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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.11.1937
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- 1937-11-03
- Erscheinungsdatum
- 03.11.1937
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- Deutsch
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Im Anschluß daran fand die Festaufsührung von Otto Triers »Thors Gast- im Deutschen Nationaltheater statt. Das Stück versucht wissenschaftliche Erkenntnisse der Vorgeschichte in dramatischer Form dem Zuschauerkreis nahezubringen und erhebt den Anspruch, weltanschauliche Fragen des Christentums und Germanentums zu lösen. Den Gästen wurde vor Beginn der Aufführung die Ehrengabe des deutschen Schrifttums, »Die Wei marer Blätter-, überreicht. Die Kundgebung Im strahlenden Glanz der Herbstsonne lag die Stadt am Sonntag, dem Eröffnungstag der Woche des Deutschen Buches. Die Weimarhalle hatte, wie in den letzten Jahren, sich in ein festliches Kleid gehüllt. Wartende Menschen umsäumten die Zu fahrtsstraßen, jubelnd grüßten sie Reichsminister vr. Goebbels, Reichsleiter Bouhler und ihre Begleitung auf dem Wege zu dieser traditionserfüllten Stätte des Thüringer Gaues. Vorher hatten Reichsminister vr. Goebbels, Reichsleiter Bouhler und Reichs statthalter Sauckel in stillem Gedenken an den Särgen Goethes und Schillers in der Fürstengrust Lorbeerkränze niedergelegt. Das Innere der Halle bot sich im Schmuck der Farben Gold, Rot und Grün. Uber den Blumen- und Fahnendekorationen erhob sich der Adler des Reiches, über ihm spannte sich in weitem Bogen das Wort »DieZeitlebtimBu ch«. Mit Heilrufen begrüßten die Anwesenden stehend Reichs- minister vr. Goebbels, Reichsleiter Bouhler und Reichsstatthalter Sauckel, die um I i Uhr erschienen. In ihrer Begleitung befanden sich Hanns Johst, die Hauptamtsleiter RL. Hederich und Wilhelm Baur sowie der Präsident der Reichstheaterkammer vr. Schlösser. In den ersten Reihen hatten die Ehrengäste Platz genommen, die Vertreter von Staat und Stadt, der Partei und ihrer Gliederungen, des Reichsheeres und des Reichsarbeits dienstes sowie zahlreiche Dichter und Schriftsteller aus dem Jn- und Ausland und Vertreter des Buchhandels. Den festlichen Aus klang der Kundgebung bildete das von der Weimarer Staatskapelle unter Leitung von Generalmusikdirektor Sixt meisterlich vorgetragene Vorspiel zum dritten Akt der Oper »Lohengrin-. Als der Beifall verklungen war, betrat Reichsstatthalter und Gauleiter Fritz Sauckel das Podium zu seiner Begrüßungs ansprache. Er hieß die führenden und gestaltenden Persönlichkeiten des deutschen Schrifttums und besonders Minister Or. Goebbels als in der Wcimarhalle Treuhänder des Führers auf dem Gebiet des Kulturschaffens in der Hauptstadt des Trutzgaues Thüringen herzlich willkommen. Seine weiteren Begrüßungsworte galten Reichsleiter Bouhler und dem Präsidenten der Reichsschristtumskammer, Hanns Johst, sowie den Vertretern des Reiches, der Partei, des Landes Thüringen und der Wehrmacht. Weimar und Thüringen seien dankbar dafür, so sagte der Redner, daß die klassische Stadt für immer als Platz für die Eröffnung der Buchwoche bestimmt sei. Dadurch erfahre jene internationale deutschfeindliche Welt eine Abfuhr, die, geführt von nichtswürdigen Emigranten, das klassische Weimar im Gegensatz zum nationalsozialistischen Deutschland bringen möchte. Niemals hätten Weimar und seine Großen mit jenen Mächten und schänd lichen Absichten etwas gemein gehabt, denn der Geist Weimars und seiner Heroen sei immer deutsch gewesen und habe sich auch niemals im Gegensatz zum Geist politischen Volkstums befunden. Dieser Geist von Weimar werde sür alle Zukunft deutsch, und zwar im höchsten Sinne Adolf Hitlers, sein und bleiben. Hierfür sei die Tatsache Beweis, daß sich die nationalsozialistische Weltanschau ung in Weimar rasch und gründlich durchgesetzt habe, und daß von Weimar aus bereits im Jahre l93l unter dem jetzigen Reichsminister vr. Frick eine