ich elegant in Halbfranz gebundene Exemplare — ohne jede Ausnahme — nur gegen bar liefern kann. Hochachtungsvoll Berlin Elßholzstraße 12, Anfang November 1897. Allgemeiner Verein für Deutsche Litteratur. vr. Hermann Paetel.
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