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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.10.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-10-19
- Erscheinungsdatum
- 19.10.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. 243, 19. Oktober 1914. Gefallen ferner: am 4. Oktober, seinem 25. Geburtstage, Herr Nciuhold Na gel i. H. Lichtcnberg K Bühling in Magdeburg, der sofort nach Ausbruch des Krieges a!S Kriegsfreiwilliger zu den Waf fen geeilt war. Ein Kopfschuß machte seinem jungen Leben ein Ende. Bruno Glaßcl f. - Auf dem Felde der Ehre gefallen ist der Pri- valdozent an der Technische» Hochschule Berlin-Charlottenburg, Prof. I),-. Bruno Glatze!. Der hoffnungsvolle junge Gelehrte, ein Sohn des Direktors des Dorotheenstädtischen Realgymnasiums und Stadt verordnete» I)r. Paul Glatze!, hat ein Alter von 36 Jahren erreicht. Gemeinsam mit Prof. Arthnr Korn arbeitete er neue Methoden für die Fernphotographic aus und gab mit ihm ein geschätztes Handbuch dieses Zweiges der Elektrotechnik heraus. Wilhelm von Wartenegg f. — In Wien ist am 14. Oktober der k. k. Regierungsrat i. P. und Oberleutnant a. D. Wilhelm von War- tcnegg Edler von Wertheimstein im 76. Lebensjahre gestorben. Der Verblichene hat sich vielfach und mit Erfolg literarisch betätigt. Zwei seiner Trauerspiele: »Maria Stuart in «Schottland« und »Andreas Paumkirchner«, wurden im Hosburgtheater, das Lustspiel: »Der Ring des Ofterdingen« im Deutschen Volkstheater aufgefiihrt. Auch meh rere Romane und Novellen stammen aus seiner Feder. Von der Stadt Wien war er mit der Ausgabe betraut worden, das Festspiel zur 100jährige» Todesfeier Mozarts zu verfassen. öMWal. Valuta-Schwierigkeiten in Österreich. Die Valutaschwierigkeiteu, die sich aus der Kriegslage und der Sperrung der Börsen ergeben, machen sich für den österreichischen Sortimentsbuchhandel insbesondere auch dadurch fühlbar, daß zahl reiche über Wien verkehrende reichsdeutsche Verlage ihren Wiener Kommissionären in Reichsmark ausgestellte Barfaktu ren und Barpakete zum Inkasso übergeben. Die Unterzeichneten protestieren dagegen, daß von Wiener Aus lieferungsstellen reichsdeutscher Verleger der Versuch gemacht wird, die in Reichsmark ausgestellten Fakturen auf der Basis eines Umrechnungskurses von X. 1.30 und darüber ciuzukassieren. Es ist bekannt, daß bis zum heutigen Tage durch die Post Zahlungen aus Österreich nach Deutschland auf der Basis von l Mark — X 1.25 gemacht werden konnten und vom 15. Oktober au noch immer zu X 1.28 gemacht werden können. Es ist kaum anzunehmen, daß der Aufmerksamkeit der Auslie- feruugsstellen diese Tatsache entgangen ist und daß sie sich diese Tat sache nicht zunutze gemacht haben. In diesem Falle hätten die betref fenden Auslieferungsstellen dem österreichischen Sortiment eine nicht zu rechtfertigende Belastung zu eigenem Nutzen von beträchtlicher Höhe auferlegt. Aber selbst wenn die bezüglichen Auslieferungsstellen den sich ihnen hier bietenden Vorteil außer acht gelassen hätten (was ja ihr Verschulden wäre), hätten sie nicht das Recht, einen Umrechnungskurs beim Inkasso zu verlangen, der sogar jenen Preis übersteigt, zu dem Reichsmark an dem betreffenden Tage effektiv in den großen Wiener Banken erhältlich sind. Wien, 14. Oktober 1914. Hugo Heller L Cie. Gerold L Co. Wilhel m Braumüller L Sohn, k. u. k. Hof- u. Univ.-Buchh. Wilhelm Fr ick, k. u. k. Hofbuchhäudlcr. Gil Hofer L N a n s ch b u r g. Heinrich Kirsch. Im Anschluß hieran möchten wir auf die Klage eines Sortimen ters aus der österreichischen Provinz Hinweisen, die sich gleichfalls gegen die Verleger richtet, und zwar dagegen, daß sie den Kronen- bzw. Hellerpreis auf ihren Verlagswerken zu niedrig ansetzen. In diesen Fällen berufe sich der Kunde auf den aufgcdrucktcn Preis und ivcigere sich eine dem derzeitigen Kurse entsprechende Mehrberech nung anzuerkennen. Dagegen helfe auch der von den buchhändleri schen Vereinen Österreichs festgesetzte Umrechnungskurs nichts, da das Publikum ihn nicht anerkenne. Der Einsender richtet daher die Bitte an die Verleger, entweder die Kronen- und Hellerpreise ganz weg- »lassen oder der Umrechnung einen den gegenwärtigen Verhältnissen angemessenen Kurs zugrunde zu legen. Nach seinen Ausführungen würden zurzeit 10 — 44 ü, 15 ^ — 20 ü, 20 ^ — 27 ü, 25 — 34 ü, 30 ^ — 40 Ir u. s. w. bis 1 ^ — 1.33 X entsprechen. Red. Nur deutsche Briefe ins Ausland! Gegen die im Börsenblatt Nr. 221 abgedruckte Eingabe des Börsen- vereins-Vorstandcs an das Reichspostamt möchte ich als Mitglied des Börsenvereins und als guter Deutscher den schärfsten Widerspruch er heben und bitte um dessen Abdruck im Börsenblatt. Tank der