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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.02.1926
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1926-02-23
- Erscheinungsdatum
- 23.02.1926
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- Deutsch
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X? 45, 23, Februar 1826, Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dlschn. Buchhandel. licherweise nur einen kurzen Augenblick unterbrochen zu werden brauchte. Bis Freitag mittag bin ich oben geblieben. Und als sich unter einem 25stimmigcn »Gut Runst« und dem höchst natürlich nach gemachten Zischen einer unsichtbaren blauen »Rakete« das kleine Auto dann wieder in Bewegung setzte, um mich ins Tal zurückzusahren, mußte ich an das bekannte derb-humoristische Bild vom Jungbrunnen denken, auf dem die alten Weiblein auf der einen Seite ins Wasser steigen, um es an der anderen als allerjüngste Jungfräulein mit einem neckischen Lächeln zu verlassen. Denn die zwei Tage waren wirklich ein kleiner Jungbrunnen gewesen, und ich möchte solche Gelegenheit, sich zu erfrischen, auch anderen Kollegen empfehlen, denen die Haare mehr oder weniger zu ergrauen, die Herzen aber noch nicht zu erstarren beginnen. Jedenfalls: diesen Wert der Sache, den habe ich nun selbst dankbar erprobt. Aber freilich, nicht dieserhalb sind ja die »Akademien« gegründet, sondern deren Berechtigung oder Nichtberechtigung darf natürlich nur von der Frage abhängen, ob sie der Jugend des Berufes, also denen, um derentwillen sie gemacht werden, dienlich sein können oder nicht. Und diese Frage ist es, die ich meinerseits heute bejahen möchte. Wenigstens so weit und so lange, als der Geist, aus dem heraus eine solche akademische Woche geleitet wird, so gesund, so klug und so gütig ist, wie es auf dem Dobel der Fall war. Die unsentimentale Güte, mit der Herr vr. Diederichs, oder um im Sprachgebrauch des Dobel zu bleiben, »Vater Diederichs«, seine »Satanskinder« behandelte, wurde mit liebender und erfreulich phrasenloser Verehrung belohnt, und die außerordentlich anregende, ja sprudelnde Frische des eigent lichen Leiters der Arbeitsstunden, des Herrn Direktor Leichtle aus Heilbronn, belohnte sich ganz offensichtlich dadurch, daß wohl ohne Aus nahme j e d e r der jüngeren Teilnehmer innerlich wirklich mitarbeitete. Und dies selbst dann noch versuchte, wenn eine Einzelsache vielleicht hier und da einmal über die Kraft der jüngsten Teilnehmer hinausging. Eine Arbeitswoche wie diese muß meines Erachtens doch wohl für jeden einzelnen der Teilnehmer, wenn auch je nach seinem Reife zustand unterschiedlich genug, fruchtbar sein. Dies sowohl für sein Denken, das eine Fülle neuer Anregungen mit nach Hause nehmen konnte, als für sein berufliches und menschliches Verantwort lichkeitsgefühl, für das vielleicht bei manche in der jungen Leute hier oben der erste bescheidene Keim gepflanzt würde. Jedenfalls: diese Arbeitswochen sind nicht eine »spleenige Idee«, sind keine Zuchtanstalt für Phrase und Dünkel, sondern ein Anfang, für den man dem Vater des Gedankens, Herrn vr. Diederichs, nicht dankbar genug sein kann, sofern man an der Zukunft des Berufes Anteil nimmt. Soll eine kritische Frage aufgeworfen werden, so wäre es wohl die, ob nicht die Anzahl der Arbeits t h e m e n, mit denen eine solche Woche belastet wird, besser verringert würde. Da Spiel und Ausflüge die Arbeit unterbrechen, kann gewiß mit einer weitgehenden Aufnahmefähigkeit der Jugend gerechnet werden. Aber sich kann ja freilich nur über knapp zwei Tage urteilen) ich hatte doch den Eindruck, daß es besser märe, wenn man mehr Zeit für das ein zelne Thema zur Verfügung haben könnte. Sehr bedauert, und wohl mit Recht, wurde von den leitenden Herren, daß nicht m e h r ältere Chefs den Einladungen Folge geleistet hatten. Es wird für die Jugend zu den größten Werten dieser Ar beitswochen gehören, in ihnen nicht nur mit drei oder vier, sondern m i t e i n e r g r ö ß e r e n A n z a h l älterer Bcrufsgenossen zusammen zukommen. Freilich würde es meines Erachtens des Guten zuviel sein, wenn diese größere Anzahl älterer Kollegen während der gan zen Arbeitswoche dabliebe. Aber wenn der einzelne nur ein oder zwei Tage kommt und auf diese Weise jcmalig am selben Tage die Zahl der älteren Herren nicht allzugroß ist, könnte die Sache durch mehrere »Gäste« nur sehr gewinnen. Natürlich paßt ein Chef, der von vornherein von der Unfähigkeit und Minderwertigkeit jedes »Angestellten« überzeugt ist, ebensowenig in eine solche Arbeitsge meinschaft wie der junge Buchhändler, der jeden Chef von vornherein für einen Ausbeuter hält. Von den Chefs aber, die hinpassen, sollte doch immer eine größere Anzahl jemalig nicht allzu entfernt wohnender zur eigenen Freude und zum Nutzen der Jugend einen Tag oder zwei opfern. König stein im Taunus, am 15. Februar 1926. Karl Robert Langem iesche. Erholungsheim für Deutsche Buchhändler E.D. Eine erfreuliche Nachricht kann heute dem Gesamt-Buchhandel ge bracht werden: Fortan werden seinen Angehörigen zwei Heime zur Verfügung stehen! Zu dem alten bekannten und beliebten Strand hotel in Ahlbcck tritt das Beycrsche Erholungsheim in Laucn- st e i n (Sächsisches Erzgebirge), das von Herrn Verlagsbuchhändler Otto Beyer in Leipzig dem Börscnverein als Jubiläumsspcnde übereignet wurde, der es unserem Verein zur Benutzung und Vermal tung übertragen hat. Das Erholungsheim in Ahlbcck wird in diesem Jahr Mitte Mai eröffnet. Der Pensionspreis läßt sich zurzeit noch nicht bestimmen. Er wird vielmehr Anfang April im Bbl. bekanntgegeben werden. Anmeldungen für das Erholungsheim in Ahlbcck werden ebenfalls erst Anfang April entgegengenommen. Die Aufnahmebedingungen, die zu gleich den Pensionspreis enthalten sollen, werden zur gleichen Zeit hergestellt und aus Wunsch zur Versendung gebracht. Das Erholungsheim in Laucnstcin ist während des ganzen Jahres geöffnet, doch können Anmeldungen für die Monate Juli und August für das Lauensteiner Heim erst im Juni entgegengenommen werden. Der Pensionspreis beträgt bis zum 1. Mai für Mitglieder unseres Vereins und für Mitglieder des Börscnvereins Mk. 4.— pro Tag und Person. Nichtmitglieder haben einen um Mk. —.50 höheren Preis zu enttichten. Für Heizung des Zimmers werden Mk. —.50 be sonders berechnet. Kinder können im Lauensteiner Heim nicht aus genommen werden. Wer trotzdem mit Kindern nach Lauenstein zu gehen wünscht, kann jedoch im Hotel »Stadt Teplitz« zu den gleichen Bedingungen wie im Heim untergebracht ivcrden. Durch diese mit dem Besitzer des Hotels getroffene Vereinbarung hoffen mir für die Ange hörigen des Buchhandels eine Einrichtung getroffen zu haben, die über all begrüßt und willkommen sein wird. In der letzten Vorstandssihung wurde der Mitgliedsbeitrag für das Jahr 1926 in gleicher Höhe wie für das Jahr 1925 auf Mk. 4.— für Angestellte, der Mindestbeitrag für Prinzipale und Firmen aus Mk. 10.— festgesetzt. Mitglieder und Firmen, die bisher freiwillig einen höheren Beitrag zahlten, werden höflichst gebeten, auch für das Jahr 1926 diesen höheren Beitrag zu entrichten. Nach den Satzungen unseres Vereins haben nur diejenigen Anspruch auf Aufnahme in die Heime, die mindestens zwei Jahre hintereinander ihren Mitglieds beitrag pünktlich bezahlt haben, weshalb zur Vereinfachung des Ge schäftsverkehrs ulwbaldgefl. Überweisung auf das Postscheckkonto des Vereins Berlin Nr. 39957 höflichst gebeten wird. Mitglicidsanmeldungcn und Anmeldungen für die beiden Heime sind nur an die Geschäftsstelle des Erholungsheims für Deutsche Buch händler E. V. in Berlin W. 9, Linckstr. 16, zu richten. H. Elmau. Eine Stätte froh-ernster Lebensführung. Von Robert Voigtländer. Was in aller Welt hat die Elmau mit dem Buchhandel und sei nem Börsenblatt zu tun? So hört mein inneres Ohr fragen. Sehr einfach: Der Buchhandel kann nur gedeihen, wenn es gesunde und frische Buchhändler gibt; Buchhändler gehören aber zu den geplagten Menschenkindern, denen manchmal eine Auslüftung an Körper und Geist wohltut. Und die findet man gründlichst in der Elmau, allivo auch erprobt werden könnte, ob dieses weltabgeschiedene Hoch-Tal mit seinem geräumigen Schloß nicht mitunter eine gute Stätte für Ferien kurse oder sonstige Zusammenkünfte werden könnte, bei denen es er wünscht ist, die Fachsimpelet mit Freude an grünen Matten und weißen Bergspitzen zu durchsetzen. Für Verleger hätte Elmau in dieser Not zeit den besonderen Nutzen, daß einem dort oben die Notwendigkeit ununterbrochener Papiervernichtung durch Bedruckung minder ein leuchtet als daheim, somit vielleicht eine heilsame Schonung des kost baren Betriebskapitals eingeleitet werden könnte. Aber nun zur Sache! Als um Weihnachten und zur Jahreswende 1926/26 in den deut schen Landen Negenströme die Flüsse über ihr Bett treten ließen, als da unten das Wetterglas bis zu -j- 17 Grad kletterte, als selbst C-ar- misch-Partenkirchen und Mittenwald braun und grün aussahcn. die Wintcrgäste die Flucht ergriffen, da tummelte sich wenigstens in einem deutschen Hochtal, froh ihres weißen Glückes, noch eine Schar von Ski-Männlein und -Weiblein: in der Elmau, am Fuße der 244
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