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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.10.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1933-10-07
- Erscheinungsdatum
- 07.10.1933
- Sprache
- Deutsch
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^ 234, 7. Oktober 4933. Redaktioneller Teil Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. gemeinschafl des Einzelhandels, des Deutschen Handlungsgehilfen- Verbandes. Von den duchhändlerischen Organisationen konnten be grüßt werden: die Herren vr. Oldenbourg-München, Paul Nitfch- mann-Berlin, Hermann Niemeyer-Halle, Ludwig Hartkopf-Magde- burg, Bernhard Ausner-Breslau, vr. Georg Elsner-Berlin, Paul Haminerschinidt-Hagen, Bruno Hanckel-Osnabrück, Waldemar Heldt- Hamburg, Kurt Kretzschmar-Cottbus, Franz Schäder-Dresden, vr. Karl Biihling-Magdeburg, als Ehrenmitglied Herr Rudolf Hopser- Burg, als verdienstvolle ehemalige Vorstandsmitglieder die Herren Friedrich Gast-Zerbst, Walter Schwalbe-Dessau und Fritz Wahle- Magdeburg, als Verfasser unserer Festschrift Herr Georg Müller- Hannover, als Stifter von Beihilfen zu unserer Festschrift die Herren Niels Diederichs-Jena, Walter Hopser-Burg, Rolf Kretsch- mann-Magdeburg, als unser langjähriger Vortragender und Berater Herr Walter Carstanjen-Leipzig, und schließlich die Herren der Presse. In seiner Festrede schilderte der Vorsitzende die schlimmen Ver hältnisse im deutschen Buchhandel, die zur Gründung des Verbandes führten und die Arbeiten der Vorsitzenden, die vor allem aus drei wesentlichen Gründen geleistet wurden: aus der Verpflichtung gegen über der Überlieferung, aus der Verpflichtung gegenüber dem Buch handel und vor allem gegenüber dem Buch. Die Verpflichtung gegenüber der Überlieferung kennzeichnen Städte unseres Verbands gebietes wie: Wittenberg, Eisenach, Eisleben, Arnstadt, Magdeburg, Weimar, Jena, Halle, Gotha, Dessau, Ballenstedt, und gegenüber dem Buchhandel Städte wie Gotha (Perthes), Jena (Gustav Fischer, Eugen Ticderichs und Frommann), Halle (Franckesche Stiftungen, Eansteinsche Bibelgesellschaft, Buchhandlung des Waisenhauses). Aus der Verpflichtung gegenüber dem deutschen Buche wurden zwei große Aufgaben genannt: die Erziehung des deutschen Menschen und die Gewinnung der Herzen der Völker durch das deutsche Buch. Es ist erfreulich, daß sich in unserm Verband immer Männer gefunden haben, die mahnend an die Pflichten des Buchhändlers erinnert haben. Aus den letzten Jahren seien nur Walther Jäh und Eugen Ticderichs genannt. Letzterem verdanken wir viele Anregungen, die tatkräftig von unserm Vorstand zur Wirklichkeit gestaltet wurden. Gegen den Niedergang und die Zersetzung deutscher Kultur, gegen die Demoralisierung des geistigen Lebens durch eine bestimmte Art Literatur wurde seit vielen Jahren ein erbitterter Kampf geführt, zu dem außer der Haltung des ganzen Verbandes besonders die Vor träge auf den Wochcnendtreffen, den Freizeiten und schließlich die Förderung der besonders Arbeitslustigen durch den Erfahrungs austausch hervorzuheben sind. Nach der Machtergreifung durch den Nationalsozialismus ist der Weg für eine neue Geistesrichtung frei geworden, die zweite große Aufgabe neben der Erziehung des deut schen Menschen durch das Buch tritt an uns heran, da wieder einmal mit der neuen deutschen Geistesrichtung das Buch Weltereignis zu werden beginnt, indem ivir für die weiteste Verbreitung