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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.09.1937
- Strukturtyp
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- 1937-09-18
- Erscheinungsdatum
- 18.09.1937
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- Deutsch
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Llnsere Arbeitswochen 1937 Ein Allgemeinbcricht für Nichtteilnehmer und Interessenten Von Karl Leinrkch Bischofs (RSK) Nur noch eine Arbeitswoche, die zwischen dem 18. und 2S. September auf der Altenburg bei Bamberg, und die schöne und bunte Reihe der buchhändlerkschen Arbeitswochen im Sommer 1937 ist abgeschlossen! Wenn ich noch vor diesem Abschluß und also noch vor der Bilanz der Arbeit auf diese Arbeitswochen mit ein paar Zeilen zukomme, dann einfach deshalb, weil bei aller Wichtigkeit eines nüchternen, rechnenden, überlegenden, sachlichen, in Soll und Haben scheidenden Sachslandsberichtes eines vorweg genommen werden soll, damit es nicht verloren gehe: die innere Freude und Begeisterung, die ein tragendes Element der Arbeits wochen ist und zu ihnen gehört wie Sonne zu einem Sommertag. Diese Begeisterung freilich reist nicht aus Wolken losgelöst dahin, sie ist durchaus irdisch und sie ist wie die innere Kraft, die schließ lich z. B. einen Baum zum Wachsen bringt. Von dieser in unserem Beruf gerade im Nachwuchs lebendigen Kraft erfährt man etwas, wenn man die Arbeitswochen aufsucht. Eines ist sicher: den Namen »Arbeitswochen-- haben diese Einrichtungen nicht umsonst. Nicht ganz umsonst haben sie ihre alte Bezeichnung »Freizeit« abge legt und sich zu dem vielleicht etwas schwerflüssigeren und ernste ren Namen: »Arbeitswoche« bekannt. Freizeit steht zwar in Klammern nach wie vor als Untertitel unter den »Arbeitswochen«, aber — und das ist sehr wichtig — es steht darunter. Auf den Arbeitswochen wird wirklich gearbeitet, und zwar für den Beruf gearbeitet. Es wird dort kein Firlefanz getrieben. Es werden auch keine unnützen, nur schöngeistigen Plänkeleien und Theorien durch gehechelt. Es wird sachlich und ernst vom Beruf selbst, von seinen Notwendigkeiten gesprochen. Es wird ernsthafte und für die Prak tische Arbeit nützliche Bücherkunde betrieben, es werden wesentliche Gebiete des neuen geistigen Lebens, auf denen sich der Buchhändler auskennen muß, z. B. der Volkskunde, klar und umfassend behan delt, damit der Buchhändler weiß, was Richtung auf diesen Ge bieten ist und was Verirrung oder Nebengasse. Es wird das Ge biet des an einen Gau gebundenen und aus einer bestimmten Landschaft unseres Vaterlandes erwachsenden Schrifttums abge schritten mit Aussichtspunkten, mit Tälern und Höhen, wie sich eben auch eine Landschaft und ein Volksstamm in seinem Schrift tum in Bergen und Tälern, in Wäldern und in freier Heide dar stellt und es wird daneben mit Büchern die Reise über alle Erd teile in alle Weltgegenden und auf die höchsten Berge angetreten. Zur Lindcnburg-Spende Der Führer und Reichskanzler 2u äew devorslieksvZöv 90. OsdurtgisA rult äls äsr vntsrstüt2UQ§ von Li-1e§8- besQdäälxtsll unä Lris§3b1v4srb11sdeQSll älsneväs Llväsllburss-Zxslläs 2u slrrer veusa 5LWll1un§ led kokke, ässs vlsls VoHLL^enossev 3lek LQ Ikr beteiligen «eräea. LsrcdtesgLäen, äen IZ.Lugugt 19Z7. Dies habe ich hier und da mündlich denen geantwortet, die noch mit Skepsis an mich herangetreten sind, die aus einer früheren Einstellung zu der »Freizeitarbeit« noch etwas Asche in sich zurück liegen haben und ich habe ihnen weiter gesagt: Notwendig ist diese Arbeit aus dem ganz einfachen Grunde, weil das Notwendige immer einfach ist. Das Ein fache aber ist oftmals das Schwierigste. Jede neue Lage, jede neue Aufgabe bringt notwendigerweise neue Schwierigkeiten mit sich, neue Übergänge, neue Verflechtungen, auch neue Unsicherheiten. Die einfache Linie, die einfache Lösung darin zu finden, das ist die Aufgabe und das Ergebnis der Arbeitswochen. In ihnen wird in der Gemeinschaft die Bestätigung des buchhändlerischen Berufes und die Richtung seiner Arbeit gesunden. Es wird viele geben, die, wenn man z. B. einfach einmal von dem »Verhältnis zwischen Dichter und Volk« spricht, an lange wissenschaftliche Abhandlun gen, an tiefgründige Vorträge usf. denken. Man kann dieses Thema in der Tat streng wissenschaftlich, kompliziert, tiefgründig bearbei ten und drrstellen, man kann in dieses Verhältnis eine Menge von Wissen, von Problematik, von Komplikationen Hineingeheimnissen und kann überhaupt aus einer ganz einfachen und natürlichen Sache eine gewaltige Gedankenarbeit machen . . . o, wie gern tut es der Deutsche und wie gern, wie gern folgt gerade der Buch händler solcher Problematik! ... Aber wirkt eine derartige Kom plikation und Konstruktion sdie Fremdwörter sind hier am Platze!) irgendwie auf die Wirklichkeit ein, trägt sie zu der Veränderung oder der Herstellung dieses Verhältnisses bei, schafft sie einen zu sätzlichen Wert in der Wirklichkeit, der einzigen Erprobung von der Richtigkeit eines Gedankens und echten Kraft einer Über legung? Nein. Allein auch über ein solches Verhältnis ist gesprochen worden, eben weil der Weg zum Einfachen nicht immer der Nächstliegende ist. Es ist auch vom Beruf gesprochen worden, von seiner harten, nackten Wirklichkeit, von dem Sinn der Anordnungen der Reichs- schristtumskammer und ihrer Wirkung, von der inneren Be gründung des ständischen Ausbaues und dazu auch von seinen organisatorischen Formen. Es wurde daran gearbeitet, den Inhalt eines Buches sicher, knapp und klar wiederzugeben, es wurde in eine bunte Fülle von Neuerscheinungen eine Ordnung hineinge arbeitet und neue und alte Bücher wurden den Teilnehmern in gemeinsamer Arbeit bekannt gemacht... oben an einem Waldrand über Polle mit dem Blick auf die grüne, breite Niederung der Weser oder vor den dunklen Bergen des Harzes in Stecklenberg zwischen Ebene und 'Gebirge und in West, Ost, Nord an andern Orten. Das so ungemein wichtige Gebiet »Jugend und Buch« zog sich als roter Faden wieder durch die Grunwaldwoche auf dem schlesischen Gebirgskamm und das schwere Gesicht des Schrifttums !m stets gefährdeten, feindüberfluteten Grenzland wurde in der ganz besonders lebendigen und aufnahmefreudigen Arbeitswoche in der Eifel unter Littmann am Laachersee gezeigt, zu der auch Flamen erschienen waren ... aber was wurde dazu noch in Mon schau, in Masuren aus Hans Kösters Freizeit, an der Nordsee, im Belgischen Land, gearbeitet, aufgezeigt, bestätigt, erlebt! Neben dieser Arbeit freilich steht — ich habe schon darauf hin gewiesen — auch die Freizeit. Frei von den täglichen Belastungen holen wir uns neuen Schwung, bestärken uns und in der Freizeit zwischen der Arbeit erfrischen wir zu dem Geist auch Körper und Nerven. Der Freizeitleiter hätte seine Aufgabe verkannt, der die Teilnehmer unter den Zwang eines »Sportabzeichens für Buch händler« nähme, der aber ebenso, der übersähe, welch wertvolle Arbeitskameraden gerade auf solchen Arbeitswochen klare Ord nung, sichere Disziplin, gute Zucht sind. Gewiß! Das Passiert schon, daß eine solche Arbeitswoche mit Buchhändlerinnen und Buchhändlern auch mal zu einer Ver lobung als Nebenergebnis führt. Aber liegt solch ein Ergebnis so sehr daneben, meine Berufskameraden? Nein! Denn, seht, da mühen und Plagen und sorgen wir uns redlich und ehrlich um den 712
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