Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.01.1938
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1938-01-08
- Erscheinungsdatum
- 08.01.1938
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19380108
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193801083
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19380108
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1938
- Monat1938-01
- Tag1938-01-08
- Monat1938-01
- Jahr1938
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Nr. 8 >N. 4) Leipzig, Sonnabend den 8. Januar 1938 18».Jahrgang Erfahrungen im Betrieb Aus Zuschriften au Biele Bücher sind in zu kleiner Schrift gedruckt Zu dem Aufsatz »L e sc r w ü n s ch c- im Börsenblatt vom 9. Dezember 1937, in dem sich der Feuilleton-Schriftleiter einer Großstadtzeitung hauptsächlich mit Mängeln in der Buchaus stattung beschäftigte, wird »ns u. a. geschrieben: »Es gibt einige - erfreulicherweise nur wenige — Verleger, die mit breitem Rand, durchschossener Schrift, übergroßer Schristtppc und Dick druckpapier aus einer Mücke einen Elefanten machen wollen. Der Buchhändler helfe sich selbst, indem er es einfach ablchut, sich für diese ,Vorspiegelungen falscher Tatsachen' zu verwenden. Da gegen gibt cs sehr angesehene Verlage, die befrenidlicherweiss ihre Neuerscheinungen in einer derart anormal kleinen Schrift drucken lassen, daß einem die Augen verschwimmen, wenn man nur einen Blick in ein solches Buch wirft. Wenn die Verleger, die es nngcht, wüßten, wieviele Absatzmißcrfolge nur aus diesen Mangel zurückzuführen sind, würden sic erstaunt sein. Ich kann Hunderte von Fällen anführen, wo sogar in der Leih bücherei eine wertvolle Neuerscheinung — um die sich normaler weise sonst die Leser reißen — abgelchnt wird, weil der Leser durch einen Blick ins Buch instinktiv die Gefahr für seine Augen erkennt. Haben die Hersteller im Verlag noch nie Gelegenheit zu der Beobachtung gehabt, daß die wirklichen Bücherfreunde zu einem hohen Hundcrtsatz Brillenträger sind, also demnach ein geschwächtes Sehvermögen besitzen? Ja, man kann sogar sagen: Menschen, die wegen ihrer Kurzsichtigkeit verhindert sind, Sport zu treiben, die wenig oder gar nicht ins Kino und ins Theater gehen, lernen — mitunter halb zwangsläufig — das Buch schätzen und lieben, denn sic finden darin zum Ausgleich für die ihnen verwehrten anderen Möglichkeiten das innere Er lebnis und können die Lektüre nach Belieben unterbrechen, wenn die Augen angestrengt werden. Daß diese Beobachtung keine Hypothese ist, ließe sich schon rein statistisch an der Leserschaft in meiner Leihbücherei beweisen. Es ist also eine Barbarei, wenn Neuerscheinungen in einer anormal kleinen Schristtppc gedruckt werden, gibt es doch erfahrungsgemäß sogar sehr anspruchsvolle Leser, die bei ihrer Wahl unbedingt dem Buch mit einer schönen, lesbaren Schrift den Vorzug geben, mag es auch inhaltlich hinter anderen, zu klein gedruckten Büchern Zurückbleiben. Vielleicht lassen sich die Verleger diese Beobachtungen, die vom Buch händler und Buchverleihe! am Ladentisch gemacht wurden, zur Anregung für ihre Neuproduktion dienen!- Rudolf Birnbach. Mehr Sorgfalt beim Anbicten antiquarisch gesuchter Bücher! Ein unter dieser Überschrift vor einiger Zeit im Börsenblatt veröffentlichter Aufsatz (Nr. 92/1936) wies eindringlich auf die Mängel hin, die bei den Angeboten antiquarischer Bücher immer wieder zu beobachten sind. Sortimentsfirmen, die nur gelegent lich etwas anzubictcn haben, machen meistens so kurze Angaben, daß der Empfänger des Angebots oft nicht in der Lage ist, fest- zustellcn, ob es sich um das gesuchte Werk handelt. Auch die An gaben über die Art des Einbandes und den Erhaltungszustand sind so mangelhaft, daß sich der suchende Buchhändler keine Vor stellung darüber machen kann. Leider gibt es selbst noch Anti quare, die der Erhaltung und dem Einband der Bücher bei der Katalogbcschreibung