bahnbrechende kulturelle Reform« arbcit eingesetzt habe. Mit solchen Anfängen aber lasse es Weimar nicht bewenden, denn diese Stadt werde nicht auf den Lorbeeren vergangener Zeit ausruhen. Sie sei bemüht, das Alte zu ehren, indem sie das Neue schasse. Für diese Absicht nannte der Gauleiter den Erweiterungsbau des Goethe-National-Museums, die ent stehende Nietzsche-Gedächlnishalle und die Bauten am Platz Adolf Hitlers zum Beweis. Niemals wird Weimar vergossen, daß der Vater aller Dinge der Kampf sei, denn schon die Weimarer Heroen seien Kämpfer und damit Überwinder alter unzulänglicher Auffassungen und Gewohnheiten gewesen. Auch heute müsse und solle der deutsche Dichter ebenso wie der deutsche Verleger und der deutsche Buchhändler frei sein von allen Bindungen an dunkle Mächte. Er diene im Buchschaffen der Zeit. Unsere Zeit aber ist nationalsozialistisch und daher erfüllt von den positivsten Kräften des deutschen Idealismus unseres Führers Adolf Hitler. Der Präsident der Reichöschrifttumskammcr Staatsrat Hanns Johst Besonders herzlich wurde der Präsident der Reichsschristtums kammer Staatsrat und SS.-Obersührer HannsJohst begrüßt, der in seiner Rede von der verpflichtenden Aufgabe des deutschen Buches in unserer Zeit sprach. Staatsrat Hanns Johst sagte da bei u. a.: Der Vater aller europäischen Philosophie, Heraklit, prägte das unsterbliche Wort von der Wahrheit in der Dichtung als dem Asyl der Sprache, und ein halbes Jahrtausend später begann Johannes sein schönes Evangelium mit dem Satz und Grundsatz: Am Anfang war das Wort! Die deutsche Nation hat diese Sendung des Wortes immer am revolutionärsten erlebt. Nicht umsonst wurde sie die Geburtsstätte, das Vaterland des Buches! Das Dritte Reich hat diese geistige Erlebniskrast des deutschen Volkes zur allgemeinen Buchpflicht vertieft, denn die --Woche des Buches- heißt nichts anderes als der Anschlag von sieben Tageskhesen an das Tor der neuen und jungen Zeit! Das Buch als der Spiegel alles Geschehens offenbart die Re sultate der Forschung, der geschichtlichen Erkenntnisse, der denke- rijchen Bekenntnisse, den Lehr- und Lernstoff der Technik, der Wirtschaft, der Chemie, der Medizin, der Geographie . . . kurz das Werden und Wirken der gesamten Wissenschaft! Dieses Fließen, ja Strömen der Dinge und ihrer Entwicklung in Dienst und Herrschaft offenbart in grandioser Weise, daß nicht der kurzfristige Individualismus Spitzenleistungen hervorbringt, sondern daß die großen Taten des Daseins immer sozialistischer Natur sind, das heißt: in der Gemeinschaft und aus dem Gemein- schastserlebnis heraus werden und wachsen. Unser heutiger Staat feiert bewußt die großen Demonstra tionen auf dem Maiselch auf dem Bückeberg, in Nürn berg und München. Das Selbstbewußtsein des einzelnen geht in dem größeren Symbol des allgemein völkischen Erlebnisses auf. Das befangene und relative Ich wird überglüht vom unüberwind lichen Jubel des kameradschaftlichen Wir! Von dem Präsidenten der Reichskulturkammer, vr. Goeb bels, wurde die S ch r i f t t u m s ka m m er an die Spitze der sieben Einzelkammern gestellt. Die Verpflichtung, die uns, die wir für den Geist im Raum dieser Kammer geradestehen, aus dieser Ehre erwächst, ist ernst, fordert gründlichste Gewissen haftigkeit und Rechtfertigung! Der Werdegang unseres Führers ist nur nach dem Schwer gewicht und der Sprachkraft seines Wortes abzumessen. Adolf Hitler ist das Beispiel der geschichtlichen Persönlichkeit, dessen Le benswerk und Lebenswirkung aus Wort und Antwort, aus Rede und Gegenrede allein zu verstehen ist. Er hat das Wort von der Oberfläche der parlamentarischen Geschwätzigkeit befreit. Sein Wort war die erste nationalsozialistische Tat! Seine Rede schuf Tatsachen! Aus seiner Sprachgewalt wuchs das Reich! Und er sprach immer zum Volke. Denn er glaubte nicht an Schriftgelehrte oder Fachwissenschastler, an Geistige oder Wirt- 8«« Nr. 2b5 Mittwoch, Len 8. November 1937
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