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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.02.1879
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1879-02-05
- Erscheinungsdatum
- 05.02.1879
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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die 29, 5. Februar. Nichtamtlicher Theil. 471 Börsenblatt zu veröffentlichen, aber, da sie natürlich mit rückhalt loser Offenheit abzufassen wären, mit denjenigen Auslassungen, die durch Gründe der Discretion geboten wären. Welch ein hochwich tiges Material würden diese Jahresberichte geben, besonders für die jedesmal nächste Cantateversammlung und deren Tagesordnung, in der sich dann ganz anders wie jetzt der Pulsschlag der Zeit und das, was unser Geschäft zunächst und zumeist drückt und interessirt, kund geben würde! Die Anziehungskraft der Messe und deren Besuch würden sich verstärken, und wir brauchten die Besucher nicht mehr durch Geldstrafen in die Cantateversammlung zu treiben, sie würden von selbst kommen. Nicht nurwäredieTagesordnungeine durch die Zeitvcrhältnissc gegebene und daher anziehende, sondern es wäre auch die Debatte eine vorbereitete, geklärte, aus bestimmte Ziel punkte gerichtete und darum zu Resultaten führende. Dies die negativen und positiven Obliegenheiten des General- secretärs. Zwar noch eine wichtige haben wir im Auge, nämlich seine ganz unentbehrliche Mitwirkung bei Herstellung einer Ma trikel oder Stammrolle, die uns so bitter nöthig ist, wie das liebe Brot. Doch da dieser Artikel ohnehin vielleicht schon dem Leser zu lang geworden ist, so sei das einer späteren gelegent lichen Erörterung Vorbehalten. Den Einwand, daß ja zu dergleichen Obliegenheiten der Börsenvorstand da sei, brauchen wir wohl nicht zu befürchten. Denn abgesehen davon, daß dessen Mitglieder eben auch Geschäfts leute sind und in erster Linie ihre eigenen Angelegenheiten wahr zunehmen haben, so eignet er sich auch sonst nicht zu einer so inten siven Einwirkung. Unserm Börsenvorstand wohnt traditionell eine gewisse Tendenz des Abwartens, ein würdevolles Ansichheran- kommenlassen, eine vorsichtige und vornehme Reserve bei. Und mit Recht. Denn das steht der Spitze unsers großen und hochachtbaren Standes Wohl an, es war sogar in den Jahren, wo sich diese Tra dition bildete und wo es galt, zu beginnen, zu sammeln und zu sammenzuhalten, nothwendig. Allein jetzt reicht das nicht mehr aus. In unserer zählenden und gebärenden Zeit bedars es doch eines näheren Eingehens auf das mannigfaltige Weh und Ach, was den Buchhandel drückt. Und noch eins. Unser Vorstand pflegt vor wiegend aus dem Kreise des Verlagshandels gewählt zu werden, außerdem werden die Städte Leipzig und Berlin besonders bevor zugt. Auch dies hat seine Berechtigung und soll nicht getadelt werden. Aber zu leugnen ist auch nicht, daß der so componirte Vorstand eine weniger nahe Fühlung mit dem provinzialen Buch handel, namentlich dem Sortiment hat, denn selbst der Leipziger und Berliner Sortimentshandel ist so eigenartig, daß er jene Fühlung schwierig macht. Daß durch Bestellung eines solchen Beamten der Börsen vorstand mit nichten in seiner Befugniß und Stellung beschränkt werden soll, bedars wohl kaum der Erwähnung; im Gegentheil kann die Stellung des Generalsecretärs nicht anders gedacht wer den, als unter der letztinstanzlichen Oberaufsicht des Börsen vorstandes. Zum Schluß wollen wir eine Schwierigkeit nicht unerwähnt lassen, nämlich die, für einen so wichtigen und schwierigen Posten den rechten Mann zu finden. Jndeß tritt ja diese Schwierigkeit überall ein, wo es wichtige Stellen zu besetzen gibt. Daß der Mann, der seine ganze Zeit und Kraft einsetzen muß, anständig und aus kömmlich bezahlt werde, ist selbstverständlich. Niemals aber, das ist unsere feste Ueberzeugung, würde der Börsenverein sein Geld besser angelegt haben, als in Anstellung eines (nenne man ihn übrigens wie man will) initiativen, vermittelnden und nach allen Seiten hin sördernden Generalsecretärs. Bielefeld, 23. Januar 1879. Velhagen L Klasing. Aug. Klasing. MiSccllcn. Aus Leipzig. Aus dem hiesigen Buchhändler- und Buch druckerstande hat sich für die Leipziger Kunstgewerbe-Aus stellung ein Sonderausschuß gebildet, bestehend aus den Herren Gustav Fritzsche, vr. Oscar Hase (Breitkopf L Härtel), vr. Carl Lampe-Vischer (F. C. W. Vogel), Geueralconsul Carl B. Lorck, E. A. Seemann und vr. G. Wustmann. Nach einem Ausrufe desselben an alle Betheiligten in dem Königreich Sachsen, der preußischen Provinz Sachsen und den thüringischen Staaten hat der gcschästsführende Ausschuß der Kunstgewerbe-Ausstellung für die Ausstellung des Buchhandels und der Druckgewecbe einen besonders schönen und großen Raum des Ausstellungsgebäudes bestimmt und deren Sonderausschuß Vollmacht ertheilt, diese Ab theilung in der durch die besonderen Verhältnisse dieser Gewerbe gebotenen und ihm zweckdienlich erscheinenden Weise so durchzu- sühren, daß ein klares Bild des gegenwärtigen Standes und der geschichtlichen Entwickelung dieser Gewerbsgruppen geboten werde. „Wir wollen nun zeigen", heißt es in dem Ausrufe, „was geleistet werden kann, damit aber nicht verhehlen, in welchen Dingen wir im Rückstände sind." — In Anerkennung des hohen Wcrthes, welchen eine Vergleichung der Bestrebungen der Gegenwart mit den Leistungen der Vergangenheit, und für die rückwärts gegangenen Gewerbe die Kenntniß mustergültiger Werke des Kunstgewerbe fleißes unserer Vorfahren hat, wird zugleich eine geschichtliche Ausstellung der Musterwerke der Buchdruckerkunst von Erfindung dieser Kunst bis 1840 veranstaltet. An alle Besitzer werthvoller alter Drucke, besonders auch an die öffentlichen Büchersammlungen richtet der Ausschuß daher die Bitte: diese geschichtliche Ausstel lung, die zugleich als ein wichtiger Beitrag zur Jubelfeier der vor 400 Jahren in Leipzig eingesührten Buchdruckerkunst angesehen werden darf, durch Mittheilung ihrer Bücherschätze zu fördern, für deren tadellose Bewahrung gesorgt wird. Mitthcilungen über derartige geeignete Werke sind an das Mitglied des Ausschusses, Hrn. Di. Wustmann in Leipzig, Sophienstraße 38, zu richten. Zur Remittier. — Fast in jedem Jahre wiederholt sich der alte Uebelstand, daß die Remittendensacturcn der Verleger spät — zu spät eingehen. Weshalb ist es nicht zu ermöglichen, daß dieselben so früh fertiggestellt werden, daß sie spätestens Ende Januar in die Hände der Sortimenter gelangen?! — Viel Schreiberei und Reclamation würde dadurch vermieden. — Weih nachten bleibt den meisten Sortimentern wenig Zeit zur Versendung von Novitäten; somit werden solche wohl in den meisten Handlungen von Mitte December im Geschäft ausgcstapelt, bis etwa Mitte Januar dieHand wieder frei wird zu etwas Anderem als Weihnachts literatur und Rechnungsschreibereien. — Könnte man dann sein Lager umwerfen und anfangen, zu remittiren, so würden wohl alle Wünsche der Verleger betreffs nicht zu gestattender Disponenden ic. re. leicht zu erfüllen sein, weil eben fast der ganze Novitäten- vorrath zu Haus ist. Wie die Sache jetzt liegt, lausen die Re- mittendenfacturen gegen Ende Februar, Anfang März nach und nach ein, so daß sie glücklich Ende März zusammen sind. Inzwischen hat der thätige Sorümenter, um nicht ganz mit den Neuigkeiten brach zu liegen, angefangen, die Sachen wieder zu versenden; natür lich fehlt dann alles Mögliche, was „keinenfalls" disponirt werden darf. Also Klage auf jeden Fall! Läßt man Alles aus Lager Monate lang stehen, so kann nichts abgesetzt werden, und es wird über „Indolenz", „Phlegma" und Gott weiß was des Sortimenters lamentirt; verschickt man thätig, sucht die Zeit auszunutzen, muß jedoch auf solche Weise gegen den Wunsch des Verlegers das eine oder andere Buch disponiren, so werden ganz entrüstete Reclamationen über Nichtbeachtung berechtige! Wünsche der Verleger versandt. — 64*
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