unter den Machbarvölkern und darüber hinaus zu sorge» haben. Friedrich Neinecke schloß mit den Worten: »Das Vertrauen auf die Zukunft des deutschen Buches gibt uns neue Kraft zu sinnvollem Schaffen. Fünfzig Jahre hat unser Verband hinter sich. Wir haben das Ver trauen zu ihm, daß er mit uns weiter die richtigen Wege gehen wird, welche Aufgaben uns und ihm durch den Umbau unseres Staatswesens auch zufallen mögen. Und wir haben die feste Zu versicht, daß unser Verband auch nach uns Männer finden wird, die ihn zu führen vermögen«. Es war eine rechte Freude, hier wieder aus berufenem Munde zu hören, wie gerade in dem Verband Sachsen-Thüringen unter den Mitgliedern aus der kollegialen Zusammengehörigkeit Freundschaftsverhältnisse entstanden sind, die andern Berufszweigen als Vorbild dienen könnten. Es war eine Ehre für den Verein, daß die Ehrengäste es sich nicht nehmen ließen, ihre Glückwünsche darzubringen. So als Vertreter der Regierung Regierungspräsident vr. Nicolai, der von unserer Zeit als einer des Umbruchs aus gehend den Grundsatz des Dienstes am Volke in einer eingehenden Darstellung des nationalsozialistischen Staatsgedankens betonte. Stadtschulrat vr. Donath forderte ein Sichbesinnen auf das durch Adolf Hitler wieder erweckte Volkstum und eine neue Lesekultur vom litcrarisch-buchhändlerischen Standpunkt aus. Hans Kay- s e r von der Industrie- und Handelskammer stellte als die Pflicht des Buchhandels dar, den »Geist der Zeit und des Volkes zu ver stehen«. vr. Friedrich Oldenbourg schilderte als Erster Vorsteher des Vörsenvereins die Bedeutung und die immer tatkräf tige Mitarbeit unseres Verbandes, Paul Nitschmann, der Erste Vorsteher der Deutschen Buchhändlergilde, beleuchtete die wich tige Stellung und Tätigkeit der Kreisvereine als Förderer der Sortimenterinteresscn, Hermann Niemeyer überbrachte die Glückwünsche des Deutschen Verlegervereins und Waldemar Heidt sprach wieder liebevoll und herzlich im Namen der Kreis vereine. 764 Wir sprechen auch an dieser Stelle nochmals allen Rednern unseren verbindlichsten Dank für ihre Worte aus, die in unseren Ohren weiterklingen und uns immer wieder Mut zu weiterem Kampf für das Gedeihen unseres Vaterlandes und unseres Berufes geben werden. Der Zweite Schriftführer des Verbandes, Adolf Jordan, Wernigerode, verkündete sodann, daß auf einstimmigen Beschluß Huldigungstelegramme an den Reichspräsidenten und den Reichs kanzler gesandt werden sollten. Den Wortlaut bekräftigte ein be geistertes Siegheil auf den Reichspräsidenten und den Volkskanzler. Den Abschluß dieser würdigen Feierstunde bildeten einige mit herz lichem und aufrichtigem Beifall anfgenommcne Schubertlieder der uns längst vertrauten Frau Elfriede Hirte, Halle. Ein ge meinsames Abendessen verband uns bis in die späten Abendstunden miteinander, und sehr bald ging der Wunsch unseres Vorsitzenden in Erfüllung, daß sich auch unsere Ehrengäste in dem herzlichen und vertrauten Einvernehmen, das immer an unseren »Familienfesten« vorherrscht, bald heimisch fühlen möchten. Immer wieder sah man die Kollegen unsere Festschrift durchblättern, die Kollege Georg Müller, Hannover, ein gebürtiger Magdeburger, in so vorbildlicher und liebevoller Weise bearbeitet hat. Ihm und den Stiftern sei an dieser Stelle nochmals innigster Dank ausgesprochen. Am Sonntagmorgen 9)4 Uhr eröffnet der Vorsitzende die 47. ordentliche Verbandsversammlung, die