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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.05.1938
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- 1938-05-07
- Erscheinungsdatum
- 07.05.1938
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Wenn wir nach den früheren Wochen die Bilanz gezogen haben, konnten wir feststellen, daß die Bindungen zwischen Schrifttum und Zuhörer immer stärkere wurden. Wir sahen und erlebten, daß zu diesen Abenden Tausende kamen, einfache Menschen, denen das Buch sonst kaum bekannt war. Mit gleicher Freude hörten sie in den ver schiedenen Stadtteilen dieser Millionenstadt die Dichter sprechen. Sie ließen sich in die Welt des dichterischen Erlebens führen und kehrten bereichert und beschenkt zurück in den Alltag. Mit einem festlichen Auftakt begann die Woche »Deutschöster reichische Dichtung der Zeit«. In der überfüllten Neuen Aula der Universität Berlin eröffnete Reichsorganisationsleiter vr. Ley den Neigen der sechs Abende. Die Studentenschaft und Abordnungen der Werkscharen umrahmten die Feierstunde musikalisch. Universitäts professor Franz Koch sprach nach einer Begrüßung der Gäste durch Pg. Leutloff über das Thema der Woche; Dr. Ley stellte in ein dringlichen Worten die Einsamkeit des Arbeiters dar, der früher kaum Anteil an dem künstlerischen Schaffen seines Volkes gehabt hat. Mit den besten Wünschen für das Gelingen der Woche sprach er dann die Eröffnungsworte. Noch am gleichen Tage gab der Oberbürgermeister und Stadt präsident für die sechs Dichter einen Empfang, zu dem zahlreiche Vertreter der Partei und des Staates als Gäste erschienen waren, vr. Lippert entbot den Dichtern den Gruß der Reichshauptstadt: für die Dichter sprach Karl Hans Strobl. Auf Einladung der Reichs hauptstadt besuchten diese an einem der nächsten Tage die Dietrich- Eckart-Bühne, besichtigten die Volksbüchereizweigstellcn Berlin- Wilmersdorf und Berlin-Mitte, das Märkische Museum und das Ermelerhaus. In den Räumen des Neichserziehungsministeriums empfing Reichsminister R u st die Gäste aus der Ostmark, Neichs- minister Fr ick im Innenministerium, während die Neichsschrift- tumskammer ihnen einen herzlichen Willkommgruß in der Kamerad schaft der deutschen Künstler entbot. Vizepräsident Hauptamtsleiter Baur richtete dabei Gruß- und Dankesworte an die Erschienenen. Von der Arbeit des Zentralverlages der NSDAP, erhielten sie einen Eindruck bei einer Führung, die Verlagsleiter Baur selbst leitete. Das Wirken der NS.-Volkswohlfahrt lernten die Dichter bei einem Besuch im Hauptamt der NS.-Volkswohlfahrt kennen. Die Reihe der Empfänge wurde abgeschlossen durch eine Teestunde, die Neichs- leiter Alfred Nosenberg mit den Vertretern des ostmärkischen Schrifttums zusammenführte. Wie die früheren Dichterwochen gelangten auch die einzelnen Abende der neunten Woche in den verschiedensten Stadtteilen zur Durchführung. In Charlottenburg las der Dichterarzt Hans Kloepfer, gleichsam der Senior der sechs. Wir haben'den Dichter schon einmal in Berlin gehört und liebten ihn wegen seiner ein fachen, schlichten Art, wegen seiner Gedichte und Erzählungen, die ein gütiges, wissendes Herz erkennen lassen. Mit großer Freude aber wurde der Dichter diesmal begrüßt, nun die Ostmark wieder ein deutsches Land ist. In seinem Werk lebt die Steiermark mit ihren Menschen, mit den Schönheiten ihrer Landschaft. Fm Nathaussaal las der junge Franz T u m l e r, der bis jetzt nur durch zwei schmale Werke hervorgetreten ist. Im ersten Teil des Abends bot er eine Erinnerung an eine Reise, die ihn zusammen mit Bruno Brehm an die alte Grenze Österreichs führte. Ein Kapitel aus der Erstlingsnovelle »Das Tal von Lausa und Duron« schloß den Abend. Zum erstenmal hörte man Sepp Keller, dessen erstes Buch »Das ewige Leben« Zeugnis von seiner Begabung ablegte. Sepp Keller mußte seinerzeit aus Österreich fliehen, weil er National sozialist war. In München entstand dann sein Buch. Er las in Berlin-Kreuzberg und berichtete in kurzen Erzählungen von dem Kampf um Österreichs Freiheit. Ines W i d m a n n, die aus Kärnten stammt, wurde durch die Vorabdrucke ihrer Romane im »Völkischen Beobachter« bekannt. Hunderttausende lasen die Schicksale, die sie von den Menschen ihrer Heimat berichtet. Man hörte zunächst von ihr einen Ausschnitt aus einem neuen Manuskript. Sie beschloß ihre Lesung mit einem Aus zug aus ihrer »Schwaben-Margret«. Als fünfter in der Reihe las in Neukölln Karl Hans Strobl. Strobl hat in den letzten Jahren häufig gelesen, so packte er durch seine Auswahl seine Zuhörer sehr rasch. Kleine Berichte und Er zählungen, besinnlich und heiter, sprachen an, und sein herzlicher Humor übertrug sich auf die Gäste, die dem Dichter begeistert für den Abend dankten. Die Woche wurde mit einem Abend des Dichters Franz Nabl beschlossen. Nabl wandte sich schon früher gegen jedes Literatur getriebe und stellte dagegen seine ernsthaften, 'volksverbundenen Werke. Sein oberstes Schaffensgesetz war das Volk. Er las zwei Erzählungen, die so recht sein Verbundensein mit Echtem und Ge sundem erkennen ließen. Es bleibt noch zu erwähnen, daß die einzelnen Abende musikalisch umrahmt waren. Das gab den Stunden, die wir mit den Dichtern zusammen waren, ein festliches und feierliches Gepräge. Wenn jetzt die sechs Vertreter der Ostmark-Dichtung wieder in ihre Heimat zurllckgekehrt sind, dann wissen sie, daß die Menschen der Reichs- Hauptstadt und darüber hinaus alle Deutschen ihrem Schaffen eng verbunden sind. ri— Kunst-Nachrichten Sport-Kunstwettbewerb und Olympia-Wettbewerb Im Nahmen des Deutschen Turn- und Sportfestes Breslau 1938 findet, wie bei den Olympischen Spielen, ein Kunstwettbewerb für Werke lebender deutscher Künstler auf dem Gebiete der Baukunst, Malerei, Bildhauerkunst, Dichtung und Musik statt. Für reichsdeutsche Künstler gilt dieser Wettbewerb gleichzeitig als Vorwettbewerb für den Kunstwettbewerb der Olympischen Spiele 1940. Die eingesandten Werke müssen im Verlauf der XI. Olympischen Spiele, d. h. nach dem 1. Januar 1936, geschaffen sein und dürfen nicht am Wett bewerb der Olympischen Spiele in Berlin 1936 teilgenommen haben. Nähere Auskünfte erteilt das Büro des »Deutschen Turn- und Sportfestes Breslau 1938« im Neichsbund für Leibesübungen, Berlin- Charlottenburg 9, Haus des deutschen Sports. Österreichische Kunstausstellung in Berlin In den Monaten August bis September d. I. wird das »Haus der Kunst«, Berlin NW 40, Königsplatz 4, eine große Ausstellung von Werken österreichischer Künstler in Malerei, Graphik und Plastik zeigen. Der Neichsbeauftragte für künstlerische Formgebung, Prof. Schweitzer, hat bereits die Vorbereitungen der Ausstellung ausge nommen. Plakat-Wettbewerb für die Gutenberg-Reichsausstellung Leipzig 1940 Der Verein »Gutenberg-Reichsausstellung« e. V., Sitz Leipzig, schreibt einen öffentlichen Neichswettbewerb zur Erlangung eines künstlerischen Werbeplakates für die Gutenberg-Reichsausstellung Leipzig 1940 aus. Zum Wettbewerb sind nur reichsdeutsche Künstler zugelassen, die Mitglieder der Fachgruppe Gebrauchsgraphiker in der Neichskammer der bildenden Künste sind. Verlangt wird der Ent wurf für ein Plakat, das geeignet ist, im In- und Ausland für die Gutenberg-Reichsausstellung in Leipzig werbend zu wirken. Die Be schriftung soll lauten: »Gutenberg-Reichsausstellung Leipzig 1940 15. Mai—15. Oktober«. Der Entwurf muß so angelegt sein, daß die obige Beschriftung auch fremdsprachlich eingesetzt werden kann. Die Entwürfe sind in der Normalgröße 84X119 om (Hochformat) auf festem Papier (nicht gerollt), unverwischbar verpackt, einzureichen. Die reproduktionsreife Ausführung muß für 6farbigen Offsetdruck geeignet sein. Die Einreichung der Entwürfe hat bis zum 1. No vember 1938, 18 Uhr, bei der Geschäftsstelle der Gutenberg-Neichs- ausstellung, Leipzig C 1, Gottschedstraße 40, zu erfolgen. Für Preise stehen insgesamt 11000 NM zur Verfügung. 1. Preis NM 4000.—, 2. Preis NM 2500.—, 3. Preis NM 1500. Ferner sind für sechs Ankäufe je NM 500.— vorgesehen. Architektur-Wettbewerb der »neuen linie« In ihrem April-Heft erläßt die Monatszeitschrift »die neue linie« einen Aufruf an alle deutschen Architekten, Photographien und Pläne von Häusern einzusenden, die sie in den letzten drei Jahren gebaut haben. Die besten Häuser zwei verschiedener Kategorien werden mit Preisen von insgesamt NM 2000- prämiiert und in der »neuen linie« veröffentlicht. Letzter Einsendungstermin ist der 20. Juni 1938; das Ergebnis erscheint im September-Heft der »neuen linie«. Ein Reichsinstitut für Maltechnik Der Präsident der Neichskammer der bildenden Künste hat, wie schon früher berichtet, in München ein Neichsinstitut für Maltechnik errichtet, das das Malmaterial des Künstlers und seine Verwendung im Bild zum Gegenstand seiner Arbeit machen wird. Dazu gehört die Sicherung der Werkstoffe des Malers durch wissenschaftliche
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