Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.10.1937
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- 1937-10-23
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- 23.10.1937
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deutschen Ostlande geben, die nicht sogleich mein Interesse forderte.« Bnchholtz las nach einer Staakboot-Fahrt auf der Cruttina: »Auf jenem Hang dort hat Bnchholtz gesessen. Mit gekreuzten Beinen, das Buch weit zur Erde gehalten, las er, dunkel, gedämpft. Wir wagten kaum zu atme». Besser als durch alle Vorträge sprach hier die masurische Seele zu uns.« Auf einer berufskundlichen Arbeitswoche dürfen natürlich die berufspolitischen Arbeitsgemeinschaften nicht fehlen. Die erste Ar beitsgemeinschaft schloß sich eng an den Aufsatz in »Ter Jungbuch- händler im Neuen Reich«: »Neuer Lebensraum für den Buchhandel« an. Die Absicht, die Teilnehmer zu beunruhigen, zum Nachdenken über berufspolitische Fragen und ihre eigene beruf liche Zukunft zu bringen, wurde vollauf erreicht. »Aufgerüttelt hat dieses Thema wohl jeden. Und obwohl darüber bis tief in den Abend hinein diskutiert wurde, so hat wohl mancher noch — mit sich selbst streitend — sich damit befaßt«. — Rolf S t o s b e r g, Königsberg führte zur Alltagsarbeit. Aus seiner reichen Erfahrung sprach er über die Verpflichtung und die Möglichkeiten zu buchhändlerischem Einsatz für das wissenschaftliche und belehrende Buch. Die sich an schließende, lebhafte Aussprache bewies, wie sehr es ihm gelungen war, aufzurütteln und anzuregen. Am letzten Tag, vor dem üblichen, abschließenden Nunögespräch, besuchten uns der Kauobmann von Ostpreußen, Heinz Kloos, und einige Herren der Landesleitung. Leider mußte der für diesen Nachmittag vorgesehene Vortrag des Gaukulturwartes Macrtins über »Ostpreußens kulturelle Leistung und Sendung« aussallen, da der Referent durch vordringliche amtliche Aufgaben anderweitig in An spruch genommen war. Die prachtvoll am Walde am Niedersee liegende Jugendherberge, deren freundliche Räume unsere Arbeit erleichterten und deren für sorgliche Eltern vorbildlich für unser leibliches Wohl besorgt waren, beherbergte während der Woche außer uns zunächst noch eine Pimpsen- gruppe aus der Saarpfalz und später zwei Klassen eines Königs- bcrger Oberlyzeums. Die .Herbergsgemeinschaft kam in einem ge meinsamen Singabend mit den Pimpfen und in einem kurzen all gemeinen Vortrag über die Bedeutung des Buches und des Buch handels für das Leben des Volkes vor den Mädels aus Königsberg und den Freizeit-Teilnehmern zum Ausdruck. Wie groß aber die Freude der Jungbuchhändler an den westdeutschen Pimpfen und ihrem prachtvollen Führer war, geht daraus hervor, daß der Gedanke, den Pimpfen einen Grundstock zur .Heimbücherei zu stiften, begeistert aus genommen wurde: Mehr als fünfzig von den Teilnehmern gestiftete Bücher können nach Saarbrücken gesandt werden! Sichtbar gestaltet wurde die Arbeitswochen-Gemeinschaft in dem uns allen sicherlich unvergeßlichen .Kameradschaftsabend. Ein Pro gramm »von Weltgeltung« überraschte den Hauptreferenten und den Leiter. Papi (der älteste Teilnehmer) als Ansager und Lautensänger war unübertrefflich. Trotz der kurzen Zeit war es dem »Vergnii- Aus dem Ratschläge für Antiquariats-Kataloge Von einem nebenamtlichen Verwalter einer Spezial-Bücherei er halten wir eine Zuschrift unter obiger Überschrift, der wir folgendes entnehmen: »Antiquariats-Kataloge sind Werbemittel, müssen also dem geschäftsmäßigen Prinzip ,Dienst am Kunden' huldigen. Biblio thekare — namentlich für Spezialbibliotheken —, die in der Regel ihr Amt nebenamtlich verwalten, verfügen somit über wenig Zeit und müssen sich schnell orientieren können, ob unter den im Antiquariat angebotenen Beständen einiges für sie von Interesse ist. Unter diesem Gesichtspunkt sind die meisten Antiquariate zur Veröffentlichung syste matischer Kataloge übergegangen, andere haben jedoch an der alpha betischen Anordnung festgehalten. Aber auch in dieser Gruppe von Katalogen sind häufig mehrere einschlägige Publikationen unter einem Stichwort zusammengefaßt. Als Beispiel wähle ich den mir eben zu gegangenen Antiquariatskatalog 42 der Dieterich'schen Universitäts- Buchhandlung in Göttingen, in dem sich folgende Stichwort gruppen finden: Adel, Amerika, Antisemitismus, Befreiungskrieg, Bismarck, Brandenburg, Braunschweig, Dänemark, Dreißigjähriger Krieg, Elsaß, usw., die teilweise mehr als eine Seite des Katalogs umfassen. Wenn diese Stichwortgruppen auf dem Titelblatt verzeichnet wür den, so dürfte den Interessenten die Orientierung erleichtert werden und damit auch eine größere Beachtung der Kataloge gesichert sein.« Kommende Versteigerungen Von I. A. Stargardt in Berlin werden am 28. Oktober Autographen und .Handzeichnungen versteigert. Die umfangreichste gungsausschuß« unter besonderer Aktivierung des »Doktors der Teil nehmer« gelungen, die Gedanken der Arbeitsgemeinschaft »Neuer Lebensraum für den Buchhandel« in einem fünsaktigen, tragikomischen Drama mit Prolog und Epilog im Himmel zur Darstellung zu bringen. Es war erstaunlich, welche schauspielerischen Leistungen von den Jung- buchhändlern vollbracht wurden, die Lach-Tränen flössen in Strömen! — Im Kreis um die Linde schlossen wir diesen Abend, wie wir es allabendlich taten, mit uuscru Liedern. — Vom Leben und Treiben in der freien Zeit wäre viel zu berichten, hier darf vielleicht auf die in der Zeitschrift »Der Buchhändler im neuen Reich« erscheinenden Bilder hingewicsen werden. Den großen Abschluß der Woche bildete die gemeinsame Fahrt zum Neichsehrenmal, zur Marienburg und nach Danzig. Von Alleu- stein brachte uns ein Autobus zum Neichsehrenmal, wo mir zunächst vor der großen mit unzähligen Lampen besetzten Leucht-Nelief-Karte die Schlacht bei Tanuenberg nacherlebten. — Gerade als wir dann auf das Neichsehrenmal zuschritten, öffneten sich die mächtigen, bronzenen Tore — die Wache marschierte auf —, der Denkmals hauptmann empfing uns und führte uns persönlich durch den ge waltigen Bau, an der Gruft des verewigten Feldmarschalls vorbei. — Dann die Marienburg! Wer von uns wird jemals diesen trutzigeu Bau an der Nogat vergessen! Vom tiefen Kellergeschoß bis auf die obersten Wehrgänge wurden wir geführt, durch die riesigen Höfe, die Kreuzgänge, die Kapellen und Remter. — Für viele folgte dann die erste Fahrt über die Neichsgrenze — wenn auch nicht ins »Ausland«, aber nach Danzig. Paß- und Devisenkontrollen gaben geradezu einen abschließenden Anschauungsunterricht zur Ergänzung der Freizeit arbeit und dann überwältigte uns das Erlebnis »Danzig«! »Das Ergebnis der Woche wurde hier auf sich von selbst ergebende Weise großartig zusammengefaßt, indem kritische und erhebende Ausblicke überraschten, die allen Teilnehmern unvergeßlich bleiben werden!« Mit einem offiziellen Empfang in einem der prachtvollen Säle des alten Rathauses schloß die Arbeitswoche, aber am letzten Sonntag be wunderten wir doch noch alle die Schönheiten dieser deutschen Stadt, stiegen auf den hohen Turm der Marienkirche, machten noch eine .Hafenfahrt und eine kleine Seefahrt nach Gdingen, wo mir einen Eindruck von den polnischen Leistungen bekamen. Von Zoppot aus, wo wir wieder an Land gingen, wanöerten wir an der See itlang über Glettkau nach Oliva, in dessen wundervollem, alten, im Abend licht bezaubernden Schloßpark wir als Ausklang der gemeinsamen Woche noch ein Serenaden-Konzert mit Werken von Mozart und Haydn hörten. Die briefliche Fortsetzung der Arbeitswoche erlaubt die Behaup tung, daß eine tiefe Wirkung von ihr ausgegangen ist. Nicht zum wenigsten hat das Land selbst mit dazu beigetragen, daß selbst das Thema der Arbeit wie auch die landschaftlichen Eindrücke zu einem Erlebnis für die Teilnehmer wurden, dem Erlebnis des politischen Raumes im deutschen Osten. Hans Köster. Antiquariat Gruppe der Autographen entfällt auf die Abteilung Geschichte mit Briefen von Blücher, Gneisenau, Hindenburg, Gustav Adolph, Wollen stem, der Königin Luise u. a. In den übrigen Gruppen Literatur, Wissenschaft, Musik und Bildende Kunst fallen besonders Briefe von Goethe, I. H. Merck, Heinse, Fichte, N. Wagner und E. D. Friedrich auf. Ter Brief C. D. Friedrichs, der für die Ideenwelt des Künstlers bedeutsam ist, wird mit NM 750.— bewertet. Unter den Handzeich nungen finden sich solche von Blechen, W. Busch, Dillis, Hosemaun, Angelika Kauffmann, I. H. Lips, Menzel, I. M. v. Rohden u. a. In der Reihe der großen Versteigerungen des Antiquariats Ul- rico Hoepli in Mailand kommen am 29. Oktober im Zunft haus zur Meise in Zürich wieder eine Reihe Manuskripte, Miniaturen, Inkunabeln, Musiker-Autographen, illustrierte Bücher des 16. Jahr hunderts, italienische Literatur und kostbare Einbände zur Versteige rung. Der darüber erschienene Katalog weist neben größter Sorgfalt in der Beschreibung der angebvtenen Stücke die bekannte glänzende Ausstattung auf und ist mit achtzig Tafeln geschmückt. In Mailand versteigert die gleiche Firma vom 8. bis 11. November die Sammlung Evan Mackenzie, die hauptsächlich illustrierte Bücher des 18. und 19. Jahrhunderts, Luxusausgaben, italienische, französische und englische Literatur und Kunst umfaßt. Das Leidener Antiquariat Burgersdijk L Niermans versteigert vom 8. bis 15. November mehrere Bibliotheken aus ver schiedenen Gebieten, meist wissenschaftlichen Inhalts. Der darüber erschienene Katalog verzeichnet rund 3000 Nummern. Die Bibliothek l)r. I. Häberlin und andere Beiträge werden von dem Antiquariat Karl L Faber in München vom 11. bis Nr. 246 Sonnabend, den 23. Oktober 1937 841
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