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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.05.1938
- Strukturtyp
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- 1938-05-07
- Erscheinungsdatum
- 07.05.1938
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- Deutsch
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Die Fachbuchwerbung in Stuttgart Feierliche Eröffnung der Fachbuchausstcllung Die feierliche Eröffnung der Fachbuchausstellung in Stuttgart fand als Hauptveranstaltung der Fachbuchwerbung 1938 im Kuppelfaal des Kunstgebäudes statt. Zahlreiche Ehrengäste hatten sich zu der Feier eingefunden, die in Anwesenheit von Vertretern der Partei, des Staates und der Wehrmacht im Blauen Saal unter den Klängen eines Streichorchesters vor sich ging. Der Landesleiter der Reichsschrifttumskammer, vr. Schmückte, hielt einen größeren, ausgezeichneten Vor trag, in dem er sich mit dem Verfall und dem Wiederaufbau des guten Handwerks beschäftigte. Er zeigte einleitend, wie die Regeln des guten, von den Zünften betreuten Handwerks verloren gingen und das Wort vom Kunsthandwerk erfunden wurde, wahrscheinlich von einem, Aufn.: Eisenschink Über 4lX>l> Bücher wurden aus langen Tafeln, übersichtlich nach Gruppen geordnet, gezeigt. Links hinten Ausgang zur Sonderschau der Deutschen Arbeitsfront der sich mehr dünkte als die andern und sich nicht bescheiden konnte. Der Redner schilderte die Entwicklung, die sich haupt sächlich im vorigen Jahrhundert abgespielt hat. Die Gesetze der Zunft gingen verloren, mit ihnen die Regeln der Schönheit und die Gesetze des Materials, und an Stelle der guten Handwerks arbeit trat die Präzision und die Maschine, an Stelle des Hand werkers der Fabrikarbeiter. Der Redner zog auch einen Schnitt zwischen der Werkstatt und dem Atelier, zwischen Hand werk und Kunst. Kunst diene der Seele, dem Göttlichen, sei Schöpfung und Gottesdienst, das Handwerk diene dem mensch lichen Gebrauch, es habe sich den Forderungen der Zweckmäßig keit und der Schönheit zu unterwerfen, und wenn es die beiden Forderungen erfülle, bedürfe es daneben nicht noch eines Kunst handwerks. Früher, so führte vr. Schmückle weiter aus, ist aus der Tradition und dem Instinkt heraus Meistertum und Meister schaft entstanden, ein gemeinsamer Lebensstil war die Grund lage. Als später jeder seine Individualität zur Geltung bringen wollte, ging das gute Handwerk zugleich mit dem gemeinsamen Lebensstil verloren. Heute sind die Menschen schnellebig; ob man cs Mode, innere Unrast, innere Unsicherheit nennen mag, sie haben es verlernt, den rechten Weg aus dem Instinkt heraus zu finden. Nachdem die Liebe zum Gegenstand sich bei den Besitzern verlor, wurde auch die Arbeit lieblos und hastig. Die Entwick lung zurückzuschrauben ist freilich unmöglich. Die Zeit des alten Handwerks ist vorbei. Aber trotzdem ist es möglich, aus dem Tiefstand wieder auf eine anständige Höhe zu kommen. An vier Stellen muß der Hebel angesetzt werden. Es müssen überall Hand werkerschulen gegründet werden, die zugleich Forschungs- und Ausbildungsstätten sein sollen, dann kommt die durchgreifende Reform der Arbeit in den Werkstätten selber, dann die Auslese einer künstlerisch begabten Handwerkerschicht schon auf den Handwerkerschulen durch Bildung von Sonderklassen, aus denen dann die künstlerisch gehobenen Handwerker entstehen, die allein mit dem Meistertitel auszuzeichnenden, schließlich müssen weite neue Gebiete für das Handwerk erschlossen werden. Gerade durch den Verlust wichtiger Handwerkszweige (Kunstschlosser) wurde der Niedergang des Handwerks mitbedingt. Hier ist es nun Sache des Staates, einzugreifen. Der Redner gab Beispiele, wie z. B. durch Vorschriften über Firmenschilder, über Beschrif tung von Häusern usw. gründlich in die Entwicklung des Hand werks eingegriffen werden kann. Nach den Ausführungen Or. Schmückles sprach als Vertreter der Deutschen Arbeitsfront Gauobmann Schulz, der an die Leistungen des nationalsozialistischen Staates anknüpfte und dessen Leistungswillen hervorhob. Er wies auf den heutigen Mangel an Facharbeitern hin und auf die Anstrengungen des Staates, diesen Mangel zu beheben. Ein wertvolles Hilfsmittel zur Schaffung von Qualitäts arbeitern und zur Erzielung von Höchstleistun gen sei das Fachbuch. Es zeige den Weg zur Meisterschaft. Der Redner erinnerte dann an ein Leitwort, das Or. Ley der Fachbuchwerbung auf den Weg gegeben hat: darin wird das Fachbuch ein »Berater der Jugend- und ein »Freund für die Gereiften- genannt. Nach der Eröffnung der Ausstellung fand eine Besichtigung der sehr übersichtlich und zweckmäßig eingerichteten Schau durch die geladenen Gäste statt. Unter den Ehrengästen sah man Gau geschäftsführer Baumert, Generalmajor Ritter von Molo, Ober arbeitsführer Consilius und den Dichter der Bewegung, SA.- Standartenführer Gerhard Schumann. Auch die Gaufrauen schaftsleiterin Frau Haindl war erschienen. Worum es geht, das sagt die Ausstellung selbst: der fort schrittlichen Fachliteratur in weit stärkerem Maße als bisher Eingang in die Kreise zu verschaffen, die am wirtschaftlichen Aufstieg unseres Volkes an erster Stelle Mitarbeiten. Hierzu ge hört jeder schaffende Deutsche, ganz gleichgültig, an welchem Arbeitsplatz er steht — ob in der Landwirtschaft oder in der Industrie, ob in Handel oder im Handwerk, im öffentlichen Dienst, in der Gesundheitspflege oder irgendwo an führender Stelle im Leben unseres Volkes. Dementsprechend ist die Aus stellung aufgebaut. Fachbücher aus sämtlichen handwerklichen und industriellen Berufszweigen sind zusammengestellt und auch Die Vitrinen im Vordergrund enthalten alte BerufKsachbücher, z. T. handkoloriert. An den Wänden die Wappen der verschiedenen Hanb- werkszilnfte. Die Einteilung nach Berussgruppen ist gut zu erkennen kulturelle Schriften fehlen nicht. Jedem dienen sie zur Anregung, aus welchem Gebiet es auch sei, vorhandenes Wissen zu vervoll ständigen, Kenntnisse zu erweitern. In einem Sonderraum hat die NS.-Frauenschaft die Fach bücher aller weiblichen Berufe und Frauenarbeit zusammenge stellt, und sie hat zusammen mit dem Landesarbeitsamt in Form einer praktischen Berufsberatung vor allem die Berufe heraus gegriffen, in denen die Ausbildung und Weiterbildung von be sonderer augenblicklicher Notwendigkeit ist. Weiterhin hat die »70 Nr. 108 Sonnabend, den 7. Mat 1998
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