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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.05.1939
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- 1939-05-04
- Erscheinungsdatum
- 04.05.1939
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Lebendigkeit der Geschichtsgestaltung Bruno Brehms bedingt. Bruno Brchm ist über seine literarische Leistung hinaus auch als Mensch eine der soldatischsten Erscheinungen des deutschen Schrifttums. In Laibach geboren, war er Hauptmann im ehe maligen österreichisch-ungarischen Heer und hat später studiert und promoviert. Da er im Vorjahr als damaliger tschechoslowa kischer Staatsangehöriger aus der Debatte über den Staatspreis ausscheiden mußte, ist seine diesjährige Auszeichnung um so sinnvoller, als er als Sudetendeutscher auch zum deutschen Ost raum gehört, der seine endgültige Heimkehr zum Reich in den jüngst vergangenen krisen- und spannungsreichen Monaten voll zogen hat-. Der Nationale Filmpreis wurde dem Filmregisseur Pro fessor Karl Froelich sür seinen Film »Heimat« zuerteilt. Dieser Film Vereine eine starke, tiefschürfende deutsche Proble matik mit einer weisen und überlegenen Menschenführung und einer überragenden schauspielerischen Leistung zu einem einzig artigen Ausdruck wahrer deutscher Filmkunst. Lobend erwähnt wurde der Film »Ponr le merite« von Professor Karl Ritter. Im Anschluß an die Verkündung der Preise brachte Rcichs- minister vr. Goebbels die herzlichsten Glückwünsche des Führers und des ganzen deutschen Volkes zum Ausdruck. Er schloß mit den Worten: »Damit verbinde ich meinen und den Dank aller deutschen Kulturschaffenden an Sie, mein Führer. Sie haben im vergangenen Jahr wiederum das Reich größer und stärker ge macht. Wir können in diesem Jahre den 1. Mai in einem Frie den und in einem Glück ohnegleichen feiern. Als wir an Ihrem fünfzigsten Geburtstag bei der großen Parade Ihre Soldaten mit ihren neuen Waffen an Ihnen vorbeimarschieren sahen, da ist es uns warm ums Herz geworden. Da wußten wir: Auch unsere deutsche Kultur, blühend und groß geworden in viel hundertjähriger Geschichte, braucht nicht von Pariser, Londoner oder Neuyorker Demokraten und Juden beschützt zu werden; die beschützt das deutsche Volk selbst, und zwar mit den Waffen sei ner Wehrmacht, nicht mit dem Zeitungspapier, das durch tote Rotationsmaschinen läuft. Und stolz sind wir wieder geworden: stolz darauf, daß über dem Reich, seiner Wirtschaft, seiner Poli tik und auch seiner Kultur wieder diese starke Wehrmacht steht und daß den Eingang zu unseren Grenzen ein scharfes Schwert beschützt. Dafür wollen wir Ihnen, mein Führer, heute danken. So können Sie denn jetzt wie immerdar freudig erhobenen Hauptes unter dieses Volk treten. Sie haben in ihm einen revo lutionären Umbruch vollzogen und der Nation damit einen neuen Weg ihres Lebens gewiesen.« Die Festsitzung der Reichskulturkammer fand ihren Aus klang mit der Ehrung des Führers und den Liedern der Nation. Als die Gäste das Deutsche Opernhaus verließen, umbrauste den Führer der Jubel der vielen Tausend, die auf der Straße zum Lustgarten ein jubelndes Spalier bildeten. Mit Bruno Brehm wurde ein deutscher Dichter aus gezeichnet, der durch alle Jahre hindurch trotz Unbill und Miß geschick seinem einmal begangenen Weg treu geblieben ist. Aus innerer Verpflichtung schuf er in der Zeit der Not das jetzt aus gezeichnete Werk der österreichischen Trilogie in dem Bewußt sein, damit dem gesamtdeutschen Volk zu dienen und es zu seinem Teil hinzuführen zu dem jetzt erreichten Ziel: Groß deutschland. Bruno Brehm ist dem deutschen Buchhandel und der deut schen Leseröffentlichkeit seit langem bekannt. Er hat sich selbst mit seinen Werken unauslöschlich in das dichterische Schaffen der Gegenwart eingegliedert. Die Zustimmung, die die Verkün dung des Preises an ihn auslöste, beweist diese Tatsache. Aus vielen Dichterabenden erinnern wir uns an die aufrechte Gestalt dieses Dichters, der darin vielen tausend Zuhörern ohne falsches Pathos Einblick in seine Dichtung gewährte. Den Höhepunkt seines dichterischen Schaffens macht das preisgekrönte Werk aus, wenngleich daneben seine kleineren Arbeiten, so seine Erzäh lungen und Romane, nie den Ernst vermissen lassen, den sein ganzes Werk auszeichnct. Aus kurzen Selbstdarstellungen kennen wir den Weg des Dichters, sür den das Kriegserlebnis in seinem Arbeiten ent scheidend geworden ist. Er sagt selbst von sich, daß er, als ihm in der russischen Gefangenschaft der junge Fähnrich Edwin Erich Dwinger begegnete, nicht gewußt habe, wie entscheidend diese Begegnung für ihn werden sollte. Aus diesen Selbstdarstellungen wissen wir auch, wie sehr er seine Bücher als Dienst an der grö ßeren Gemeinschaft des Volkes ansah. So bekannte er im Som mer 1937, daß es gelingen müßte, das darin gesteckte Ziel ein mal zu erreichen. Voll Freude legte der Dichter dann im Früh jahr 1938 sein Bändchen »Glückliches Österreich« vor, in dem er ein liebevolles Bild seiner Heimat zeichnet. Heute ist für uns alle Großdeutschland geschaffen. Bruno Brehm wird den vorge zeichneten Weg als Dichter weitergehen, »getragen von der Verantwortung des Forschers und erfüllt von dem Ernst des Mannes, der sich seinem Volke verpflichtet fühlt« (Hellmuth Langenbucher in der Würdigung der österreichischen Trilogie in »Volthafte Dichtung der Zeit«). Für die Ostmark und das Sudetcnland bedeutet Bruno Brehms Auszeichnung gleichzeitig eine weitere Anerkennung und Hervorhebung ihres dichterischen Schaffens, nachdem im letzten Jahr der Nationale Buchpreis den Liedern unbekannter Hitler-Jugend aus der Ostmark zu erkannt worden war. Das Buch auf dem Dorfe Rückblick auf eine zehntägige Vorlese-Fahrt in Dörfern des Kreises Stolp/Ostpommern Von Stefan Sturm Als ich vom Deutschen Volksbildungswerk die Einladung zu einer Vorlcsefahrt in ostpommerschen Dörfern erhielt, nahm ich sie sofort mit Freuden an; später aber, nach einigem Nachdenken, machte ich bei mir selbst ein Fragezeichen dazu. Die Sache hatte durchaus den Charakter eines Experimentes. Auf ganz abge legenen Dörfern, wo (meiner Meinung nach) jede Voraussetzung für eine aufnahmebcrcite Zuhörerschaft fehlte, »Dichterabendc« zu veranstalten, einen — noch dazu sehr, sehr jungen — Menschen aus seinen Büchern lesen zu lassen: das war etwas noch nie Da gewesenes, völlig Neuartiges — wer würde da überhaupt hin kommen? Ein ehrenamtlicher Mitarbeiter des Volksbildungswerkes, selbst schriftstellerisch tätig und seit langer Zeit Landlehrer, ein ausgezeichneter Kenner von Land und Leuten, hatte die Vor bereitung der Abende übernommen. Seinem leidenschaftlichen Einsatz, bei der Vorbereitung der Abende wie bei der Durchfüh rung selbst, ist ein gut Teil des Erfolges zuzuschreiben. Für die Gestaltung der Abende hatte ich den Vorschlag ge macht, sie möglichst wenig »literarisch« auszuziehen. Vor allem lag mir sehr an einer musikalischen Umrahmung, und zwar einer solchen, die jedes Dorf selbst stellen konnte. Ich dachte an Lieder, gesungen von HI. und BDM. und, wo solche Gliederungen nicht vorhanden sind, gesungen durch die Schulkinder. Diese Anregung ist überall befolgt worden. Die Lehrer waren — bis auf einen Fall — mit Liebe bei der Sache. Ich war überrascht über die Singckultur und den großen Liederschatz, den ich vorfand. — Die Lied-Umrahmung erwies sich also als der erste glückliche Griff, den wir getan halten. Wie geht man den pommerschen Dick schädeln am besten zu Leibe?, hatte ich mir gedacht. Mit Liedern, die ihre Kinder singen. Es war auf jedem Abend (wir singen 358 Nr. 102 Donnerstag, den 4. Mai 1999
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