Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.10.1937

Am 27. Oktober erscheint in zweiter, verbesserter Auflage: VS« Kameradschaft uad Erlebnisse lm ilbootkmg Von Arnold Fischdick Mit 75 Frontaufnahmen und vielen Skizzen In Leinen RM z.8c> Geleitwort von Uboot-Kommandant Kptl. Remy Verfasser, <>tz> B-Iriebsführrr im Ruhrbirgbau, Hai t,n Ubootkri«, als Funkentelegraphist des UbooteS 90 erlebt; er war also da- Ohr seines Kommandanten in die Welt hinaus, d. h. vor allem in das Gewirr von Funk- sprächen verfolgter Handelsschiff«, wachsamer Küstenstationen, zum Angriff bereiter feindlicher Kriegsschiffe und Flieger. Sein geistiges Auge sah deshalb mehr, als das seiner Kameraden. Aber der vielfältige Dienst im engen Raum des Uboote» ließ ihn auch alles miterleben, was an Gefahren und Opfer, bereitschaft, an Freude und Triumphen, an Entbehrungen und Leiden von einer UbootSmannschaft auf viele Wochen dauernder Frontfahrt durchlebt wurde. Fischdick hatte die Nervenkraft, alle- niederzuschreiben, was ihn be- wegte und was er mit den Kameraden durchmachte. Aus seinen Niederschriften wurde dieses Buch, in dessen Bann der Leser ganz und gar gerät. Er sieht die verräterische Oelspur aus dem leckgeschlagenen Oeltank des UbooteS oder den von Kriegsschiffen umgebenen Konvoi, aus dem der UbootSkommandant die „dicksten" Schiffe herausschießt. Er fühlt mit, wenn die Wasserbomben der englischen Zerstörer um das schnell tauchend« Boot herum krachend explodieren, daß der Schiffskörper erbebt und die Glühbirnen zerspringen. Er hört die Schrauben der auf wilder Hin- und Herfahrt suchenden Zerstörer Über sich. Nervenzerreißend das Knirschen des Kiels auf dem felsigen Grund des von hundert Scheinwerfern taghell überstrahlten AermelkanalS, das plötzliche Auftauchen und Durchbrechen der Minensperren in waghalsiger Nachtfahrt. Erlösend der Humor, mit dem die Ubooishclden alles ertragen, bis sie heimkehrend, vom Leser mit Aufatmen begrüßt, den ersten deutschen Torpedobooten begegnen. Ohne Ruhmredigkeit, ohne Pathos sind diese Berichte. Und sind doch ein ergreifendes Heldenlied unserer UbootSleute. Der nunmehrig« Verlag des Fischdickschen Buches hat mit Rücksicht auf den kriegsdokumentarischen Wert der Fronlaufnahmen für eine bessere AuS. stattung des Werkes gesorgt. Die Bilder wurden zwecks möglichst guter Reproduktion auf Kunstdrucktafeln gedruckt. Li» r/5/eir. Fregatten kapitän Ernst Hintzmann, der Bundesführer des NSD.-Marine-BundeS, Bremen, begrüßte am 8. März I9Z7 die Absicht «ine- Neudruckes mit folgenden Worten: „In diesem Buche gibt der Verfasser... Berichte aus dem Kriegs- lagebuch wieder, das er auf den Kriegsfahrten des Bootes durch die Dover, straße, in die Biskana, in die Irische See, in die Gewässer um Schottland, die Orkney, und Shetland-Inseln usw. niedergeschrieben hat. Nicht nach, trägliche Erzählung einstigen Erlebens, die leicht ein Bild entstrhen läßt, das im Ganzen oder in Einzelheiten das Erlebte bewußt oder unbewußt an. erkennend oder ablehnend übermalt, ist daher dieses Buch, sondern die Schilderung des Erlebens selbst, so wie es während der Fahrten von einem UbootSmann gesehen und empfunden worden ist. marine, nur empfehlen. Sie kann daraus lernen, was Kameradschaft unter tüchtiger Führung geleistet hat und leisten kann." , , VF» /A5 «U« » » I /e«Re« «renZ/LHe« I I Walter Bamieisters Nattonalverlag, Essen Auslieferung durch Robert Hoffmann, Leipzig Bruno Betcke Der Briefwechsel des Buchhändlers Hirausgegeben vom Bildungsausschug de» Birsenverelil» Die große Zahl von Teilnehmern aus dem gan zen Reich und dem Ausland an den Fern kursen über den Briefwechsel des Buchhänd lers hat das Interesse an diesem Gegenstand klar erwiesen. Der Kursus ist deshalb auch in Buchform veröffentlicht worden, womit den An gehörigen des Buchhandels ein wertvolle« Lehrbuch und Nachschlagewerk in die Hand gegeben wird, das auch in keiner Geschästs- bibliothek fehlen sollte. Aus dem Werk lernt man klaren Ausdruck und die Kunst, jedes Schrei ben mit einer wirksamen Werbung zu verbinden. Auch der Verlag ist weitgehend berücksichtigt. Aus einer Besprechung: . ...es enthält eine solche Fülle guter Lehren, ausgezeich neter Musterbriese und wertvoller Anregungen, daß jeder Leser seinen Gewinn daraus ziehen wird. Ich glaube, dag mancher alte Buchhändler es mindestens so nötig hat wie der Lehrling. Deshalb ergeht an alle (Hess die Bitte, dieses nützliche Buck für die Geschästsbücherei anzu schaffen und auch zu lesen! Ich wünsche dem Buche viele Freunde, die dann nur noch gute Briefe schreiben werden!' Mitteilungen des Schweizerischen Buchhandlungs- gehilsen-Äereins, Bern, 17. Ig. Nr. 5/6. Umfang 18 Dogen Preis steif broschiert RM 5.-. In Ganzl. geb. RM 6.- Verlag des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig »14» Nr. SSO Donnerstag, den 38. Oktober 1987