oder im schriftlichen Angebot nicht genügend Beachtung schenken. Daraus ist schon mancher Verdruß im Ver kehr zwischen dem Antiquar und dem Büchcrliebhaber entstanden. In einer Zuschrift an uns, in der wir gebeten werden, dem Sortiment und auch dem Antiquariat dringend zu empfehlen, sorgfältige Angaben bei den Angeboten zu machen — von neun das Börsenblatt dem Einsender gerade vorliegenden Angeboten auf ein Buch waren sechs durchaus ungenügend, da in ihnen außer Titel und Preis nichts angegeben war —, wird vorgeschlagen, diese Frage bei den Gehilfenprüfungen zu berücksichtigen. Mangelnde Kenntnisse der Lehrlinge in den praktischen Fächern Es wurde an dieser Stelle schon oft betont, welcher Segen von der Reichsschule des Deutschen Buchhandels in den kurzen Jahren ihres Bestehens ausgcgangen ist. Sic kann aber nicht alles wcttmachcn, was in einer dreijährigen Lehrzeit vom Lehr ling oder auch vom Lehrherrn versäumt worden ist. Es wurde deshalb auch kein Hehl daraus gemacht, daß bei den Gehilfen- prüfungen oft Lücken im Wissen der Lehrlinge zutage traten, deren Schließung sich der gesamte Berufsstand angelegen lassen sein muß, wenn unser Nachwuchs den Anforderungen, die unsere Zeit an ihn stellt, gewachsen sein soll. Wie es in der Praxis oft noch aussieht, zeigt ein Bericht über die letzte Herbst-Gchilfenprüfung in einer Großstadt, wo bei es sich um Sortiments-Lehrlinge handelte, die in der Mehr zahl ihre Schulbildung bis zur mittleren Reife Nachweisen konn ten, einer hatte das Abitur mit mehrsemestrigem Universitäts studium und einer kam von der Volksschule. Es heißt darin: »Am Donnerstag fand eine Vorprüfung statt, die sich ans Buch führung, kaufmännisches Rechnen und andere Gebiete des allge meinen Handels erstreckte. Hierbei ergab sich leider, daß bei den meisten Prüflingen dieser Teil der Ausbildung arg vernach lässigt worden war, ganz gleich, ob der Lehrling aus einen! kleinen oder großen Betrieb kam. Spricht man mit dem betref fenden Lehrherrn darüber, so hört man bei dem Inhaber klei ner Geschäfte: ,Das kommt alles bei mir so wenig vor, daß ich es selbst mache' und der Betriebssichrer großer Firmen sagt: .Dafür habe ich kaufmännische Spezialkräfte' (also eine beson ders gute Ausbildungsgclcgcnhcit für Lehrlinge!). So geht cs aber nicht, denn für die Lehrlingsausbildung ist das Maß von Kenntnissen anzustreben, das der Lehrling braucht, um später in jedem Betrieb jeden Posten auszufüllen, wenigstens in bezug auf die Grundkenntnisse.« Und über das Ergebnis der Prüfung im literarischen Wissen heißt cs in dem Bericht: »Wie stets, so war auch dieses Mal festzustellen, daß die Prüflinge nur die Zeitliteratur kannten, daß dagegen die großen Erzähler des 19. Jahrhunderts und die Klassiker nur sehr unzureichend bekannt waren. Wo nehmen die jungen Leute denn die Maßstäbe her, wenn sic die letzten Neu erscheinungen für ausreichenden Bildungs- und Lesestoff halten! Altes deutsches Geistesgut zu prüfen, ist völlig aussichtslos, ebenso Literaturen der großen europäischen Völker. Etwas mehr wird sich der Nachwuchs schon mühen müssen, wenn der Buch handel nicht zum bloßen Warenverkauf hcrabsinken soll!« Dieses Urteil, das natürlich nicht ohne weiteres verallge meinert werden darf, denn cs entspringt ja einem von mehr oder minder großen Zufälligkeiten abhängigen Teilergebnis, soll aber doch eine Mahnung sein, wie ernst die Nachwuchsfragc ist. Sie berührt nicht zum wenigsten alle diejenigen, die es ans sich nehmen, Lehrlinge auszubilden. Stoß-Seufzer eines Autors über gewisse Bcrkaussgcspräche Der Verfasser des Buches »Bewährung der Herzen«, der selbst bis vor kurzem dem Buchhandel angchörte und auch jahre lang hinter dem Ladentisch stand, schreibt uns: »Da hat man ein neues Buch geschrieben, ein Buch, das ein Geheimnis hat, das eine zarte Handlung hat, die der Autor mit aller Vorsicht, aller 81
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder