Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.11.1937
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1937-11-04
- Erscheinungsdatum
- 04.11.1937
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19371104
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193711043
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19371104
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1937
- Monat1937-11
- Tag1937-11-04
- Monat1937-11
- Jahr1937
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Geschäftliche Sitzungen in Weimar Sitzung des Rates der Gruppe Buchhandel Am Vortage der Feier der Eröffnung der Woche des Deut schen Buches fand unter Leitung des Vizepräsidenten der Reichs schrifttumskammer und Leiters des Deutschen Buchhandels, Haupt amtsleiter RL. Wilhelm Baur, eine Sitzung des Rates der Gruppe Buchhandel im Hotel Fürstenhof zu Weimar statt. Sie wurde um 8 Uhr mit längeren Ausführungen des Vize präsidenten der Reichsschrifttumskammer begonnen, der über die Arbeit und die Entwicklung in der Reichsschrifttumskammer wäh rend der letzten Monate sprach. Er unterrichtete feine engeren Mitarbeiter, die Leiter der Fachschaften, vor allem über sein neues Arbeitsgebiet in der Kammer, das sich über die Fragen des Buch handels hinaus auch auf die standespolitischen Aufgaben des Schriftstellers erstrecke. Seine Aufgabe werde es also sein, sich für beide Gruppen voll einzusetzen. Diese neue Arbeitsbelastung mache es notwendig, daß er von bestimmten Arbeitsgebieten des Buchhandels entlastet werde. Der stellvertretende Leiter des Deut schen Buchhandels, Pg. Martin Wülfing, wird deshalb außer den Ehrenverfahren mehr als bisher berufsständifche und allge meine fachliche Fragen des Buchhandels zur Entscheidung vorge legt erhalten. Herr Wilhelm Baur wies noch auf die Auszeichnung hin, die der Herr Präsident der Reichsschrifttumskammer dem Buchhandel damit erwiesen hat, daß er Herrn Wülfing zum Lan desleiter der Reichsschrifttumskammer im Gau Berlin — dem Gau, der die größte Anzahl der Mitglieder umfaßt — ernannt hat. Im Anschluß an die Weimarer Resolution des Deutschen Buchhandels vom Jahre 1938 gab nun der Leiter des Deutschen Buchhandels einen --Offenen Brief des Deutschen Buchhandels an den Buchhandel der Welt« bekannt, der sofort daraus der Öffent lichkeit übergeben wurde. (Er ist im Börsenblatt Nr. 252 und in der gesamten Presse abgedruckt worden.) Gleichzeitig wurden alle die Buchhandelsorganisationen der Welt, die sich bereits positiv zur Resolution geäußert hatten, anläßlich des Internationalen Berlegerkongresses zu Leipzig im nächsten Jahre zur Beratung über eine Konvention eingeladen. Herr Baur wies im Anschluß hieran auf die Bedeutung des Internationalen Verlegerkongresscs hin und brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, daß der Leiter der Fachschaft Verlag, Herr Karl Baur, zum Präsidenten des Internationalen Berlegerkongresses in Leipzig gewählt worden ist. Ec unterstrich die Notwendigkeit der engen Zusammenarbeit zwi schen den Fachschaftsleitern, ihren Fachgruppenleitern und den Leitern der Arbeitsgemeinschaften und der Geschäftsstelle der Gruppe Buchhandel zu Leipzig. Darauf wurden die einzelnen Punkte der Tagesordnung erledigt, die sich vor allem mit Einzel fragen der Buchgemeinschaften, ihren Lizenzausgaben, mit dem Pslichtbesuch der berufskundlichen Arbeitswochen des Buchhandels und der Berufsausbildung in Leihbüchereien befaßte. Die Sitzung wurde gegen 11.30 Ilhr beendet. Sitzung des Kleinen Rates des Börsenvereins Im Anschluß an die Sitzung des Rates der Gruppe Buch handel tagte der Kleine Rat des Börsenvereins. Der Vorsteher wies einleitend darauf hin, daß die zu Kantate d. I. verkündete neue Satzung des Börsenvereins vom Registerrichter nunmehr ge nehmigt, eingetragen und damit in Kraft getreten fei. Er begrüßte Herrn Alfred Bruckmann- München, der auf Grund der neuen Satzung als Vertreter der Reichskammer der bildenden Künste in den Kleinen Rat berufen wurde und gab der Hoffnung Ausdruck, daß sich die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Sparten des Buchhandels innerhalb des Börsenvereins immer enger gestalten möge. Der Kleine Rat beschäftigte sich mit verschiedenen wirtschaft lichen Fragen, die für den Buchhandel von größter Wichtigkeit sind, jedoch zunächst auf Grund der Aussprache noch einer ein gehenden weiteren Bearbeitung bedürfen. Es wurden dann einige Anträge ausländischer Vereine auf Lieferungs- bzw. Ladenpreis schutz durch den Börsenverein beraten, ferner Auslegungsfragen der Verkaufs- und Verkehrsordnung sowie grundsätzliche Fragen der Aufnahme in das Adreßbuch des Deutschen Buchhandels. Johanna Wolfs / Zum 80. Geburtstag*) vr. 1!. 