ruhm reichen Taten unserer tapferen Landhcere und Marine und dank der unvergleichlichen Energie der Kriegsführung ist unser deutsches Vater land auf dem besten Wege, die Herrschaft in der Welt zu übernehmen. Umsomehr soll sich jeder einzelne darauf besinnen,daß er ein Deutscher ist. Wir haben es nicht mehr nötig, vor dem Auslande zu kriechen. Wir können und müssen verlangen, als deutsche Buchhändler, daß die jenigen im Auslande, die mit deutscher Geistcswissenschaft in Ver bindung zu treten wünschen, auch unsere deutsche Sprache verstehen oder sich aneignen. Darum grundsätzlich, wie ich es schon seit Jahren tue: Schreibt ins Ausland nur deutsche Briefe. Beantwortet auch fremdsprachliche Anfragen und Bestellungen nur in deutscher Schrift und Sprache. Dadurch kann und muß jeder einzelne zur Stärkung des deutschen Einflusses beitragen. Wenn nach einem ehrenvollen Frieden das geschäftliche Interesse es gebietet, in vereinzelten Fällen zur Anknüpfung neuer Verbin dungen oder dergleichen sich der betreffenden fremden Landessprache zu bedienen, so wird jeder dies nur billigen. Aber jetzt in den Kriegszeiten sollte man füglich solche Versuche unterlassen und in weitestem Umfange das Deutschtum durch alleinigen Gebrauch der deutschen Sprache zu stärken suchen, auch wenn damit hier und da geringe oder größere Opfer verbunden sein sollten. Deshalb bedaure ich persönlich auch die in Nr. 226 des Börsenblatts abgedruckte nach giebige Antwort des Neichspostamts. Carl Mierzinsky in Firma Helwingsche Verlagsbuchhandlung in Hannover. Herr C. Mierzinsky legt Wert auf die Erwähnung, daß die Auf nahme seiner Einsendung infolge einer mit der Redaktion gepflogenen Korrespondenz verzögert worden sei. Es sei uns daher die weiter gehende Mitteilung gestattet, daß wir seiner Einsendung auch in der gegenwärtigen, durch die Ausführungen am Schluffe ergänzten, bzw. abgeschwächten Form nicht zustimmen können. Gerade sie zeigen, wo hin die von ihm empfohlene Taktik führt, nämlich dazu, daß wir durch eine andere als die bisherige Praxis viel von unserer Welt- stellung verlieren würden. Denn es kann wohl keinem Zweifel unter liegen, daß unsere Überlegenheit auf dem Weltmärkte zum guten Teil der Fähigkeit zu verdanken ist, uns den Bedürfnissen des inter nationalen Verkehrs anzupassen, zu denen nicht in letzter Linie die Kenntnis und Anwendung fremder Sprachen gehört. So sehr man nun auch Herrn Mierzinsky darin beistimmen kann, daß der Gebrauch fremder Sprachen sich überall da erübrigt, wo wir als Käufer in Frage kommen oder wissen, daß wir in unserer Mutter sprache verstanden werden, so wenig wird man es als im Interesse unserer Handelsbeziehungen liegend ansehen können, grundsätzlich auf den Gebrauch fremder Sprachen im Verkehr mit dem Auslande zu verzichten und uns damit freiwillig eines Vorteils über unsere Kon kurrenten auf dem Weltmärkte zu begeben. Wenn Engländer und Franzosen in stärkerem Maße als Deutsche sich im Verkehr mit dem Auslande ihrer Muttersprache bedienen, so liegt der Grund in den meisten Fällen, abgesehen von dem späten Eintritt Deutschlands in den Weltverkehr und der größeren Verbreitung beider Sprachen im Auslande, dank ihrer Pflege durch Schulen, Missionsgesellschaften usw., nicht in einem stärkeren nationalen Bewußtsein der englischen und französischen Geschäftswelt, sondern in dem einfachen Unvermögen zahl reicher Ausländer, sich in einer fremden Sprache auszudrücken. Wir haben schon einmal (vgl. den Art.: Die Zukunft des deutschen Buchhandels II in Nr. 220) vor einer gewissen unzeitgemäßen inter- nationalen Betriebsamkeit gewarnt, der Betriebsamkeit jener, die da fürchten, daß man uns den Krieg etwa verübeln könne und die Sprache unserer Kanonen allzu deutlich das zum Ausdruck bringe, was wir gegenwärtig dem uns feindlichen Auslande zu sagen haben. Ihr reden wir also gewiß nicht das Wort. Aber der Krieg ist eher Anlaß als Hindernis, uns mit dem neutralen Auslande zu verständigen und uns dabei solcher Mittel zu bedienen, die den erstrebten Zweck gewährleisten. Sonst wäre es schade um die Arbeit. Wollen wir also den Zweck, so müssen wir auch die Mittel, in diesem Falle den Gebrauch fremder Sprachen, wollen. Aus diesem Grunde können wir es nur begrüßen, daß das Reichs-Postamt dem Ersuchen des Vor standes des Börsenvereins Folge gegeben und die Einschränkung der Vorschrift über die Abfassung der Briefe nach dem neutralen Aus land fallen gelassen hat. Red. v e r e i n der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsche» Buchhändlerhan». Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 2« sBuchhändlerhaus).
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