Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.02.1926
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1926-02-23
- Erscheinungsdatum
- 23.02.1926
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19260223
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192602234
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19260223
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1926
- Monat1926-02
- Tag1926-02-23
- Monat1926-02
- Jahr1926
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^ 45, 23. Februar 1926. Redaktioneller Teil. großartigen Wettersteinwand, bei Klais und Mittenwald, 1030 m ü. d. M. Man konnte mit den Gleitbrettern, sogar ohne sie, zum »Eck bauer« (1239 m), aus den Kranzberg (1591 m), auf den Schachen (1866 w). Und wenn alt und jung sich aus der freien Natur in ihr gastliches Haus zurückbegaben, in das stattliche Schloß Elmau des Doktors I o - Hannes Müller, so umgab sie eine einfach-gediegene Wohn- und Geselligkeitskultur und ein Etwas, das man da droben den »Geist von Elmau« zu nennen pflegt. Es muß schon ein ganz verstockter Gries gram sein, der sich diesem Geiste zu entziehen imstande wäre. Woher kommt es, daß Elmau sich so von anderen Erholungsstätten unterscheidet? Ich möchte die dort versammelte Gesellschaft — bis zu 200 Per sonen haben Platz — am liebsten mit einem vom Schloßherrn geladenen Kreise gleichgestimmter, gebildeter Männer und Frauen vergleichen, nur daß doch schließlich eine Gegenleistung nötig wird. Die wickelt sich aber in so mäßigen Grenzen und so angenehm bargeldlos ab. daß mau wochenlang dort leben kann, ohne Geld in die Hand zu nehmen, und daß so das Gefühl, in einem Gasthanse zu sein, fast ganz verschwindet. Kein Wunder, daß der Scheidende schon ans Wiederkommen denkt und daß Stammgäste sicher sind, das nächste Mal alte Bekannte froh dort wiederzufinden. Diese Elmauer Eigenart beruht besonders auf vier Ursachen: Erstens bleiben Titel und Würden beim Eintritt draußen, man ist nur Mensch: Herr, Frau. Fräulein. Zweitens: damit diese sich einander kennen lernen, erhalten sie, aber mit Verständnis, an der Mittag- und Abendtafel täglich andere Pläye. Die dritte Ursache heißt: die Helfe rinnen, die vierte: Johannes Müller selbst, der Schöpfer des Hauses, der Leiter und die Seele des Ganzen. Man hat also täglich die Aufgabe, mit neuen Nachbarn, meist noch Unbekannten, zu Tische zu sitzen; und da das am angenehmsten geht, wenn man sich liebenswürdig und aufgeknöpft gibt, so ist man so. All mählich fällt dann das Inkognito von dem Nachbar ab; man lernt sich wirklich kennen, oft schätzen, entdeckt auch bald, was der Nachbar im bürgerlichen Leben ist und bedeutet. Mitunter recht viel. So ist man überraschend schnell in der Schloßgesellschaft bekannt und heimisch, findet auch »seinen« Kreis allabendlich im »Trinkstübl«. Dann die Helferinnen! Ja, die sind eine ganz besondere Nation. Sie besorgen die gesamte Instandhaltung der Zimmer und Flure, die Aufwartung bei Tisch und einen Teil des Küchendienstes. Außer Dienst aber und besonders im Tanzsaal gehören die jungen Mädchen zur Gesellschaft, und das mit Recht, denn sie entstammen den besten Kreisen. Sie werden sorgfältig ausgewählt, und das ist möglich, weil der Andrang übergroß ist, denn es gilt als Ehre und Vorzug, in Elmau Helferin zu sein. Ich selbst.habe unter ihnen, die man dienst lich nur mit dem Vornamen kennt, ein Fräulein Doktor der Staats wissenschaften und eine Gräfin entdeckt, und ein weltbekannter Ge lehrter, Stammgast in Elmau, macht sich die besondere Freude, vor seinen Abreisen mit dem lustigen Volke der Helferinnen tm geschlosse nen Kreise in Scherz und Rätselraten zusammen zu sein. Gar mancher junge Mann hat sich aus ihnen seine Hausfrau geholt. Da verbietet sich von selbst dem Gaste die in Gasthöfen manchmal merkbare herrische Gebärde; er betrachtet und behandelt die Helferinnen als Haustöchter, und damit ist für das ganze Zusammenleben im Schlosse der liebens würdige Umgangston gefunden. Und wenn Sonntags früh die 25 oder 30 jungen Mädchen durch alle Flure des Schlosses ziehen, zuerst einen Choral, dann frische Lieder zur Laute singend, dann ist es einem, als lupfe Sankt Petrus ein wenig das Himmelstor. Nmi Johannes Müller. Was er als Redner und Schrift steller: seit dreißig Jahren erstrebt, gewirkt und geschaffen hat, ist weit bin bekannt. Seine Bücher, seine »Grünen Blätter« sind viel ver breitet. Aber seine ganze Persönlichkeit kommt doch erst im Schloß- Herrn von Elmau zur vollen Auswirkung, nicht ausdringlich, aber durchdringend, auch wenn man ihn zunächst nur als Organisator dieses großen Musterbetriebes achten lernt. Aber ganz hochragend wird der äußerlich unscheinbare Mann erst in seinen sonntäglichen Vorträgen und fast mehr noch in den wöchentlich 1—2maligen Beantwortungen der an ihn schriftlich gerichteten Fragen. Mögen diese Religion, deutsches Schicksal, Volksleben, persönliche Lebensfragen oder was sonst betreffen: Müller weiß aus tief wurzelndem Gefühl der Gottverbundcnheit, aus reicher Lebenserfahrung, aus tiefer Kenntnis der menschlichen Dinge schlagfertig und wahr zu antworten, oft mit wohltuendem Humor, oder, wenn gelegentlich angebracht, mit Sarkasmus. Die Form seiner Rede ist ein Genuß für sich. — Wer noch mehr von ihm erfahren will, dem I dient er auch unter vier Augen als willfähriger Berater. Aber als solchen muß mau ihn suchen. Im täglichen Verkehr mit seinen Gästen will er nichts sein als der sorgliche Wirt und der gute Gesellschafter. Derselbe Mann aber ist abends, im Tanzsaal, in Gcbirgstracht, unter lebensprühender Jugend, der unermüdliche Vortänzer, der den Tanz als Ausdruckskunst schätzt und geübt wissen will. Wenn ich noch hrnzufüge, daß in Elmau edle Musik eifrig ge pflegt wird, daß ich dort erste Künstler und Künstlerinnen, wie Elly Ney und Melanie Michaelis, öfter habe hören dürfen, als in der Groß stadt möglich: wenn ich noch des Schlosses als baukttnstlerischer Leistung gedenke, so hoffe ich, ein zutreffendes Gesamtbild gegeben zu haben. Aber blaß ist das Bild gegenüber der Wirklichkeit. Elmau wird empfänglichen Menschen zum Erlebnis. Für die buchhändlerische Fachbibliothek. Alle für diese Rubrik bestimmten Einsendungen sind an die Redaktion des Börsenblattes, Leipzig,Buchhändlerhaus, Gerichtsweg 26, zu richten. Vorhergehende Liste 1926, Nr. 39. Bücher, Broschüren usw. ^nrei^er kür cken vued-, Xunot- unck dluZlüalisu- b a n ck 6 1. lir. 7 v. 12. k'SbruLr 1926. UVien. ^us cksm Inbalt: ^ n 2 s 1Z 6 r kür ck 6 n Zeb^elrer. kuebbancksl. 38. ckalirs., Xr. 3. 2ürieü: ^rt. Inst. OreU küssll. ^us ck«m Inlmlt: vis teuers Oereebtigkeit. — X. LetrweiLer dku8t«rmesss 1926. 0. OlauninA: Der Luebbeutel in cker bllckencken Xun8t. Anläßlich des 25jährigen Jubiläums Herrn Geheimrats vr. pbil. Ludwig Volkmann am 2. Februar als 1. Vorsteher des Deutschen Buchgewerbevereins (vergl. Bbl. Nr. 29 u. 39), zu dem er durch die Aufstellung seiner von Professor Erwin Kurz geschaffenen Marmorbüste geehrt wurde, erschien außerdem die obengenannte Festnummer des »Archivs für Buchgewerbe«, die unter der Schriftleitung von vr. Hans H. Bockwitz herausgegeben worden ist und eine Reihe von wissenschaftlichen Beiträgen nebst einer Darstellung von Leben und Werk L. Volkmanns aus der Feder seines Freundes Graf Hardenberg enthält. Das Heft ist in der Leipziger Akademie unter Leitung von Professor Mathey gesetzt und von Günther, Kirstein L Weudler bestens gedruckt worden. Zur Verwendung kam die Tiemann-Antiqua von Gebrüder Kling spor in Offenbach. Neben der einfachen Ausgabe, die den Mit gliedern des Deutschen Buchgewerbevereins zugeht, ist eine Vor zugsausgabe in 200 für den Handel bestimmten Exemplaren in Halbpergament gebunden hergestellt worden, der ein von Walter Tiemann radiertes Porträt L. Volkmanns vorangestellt wurde, das in der einfachen Ausgabe in Kupfer-Tiefdruck wiedergegeben worden ist. Zu der Vorzugsausgabe gehört ein gleichfalls in .Halbpergament gebundenes Mappenwerl mit 12 Origiualgraphiken. Für die dem Jubilar überreichten Exemplare der Festschrift und des Mappenwerkes hat der Leipziger Künstler Ignaz Wicmeler einen Ganzlederband mit Monogramm-Vignetten geschaffen, die als buchbinderisches Kunstwerk gelten dürfen. Von ihm stammen auch die Entwürfe für die Halbpergamentbäude und -Mappen, die von Hübel L Dcnck ausgeführt worden sind. Der B a h n h o fs b u ch h a n d e l. 21. Jahrg., Nr. 3/4 v. 15. Februar 1926. Leipzig. Aus dem Inhalt: vr. jur. N. Leibl: Zum Ent wurf eines Gesetzes zur Bewahrung der Jugend vor Schund- und Schmutzschriften. Vartb, ckobann ^mbro8iu8, I, e 1 p 2 i § : ?dilv80pbi6, 245
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder