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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.07.1926
- Strukturtyp
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- 1926-07-29
- Erscheinungsdatum
- 29.07.1926
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- Deutsch
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174, 28, Juli I92K. Redaktioneller Teil. BörseNolatt f. d. Dtschn. Buchhandel. mit dem Publikum anzueignen. Es könnte deshalb, wie in der Bor rede angedeutet wird, durchaus im Interesse de^r Sortimentsbuch händler liegen, von der Möglichkeit, dieses Heft dem Lehrling und an gehenden Gehilfen zu schenken, einen möglichst ausgiebigen Gebrauch zu machen. ES erschiene dann auch der durch den Inhalt gerechtfertigte, immerhin aber etwas gemütlich ausgcdrückte Wunsch berechtigt, daß »unser Papa Börsenverein« recht viele Auflagen verkaufen möge. — Diese Frage ist für den Fortbestand des Sortimentsbuchhandels von größter Wichtigkeit. Noch heute kann man beobachten, daß gute Allgemein- und Fachbildung älterer Angestellter und Prinzipale noch lange keine ausreichende Gewähr für richtige und erfolgreiche Kun- denbedienung zu bieten vermögen. Es wäre deshalb zu wünschen, daß eine Ergänzung dieser Schrift herausgegeben würde, in der die sehr beachtlichen Erfahrungen der praktischen Psychologie nutz bar gemacht würden, wie sie z. B. in dem grundlegenden Werk »Psycholo gie der Reklame« von Hartungen in sehr verständlicher Form dar gestellt werden. Gereiftere Berufsgenossen verlangen, wenn ihnen gesagt wird, was sie zu tun haben, die Ursachen und Wirkungen im Zusammenhänge kennet» zu lernen. Die Unterschiede schon, die sich z. B. in der Beurteilung und Bedienung zwischen der männ lichen und weiblichen Kundschaft ergeben, sind eines besonderen Stu diums wert. Strengeren wissenschaftlichen Anforderungen genügt eine im 4. Heft der Reihe enthaltene Arbeit des Leiters der Werbestelle Er hard Wittek: Das Buch als Werbemittel (8°, 56 S., geh. Mk. 1.75). Wenn man bedenkt, daß, um nur ein Beispiel an zuführen, die genaueste Kenntnis und gegenseitige Abschätzung aller inneren und äußeren werbenden Merkmale eines Buches die erste Voraussetzung jeglicher Werbearbeit des Verlagspropagandisten ist, so kann man solche Darlegungen nur begrüßen, die sich auf ein wich tiges Einzelgebiet sicher einstellen und es im Zusammenhänge mit der allgemeinen Buchwerbung ins richtige Licht zu setzen wissen. Was hier über das Buch im Dienste fremder Ideen, über Kommissions- und Ansichtssendungen, das Buch im Schaufenster, die werbetechnische Aus gestaltung des Buches, über Buchpreis, Titel, Autorname und über Qualität der Ausstattung und des Inhalts gesagt ist, vermag in In halt und Form auch dem Berufsgenoffen noch viel zu geben, der bereits durch die Praxis genügend geschult ist, aber doch auch gern zu Anregungen greift, die ihm von anderer Seite in schmackhafter Form dargeboten werden. Das 5. Heft: Die Kartei im Verlag nndSortiment von H o r st Kliema n n (8°, 40 S. m. 14 Abb. n. 24 Mustern, geh. Mk. 1.50) fällt eigentlich ein wenig aus dem Nahmen der Reihe heraus und gehört eher in eine Gruppe von Verlagswerken des Börsenver eins, die sich, wie z. B. das Lehrbuch der Buchhaltung von Stoll, mit der inneren Betriebsorganisation beschäftigt. Aus knappstem Raume und unter Zuhilfenahme von Anschauungsmaterial und Tabellen wer den Gestaltung und Anwendungsmöglichkciten der Kartei für Sorti ment und Verlag dargestellt. Diese Schrift erscheint sehr zeitgemäß, denn sie weist auf ein Gebiet hin, auf dem eine wesentliche Nationali sierung der Arbeit aller Buchhandelszweige möglich ist. Die Bro schüre gehört infolgedessen in jede bnchhändlerische Geschäftsbibliothek. Zu den in neuerer Zeit stark in Ausnahme gekommenen Werbe mitteln des Buchhandels zählt die Veranstaltung von Autorenabenden und anderen Vorträgen. Wir möchten es dahingestellt sein lassen, ob auf diesem Gebiet in letzter Zeit nicht ein wenig zuviel des Guten (nicht vom Buchhandel allein!) getan worden ist. Diese Er wägung hindert aber nicht, zu betonen, daß es nicht darauf ankommt, Vortragsabende zu veranstalten, sondern darauf, wie sie veranstaltet werden. In dieser Beziehung ist ja die ebenfalls im Verlage des Börsenvereins erschienene Broschüre von Börries, Frh. v. Münchhausen sehr lehrreich. Systematisch erfaßt wird das Problem aber erst mit dem 6. Heft der Reihe: Die Technik der Vortragsveran staltung von Hans Balz er (8°, 88 S., Mk. 2.50), in dem Veranstalter u n d Vortragende alles finden, was sie brauchen. Auch die Darstellung der immerhin nicht einfachen Steuerfragen fehlt nicht. Man könnte meinen, mit einigem Improvisationstalent auszukommen. Daß das aber nicht der Fall ist, sondern sorgfältigste und peinlichste Überlegung und Vorbereitung allein das Gelingen verbürgen, weist diese Schrift in überzeugender Weise nach. Der Verfasser, selbst Vortragender und also Sprecher aus der Praxis, hat sich seine Arbeit »licht leicht gemacht und sie mit zahlreichen Musterbeispielen für die Werbung ausgestattet. Es kann den Buchhändlern, die sich mit der Veranstaltung von Vortragen zu befassen haben oder sich mit ihr befassen wollen, nicht dringend genug die Anschaffung dieses Hand- und Nachschlagewerkchens angcratcn werden. Überblickt man die Schriftenreihe als Ganzes, soiveit sie bisher gediehen ist, so gewinnt man den Eindruck, daß gewisse elementare Be dürfnisse, die sich aus unmittelbaren Forderungen der Gegenwart ergaben, befriedigt erscheinen und daß nunmehr der Weg frei ist für eine mehr wissenschaftliche, wenn auch gemeinverstäitbliche Behand lung weiterer buchhändlerischer Werbesragen. Damit würde die Sammlung noch mehr als bisher das Interesse der Alteret» im Be rufe finden und ihren Wirkungskreis auf dem heute so wichtigen Gebiete der Buchwerbung erheblich erweitern können. Auch wäre es vielleicht empfehlenswert, die Behandlung des einen oder des anderen Themas zum Gegenstand eines allgemeinen Wettbewerbs zu machen. Der Kursus für Verlagspropagandisten ist vorüber. Der Ring wird sich schließen, wenn die Werbewoche für Sorlimentsbuchhändler ge folgt ist. Hier ist der Boden gegeben, aus dem sichtbare Früchte der artiger Wettbewerbe zu erwarten sind. Leüröclsr.I'ritr: praktische Winke kür (len Verkehr r>viscdeu Verlag und öuchhiuderei. I^eiprix: I^oipLixer Buvübinckorei 0. vorm. Ousdav b'rldLsoüe 1026. 104 L. m. 16 ^66. u. Der gewiegte Praktiker — gleich ob Buchbinder oder Verlags hersteller — wird aus diesem Handbuch viel Neues wohl kaum lernen. Diese Einschränkung wird mir der Verfasser nicht übelnehmen, denn der Zweck dieses außerordentlich klar und übersichtlich, systematisch geradezu vorbildlich geschriebenen Buches ist ein anderer: dem an gehenden Hersteller die Augen für die Buchbinderei-Arbeitsvorgänge im Buchbindereibetrieb zu öffnen, das nötige Wissen über Material, Maschinen, Vorarbeiten usw. zu vermitteln und den Verkehr zwischen Verlag und Buchbinderei auf Grund genauer herstellerischer Kenntnisse zu erleichtern. Das gute Wissen in Buchbindereiarbeiten ist ja um so wichtiger, als der Buchbinder der letzte Mitarbeiter am Buche ist, als er derjenige ist, der dem Buche sein äußeres, für den Erfolg oft so wichtiges Gewand gibt, und der nebenbei bemerkt finanziell auch den Hauptfaktor bei der Preisbildung des Buches darstellt. Wenn in Ansehung dieser Umstände durch mangelnde Kenntnis der Buchbinderei arbeit, vor allem in bezug aus die Leinen, Aufdrucksfarben usw., etwas versehen ivird, ist cs bitter schade. Das Handbuch von Schröder informiert über die verschiedenen Broschüren und Einbandarten, gibt einen kurzen Überblick über den Herstellungsgang, berichtet von Handbuchbindekunst und anderem mehr. Neuartig und aufschlußreich ist außer den Buntpapicrtechniken die genaue Beschreibung der Spritztechnik. Wichtiger als das Kapitel der Verzierungstechniken des Bucheinbandes wäre meiner An sicht nach die genau detaillierte Behandlung des Gebrauchs bandes, des Leinenbandes gewesen, insbesondere eine gründ liche Übersicht über die wichtigsten Leinenarten, über die so viele Unklarheiten herrschen. Bei dieser Gelegenheit sei auf die meist kläg liche und trockene Farbskala der verfügbaren, dem Verleger vorgelegten Leinen hingewiesen. Gerade hier unterbinden die sonst durch aus begrüßenswerten Normierungsbestrebungen individuelle Buchaus stattung. Die Vereinheitlichung der Papierformate sowohl in Größen, Güten, Stärken, Tönungen ist aus wirtschaftlichen Gründen unter allen Umständen zu begrüßen. Formatspielereien müssen wegsallen, sie sind nutzlos, zum Teil sogar unschön. Typenformate müssen geschaffen werden. Dadurch gewinnen wir: 1. Verschnittverminderung, 2. günstige Druckbogenformate, 3. Zurichtungsersparnisse der Buchbinde,naschinen. Papiereinheitsformate bedingen wiederum Einbandeinheitsformate, ermöglichen Reihenfertigung, geben gleichmäßigen Beschnitt von Pappe- und Buchblock und vermindern den Leinen-Abfall. Aber in bezug auf die an und für sich schon arme Farbskala der Leinen sollte nicht noch mehr gespart werden. Die Tatsache, daß in einem späteren Bande erschöpfender Aufschluß über die Einbandmaterialien im Rahmen der von der Leipziger Buch binderei A.-G. vorm. Gustav Fritzschc, Leipzig, herausgegebenen Bücher reihe gegeben werden soll, erklärt die etwas im Telegrammstil gehal tenen Ausführungen über die Einbandmaterialien, insbesondere über die so wichtigen Leinenarten. Dem jungen Hersteller mögen aber besonders die außerordentlich wertvollen Hinweise über Lieferungs fristen, Preisbildung und -Angebote, das Anfordern von Proben, kurz über die rein praktischen Fragen der gemeinsamen Arbeit von Verlag und Buchbinderei am Buch empfohlen werden. vr. plril. E. Starkloff - Leipzig. 949
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