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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.11.1937
- Strukturtyp
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- 1937-11-04
- Erscheinungsdatum
- 04.11.1937
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füllt seine Tage aus und macht sein Leben nicht eben leicht. Er muß alles opfern, was er hat, um zu der notwendigen Erhöhung seines Wesens, zu einer letzten inneren Läuterung zu kommen: ein zweites Kind, das ihm später geboren wird, stirbt, der Sohn opfert sein Leben als Seemann auf einem Schiff des Geschwaders des Grafen Spee, und schließlich sinkt auch seine Frau, durch so schweres Erleben tödlich getroffen, ins Grab. Jetzt kehrt er wieder in sein Fischerdorf zurück, von seinen Toten begleitet, und jetzt findet er auch den Weg zum Herzen der Menschen dieses Dorfes. Er weiß nun um sein Werk, und er hat eine Heimat, und er weiß auch dies: »Der Geist, der über den Wassern bei Helgoland und den Falklandinseln schwebte, da brausende Tiefen deutsches Leben tranken, dieser Geist ist unvergänglicher Lebens- und Schöpsergeist dem Kommenden.« So mündet das Leben der Gestalten Johanna Wolffs immer wieder in den großen Strom des Lebens ihres Vol kes, für das sie sich verantwortlich fühlen, sei der Kreis, in dem sie zu wirken haben, äußerlich auch noch so klein und unscheinbar. Es gelingt ihr dabei stets von neuem, selbst das kleinste, einfachste Dasein bedeutend zu machen, da es sich in dem großen Gesetz volk hasten Schicksals erfüllt. Die Darstellungsart der Dichterin Johanna Wolfs ist einfach, volksmäßig schlicht, manchmal vielleicht etwas eckig, aber nie ver krampft oder unecht. Jeder Satz in ihren Werken läßt den Schlag eines Herzens spüren, das mit einer hingebenden, kindlich treuen Liebe zu ihrer ostpreuhischen Heimat, zu Volk und Vaterland erfüllt ist. Tag des Schrifttums in der badischen Gaukulturwoche Au der diesjährigen Gaukulturwoche in Karlsruhe nahm auch der Buchhandel wieder regen Anteil, vor allein an dem Tag des Schrift tums, der als Arbeitstagung der Neichsschrifttuinskammer gestaltet war. Schriftsteller, Bibliothekare und Buchhändler waren in den ver schiedenen Versammlungen in dem schön geschmückten Nathaussaale ver einigt. Das Hauptreserat von Obersturmführer SS. Herbert Mcnz- Bcrlin war von herrlicher Musik vom Verein für alte Musik umrahmt. Das Thema lautete: »Aufgaben nationalsozialistischer S ch r i f t t u m s p o l i t i k«. Immer wieder klang der Satz durch: »Kunst läßt sich nicht befehlen, aber sic läßt sich disziplinieren im Sinne jenes großen Wortes: Das Gesetz nur kann uns Freiheit geben«. Die allgemeinen Ausführungen von Menz wurden in feiner Weise durch den Vortrag von Adolf von Grolman: »Seelische Grcnzwachtam Oberrhein« ergänzt. Hier wurde sichtbar, was die Heimat als geistiger Raum für eine hohe Bedeutung im Gesamt leben eines Volkes hat und wie wichtig es ist, den Standort und damit auch die gegebene Aufgabe klar zu erkennen. Tie Nachmittagstagungen wurden vom Landesleiter der Reichs- schristtumskammer, Pg. Sepp Schirpf, eingeleitet, der nochmals in markante Worte kleidete, was uns allen durch den Verlaus der Tagung innegeworden war: daß diese gemeinsame Arbeitstagung in schönster Weise das Verständnis untereinander fördert. Nach der Erörterung praktischer Fragen des Schriftstellerberuses er hielt wieder vr. von Grolman das Wort und sprach über die Lage des Schrifttums und der Dichtung in Baden, die im allgemeinen eine gesunde Entwicklung zeige und beweise, daß der kulturelle Ernst der Lage auch vom badischen Schriftsteller begriffen werde. Professor vr. Löffler, Leiter des Landesverbandes Baden im Deutschen Sprachverein, gab wertvolle Winke über die Bestrebungen zur Reinerhaltung der deutschen Sprache, die die Brücke bilde zum Volks deutschtum im Ausland. Nach weiteren interessanten Ausführungen von Vertretern des Rundfunks und der Stadt wurde uns Buchhändlern sodann noch eine besonders freudige Nachricht zuteil. Ter Landesleiter konnte noch bekannt geben, daß die Stadt Karlsruhe beschlossen hat, den Etat der Stadt für kulturelle Belange um ein Bedeutendes zu erhöhen. Die Arbeitstagung wurde durch den neuen Gauobmann des Buch handels,^Herrn vr. Bra n, der an diesem Tage durch den Landesleiter Sepp Schirpf uns Buchhändlern vorgestellt wurde, beschlossen. Er dankte sowohl der Landesleitung für die wohlgelungene Tagung als auch der Stadtverwaltung Karlsruhe für ihre finanzielle Förderung der kul turellen Arbeit in unser aller Namen, vr. Bran leitete dann später auch noch die kameradschaftliche Zusammenkunft der badischen Buchhändler, die einen verheißungsvollen Auftakt zu einer fruchtbringenden Gemein schaftsarbeit innerhalb des Gaues bildete. Der Haupteindruck der Tagung läßt sich in den Worten zusammen- sassen: Gegenseitige Fühlungnahme der Menschen, die durch eine, wenn auch verschiedenartige Tätigkeit an einer gemeinsamen Aufgabe ver bunden sind, bereichert ungemein und zwar weit über den Nahmen der eigentlichen Vorträge hinaus. Man lernte vertrante Dinge aus den ver schiedensten Gesichtswinkeln sehen. Das bedeutet einen Ansporn von außen für frohgemute Weiterarbeit im Beruf und Bernfsgemeinschast. A. Ke. Vom niederländischen Buchhandel In den Fachzeitschriften für den niederländischen Buchhandel wird der vor fünfzig Jahren erfolgten Gründung der Amsterdamschen Boekverkoopers-Vereeniging gedacht und darauf hingewiesen, daß Amsterdam innerhalb der Niederlande eigentlich Anspruch auf die älteste derartige Vereinigung stellen kann. Das 1793 errichtete »Amsterdamsche Bockverkoopers Collegie« wurde allerdings im Jahre 1872 aufgelöst. Vierzehn Jahre später, also 1886, wurde die »Amster damsche Debitanten Vereeniging« gegründet, der im Jahre 1893 eine Bücher-Austauschstelle angeschlossen worden ist. In dem Rückblick auf die Jahre der Tätigkeit dieser Organisationeu führt die gegen wärtig bestehende Amsterdamsche Buchhändler-Vereinigung den im Jahre 1793 ausgestellten Grundsatz ihrer Vorgängerin als noch heute geltend auf. Der Zweck der Vereinigung gipfelt weiterhin darin, daß ihre Mitglieder zur ehrlichen und kaufmännisch einwandfreien Hand habung ihres Berufes angehalten werden. Die Tages- und Fachpresse in den Niederlanden brachte aus führliche Berichte von der diesjährigen Buchwoche. In allen größeren Städten des Landes, von Amsterdam und Rotterdam bis Groningen, vom Haag, von Vlissingen bis Arnhem und Eindhoven waren Aus stellungen veranstaltet. Durch Vorlesungen und andere Werbemaß nahmen ist das Interesse der Bevölkerung am Buch angeregt worden. — Die diesjährige, einhundertundzwanzigste Jahrestagung der Ver eeniging ter Bevordering van de Belangen des Boekhandels hat an Bord des Überseedampfers »Christiaan Huygens« stattgefunden. Das »Nieuwsblad voor den Boekhandel« brachte im Laufe dieses Sommers eine Reihe Aufsätze zu der Frage der zahlenmäßigen Zu nahme von Neuerscheinungen aus dem Büchermarkt. Von verschiedenen Seiten wird dieser Umstand als beängstigende Überproduktion be zeichnet. Diese Zunahme glaubt das »Nieuwsblad« aber in der Vermeh rung der niederländischen Bevölkerung und der Vielseitigkeit des in Büchern enthaltenen Wissensstoffes begründen und nicht etwa als beängstigende Erscheinung hinstellen zu müssen. Auf einen früheren Aufsatz zurllckgreifend, in dem betagt wird, daß der Niederländer- jährlich im Durchschnitt nur etwa zwanzig Bücher liest, wird er rechnet, daß theoretisch eine Zahl von 15- bis 20 000 Neuerscheinungen im Jahr berechtigt wäre anstatt der wirklich im Jahr erscheinenden 6000 neuen Werke. Die daran angeknüpften Überlegungen enden wieder in der Erkenntnis, daß allen im Buchhandel Beteiligten am besten dadurch geholfen werden kann, wenn mehr Bücher gelesen bzw. gekauft werden. Die Zeitschrift der niederländischen Sortimenter-Vereinigung »De Boekverkooper« weist auf ein Verfahren hin, das sich besonders in den großen Städten des Landes als eine Nebenerscheinung des Buch- handelsverkehrs herausgebildet hat. Die Buchhändler treffen sich an einem vereinbarten Ort und tauschen dort täglich ihre Vorräte aus. Ein Buchhändler, der bei Erscheinen sofort eine größere Menge von Büchern bezogen hat, kann an seine Berufskollegen ans diese Weise bei Bedarf einzelne Stücke abgeben. »De Boekverkooper« weist darauf hin, daß dieses »Clearingsystem« nicht dem Sinn der Bestimmungen der niederländischen Buchhandelsordnnng entspricht. — Eine nieder ländische Verlagsgesellschaft ist auf den Gedanken gekommen, für die höchsten Verkaufsziffern für ein von ihr herausgegebenes Werk an die betreffenden Buchhandlungen Preise auszuzahlen. Im »Nieuwsblad voor den Boekhandel« werden drei Buchhandlungen genannt, die einen Preis von je 50 Gulden für ihre Verkaufserfolge erhielten. Die Buchhandlungen waren zu diesem Zwecke in drei Klassen, und 878 Nr. 28« Donnerstag, den 4. November 1937
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