Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.02.1926
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1926-02-23
- Erscheinungsdatum
- 23.02.1926
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19260223
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192602234
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19260223
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1926
- Monat1926-02
- Tag1926-02-23
- Monat1926-02
- Jahr1926
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Zv 45, 23, Februar 192«. Redaktioneller Teil. vorienLUUl I. d. Dtschn Vu«b»«d-I. angeblich verpflichtet haben, eine zweifarbige Marte zu bringen und auch ein Borwort noch einzusllgen. Dieser Vertrag liegt mir nicht vor, ich kann deshalb auch dazu keine Stellung nehmen. Leipzig, den IS. August 1SLS. igez.> i)i - Runge. Den vorstehenden Ausführungen ist kaum noch etivas hinzu- zufügcn, um darzutun, Last -die einstweilige Verfügung des Amtsgerichts Berlin sowie das Urteil des Landgerichts Leipzig unhaltbar sind und es kaum verständlich ist, wie das Oberlandesgericht Dresden trotz alledem di« Neigung bekunden konnte, das Urteil zu bestätigen. Es liegt nahe, Lurch Heranziehung beliebiger Beispiele die Entscheidung des Landgerichts in ihren praktischen Konsequenzen aä adsursuin zu führen. Ich habe in meinem Gutachten bereits aus den Karten-Berlag hingewiesen, man kann aber z. B. auch an Monographien über den Weinbau, einzelne Industriezweige, die Binnenschiffahrt, idcn Radio-, Telegraphen-, Funk-, Kabel verkehr usw. denken. Es ist ganz selbstverständlich, Latz der jeweils in Frage kommende Autor, der als Sachkundiger meist einer be stimmten Firma oder einem bestimmten Verband des betreffenden Gewerbes, über das er eine Monographie schreibt, nahcsteht, das ihm in erster Linie zugängliche Material benutzt. Es steht ja dann jedem anderen Autor frei, seinerseits eine Monographie zu schrei ben, in welcher er das ihm besonders zu Gebote stehende Material verwendet. Ebensowenig wie der Nero-Lloyd auf Grund des H ll des Paßgesetzes eine Berichtigung der Karte verlangen konnte, war ihm dies auf Grund anderer gesetzlicher Vorschriften zuzu billigen, da man sonst auf diesem Umwege zu einer unüberseh baren Erweiterung des genau begrenzten Be richtig ungsparagraphcn käme. Man must auf diesem Gebiete scharf zwischen offener und verhüllter Reklame einerseits sowie objektiver Darstellung andererseits unterscheiden. Wird diese Grenze, wie hier geschehen, von den Gerichten verwischt, so tritt eine unerträgliche Einengung der schriftstelle rischen wie der verlegerischen Betätigung ein, gegen die in aller Öffentlichkeit Einspruch er hoben werden must! Der Verleger, der an den Differenzen der beiden konkurrieren den Luftfahrtverkchrsgcscllschasten vollkommen unbeteiligt war, ist das finanziell schwer geschädigte Opfer widerstreitender Wirlschafts- interessen geworden, die sich inzwischen, was dem Ganzen noch einen tragikomischen Abschluß gibt, ausgesöhnt und in der Lust- Hansa, d. i. die Verschmelzung des Aero-Llvyd mit den Junkers- Werken, zusammengcfunden haben. Der Buchdrucker auf der Leipziger Messe. Im Gegensatz etwa zu Frankreich. NW Paris den Mittelpunkt aller modernen LebenSäusterungen einer ganzen Nation darstellt, verbreitet sich das künstlerische und gewerbliche Leben in Deutschland regional verschiedentlich über das gan-e Reich. Man braucht nur an die großen Jndustrierevierc in Rheinland-Westfalen, in Schlesien und Sachsen, an die Hafenstädte Hamburg und Bremen, dann wieder an München. Frankfurt und natürlich Berlin zu erinnern, und schließlich an die ehemaligen kleinen Residenzstädte, wie Meiningen. Weimar und Darmstadt. Orte und Gebietsteile, die jede in ihrer Eigenart und Be deutung typische Repräsentanten und Sammelpunkte zeitgenössischen deutschen Wesens und Wirkens sind. Eine solche Sonderstellung inner halb deutscher Kuust und deutschen Gewerbesleißes nimmt vor allein Leipzig ein. Leipziger Messen. Leipziger Musik. Leipziger Nanchwaren- handel. Leipziger Spezialindirstri-en, wo gäbe es dergleichen sonst noch in anderen Orten und Landen! Dann aber der Leipziger Buchdruck und Buchhandel. Hier zeigt sich uns etwas Einmaliges und in Umfang und Eigenart nicht nur für Deutschland ganz Besonderes. Ihnen ver dankt Leipzig seinen vornehmsten Ruf als Stadt der Bücher. Dieter seiner weltbedeutenden Stellung als Stadt der Bücher ver dankt cs Leipzig auch, daß es unter den Buchdruckern als Hochburg an gesehen wird, die zu besuchen, in der zu lernen und zu wirken das Herz jedes strebsamen Jüngers Gutenbergs höher schlagen läßt. Lau sende von Buchdruckern koimnen ans diese Weise alljährlich nach Leipzig und kurz vor dem Kriege, als auf dem jetzigen Gelände der Technischei, Messe imter der Bezeichnung »Bugra« «ine Weltausstellung für Buch gewerbe rnrd Graphik veranstaltet wirrde. da ergoß sich eine wahre i Völkerwanderung von Angehörigen des Buchgewerbes nach Leipzig. Die § Erinnerung an die »Bugva« ist heute noch in der Buchdrnckerwekt le bendig, und da die kulturgeschichtlich wertvollsten Teile dieser buch gewerblichen Weltausstellung in dem neugegründeten Museum für Buch uied Schristwesen eine bleibende Stätte gefunden haben, so ist auch jetzt noch für den Buchdrucker die Möglichkeit geboten, ivertvollste und erinncrnngsreichste Bestandteile der Bugra in Augenschein zu nehmen. Aber nicht nur dieser kulturgeschichtliche Teil der »Bugra« ist in Leipzig erhalten geblieben, auch der technisch-belehrende Teil, die moderne Bluhkunst mit ihren iveitverzweigten Techniken und Handfertigkeiten und insbesondere der graphische Maschinenbau, die ehemals einen so großen Raum auf der Weltausstellung für Buchgewerbe und Graphik einnahmen, sie haben ihre Daseinsbcrcchtigmig erwiesen und sind in Verbindung mit der Leipziger Messe zu neuem Leben erweckt. Hier ergab sich eine glückliche Jdeenvcrdindnng mit ei,rein anderen Teil der Leipziger Wesensart, der Mustermesse, die ebenso auf lokalgeschicht lichem Boden gewachsen ist wie das Buchgewerbe. Auch sie ist dem Buchdrucker nicht unbekannt, weiß er doch, daß schon in Leu frühesten Anfängen seines Gewerbes, zu einer Zeit, als noch der Typ des »farent Puchtrucker« die Kunst Gutenbergs wandernd und buchdruckend aus übte. die Ahnherren der Buchdruckerkunst ihren Geschäftsbereich von Mainz ausgehend bis hin zu den Leipziger Messen allsdehnten. Eine solche Wiedervereinigung alter guter Bekannten, wie sie die Messe und das Bnchgeiverde nun einmal sind, hat sich im letztvcrgangenen Jahr zehnt vollzogen, und zwar wurde ,mter der Bezeichnung »Bugra« dank der tatkräftigen Mitwirkung des Deutschen Buchgewerbe-Vereins, der seinen Sitz in Leipzig hat. der Leipziger Mustermesse ein Zweig ange gliedert. der einmal das Buch als Endprodukt des Buchgewerbes zeigen soll, und zum anderen wurde eine Sonderschau von gra phischen Maschinen und Materialien geschaffen, die im Deutschen Buchgewerbehaus an der Dolzstraße ihr Heim gefunden hat. Auster diesen beiden wichtigsten Gruppen umfasst die Leipziger Bugramesse noch Sonderoeranstaltungen. die in mehr oder mnrder direktem Zu sammenhänge mit dem Buchgewerbe stehen. Erwähnt seien nur die Papiermesse, die Reklamemesse und in gewisser Hinsicht auch die Ent wurfs- und Modellmesse. Alle diese in den Bereich des Buchdrucks und der ihm verwandte,, graphischen Gcmerbezweig« fallenden Sonderver anstaltungen der Leipziger Mustermessen stellen eine »Bugra« in kon zentriertester Form dar und bieten dem Buchdrucker eine einzigartige Gelegenheit, sich mit allen sein Fach angehenden Nerrerungen und Ver besserungen sowie wirtschaftlichen, künstlerischen und technischen Pro blcmen vertraut zu machen und seinem Bildungsdrang, der ja in der Buchdruckerivett stets rege gewesen ist. Genüge zu leisten. Auf der bevorstehenden Leipziger Frühjahrsmesse wird die Bugra- messe in allen ihren Teilen trotz der auch das Buchdruckgewerbe be drückenden Wirtschaftsnot reichhaltig wie nur je beschickt sein, demzu folge wird diese einzigartige Messe- und Bücherstadt auch für den Buchdrucker das Losungszeichen sein: Leipzig zu besuchen. Und er wird als »gepriesenes Andenken« von der Stadt der Bücher und Messe» jene Erinnerung mit hcimnehmen, die im Jahre 1740 ein zeitgenössi scher Poet in die Worte ausklingen liest: »Messe, Papier und Lettern sind zu schön Um Leipzig zu verschmähn: Er denkt znm Schluß: Paris zu sehn. Allein er siehet Leipzig stehn«. Zwei Taye auf dem Dobel. Als Herr Hans Bott-Karlsruhe, der »Manager« der Winteraka demie auf dem Dobel, so freundlich war, mich zu ihr einzuladen, Hube ich zuerst recht gezögert, die Einladung anzunehmen. Abgesehen davon, daß ich mich an sich jedesmal nur schwer aus meiner Einsiedelei los reiße, hatte ich doch auch sonst Bedenken genug, ob ich wohl aus den Dobel passen wiirde. Denn ich hatte ein ganzes Päckchen Vorurteile gegen diese akademischen Arbeitswochen für junge Buchhändler. Ich schrieb dann aber doch zu, für ein oder zwei Tage zu kommen. Mehr schien mir weder nötig noch richtig für den einzelnen »Gast« älteren Kalibers. So kam ich denn, etwas gespannt darauf, wie sich die Dinge weiterentmickcln würden, am Mittwoch, dem 10. Februar, nachmittags auf dem kleinen Bahnhof in Herrenalb an u,rd konnte einige Ver wunderung über diese »natürlichen« Lebensformen nicht unterdrücken, als ich auf dem menschenleeren Bahnsteiglein von einem jungen Buch händler sogleich mit dem traulichen »Du« begrüßt wurde. Bis sich hcrausstellte, daß jener nette Jüngling mein Neffe und der jüngste Buchhändler nuferes Namens war. Rasch genug brachte uns das kleine Auto den Berg herauf, und so kam ich noch in die Mitte der nachmittäglichen Arbeitsgemeinschaft, die durch mein Erscheinen glück- 243
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder