<5ü-r. ü^tLtik-AeüvL üLe^»i«»i«. i/^LL^!c^L/»r Z20 Seiten in Ganzleinen gebund. mit farbigem Schutzumschlag RM 3.6» Wolfgang (Hoch schreibt über dieses Buch in der Deutschen Zukunft (Nr. ; vom 16. I. z8) . . . Wirklich heitere Bücher gibt eS wenige, ganz wenige. Des trefflichen Rudolf Presber« Werke gehören zu ihnen. Seinen so früh verlassenen Posten scheint Arthur-Heinz Lehmann einnehmen zu wollen. Leute, die so etwas schreiben, bezeichnet dieser Lehmann ausgezeichnet als „wohl wollende Skeptiker". Abgesehen davon ist über das Buch zu sagen, daß eS sich bildhübsch liest. Es handelt von einem Automobil, hat jedoch dm Vorzug, daß auch Nicht-Kraftfahrer sich daran beteiligen können, ja sollen. Sie lernm spielend all jene geheimnisvollen Ausdrücke, wie: „rechts einschlaßen", „Vergaser", „dritter Gang". Man kann sich nach der Lektüre sofort anS Steuer setzen, lernt dies jedoch a contrario, wie eö in der langweiligen Chrie heißt, Schultze-Naumburg nannte so waS: Gegenbeispiel. Der Verkehrspolizei sei empfohlen, sie möge daS Buch in unzähligen Exemplaren kaufen und mittlere Verkehrssünder zwingen, es ihr zum Ladenpreis abzunehmen. ES wäre eine sanfte Pön, und die Verkehrspolizei als Sortimenter machte ein Bombengeschäft. Der Philologe stellt aber erschüttert drei Tatsachen fest, die ihm in seiner Praxis fast nie, bestimmt nie als Dreieinigkeit vorgekommm sind, a) Dies Buch enthält keine Liebesgeschichte. Kein gottverfluchter HanS bekommt seine gottverfluchte Grete, die uns doch im Grunde völlig wurscht sink. rum lebten 4. m -- - - - sind. Bis zum letzten Augenblick zittert I Auslieferungslager in Leipzig; Carl daß doch noch ein völlig unmotiviertes Paar, wie in gewissen Filmm oder Theaterstücken, sein albernes Getue anhebt, bloS damit daS Publikum seine Helle Freude daran hat. Nein, Leh mann verzichtet auf diesen Lorbeer — ein heroisches Unternehmen, aber wir dankm eö ihm von ganzem Herzm. b) Lehmann erzählt, erzählt ganz richtig, wie einer am Stammtisch: „Also, meine Herren, da war ich mal. ..", und nun kommt er vom Hundertsten ins Tausendste, schweift ins Weiteste, ist aber diszipliniert genug, immer wieder zurückzufinden. Und die Abschweifungen sind vielleicht das schönste, wie bei Jean Paul, der aber doch leider vom Tausendsten ins Millionste gerät und ermüdet, o) Dieses Buch ist eine Ich-Erzählung. Weit gefehlt, zu glauben, dieser Lehmann verkröche sich wie die Feiglinge Goethe oder E. T. A. Hoffmann unter Decknamen wie Kapell meister Kreisler oder Werther, nein, schlicht und frisch stellt er sich in seiner seelischen Blöße voll erhabener Schamlosigkeit vor die Leser, die er mit traulichem „Ihr" anredet (hier ist doch ein AuSgleiten in den Opti mismus zu vermerken, er glaubt an mehr als einen Leser, auch eine, aber schmerzliche Einzigartigkeit dieses Buches). Er ist groß zügig genuß, über seinen Namen zu scherzen, der gar kein Name sei, so meint er. Ergriffen greifen wir zu unseren Zylindern und ziehen sie vom Haupte. Möchte ihm diese Ehrung noch mehr Freude machen als die hoffentlich reichlich abgesetzten Exemplare seines erfrischenden BucheS . . . S«. Fleischer (A Auslieferung für Österreich: vr. Frz. Hain, Wien 148» Nr. SS S-el'-s. den ». Msr. 1V7S