1.. — Am 30. Januar 1938 darf — wir wünschen es der greisen Dichterin, die sich heute noch immer guter Gesundheit erfreut — Johanna Wolfs ihren achtzigsten Geburtstag feiern. Ihr Leben war ein Leben im Dienste für ihre ostpreußische Hei mat, an der die in Tilsit als Tochter eines armen Schuhmachers geborene Dichterin allezeit mit großer Liebe hing, und ein Leben im Dienste für Volk und Vaterland, zu denen sie sich am leiden schaftlichsten und unbedingtesten in der Stunde der Not bekannte. Johanna Wolfs hat als Dichterin Bedeutendes geleistet, wo bei sie stets nur dem inneren Auftrag gehorsam war, den sie als Kind des Volkes aus der Lebensmitte dieses Volkes empfing. Mit den nachstehenden Ausführungen grüßen wir die greise Jubilarin heute schon, um den Buchhandel auf das Schaffen dieser noch viel zu wenig bekannten Dichterin aus dem deutschen Osten hinzu weisen. Zu den schönsten dichterischen Darstellungen des eigenen Le bens, die wir aus neuerer Zeit besitzen, gehören die durch ihre herbe Einfachheit beglückenden »Hanneken«-Bücher der Dichterin: »Das Hanne! en<< ein Buch von Arbeit und Aufstieg, und »Hannckens große Fahrt«. In diesen beiden Büchern besitzen wir den Bericht eines ungewöhnlichen Lebens, an dessen Anfang das früh verwaiste Kind eines Tilsiter Schuhmacher meisters als Armenkind der Stadt Tilsit, und auf dessen Höhe punkt die in ihrer Bedeutung unbestritten anerkannte Dichterin als Ehrenbürgerin ihrer Heimatstadt steht. Der ungewöhnliche H Die hier abgedruckte Würdigung des Schaffens der ostpreutzi- schen Dichterin Johanna Wolfs ist entnommen aus der Neufassung der »Volkhaften Dichtung der Zeit«. Lebensweg dieser Frau und Dichterin, die als Krankenschwester ini Kampf mit Cholera und anderen schrecklichen menschlichen Krank heiten mehrfach die Probe der stolzen Bewährung einer wurzel haften Lebenskraft ablegte, bewegt uns in dem Bericht, den sie davon in den beiden Büchern gegeben hat, darum so stark, weil er einen Menschen zeigt, dessen prachtvolle Lebenstapferkeit jederzeit über alle Nöte, Schwierigkeiten und Bedrängnisse siegte. Beide Bücher sind getragen von einem starken Willen, die Härte der Armenkindjugend und die Qual des Unbedeutendseins durch Leistung und Werk zu überstrahlen, und sie sind erfüllt von einein unaufdringlichen, aber um so tiefer und nachhaltiger wirkenden Gefühl echten religiösen Denkens. Daneben bleibt ebenso mächtig das Bewußtsein des Eingeborenseins in den Lebensboden von Volk und Vaterland, das besonders im zweiten Band, in »Hanne- kens großer Fahrt«, mächtig zum Durchbruch kommt, als die Not des Vaterlandes das Bekenntnis zu seinem Schicksal fordert. Die eigene Not ihres persönlichen Lebens tritt hier völlig zurück gegen die Not des Vaterlandes, von der die Dichterin selbst aufs tiefste bewegt wird. Mehr noch als das »Hanneken«, mit dem Johanna Wolfs ihren Weg als Dichterin, schon auf der Höhe ihres Lebens stehend, antrat, ist die Erzählung »Hannekens große Fahrt« über strahlt von der reifen Abgeklärtheit des rückschauenden Menschen, dem der große göttliche Plan sichtbar wird, nach dem dieses geseg nete Leben ablief, aus Armut aufsteigend zu äußerem Glanz, und aus stets bereitem Einsatz sich erfüllend in innerem Reichtum und vollkommener seelischer Harmonie. Johanna Wolfs sagt einmal von sich selbst: »Drei Sterne haben über meinem Leben gestanden: das Gottgeheimnis über meinem Scheitel, das Vaterland, die Liebe zu den Pflichten des 87«
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder