Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.11.1937
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1937-11-04
- Erscheinungsdatum
- 04.11.1937
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19371104
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193711043
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19371104
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1937
- Monat1937-11
- Tag1937-11-04
- Monat1937-11
- Jahr1937
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Nr. 256 (R. 128) Leipzig, Donnerstag den 4. November 1937 lOl.Jahrgang Aufruf! Am 30. Oktober 1937 hat Reichsminister Or. Goebbels in Weimar die Jahresschau des deutschen Buches eröffnet. Er hat sich eingehend mit allen dabei ausgewählten Büchern und Schriften befaßt und am Schluß an den Buchhandel die Auf forderung gerichtet, auch seinerseits tatkräftig mitzuwirken, daß diese Spitzenproduktion unseres Schrifttums vom Buchhandel in den kommenden Wochen besonders herausgestellt wird. Ich fordere alle Sortimentsbuchhandlungen und Leihbüchereien auf, die in der Jahresschau des deutschen Schrifttums erfaßten Bücher und Schriften soweit als möglich im Schaufenster zu zeigen. Wo die Verhältnisse dies nicht gestatten, sind die Werke im Innern des Ladens zu jedermanns Ansicht aufzulegen. Von den Großstadtsortimenten wird aber auf jeden Fall er wartet, daß sie ihre Schaufenster in bester Weise für die Jahresschau zur Verfügung stellen. Die von der Jahresschau erfaßten Bücher sind im letzten Sonderheft von „Buch und Volk" verzeichnet. Weimar, den 31. Oktober 1937. Baur, Leiter des Deutschen Buchhandels. Aufgabe und Leistung des deutschen Verlegers*) Von Wilhelm Baur Von Aufgabe und Leistung des deutschen Verlegers kann man nicht sprechen, ohne sich zugleich der Bedeutung des deutschen Sor- timentes bewußt zu werden. Der deutsche Buchhandel ist ein Gan zes, und nicht nur deshalb, weil die nationalsozialistische Führung ihn im Dritten Reich zu einer geschlossenen Organisation zusam mengefaßt hat, denn der ganze deutsche Buchhandel kennt heute leine andere Verpflichtung als den Dienst an dem Schrifttum, das feines Volkes würdig ist und es in seinen politischen, geistigen und seelischen Kräften stärkt und vorwärtsbringt. In diesem Streben ist der deutsche Buchhändler — vor allem der Verleger — auf die Leistungen der schöpferischen Menschen seines Volkes angewiesen. So verbindet ihn ntit feinen Autoren das Band einer Arbeits- kameradschast, die sich in ihrer Vollendung zu einer wahrhaften Arbeitsgemeinschaft entfalten kann. Erst damit wird der Verleger seiner Aufgabe gerecht und heute zugleich seiner ständischen Ver pflichtung in der Rcichsschrifttumskammer; denn wir kennen nur diese große ständische Zusammenfassung im Dritten Reich: Autoren wie Buchhändler stehen im Dienst am deutschen Schrifttum. Mit der Schaffung der Reichsschristtumskammer hat der nationalsozialistische Staat auch aus dem Gebiet des Schrifttums einer organischen Einheit zur endgültigen Form und damit zu einer aufbauenden Arbeit verholfen. Überblickt man die Geschichte des deutschen Buchhandels, so findet man noch am Anfang des 19. Jahrhunderts den sogenannten Verlegersortimenter, der eine natürliche, der Wirklichkeit entspre chende Einheit war. Erst in den darauffolgenden Jahrzehnten er leben wir, wie sich daraus stetig fortschreitend der »reine Sorti menter« und der »reine Verleger« entwickelt. Diese Trennung zwischen dem Vertreiben und dem Verlegen begann mit dem Auf hören des Tauschsystems im deutschen Buchhandel. Die Entwicklung hat die Notwendigkeit dieser Arbeitsteilung bestätigt. Andererseits sind verschiedene Ansätze vorhanden, die beweisen, daß diese Ein heit der buchhändlerischen Betätigung auch heute noch bis zu einem gewissen Grade nicht entbehrt werden kann. So hat z. B. der Zcntralverlag der NSDAP, in den Jahren des Kampfes um die Macht notwendig sich sein eigenes Sortiment schaffen müssen. Und mancher andere Verleger auf den Gebieten des fach- und *) Mit freundlicher Erlaubnis abgedruckt aus »Weimarer Blätter. Festschrift zur Woche des Deutschen Buches 1S37«. wissenschaftlichen Schrifttums mußte den Vertrieb seiner Werke selbst durchführen. Diese Feststellungen sprechen nicht gegen das Sortiment, sondern zeigen nur den Umfang und die Vielgestaltig keit des Buchhandels aus. Auch das Sortiment steht vor einer ge waltigen Aufgabe: Es muß erkennen können, wofür es sich einzu setzen hat, was angesichts einer großen Verlagsproduktion nicht leicht ist. Die Verantwortung des Verlegers geht heute noch weiter denn je zuvor, und doch bewältigt auch er nur einen Teil in der gesamten Arbeit am deutschen Schrifttum. Diese geschichtliche Ver bindungslinie mag im Hinblick auch auf das Werden und die Ge schichte des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig zeigen, wie sehr gerade der deutsche Buchhandel dazu geschaffen war, sich schnell und organisch in die neu durch die Reichsschrist tumskammer gestellten Aufgaben hineinzufinden. Nicht die-kleinen Geister bestimmen den Lauf und die Geschicke eines Standes. Wenn aber ein Stand Männer sein eigen nennen kann, die über seine engen Standesgrenzen hinweg Volk und Nation richtig erkennen und mit heißem Herzen für ihre Würde und ihren Bestand eintreten, dann hat der Stand seine Daseinsberechtigung überhaupt erst erwiesen. So steht am Anfang des 19. Jahrhunderts die Gestalt des Buchhändlers Johann Philipp Palm. In diesem -Helden findet nicht nur der deutsche Buchhändler im allgemeinen sein Vorbild, Palm ist im besonderen das Vorbild für jeden deut schen Verleger von heute. Denn als Verleger der Schrift »Deutsch land in seiner tiefen Erniedrigung« wurde Johann Philipp Palm auf Befehl Napoleons I. in Braunau am Inn erschossen. Solche Männer sind im deutschen Buchhandel tätig gewesen. Sie haben wie auch Friedrich Perthes und in neuester Zeit Julius Fried rich Lehmann durch ihr Leben und Tun einzigartig dargelegt, daß die Ziele des Standes nicht graue Theorie zu sein brauchen, sondern daß es darauf ankommt, ihnen nachzuleben, wenn man ihnen nahekommen oder gar sie erreichen will. Wenn der heutige deutsche Verleger die Taten dieser Persön lichkeiten erkennt, so wird er auch seine eigenen Aufgaben richtig sehen und zu einer vorbildlichen Leistung für Volk und Staat kommen können. Es ist für den Verleger gewiß nicht leicht, aus einem großen Angebot von Manuskripten jene Werke herauszu finden, die er glaubt, vor sich selber und seinem Volke verant worten zu können, und von deren Notwendigkeit er überzeugt ist. Zu den großen verlegerischen Taten aber gehörte noch immer, daß 873
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder