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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.09.1937
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1937-09-14
- Erscheinungsdatum
- 14.09.1937
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- Deutsch
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Wäsche) und von der immer weitere Schichten erfassenden sport lichen Betätigung. — Die Umsätze der Schuhwarengeschäfte haben neuerdings stärker zugenommen. Sie lagen im 1. Halbjahr um 19,2 v. H. über Vorjahrshöhe. Doch waren sie damit nur um rund ein Drittel höher als 1933; sie sind also viel weniger gestiegen als in dem verwandten Handel mit Textilwaren und Bekleidung. Im Einzelhandel mit Hausrat und Wohnbedarf hat der Absatz — wie bisher schon — kräftig zugenommen. Die Umsätze der Möbel fachgeschäfte überschritten im ersten Halbjahr 1937 den Vorjahrsstand um 18 v. H.; damit waren sie fast doppelt so hoch wie im ersten Halbjahr 1933. Ganz ähnlich haben sich die Umsätze der Beleuchtungs und Elektrosachgeschäfte entwickelt (-j- rund 20 v. H. gegen 1936, > 85 bis 90 v. H. gegen 1933). Auch in.Eisenwaren, Haus- und Küchengeräten, Nähmaschinen und Tapeten sind die Umsätze erneut kräftig gestiegen. Diese Entwicklung hängt vor allem mit dem weiter hin sehr hohen Zugang an neuen Wohnungen zusammen. In den deutschen Groß- und Mittelstädten wurden in der ersten Jahres hälfte 1937 um 11,3 v. H. mehr Wohnungen fertiggestellt als im Vorjahr, wobei man den bereits sehr hohen Stand im Jahre 1936 beachten muß. Bei den übrigen Einzelhandelszweigen hat sich die Umsatz entwicklung nicht nennenswert verändert. Zu beachten sind noch die Kraftfahrzeughandlungen, deren Handelsumsätze im ersten Halbjahr 1937 um 13 v. H. über Vorjahrshöhe lagen und damit den Stand von 1933 um fast das Doppelte überschritten. Die Menge der versteuerten Zigarren war nach »Wirtschaft und Statistik« (2. Augustheft 1937) um 6,8, die der versteuerten Zigaretten um 2,6 und die der versteuerten Feinschnitt- und Pfeifentabakmengen um 0,5°/° höher als 1935/36. Von dem Ge samtaufwand der Bevölkerung für Täbakgenuß entfielen 55,6°/° auf Zigaretten, 32,5 °/o auf Zigarren und 10,2°/« auf Rauchtabak. Insgesamt handelt es sich dabei um 2.35 Milliarden RM oder 34.84 RM jährlich je Kopf der Bevölkerung. Die anhaltende Stei gerung der Kaufkraft der Bevölkerung zeigt sich in einer allmäh lichen weiteren Vermehrung der Nachfrage nach den teueren Sor ten, ausgenommen Zigarren. — Die Werbeumsätze lagen im ersten Halbjahr um 11,5°/« höher als im ersten Halbjahr 1936 und um 22,6°/» höher als in der gleichen Zeit 1935. Die nennenswerte Umsatzsteigerung ist vor allem zurückzuführen auf die gesteigerte Werbung in Zeitungen, Zeitschriften, durch Werbefilme und Diapositive. Die Neuproduktion im deutschen Buchhandel war in den bei den Hochsommermonaten in diesem Jahr etwas weniger lebhaft als im Vorjahr. An erstmaligen Ankündigungen im Börsenblatt wurden gezählt im 1936 1937 Juli 507 488 August 624 511 zusammen 1131 999 über die Lage im Druckgewerbe berichtet sehr aufschlußreich Dipl.-Kfm. vr. G. Plum in der Festnummer der »Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker« anläßlich der Dresdener Tagung des Deutschen Buchdrucker-Vereins: Die Gesamtumsätze des deutschen Druckgewerbes sind leicht ange- stiegen, sodaß der Rückgang des Vorjahres ausgeglichen und der Monatsdurchschnitt des Jahres 1934 wieder überschritten werden konnte. Die kleine Umsatzsteigerung ließ natürlich für die einzelnen Unternehmungen keinen großen Spielraum zur Ertragsbesserung. Dazu kam, daß Schwierigkeiten der Papierbeschaffung und anderer seits die kurzfristigen Aufträge der Kundschaft durch die gegenwärtigen Preise nicht ausgeglichen werden konnten. Die Entwicklung in den einzelnen Zweigen des Druckgewerbes brachte recht große Verschiedenheiten. Ten verhältnismäßig besten Auf schwung hatten offensichtlich die Fachzeitschriften, deren Leserkreis und überwiegend auch deren Anzeigengeschäft in erfreulichem Umfang er weitert wurde. Dennoch hört man über den Umfang des Anzeigen geschäftes teilweise noch Klagen. Für Zeitschriften der allgemeinen Unterhaltung und auch für Zeitschriften des Nundfunkwesens ist die Lage nicht gleich günstig gewesen, was auch daraus hervorgeht, daß hier einige Zeitschriften eingestellt oder aber unter beachtlichen Verlusten ver äußert werden mußten. Das Zeitungsgeschäft zeigte eine Besserung hauptsächlich durch Zunahme des Anzeigengeschäftes, dagegen kaum durch Erhöhung der Auflageziffern. Die Zusammenfassung kleinerer Zeitun gen bahnt auch hier eine Besserung an. Auch das Bücherdruckgeschäft zeigte steigende Umsätze, jedoch bei stark umkämpften Preisen. Als bemerkenswert wird die Tatsache hinge stellt, daß die Umsatzsteigerung fast ausschließlich auf Neuauflagen ent fällt, die hinsichtlich der Kalkulation immer besonders scharf geprüft werden, während Erstdrucke mit ihrer großzügigen Kalkulation schon bessere Preise erlaubten. Verhältnismäßig am schlechtesten war das Ge schäft in Reklamedrucksachen. Obwohl der Auftrieb zur Wirtschaft eigent lich günstige Voraussetzungen hierfür schaffte, blieb das Bedürfnis nach Werbung gering. Auf die Umsatzsteigerung im Landkartengeschäft wäh rend des Jahres 1935 hat das letzte Jahr wieder einen leichten Rück gang gebracht. Das Geschäft wird außerdem durch die rege Straßenbau tätigkeit, sowie die Ortsnamen- und Grenzänderungen sehr ungünstig beeinflußt, da hierdurch bedeutende Kosten aufgewandt werden müssen. Die Mitteilungen über das Auslandgeschäft sind sehr unterschiedlich mit Ausnahme der Bemerkung, daß in der Entwicklung der Verkaufs preise noch keine Besserung eingetreten ist. Die Aussichten werden nach wie vor sehr zurückhaltend beurteilt. Allerdings liest man teilweise von Umsatzerhöhungen im laufenden Jahr bis zu 15°/o. Sie dürsten aber auch nur Verlagerungen darstellen, denen entsprechende Ertragsverschlechterungen gegenüberstehen, zumal ein grundsätzlicher Wandel in der Preislage noch nicht cingetreten ist. Interessant ist hier die Bemerkung, daß die Druckereien bei Erstdrucken in der Lage seien, großzügiger zu kalkulieren un- bessere Preise herauszuholen. Das ist verständlich, da selbst die sorgfältigste Manuskript-berechnung die wirkliche Arbeit und die tatsächlichen Kosten nie völlig exakt zu ermitteln imstande sein und infolgedessen vorsichtigerweise mit einem gewissen Risiko aufschlag zu kalkulieren genötigt sein wird. Es wird dem Verlag aber nicht verübelt werden dürfen, daß er sich dagegen nach Möglichkeit wehrt. Die Rücksicht auf den Bücherkäufer verlangt das. Das Ziel muß der volkswirtschaftlich gerechtfertigte Preis sein. Sorgfältigste Manuskriptvorbereitung wird für dessen Er mittlung im Interesse aller Beteiligten die beste Grundlage schaffen. Wichtig für die Ausfuhr Im Verlag des Börsenvereins (Expedition des Börsenblattes) ist soeben die vollständige Liste der »Gegenstände des Buch- und Musikalienhandels, die von der Ausfuhrregelung ausgenommen sind« erschienen. Sie enthält auf achtzehn Ouartseiten (Preis 85 Pfennig) die Werke von über dreihundert Verlagsfirmen, die von der Aus fuhrregelung ausgenommen sind. Die Liste ist nach Verlagen alpha betisch geordnet und für jede Firma unentbehrlich, die Bestellungen »ach dem Ausland ausführt. Jubiläen Am 15. September besteht die Firma Ludwig Vogel, Buch-, Kuust- und Landkartenhandlung in Mainz hundert Jahre. Sie war von Michael Cuny als Leihbibliothek und Schreibwarenhandlung ge gründet worden. 1896 kam sie in den Besitz des heutigen Inhabers Ludwig Vogel, der das Geschäft einige Jahre später in das eigene Grundstück Große Bleiche 58 verlegte und das Sortiment, besonders die Schulbuch- und Landkartenhandlung bedeutend vergrößerte. Herr Ludwig Vogel gehört dem Berufe seit 1883 an und ist noch heute mit seinen achtundsechzig Jahren unermüdlich im Geschäft tätig. * Am 15. September vor fünfundsiebzig Jahren wurde Otto Henckel's landwirtschaftliche H o ch s ch u l b u ch h a n d - lung in Tetschen von Otto Henckel, einem gebürtigen Merse burger, gegründet. Er hatte in Merseburg gelernt, war Gehilfe in Prag und Wien und erwarb 1862 die Tetschner Filiale von Heinrich Mercy in Prag, die er unter seinem Namen weiterführte. Unter feinem Sohn Hermann Henckel erlebte das Geschäft, das dieser 1905 übernahm und zur Hochschulbuchhandlung umgestaltete, einen be deutenden Aufschwung, den es vor allem seinem Wissen auf allen Gebieten der Literatur und Kunst verdankte. Seine Gehilfenjahre hatten ihn nach Brünn, Wien, Köln, Znaim, Basel, London und Paris geführt. Ausgestattet mit reichen Sprachkenntnissen und großen Erfahrungen, war er ein geschätzter Buchhändler. Viele Werke der Professoren der Liebwerder Hochschule erschienen in seinem Verlag. Weit bekannt waren auch die »Oesterreichische Jugendschriftenrunö- Nr. 212 Dienstag, den 14. September 1937 731
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