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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.10.1937
- Strukturtyp
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- 1937-10-28
- Erscheinungsdatum
- 28.10.1937
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- Deutsch
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Professor vr. Menz- Leipzig beleuchtete in seinem Referat »W i r t s ch a f ts f r a g e n des Buchhandels- nach einem Blick in die Geschichte die Frage nach der Daseinsberechtigung eines deutschen Buchhändlerstandes und schnitt darauf Grund fragen der wirtschaftlichen Bedeutung und volkswirtschaftlichen Struktur unseres Berufes an, wobei die Feststellung, daß der lebendige Mensch Voraussetzung für jede gesunde und ethische Wirtschaftsgestaltung und die Organisation unseres Berufsstandes eine Kulturtat sei, besonderes Interesse fanden. Das Stadttheatec Stralsund sah zur Großkundgebung dicht- gefüllte Reihen. Nach Schumanns Tankred-Ouvertüre eröffnete der Landesleiter Pg. Diebenow die Kundgebung, in deren Mittel punkt die Ansprache des Adjutanten des Präsidenten der Reichs- fchrifttumskammer SS.-Obersturmführer Herbert Menz stand. Pg. Menz übecbrachte zunächst die Grüße des Präsidenten Staats rat Johst, um darauf grundlegend auf die Aufgaben nationalsozia listischer Schrifttumspolitik einzugehen. Bon dem anerkannten Grundsatz, daß Kunst sich nicht befehlen lasse, sei ein weiter Weg zu künstlerischer Zügellosigkeit. Nur das Gesetz der Zeit, das Nationalsozialismus heiße, könne wahre Freiheit schenken. Das Kulturkammergesetz gelte der Reinerhaltung des Berussstandes, wer also kulturelle Güter schaffen oder vermitteln wolle, müsse Nationalsozialist in Gesinnung und Haltung sein. Ziel der national sozialistischen Schrifttums- und Kulturpolitik fei: Das ganze Volk zum Träger einer deutschen Kultur zu erheben. — Nachdem der letzte Satz aus Beethovens V. Sinfonie verklungen war, las der Dichter Max Dreher »Literarische Erinnerungen». Der Landesleiter verkündete dann die Stiftung des Ernst-Mor'itz- Arndt-Preises für Angehörige der Reichsschrifttumskammer, der RM 750.— für den besten pommerschen Roman, RM 250.— für die beste Erzählung und RM 150.— für die beste Ballade vor sieht. Der Gruß an den Führer und dis Lieder der Nation be endeten die Feierstunde. Der Nachmittag war einer weiteren Arbeitssitzung gewidmet, in der der Kreisleiter Pg. Schütt die Grüße der Partei über brachte. Der Referent der Reichsjugendführung Pg. Fritz Heike umriß die Belange des Schrifttums, wie sie von der HI. aus ge sehen werden und stellte die sich ergebenden Forderungen an Schriftsteller und Buchhandel klar heraus. SS.-Obersturmführer Menz schloß die Reihe der Vorträge mit einem Referat über die Reinigung des deutschen Schrifttums. — Die Arbeit in Stral sund bedeutete für den pommerschen Buchhandel Bestätigung und Sicherung des Geleisteten, für die gemeinsame Arbeit der Fach- schaften einen verheißungsvollen Anfang. vr. Wolfgang Strauß Auf die Zusammenhänge kommt es an Blick auf den Sortimenterkursus 1937 Das lehrte von der ersten bis zur letzten Minute der Kursus leiter Prof. vr. Menz, der immer wieder mit wenigen Worten trefflich die großen Linien und grundsätzlichen Fragen eines Ge bietes aufzeigte und nicht zuletzt durch seine besinnlichen Vergleiche Beziehungen zum allgemein Menschlichen herstellte. Gerade seine die Einzelvorträge verbindenden Worte lehrten die Teilnehmer die Grundprobleme tiefer sehen, brachten, ohne es auszusprechen, Arbeits schwung und Leistungsmut in die Teilnehmer. So gesehen lohnt es wirklich, Buchhändler zu sein. Diese innere Befriedigung nun auch wirtschaftlich mit unter- und ausbauen zu helfen, dazu diente der Kursus, der vom 10. bis 16. Oktober vom Börsenverein zu Leipzig abgehalten wurde. Als Gäste des Börsenvereins lernten sich am Sonntag Abend im Buchhändlerhaus die 26 Teilnehmer aus allen Gegenden des Reiches und den angrenzenden Ländern Dänemark, Schweiz und Tschecho slowakei kennen und wurden auch gleich in die Arbeit der Woche mit hineingezogen, indem vr. Heß den Grundaufbau des buchhändle rischen Rechts erläuterte. So begann eine Arbeitswoche mit dem Hinweis auf die unbedingt notwendige Stanöesgemeinschaft, und jeder der folgenden Tage erhärtete die Feststellung, daß nur dann der Buchhandel so lückenlos funktionieren kann, wenn alle Zusam menarbeiten. Jeder kann mithelsen an der Bibliographie wenn er darauf acht gibt, daß jedes, auch das kleinste Druckwerk der Deutschen Bücherei zugeleitet wird, die ja die Aufgabe hat, das ge samte deutsche Schrifttum zu sammeln und bibliographisch zu er fassen. In Anbetracht der Tatsache, daß von den Ermittlungsmöglich keiten eines Buches die Leistungsfähigkeit des Buchhandels schlecht hin abhängig ist, war diesem Gebiet ein ganzer Tag gewidmet, vr. Frels von der Deutschen Bücherei berichtete vom Werden der Bibliographien in den letzten Jahrhunderten bis zum heutigen Tage. Praktische Snchübnngen sowie eine Besichtigung der Bücherei schlossen sich an. Die unmittelbare Fortsetzung dieses Themas brachte am Dienstag Bernhardt Wcndt, Leipzig, in der Bibliothek des Börsenvereins mit einer Vorstellung sämtlicher für den praktischen Gebrauch not wendigen Kataloge und Nachschlagewerke. Auch hier wieder zeigten die Nachschlagellbungen nicht nur den Wert der Bibliographien, sondern auch, daß es auf das Köpfchen des Sortimenters ankommt. Die Behandlung falsch angegebener, unvollständig ausgeschriebener usw. Titel brachte viel Anregungen für das praktische Verhalten im Beruf bei vorkommenden Fällen. Mit der bibliographischen Ermittlung von Büchern ist aber die Tätigkeit des Buchhändlers nicht abgeschlossen. Viel wichtiger ist für ihn, zu wissen, wo er nun diese Bücher auch erhalten kann. Das lehrte B. Wendt in einem Vortrag über den Antiquariatsbuchhandel am Sonnabend. Nachdem man die Struktur dieses Buchhandelszweiges kcnnengelernt hatte, waren vor allem die Hinweise auf die Spezial firmen für einzelne Gebiete wichtig und dürften von vielen Teil nehmern verwertet werden. Schließlich behandelte im Schlußvortrag vr. Uhlig die so oft gestellte und meist nur unzureichend beantwortete Frage nach der Lagerbewertung und der Ermittlung des Ge schäft s w e r t e s. Jahr für Jahr tritt an den Buchhändler die Frage nach der Bewertung seines Lagers heran, vr. Uhligs Zu sammenstellung der verschiedenen Jnoenturmöglichkeiten mit den Zahlenangaben über die Abschreibungsmöglichkeiten hat jeder Teil nehmer genauestens mitgeschrieben. Hier wurde wieder einmal ganz deutlich klar, wie eng gesamte Geschäftsgestaltung und ordnungs gemäße Buchführung Zusammenhängen; wie von der richtigen buch mäßigen Erfassung aller Geschäftsvorfälle die gesamte Lager- und Verkaufspolitik beeinflußt wird. Betrafen die bis jetzt erwähnten Vorträge und Arbeitsgemein schaften mehr den internen Betrieb bes Buchhandels, so wurde selbst verständlich auch in diesem Kursus die kaufmännische Wirkungs tätigkeit des Sortimenters nicht vergessen. Nicht das Lager, sondern die Persönlichkeit des Verkäufers schafft den Umsatz vr. Gerathewohl, München, referierte einen vollen Tag über moderne Kundenpsychologie, Verhandlungs- und Verkaufstcchnik. Da das Buch als Ware ja überall gleich ist, kommt der Leistung des Verkäufers erhöhte Bedeutung zu. Ihn deshalb einmal ganz genau von außen und innen unter die Lupe zu nehmen, ergibt sich aus diesem Tatbestand. Wenn nun »Verkaufen« als wunderbare Mög lichkeit der direkten Einwirkung ans Menschen zu bezeichnen ist, so war vr. Gerathewohls Vortrag selbst der beste Beweis für die Nichtigkeit seiner Ausführungen. Keiner der Kursustcilnehmer konnte sich seinen Argumenten entziehen. Auch seine Werbevorschläge werden wohl in dieser oder jener Form bei jeder der Teilnehmer-Firmen verwirklicht werden. Uber Schaufenstergestaltung sprach am Montag als Preisträger des Fachfchrifttum-Fensterwettbewerbes W. Weigand von der Polytechnischen Buchhandlung, Berlin. Zwei weitere Teil nehmer dieses Wettbewerbes ergänzten seine von Lichtbildern unter stützten Ausführungen mit eigenen Erfahrungen. Als Stiefkind der buchhändlerischen Werbung kann das Anzeigen wesen des Buchhandels, vor allem in der Tageszeitung usw., ange sehen werden, vr. W. N i ck o l d, Görlitz, widmete deshalb einen Teil seines Vortrages über »B u ch h a n d e l n n d Z e i t u n g« diesem Gebiet. Ist der Textteil ein geistiger Anreger für das Publikum, so 852 Nr. 250 Donnerstag, öen 28. Oktober 1987
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