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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.04.1925
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- 1925-04-24
- Erscheinungsdatum
- 24.04.1925
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Das Deutschlanö von morgen! (Artikel des „Stahlhelm" vom 19. April 1925) Die Wahl des deutsche» Reichspräsidenten wird in hohem Maße mitverantwortlich sein für die zukünftige Gestaltung unserer Politik: von ihr wird es abhängen, welche Richtung unser Geschick gestalten soll. Nahezu sieben Jahre sind in schwankender, tastender Unsicher heit vergangen, aus der nur unsere Feinde Nutzen zogen: wir aber mußten alle die Demütigungen über uns ergehen lassen, die einem uneinigen, nur in Par teien zerspaltenen Deutschland von denen zugedacht wur den, deren einziges Ziel die Vernichtung und Spaltung Deutschlands ist. Daß selbst unter den deutschen Par teien solche sind, die, vergiftet von der Haßatmosphärc, dem Feinde in die Hände arbeiten, ist beschämend: daß sie weiterhin auch in ibren negativen Wirkungen Einfluß ans die deutsche Politik üben werden, ist — verhängnis voll. Diese Sachlage ist nur möglich durch die ein seitige Jnteressenpolitik der Parteien, die, mit Scheu klappen an den Augen, nur die begrenzten Ziele der Partei kennen, obne cinzuseben, daß jenseits der Partei etwas existiert, für dessen Gcdeiben zu kämpfen höchste Pflicht jedes Deutschen ist: das Wohl des Vaterlandes. Vergessen scheint in manchen Kreisen der Begriff Vater land, versunken jene Bilder der Vergangenheit, die — welche Mängel sie immer anfweisen mag — im Wesen eingestellt war ans ein Ziel: als oberstes Prinzip alles Handelns, dem Wähle Deutschlands zu dienen. Aber um die Kräfte der Gruppen und Grüppchen, die heute Politik treiben zu einem Streben, zu einer Arbeit, die kein anderes Ziel hat, als Deutschlands Wobl mit allen Mitteln, die zu Gebote stehen, zu ver wirklichen: dazu ist der Parteimann, welcher Partei immer er angchöre — unfähig. Gebunden von den ein seitigen Parteizielen, in die er sich einaclebt hat, wird er immer mehr ibr zuliebe als zum Wohl des Ganzen zu arbeiten geneigt sein: daß zweideutige Kompromisse oft geschlossen werden, bestärkt nur diese Ansicht. Der Bankerott dieser aus der Partei hervorgegangenen Füh rer — deren primäre Einstellung stets negativ ist — zeigt sich bei jeder Reichstagssitzung. Bon Stetigkeit in der Politik, von Gerichtetsein auf ein Ziel, das nicht im Interesse von Parteien liegt, kann keine Rede sein. Deshalb ist es zu begrüßen, daß von Zeit zu Zeit ein Nufer aufsteht, der bas Gewissen aller ausrüttelt und ihnen die Wege zeigt, die aus dem Wirrwarr und der Verlogenheit unserer Politik aufwärts zu einem besseren Deutschland führen. Major Kurt Anker, her vor einem Jahre in seinem außerordentlich erfolgreichen Buch »ttnscrc Stunde kommt!« (Verlag Leipziger Gra phische Werke A.-G., Leipzig-R.) mit klarer Eindeutig keit das Bild der Morgenröte des Aufstiegs aufgezeigt hat, ist einer der mutigen Vorkämpfer, die in rastloser Arbeit die verworrenen Begriffe der Gegenwart ordnen und in den Dienst der Zukunft stellen. Das soeben im gleichen Verlag erschienene neue Buch Ankers: »Das Deutschland von morgen!« zeigt, daß der Verfasser auf seinem Wege nicht stehengeblieben ist. Um es vorwegzunehmen: hier handelt es sich nicht nm müßige Phantasien eines Schwärmers, nicht um Utopien, nein, mit klarer, sicherer Hand führt uns der Verfasser die Wege, die allein zu unser aller Ziel: zu einem glücklichere.. Deutschland fuhren. Schonungslos zeigt Anker in seinem Buch die Fehler der »schönen alten Zeiten«. Mit der Überzeugung ehrlich um die Zu kunft Besorgter schreckt er vor dem Bekenntnis eigener Schwäche, die man nachher »Revolution« nannte, nicht zurück. Alle Erscheinungen der letzten Jahre werden auf ihren positiven Gehalt hin geprüft. Den Gipfel dieser Ausführungen, auf deren Fülle hier nicht näher cingegangcn werden kann, bildet die imaginäre Ncichs- kanzlcrrcde am Schluß des Buches. Man kann sich des Wunsches nicht erwehren, diese Rede ans dem Munde des zukünftige» Reichspräsidenten zu hören. Denn hier spricht einer, dessen höchster Wunsch es ist, in rcstloser Anfopferung die verantwortungsvolle, selbstlose Arbeit für das große Werk eines besseren Deutschland zu leisten. Deshalb bindert ihn nichts, die Verantwortung für den schweren Weg, den zu gehen er entschlossen ist, voll und ganz ans sich zu nehmen: »Führt er nicht in eine bessere Zukunft, dann stellen Sie . . . mich, den Kanzler, über Jahr und Tag vor ein Bolksgericht und bringen Sie mich meinetwegen aufs Schafott. Sv lange Sie aber mit uns arbeiten, fühlen Sie sich, unbeschadet Ihrer wirtschaftlichen und innenpolitischen Sondcrbestre- bnngen uns Ministern gegenüber und auch nntercinan- der, nicht als Gegner, sondern wirklich als Arbeitsgc- nossen an einem großen heiligen Werke. Zeigen wie der Welt, daß es zwar nach wie vor deutsche Parteien gibt, aber nur noch als gleichberechtigte Gliedmaßen eines großen Gesamtkörpers, eines auf Tod und Leben znsammengeschweißten deutschen Volkes, das ehrlich be müht ist, in friedlicher Verständigung zu seinem Recht zu kommen, sofern aber auf der Gegenseite Vernunft und Einsicht weiterhin schweigen, auch einen ihm aufgezwun genen letzten Entschcidungskampf um sein Dasein und den Frieden seiner Kinder und Enkel zu führen ent schlossen ist. Vielleicht geht Deutschland dabei zugrunde, — mit ihm dann aber auch ganz Europa!« Die führende Tagespreise wird sich in Kürze mit dem Werke beschäftigen! dtlö llOll lAOLDEkl Gedanken, Sorgen und Hoffnungen über Gegenwart und Zukunft von Kurt Anker/ Major a. D. Geh. 4.50 ord, Ganzleinwand M. 6.- ord. Rabatt )5°j> un« 11/10 Leipziger Graphische Werke A.-G. / Leipzig-R.
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