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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.04.1925
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- 1925-04-24
- Erscheinungsdatum
- 24.04.1925
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- Deutsch
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Verlag -er Hahnschen in Hannover Vom Rieimhck los VolteolM Nach 40 Jahren Kriegsheimkehr ins Vaterland von 0r. G. Bocke Preis vornehm in Ganzleinen gebunden M. 8.—, M. 4.80 netto, 40 Exemplare — M. 43.— Da klagt das Sortiment immer über geringen Rabatt, und wenn ihm. wie hier ein glänzend geschriebenes, hervor ragend ausgestattetes Buch zu einem außergewöhnlich hohen Rabatt geboten wird, da setzt sich nur eine verschwindend kleine Zahl dafür ein! Diese allerdings zu eigenem Nutzen, teilweise mit großem Erfolg, je nachdem wie sich der Betreffende da für interessiert hat. Den», wer dieses Buch nicht verkaufen kann, verdient nicht den Namen eines Kulturträgers n»d Buchhändlers! Hier nur einige Stimmen der Kritik! Die meisten sind zu lang, um sie hier zum Abdruck zu bringen, und haben wir einen sechsseitigen Prospekt mit Besprechungen drucken lassen, der auf Wunsch zur Verfügung steht. Besprechungen und Meile: Geheimrat Prof. vr. B a r f u r t h - Rostock schreibt dem Autor: »Was soll ich mehr bewundern, den tüchtigen Gelehr ten, den überaus gewandten, hninorvollen Schriftsteller, den tapfer» deutschen Mann oder den tief empfindenden trefflichen Menschen! Heil denjenigen, die veranlaßt haben, dieses auch einem größeren Leserkreise zugänglich zu machen! Ich zweifle nicht an einem großen Erfolge.« Herr Univ.-Buchhändlcr Marke nt ien-Rostock schreibt dem Verleger: »Bei dieser Gelegenheit möchte ich Ihnen meinen Glückwunsch sagen zu dem Verlag des Bocksschen Buches. Ich habe 6 Exemplare bezogen und habe das Buch auch sofort beini Eintreffen in einem Zuge burchgelesen. Es ist ein ganz hervor ragendes Buch, ich habe beim Vorleseu im Familienkreise be geisterte Zustimmung gefunden, einerseits wegen des feinen Humors, andererseits wegen der nationalen Gesinnung und der scharfen Absage an unsere zeitigen Machthaber.« Hannov. Kurier Nr. 189. Gustav Bocks ist in Hannover wohlbekannt. Besonders bei dem jugendlichen Geschlechts, das in der Kriegszeit die oberen Klassen des Kaiser-Wilhelms- und des Goethe-Gymnasiums be völkerte. Denn aus Rußland vertrieben, war er in beiden An stalten tätig, bis man ihm die Leitung des Gymnasiums in Friedeberg übertrug. Dort ist er vor einigen Jahren in den Ruhestand getreten und hat diesen benutzt, seine Lebenserinne rungen niederzuschreiben. Zuerst nur für die Nachkommen schaft. Allein wer die Handschrift las, der drängte, daß auch die Öffentlichkeit abhaben müsse von dem literarischen Fein schmeckerbissen. Und die Hahnsche Buchhandlung nahm gern den Verlag. Sie tat wohl daran. Denn das Leben, das hier erzählt wird, ist kein Dutzenddasein, und der Mann, der es öarstellt, kein Dutzendschreiber. Geborener Rheinländer, kam Bocks bald nach Livland, das ihm wie vielen anderen znm Blifland wurde. Er war an den Schulen tätig, die dort die baltische Ritterschaft aufopfernd unterhielt, um ihren Kindern deutsche Erziehung, deutsche Sprache und deutsche Kultur zu bewahren. Als mit Alexander dem Dritten der moskowitische Verrussnngseiser einsehte. wurde dies ein unsicheres Brot. Es gab Zeiten, da die Klassen ,ich in Privathäuser verstecken mußten und Schutzleute auf der Straße die Kinder nach dem Schullokal ausfrngten. Bocks stand dauernd unter Polizeiaufsicht, daher mit einem Fuße in Sibi rien. Es gehört viel Schlauheit und Mcnschenkunst dazu, sich hindurchzuwindcn, und viel Laune, um sie nie zu verlieren. Besserung brachte seit 1905 die Revolution. Bocks trug an festlichen Tagen die Uniform des Tschinowniks; fragt mich aber nur nicht wie; denn ihm hat offenbar der Sinn für stattliche Feierlichkeit in betrübenden Maßen gemangelt. Fragt lieber ihn selber, denn er hat es ergötzlich geschildert. Allein selbst als Inhaber eines Krünsamtes lehnte er be harrlich ab, russischer Untertan zu sein. Zwar führt er den zweiten Vornamen Peter, aber das hat ihn so wenig zum Rus sen machen könne» ivie der sinnlose ^eeent aiZu des Zu namens, der aus der rheinischen Franzoscnzeit stammt, z»m Franzosen. Trotz aller Vcrsuchnngcn ist er stets ein rückgrat- steifer Deutscher geblieben. So halfen ihm, als der Krieg ans brach, weder sein Charakter als russischer Staatsrat noch der Stanislausvrden dritter Klasse und der damit verbundene per sönliche Adel von Zarcngnaden. Man wies ihn ans, und nach der Kricgsersatzzeit in Hannover wurde sein Blifland die Neumark. Er ist im Februar 75 Jahre geworden. Seinem Buche hört man cs nicht an. Es hat gar nichts von jener steifen Würde, die z. B. Goethes Dichtung und Wahrheit auszeichnct. Wie ge sagt, es fehlt ihm jeder Sinn für Pose und Feierlichkeit. Auch im hohen Osten blieb er der weinfröhliche Rheinländer, der voll Schalkheit steckt und seine ganze Umgebung, nicht znm letzten aber sich selber, damit aufzicht. Denn er hat durch seine Ge lehrtenbrille einen scharfen Blick für menschliche Schwächen und geht ihnen, weder durch hoheitsvollcs noch durch grobes Auf treten je verblüfft, launig mit der Pritsche zu Leibe. Daher tönt viel anregendes, gemütliches Lachen ans dem gcistglitzern- öcn Geplauder dieses glänzend und schlagfertig geschriebenen Buches. Allein das ist nur dessen eine Seite. Das Ernste macht den Verfasser hinwieder auch ernst und das Heilige hält er heilig. Man sieht gar manchmal die Träne zittern im heiteren Auge und die Zornader schwellen ans der freien Stirn. Allem Gro ßen öffnet sich ein reiches, inniges Gemüt, starkes Gottvertrancn hält es aufrecht in niedcrdrückcndcr Lage, und heiße Vater landsliebe findet flammende Worte der Empörung wie jenes Höffens, das nie zuschanden werden läßt. Das Buch ist köst lich; daher Glück auf den Weg! b'. U. Wenn in der kurzen Zeit bereits 600 Exemplare abgcsetzt sind, so sind es hauptsächlich die Städte Friedeberg, Riga, Hannover, die den Löwenanteil für sich in Anspruch nehmen. — Man möge das Versäumte im eigenen Interesse nachholen. Käufer ist jeder Gebildete, der Vaterlandsliebe und Sinn für echten Humor hat. Hahnsche Buchhandlung ' /
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