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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.10.1937
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- 1937-10-29
- Erscheinungsdatum
- 29.10.1937
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- Deutsch
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730 neue Volksbüchereien in der Woche des Deutschen Buches 1937 Es wird uns geschrieben: Die Einrichtung von 730 Volks büchereien in Stadt und Land bedeutet eine kommunale Kulturlei st ung allerersten Ranges, die einen durch schlagenden Erfolg planmäßiger Zusammenarbeit von Staat, Par tei und Gemeinden bildet und den Durchbruch der Natio nalsozialist i scheu deutschen Volksbücherei im Bewußtsein der Öffentlichkeit herbeiführen wird. Sie erfolgte, nachdem in rastloser stiller Aufbauarbeit während der letzten anderthalb Jahre rund 1500 Büchereien eröffnet worden waren, und läßt die große Anspannung aller Kräfte erkennen, mit der zur Zeit auf diesem Gebiete des Kulturlebens gearbeitet wird. Von den 730 Volksbüchereien sind 68"/« völlige Neugründun gen, 34°/° find räumlich und bestandsmäßig derartig gründlich erneuert und vergrößert worden, daß ihre Reorganisation einer Neugründung gleichkommt. Es entfallen von ihnen auf Dörfer und Städte unter 5000 Einwohner mit insgesamt 780 000 Einwohnern 650 Büchereien mit 115 000 Bänden, auf 72 Klein- und Mittel städte sowie 8 Großstädte mit fast 1 Million Einwohnern 80HauPt- und Nebenbüchereien mit 135000 Bänden. Die Hälfte der Neugründungen erfolgte in den Grenzprovinzen (365 Büchereien), wobei der Osten mit 224 neben dem Rheinland einschließlich Saarpsalz (112) an der Spitze marschiert. Mitteldeutschland erscheint mit 316 neuen Büchereien, allen voran Thüringen, wo 144 Dorfbüchereien er öffnet werden, denen das Land Sachsen mit 66 und der Regie rungsbezirk Potsdam mit 40 Büchereien folgen. Der Norden und der Süden halten sich mit 32 bzw. 35 Büchereien die Waage. Zählen die 730 Büchereien insgesamt 14 Million Bände, so bedeutet das, wenn man — wohl zu hoch gegriffen,— 20°/« der Bücher als bereits vorhanden annimmt, einen Betrag von 1 Mil lion RM, der aus Anlaß der Woche des Buches dem Buchhandel aus den Gemeindekassen zugeflossen ist, nicht zu sprechen von den erheblichen Beträgen, die dem Buchbinderhandwerk hierbei zuge fallen sind. An dieser Zahl schon wird die große und dauernd steigende Bedeutung des Volksbüchereiwesens für den Buchhandel, das graphische Gewerbe überhaupt, sichtbar. So problematisch es ist, kulturelle Wirkungen mit Zahlen zu berechnen, läßt sich doch annäherungsweise feststcllen, was 14 Million sorgföltigst ausge wählter Bücher für einen Leserkreis von 1?4 Million bedeuten: 14 Million'Bücher bedeuten 114 Million Lesestunden je Buch, und da inan mit etwa achtmaliger Ausleihe je Band im Jahre rechnen kann, und ersahrungsmäßig auf jeden Entleiher min destens zwei Mitleser kommen, so ist leicht auszurechnen, was diese 14 Million neuer Bücher für die Verbrei tung des völkischen deutschen Schrifttums, für Fachbildung und Feierabend besagen. Es wird aber auch klar, mit wie verhältnismäßig geringen Kosten solche gewaltigen Wirkungen in die Breite und in die Tiefe zu er zielen sind. Verband der deutschen Buchhändler in der Tschechoslowakei Bericht über die 15. .Hauptversammlung in Brünn Der Verband der Deutschen Buch-, Kunst- und Musikalienhändler und Verleger in der Tsche che oslowakischenRepublik, Sitz Dux, hielt am 10. Oktober seine XV. Hauptversammlung in der mährischen Landeshauptstadt Brünn ab, um auch den mährisch-schlesischen Kollegen wieder ein mal Gelegenheit zu einem stärkeren Besuch der Tagung zu geben. Am Vortage fand eine Sitzung der Schulbücherverleger statt, die von allen Sektionsmitgliedern besucht war. Der Gesamtvor- stand trat zu einer mehrstündigen Beratung zusammen. An schließend vereinte ein Begrüßungsabend im »Blauen Saal- des Grand-Hotels vierzig Mitglieder zu zwangloser Aussprache. Die Hauptversammlung am 10. Oktober war für 9.30 Uhr im großen Sitzungssaals, der seitens der Handels- und Gewerbe kammer, Brünn, entgegenkommenderweise zur Verfügung gestellt wurde, anberaumt. Unter Leitung des Vorsitzenden C. Scheit hauer, Dux, und des Verhandlungsleiters Richard Karafiat, Brünn, wickelte sich die Tagesordnung unter außerordentlich aktiver Anteilnahme der fünfzig erschienenen Mitglieder ab. Als Vertreter der Handels- und Gewerbekammer^Brünn, war Herr Kommerzialrat Kudla erschienen. Auch befreundete Fachverbände und Fachgremien hatten Vertreter entsandt, und zwar: der Börsen- vcrein Herrn Albert Diederich, Dresden- das Gremium der Buch-, Kunst- und Musikalienhändler im Egerer und Reichenberger Han- dclskammerbezirk, Aussig, Herrn Vorsteher-Stellvertreter Herbert Miksch; das Buchhändlergremium Olmütz-Troppäu Herrn Vor steher-Stellvertreter Josef Katzer, Olmütz, und das Buchhändler- ArnoZt Piöa, Brünn. Vor Eingang in die Tagesordnung wurde des verstorbenen Altpräsidenten T. G. Masaryk in ehrender Weise gedacht. Der im Druck vorliegende umfangreiche Geschäftsbericht, dessen Ausfüh rungen durch das beigegebene statistische Material unterstrichen wurden, fand Anerkennung und einstimmige Genehmigung. Dem vom Schatzmeister, Herrn Richard Karafiat-Filla, Brünn, vorgctragenen Kassabcricht war zu entnehmen, daß die Einnahmen im Jahre 1936 Xi. 75 598.85 betrugen, denen Aus gaben in der Höhe von Xö. 71221.15 gegenüberstehen, sodaß Xö. 4 377.70 aus neue Rechnung vorgetragen werden konnten. , Als Ort der nächsten Hauptversammlung wurde Eger be stimmt, mit der Durchführung der Kassrprüfung für das Jahr 1937 wurden die Herren vr. Richter, Brünn, und Gerhard Beith, Grulich, betraut. Der einzige zur Verhandlung stehende Antrag: die einheitliche Wiedereinführung des 25prozentigen Rabattes bei Schulbüchern an Organisationsmitglieder, die ihren Pflichten voll Nachkommen, fand durch eine Erklärung des Obmannes der Schulbücherverleger sektion eine im Sinne des antragstellenden Gaues zufrieden stellende Lösung. — Die nun eingeschobene Verhandlungspause wurde vom Buchhandel der Stadt Brünn zur Kredenzung eines Frühstückes an die Versammlungsteilnehmer benützt. Die freie Aussprache brachte eine Reihe von Anregungen und Wünschen, von denen der Wichtigkeit halber der Wortlaut einer der gefaßten Entschließungen wiedergegeben sei: -Die deutschen Buchhändler und Verleger — vereinigt im Verband der Deutschen Buch-, Kunst- und Musikalienhändler und Verleger in der Tschechoslowakei — verlangen von den deutschen Schutzverbänden, Parteien, Instituten u. a. volles Verständnis für ihre wirtschaftliche und nationale Lage, um ihrer kulturellen Sen dung wie früher wieder voll und ganz Nachkommen zu können. Buchhändler und Verleger machen Schutzverbände, Institute und Parteien daher aufmerksam, daß es gegen die gesetzlichen Be stimmungen verstößt, wenn sie im eigenen Wirkungskreise nach weisbar verschiedentlich Buchhandel betreiben und so den konzes sionierten Buchhandel und dessen Gefolgschaften konkurrenzieren und diesen wichtigen Kulturfaktor schädigen, statt zu schützen.« Die zweite Entschließung, die durch den Börsenverein den zu ständigen Stellen zugängig gemacht wird, verweist in der Be gründung unter anderm darauf, daß ausweislich statistischer Er mittlungen bereits 1936 von vierzig befragten Mitgliedssirmen neun mit Betriebsverlust arbeiteten und die Zahl der mit Verlust arbeitenden Firmen weiter steigen wird. Hervorzuheben wäre noch die Anregung, sich für die Aus hebung des Zolles für Bücher in Liebhabereinbänden, deren Er scheinen mindestens dreißig Jahre zurückliegt, einzusetzen. Überaus starken Beifall fanden die Ausführungen eines an wesenden Professors einer Handelsakademie, die sich mit dem herr schenden System des Schulbuchverleihens befaßten. 861 Nr. 251 Freitag, den 29. Oktober 1087
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