Srjchetn» Börsenblatt Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Eigenthum de« Bärsenverein« der Deutschen Buchhändler. Amtlicher Theil. Erschienene Neuigkeiten des deutschen Buchhandels. (Mitgetheilt von der I. C. Hinrichs'schen Buchhandlung.) (* vor dem Titel --- Titelauflage, ft --- wird nur baar gegeben.) 8947. ftvruackow, O., Generalfeldmarschall Graf Wraugel. Biographische Skizze, gr. 8. * 75 H 8948. ft Berzeichniß der Borlesungen, welche auf der königl.-Württemberg. Eberhard-Karls-Universität zu Tübingen im Winterhalbjahre 1878 bis 1877 gehalten werden. 4. * 60 H 8949. Lin Wegweiser tlured clie Ltaclt n. nntvr dsijonä. Ü6rüelr8iolit. ä. Üüdn6nf6öt8pisl8 1876. 16. * 1 50 ^ l^oldschmtdt in Berlin. 8950. ft (.'onri-iduoll. Li8«nlrit.lin6n-, 1'o8t- u. Dumpt8oditl-6oui86. Iftr. 6. 1876. in. 15 Lurten. ßr. 16. 2 mit 1 Lart-o 1 50 ^ 8952. ft Icdina, L. v., Um Afrika. Reise Sr. Maj. Corvette Helgoland in den Jahren 1878- 1875. 9. Lfg. gr. 8. 60 8953. ft Mühlfcld, L., die Nebelprinzessin, od. Maria Theresia u. ihre Jugend. 9. Lfg. gr. 8. 50 H 8954. ft Berne. I., bekannte u. unbekannte Welten. 3. Serie. 36. Lfg. gr. 8. 5V H 8955. Schettler, O., Turn schule f. Knaben. 2. Thl. gr. 8. * 2 ^ 8956. Turnschule f. Mädchen. 2. Thl. 2. Ausl. gr. 8. * 1 --6 50 2» 8957. — Turnspiele f. Mädchen u. Knaben. 2. Ausl. gr. 8. * 1 8958. ft Buchbinder. L. H., die Herrgottsmörder. Bolksstück. gr. 8. * 1 20 H Nichtamtlicher Theil. Schiller und Cotta. II») Inzwischen war Cotta auch der Verleger von Schiller's dra matischen Arbeiten geworden und was beide an den Horen an Ver lust und Verdruß ersahren hatten, das sollte ihnen durch jene reich lich vergolten werden. Mit dem Wallenstein, der 1799 zum erste» Mal erschien, be ginnt die Reihe classischcr Dramen, die Schiller's Namen unsterb lich machen und für ihren Verleger sämmtlich ein unversiegbarer Quell moralischen und pccuniären Gewinnes werden sollten. Da Cotta den Musenalmanach, der in seinem ersten Jahrgang für 1796 beim Buchhändler Michaelis in Neustrelitz erschien, nach dem Zerwürfniß Schiller's mit dem Letzter» übernommen hatte, so war er in der Lage, den Wallenstein als in der „Verlagshandlung des Musenalmanachs" erscheinend anzeigen zu können, welcher An zeige daun Schiller eine Ankündigung der „bei Herrn Crusius in Leipzig von ihm selbst ausgewählten, verbesserten und mit neuen vermehrten Sammlung seiner Gedichte" andruckte. Das Exemplar der Wallenslein-Trilogie aus Postpapier kostete 2 Rthlr. Sächs. Im Februar 1799 wurde der Wallenstein in Weimar mit großem Ersolg ausgesührt, während er in Stuttgart, wie der Känz- leiadvocat Kaps 1801 an Schiller schrieb, aus übertriebener Furcht "> I. S. Nr. 18t. Dreiundvierztgster Jahrgang. vor den Kaiserlichen nicht gegeben werden durste. Welchen Ein druck dieses reisstc und großartigste Werk Schiller's aus die Zeit genossen machte, ist schwer zu schildern, ein beispielloser Enthusias mus durchbrauste die Herzen, da der Dichter den großen Gedanken der Zeit in herrlichster Vollendung Ausdruck gegeben hatte. Die Nachfrage war aus allen Theilen Deutschlands eine großartige, selbst in England und Frankreich war sie eine so starke, daß Dichter und Verleger sich entschlossen, dem Bedürfniß durch Uebersetzungeu zu entsprechen. Jsfland schreibt an Schiller (und seine Worte bilden unzlveisel- hast den Grundton jedweder Anerkennung): „Den innigsten Dank, sür alle eiugesandte Herrlichkeit! Eine große Herrlichkeit ist es. Ich kann nicht von diesem allmächtigen Bilde wcgkommen! Welch ein Genuß! Welche Krasft und Wahrheit! Es ist wie der Friede Gottes, über alle gewöhnliche Vernunft! — Soll ich Octavio sein, oder wollen Sie lieber, daß ich Kordon sei? Oder Bnttler? Sagen Sic mir gütig darüber ein Wort." — Der Londoner Buchhändler Bell unternahm es, den Wallenstein in englischer Uebersetzung zu verlegen und Schiller autorisirte Cotta, dies Geschäft allein zu führen und versicherte ihn von vorn Herrin seiner unbedingten Zustimmung zu allen Vereinbarungen. Cotta contrahirte mit Bell ein Honorar von 60 Pfd., der Letztere verweigerte aber später die Zahlung, weil eine andere englische Uebersetzung des Wallenstein von Coleridge erschie nen sei. In dieser Angelegenheit beweist sich Schiller als ein seines 388