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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.10.1937
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1937-10-09
- Erscheinungsdatum
- 09.10.1937
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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Wieviel und was für Stellen heute zu besetzen sind Es gab Jahre, in denen die Stellenangebote und auch die Stellengesuche fast vollständig aus dem Börsenblatt verschwunden waren. Neueinstellungen wurden kaum noch vorgenommen. Ande rerseits war es für den in fester Stellung befindlichen Gehilfen gewagt, die Stelle zu wechseln — der stellungslose dagegen mußte bald das Aussichtslose feiner Bemühungen, eine neue Stelle zu finden, seststellen. Die wenigen offenen Stellen wurden damals meist durch die Vermittlung der Angestellten-Organisation oder sonst auf direktem Wege besetzt. An dem langsamen Anwachsen der Stcllcnanzeigen im Börsenblatt im Verlauf der letzten Jahre konnte man merken, daß der Umbruch auch hier eine andere Lage geschaffen hat. Heute nehmen besonders die Stellenangebote wie der einen großen Raum ein und es ist bekannt, daß es häufig schon sehr schwer geworden ist, für gewisse Posten den richtigen Bewerber zu finden. Es werden heute, soweit sich das nach den Anzeigen im Börsenblatt beurteilen läßt, bedeutend mehr Stellen angeboten als gesucht. War das Verhältnis vor einem Jahr (im Monat September 1936 wurden 167 Stellen angeboten und 127 gesucht) noch 4:3, so lautet es heute für den gleichen Zeitraum 4:2,2, d. h. 180 Stellenangeboten im September dieses Jahres stehen nur 110 Stellengesuche (davon eine ganze Anzahl von Berufsfremden) gegenüber. Was für Stellen sind heute zu besetzen? Eine kleine Auf teilung der 180 Stellenangebote des eben vergangenen Monats September (Vertreter, Buchhalter, Sekretärinnen, Stenotypistin nen und Lehrlinge sind nicht mitgezählt, ebenso natürlich nicht die Wiederholungen) ergibt folgendes Bild. Es wurden gesucht: 138 Gehilfen vom Sortiment 30 „ „ Verlag 6 „ „ Grosso- und Kommissionsbuchhandel 2 „ Antiquariat 2 „ Bersandbuchhandel 1 Gehilfe „ Leihbuchhandel 1 „ „ Lehrmittelhandel Von den 180 Stellen waren 84, also fast die Hälfte, unter Chiffre ausgeschrieben. Man fragt sich dabei, ob ein derartiges Versteckspiel wirklich nötig ist. Wenn dem stellungsuchenden Ge hilfen der Schutz der Anonymität ohne weiteres zuzugestehen ist, so wird es für den Bctriehsfhhrer nur in Ausnahmesällen ge nügend Gründe dafür geben. Er muß sich doch immer vor Augen halten, daß er Mit einer geringeren Anzahl von Bewerbungen zu rechnen hat,denn ins Blaue hinein wird sich niemand gern bewerben. Daran ändert auch nicht viel, wenn bei einem Teil der anonymen Stellenangebote (bei 54 auf 84) die ungefähre Gegend und zu weilen (bei Großstädten) auch der Ort angegeben sind. Soweit es aus den Anzeigen ersichtlich ist, entfielen von den 180 offenen Stellen 82 auf Großstädte und 54 auf Mittel- und Kleinstädte. Die eine Zeitlang herrschende Vorliebe für jüngere Kräfte scheint etwas nachgelassen zu haben. Immerhin sind es noch 95 Angebote, also ein wenig über die Hälfte, die so lauten. Die in vielen Fällen nicht von der Hand zu weisende Notwendigkeit, dem Betriebe junges Blut zuzuführcn, wird aber bei Beurteilung dieser Zahl gehörig berücksichtigt werden müssen. — Für den fühlbaren Mangel an jungen männlichen Gehilfen spricht sicher auch die große Zahl der Stellenangebote, in denen Gehilfinnen gesucht werden. Siebzig Firmen sind bereit, eine weibliche Kraft einzustellen, davon fünsundvierzig wahlweise einen Gehilfen oder eine Gehilfin; fünfundzwanzig suchen jedoch von vornherein eine Gehilfin. Sehen wir uns die auf das Sortiment entfallenden 138 offenen Stellen etwas genauer an, so zeigen sich, soweit die Anzeigen näheres aussagen, folgende Einzelheiten: In einund vierzig Fällen handelte es sich um gemischte Betriebe, es werden also auch Kenntnisse im Papier- und Schreibwarenhandel verlangt. Kenntnisse im Musikalienhandel wurden fünfmal gefordert, im Kunsthandel und im modernen Antiguariat je dreimal, im Lehr mittelhandel und in der Leihbücherei je einmal. Die Beherrschung sämtlicher Sortimentsarbeiten wurde sechsundvierzigmal voraus gesetzt, in fünfzehn Fällen wurde besonderer Wert auf Berkaufs- fähigkeiten gelegt und vier Stellen waren besonders für die Füh rung des Bestellbuches ausgeschrieben. Kenntnisse der wissenschaft lichen Literatur wurden nur sechsmal (mit)vcrlangt, wogegen acht- undvierzigmal gute Literaturkenntnisse (also wohl vorwiegend der Schönen Literatur) gefordert wurden. Dazu kommen noch zwei Stellenangebote, die Kenntnisse in der evangelischen Literatur, und fünf, die solche in der katholischen voraussetzen. Dreimal war bei der Aufzählung der zu leistenden Arbeiten die Zeitschriften- Expedition und je zweimal der Schulbuchverkauf und Kundenbesuch erwähnt. Achtzehnmal kehrte das Verlangen nach besonderem Ge schick in der Schausensterdekoration wieder, dazu einmal Fertigkeit im Plakatschreiben. Sprachkenntnisse wurden nur fünfmal ver langt, dagegen Kenntnisse in Kurzschrift und Maschineschreiben dreizehnmal. Gehobene Posten waren zehn zu besetzen: davon ent fallen fünf auf Sortimentsleiter, zwei auf Filialleiter und drei aus erste Gehilfen. Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, daß einmal Höhere Schulbildung ausdrücklich verlangt wurde. Von den dreißig offenen Stellen im Verlag entfallen elf auf Expedition und Buchhaltung und — ein Zeichen der Zeit — sechs auf Auslandsexpedition mit Beherrschung der Ausfuhr- und Devisenvorschriften. Für die Werbung wurden vier Gehilfen ge sucht und für die Herstellung zwei; einmal mußte der einzustellende Gehilfe aus dem Sortiment hervorgegangen sein. Kenntnisse im Maschineschreiben und Kurzschrift wurden fünfmal verlangt, also bei jeder sechsten ausgeschriebenen Stelle. Das rst doppelt so oft als im Sortiment. Ein ähnliches Verhältnis ergibt sich übrigens auch, wenn man die Zahlen der zu besetzenden gehobenen Posten im Verlag und Sortiment vergleicht. Waren cs im Sortiment nur zehn auf 138, so sind es im Verlag fünf auf dreißig. Bemerkens wert ist, daß es sich dabei in drei Fällen um Stellungen handelte, in denen ausdrücklich auch kaufmännische Kenntnisse gefordert werden. — Natürlich sind aus diesen Zahlen noch keine bindenden Schlüsse zu ziehen, denn bei Berücksichtigung von Zahlen aus einem größeren Zeitraum könnten sich leicht gewisse Verschiebun gen ergeben. Zu den am Anfang dieser Übersicht ferner noch angegebenen wenigen offenen Stellen im Kommissions- und Grossobuchhandel, Im Antiquariat, im Lehrmittel- und im Versandbuchhandel sowie in der Leihbücherei ist nichts weiter zu bemerken. Wa. Vom Zeitungsroman zum Buch Von Gerd Eckert Gerade für die Kreise, die regelmäßig mit Büchern zu tun haben, also in erster Linie für den Buchhändler, bedeutet der Zeitungsroman etwas, das je nach Temperament mit Mißtrauen, Verachtung oder Zorn angesehen wird. Aber wohl nur in den sel tensten Fällen wird es der Buchhändler verhüten können, daß seine Frau oder seine Töchter Lei aller Wertschätzung des guten Buches gelegentlich dem Zeitungsroman verfallen, und wenn nicht gar den Roman aus seiner Zeitung, so liest er selbst doch oft genug einen der Romane, die in den großen illustrierten Zeitschriften er scheinen. Die Abneigung gegen den Zeitungsroman von der Seite des Buchhändlers ist jedoch nur allzu verständlich, denn schließlich greift der Roman der Zeitung in sein ureigenstes Arbeitsgebiet ein, vermittelt er einen Lesestoff, der sonst nur durch den Buch handel zu erlangen wäre. Aber nicht nur das: der Zeitungsroman bietet seinen Lesern eine Kost, die der Buchhändler feiner Ansicht nach und tatsächlich besser zu liefern imstande ist. Der Verlag wünschte einerseits, daß seine Bücher in der Zeitung zum Abdruck kämen und nicht die von irgendeinem Romanvertrieb stammenden 8V«
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