wieder einen zahlreichen Besuch aufzuweisen hat: 104 ergibt die Anwesenheitsliste! Von den Gästen sind heute nur die Buchhändler anwesend, zu denen sich noch Herr vr. Heß vom Börsenverein gesellt hat. In üblicher Weise wird der Jahresbericht vom Vorsitzen den verlesen; anhaltender Beifall belohnt abermals die fleißige und verständnisvolle Arbeit des Vorsitzenden. Lebhafte Aussprache ergeben die Punkte Adressen-Verlegerkartei unserer Kunden, Reise buchhandel mit unlauteren Mitteln, Leihbüchereien, Schulbücher geschäft, Gewinnung von Zeitschriften-Postabonnenten, die erfreu liche Mitteilung des Herrn vr. Oldenbourg, daß die Firma Sprin ger in der Nabattgewährung an Autoren eine Änderung getrof fen hat. Es wird beschlossen, an die Behörden und größeren Betriebe vom Verband aus ein Schreiben zu versenden, in dem gebeten wird, die Bestellungen dem Buchhandel am Ort zu geben und die Mini sterien von Anhalt und Thüringen zu bitten, nach dem Vorbild des preußischen Kultusministeriums eine Verfügung zu erlassen, daß künftig Sammelbestellungen durch die Schulen nur in eiligen Fällen direkt beim Verlag erfolgen dürfen, deren Verrechnung aber in jedem Falle durch das Sortiment zu erfolgen hat. Besprochen wird weiter die Förderung der Ausbildung des Nachwuchses durch Freizeiten und Kurse in Leipzig, sowie der Nutzen des Erfahrungsaustausches. Der Jahresbericht des Vor sitzenden erhält die einstimmige Genehmigung der Versammlung, und um 12>- Uhr kann Herr Nitschmann mit seinem Referat »Die gegenwärtige Lage im Buchhandel« beginnen. Eine gute Stunde werden wir dadurch im Bann gehalten. Herzlicher und stürmischer Beifall belohnt die klugen, um das Wohl und die Zukunft des Sortiments besorgten Ausführungen unseres bewähr ten Kämpfers. Mit Freuden wird auch die Anregung des Kol legen Schäder-Dresden ausgenommen, eine Veröffentlichung des Vortrags im Gildeblatt vorzunehmen. Das ist inzwischen geschehen; der Mangel an Platz verbietet es, hier näher darauf einzugehen. Der Dank des Sortiments sei Herrn Nitschmann aber auch hier nochmals ausgesprochen: wir hatten das Gefühl, daß mit diesen Ausführungen der richtige Weg eingeschlagen ist. Herr Niemeyer-Halle kann als Vertreter des Verleger vereins schon die erfreuliche Erklärung verlesen, die inzwischen im Börsenblatt Nr. 211 veröffentlicht ist und eine zu begrüßende Zwi schenlösung bedeutet. Herr vr. Heß behandelt kurz die Frage des Ladenpreisschutzes in Verbindung mit dem berufsständischen Auf bau und die sich daraus für Börsenverein und Kreisverein ergeben den Folgerungen. Einstimmig bekennt sich die Versammlung zu der Entschließung des Verbandes Sächsischer Buchhändler, die im Börsenblatt Nr. 208 veröffentlicht ist und beschließt einstimmig deren Eingabe an die da für in Frage kommenden Stellen. Zu Punkt 3 der Tagesordnung wird mit freudigem Beifall einstimmig beschlossen, die Wochenendtreffen vor Weihnachten und im Sommer wieder zu veranstalten; desgleichen wird in Punkt 4 einstimmig bewilligt, daß Gehilfenprüfung, eine Lehrlings-Studien fahrt nach Leipzig, wenn die Mittel dazu reichen, und die Sommer freizeit wieder veranstaltet werden sollen; überhaupt soll die Aus bildung des Nachwuchses in jeder Weise gefördert werden. Unter Punkt 5 berichtet der Schatzmeister Paul Pabst über das Rechnungsjahr 1933. Die Herren Neuenhahn und Ziehlke haben
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