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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.07.1926
- Strukturtyp
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- 1926-07-29
- Erscheinungsdatum
- 29.07.1926
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174, 29, Juli 1926. Redaktioneller Teil. ren Niehrenheim, Blumtritt und Steinicke joden Rabatt ab, mit der Begründung, daß es ein Widerspruch sei, immer zu behaupten, nicht bestehen zu können, und dann noch Rabatte zu geben. Man müsse eben den Staatsstellen klarmachen, daß die Gewährung eines Rabattes zurzeit unmöglich sei. Da die Regelung dieser Angelegenheit einheitlich für das Reich erfolgen soll, wurde Herr Reinhardt von der Versammlung gebeten, bei den weiteren Ver handlungen in Leipzig die Interessen des Sortiments nach bestem Wissen zu vertreten. Herr Mönuich erstattete den Kassenbericht und legte den Voranschlag für das neue Geschäftsjahr vor. Beide Punkte wurden einstimmig genehmigt. Der Mitgliedsbeitrag bleibt unverändert bestehen. Herr Blumtritt sprach noch werbende Worte für den Bücherbund. Herr Reinhardt unterstützte diese Wer bung; er sieht im Bücherbund den Kanal, um das überschüssige Lager 'des Verlages unterzubringcn. Herr Steinicke hält den Bücherbund bei unserem Zusammenbruch immerhin für ein Mittel zur Belebung des Geschäftsverkehrs. Herr Wustmann machte noch Vorschläge betreffend Aus verkaufswochen und Buchaustauschstellen für das Sortiment. -Satzungsgemäß hatten die Herren Hennings und vr. A ment aus dem Vorstand auszuscheiden. Beide Herren wurden wicdergewählt. Für die nächste Hauptversammlung wurde nach Weißenburg und nach Bayreuth eingeladen. Der Vorstand 'be hielt sich die Entscheidung vor. Nachdem Herr von Beichern der Vorstandschast den Dank für die Geschäftsführung ausge sprochen hatte, wurde die Sitzung durch Herrn Nusser um löl Uhr geschlossen. Für den geselligen Teil hatten die Bamberger Kollegen und besonders Herr vr. Ament unter Unterstützung von Damen und Herren der Gesellschaft bestens gesorgt. Sonnabend nachmittag fand eine Führung durch die alte Bischofsstadt durch Herrn Bild hauer Seither«: statt. Der herrliche Dom Kaiser Heinrichs, 'die alte Hofhaltung (alte Rssidenz), die neue Residenz, die Abtei Michaelsberg, der Domschatz und viele bauliche Denkmale wurden besichtigt. Am Abend fand man sich zur Begrüßung in der durch E. T. A. Hoffmann geweihten »Theaterrose«, jetzt Harmoniewirt schaft, zusammen. Herr vr. Ament begrüßte die Kollegen und Gäste, er sprach in interessanten Ausführungen über die Ent wicklung der Bamberger Drucker und Verleger. Herr Reinhardt dankte im Namen des Bayerischen Vereins in humorvollen Worten für die freundschaftliche und liebenswürdige Aufnahme in -Bam berg. Anschließend an die Hauptversammlung am Sonntag ver einigte ein gemeinsames vorzügliches Mittagsmahl nochmals die Kollegen im Bamberger Hof. Bei frohen und launigen Ge sprächen verbrachte man noch die kurze Zeit, die bis zum Aufbruch und zur Heimfahrt verblieb. Einhundertfiinfundzwanzig Jahre 3. C. D. Mohr (Paul Siebeck) in Tübingen. Im Jahre 1801 wurde am 1. August von dem Pfarrerssohn August Hermann in der Freien Reichsstadt Frankfurt a. M. am Großen Kornmarkt eine Buch- und Kunsthandlung eröffnet. Schon in den ersten Jahren nach der Gründung wurden verschiedene Zeitschriften und Bücher, Gedichte, Dramen und Romane verlegt. Der Gründer konnte sich nur kurze Zeit des aufblühenden Ge schäftes erfreuen, denn er starb schon sehr früh, im Alter von 27 Jahren, im Jahre 1803. Im Frühjahr des folgenden Jahres überließ die Witwe dem jungen Buchhändler I a-c o b C h r i st i a n Benjamin Mohr, der durch seinen Vater mit der Familie Hermann in freundschaftlichem Verkehr stand, die Handlung des Verstorbenen und ging ein weiteres Jahr später mit ihm die Ehe ein. Mit der Geschäftsübernahme erfolgte die Umbenennung auf den später so bekannt gewordenen Namen. In den Jahren nach 1800 nahm Baden unter dem Mark grafen Karl Friedrich infolge glücklicher Verträge und Friedens schlüsse eine erfreuliche Entwicklung. Neben reichlichem Gebiets zuwachs wurde Baden Kurfürstentum, von 1806 ab Großherzog- 946 tum. Zwei alte Universitätsstädte, Heidelberg und Freiburg, wett eiferten um den geistigen -Vorrang. Das Aufblühen von Heidel berg machte einen tüchtigen, leistungsfähigen Buchhändler sür die Universitätsstadt zur Notwendigkeit, und aus der engeren Wahl ging im Jahre 1806 I. C. B. Mohr hervor, der mit kurfürstlichem Privileg für den Heidelberger Buchhandel ausgestattet wurde. Zu dieser Zeit wurde der Verlag nach Heidelberg verlegt, und der Freund I. C. B. Mohrs Johann Georg Zimmer trat als Teil haber ein. Die Firma lautete jetzt Mohr L Zimmer, und die Handlung war bis 1815, dem Austrittsjahre Zimmers aus dem Geschäft, ein Sammelpunkt der Heidelberger Romantik. »Des Knaben Wunderhorn--, alte deutsche Lieder, gesammelt von L. A. v. Arnim und Clemens Brentano, ist das Hauptwerk dieser Epoche. Für die damalige Zeit nicht weniger bedeutend waren »Die Kut schen Volksbücher-- von I. Görres. Wilhelm Grimm erklärte dieses Buch 1811 »für eines der herrlichsten und wichtigsten Bücher, die seit langer Zeit geschrieben . . .». Weiter standen Jean Paul, Maler Müller, die Brüder Schlegel, Heinrich Boß, Wilhelm Grimm mit dem Verlag in Beziehung und sind teilweise durch Werke im Verlag Mohr vertreten. Nachfolger Zimmers, der sich dem Pfarrerberus widmete, war dessen Jugendfreund Christian Winter. Schon 1822 ging die Geschäftsverbindung mit ihm wieder zu Ende, Winter machte sich unter Übernahme der kurz vorher errichteten Filiale am »Englischen Hof» und des Sortimentslagers -selbständig, und Mohr führte das alte Geschäft unter seinem Namen allein weiter, von 1841 an mit dem Zusatz »Akademische Verlagsbuchhandlung». Sein Interesse galt besonders wissenschaftlichen Unternehmungen; Sta-atswissenschasten und Rechtswissenschaft wurden neben der früheren Verlagsrichtung in zunehmendem Maße gepflegt. 1825 nahm Mohr aus der Ostermesse an der Gründung des Börsen- vereins teil und hat in den folgenden Jahren reges Interesse an dem Ausbau, seit 1834 insbesondere auch an dem »Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel» genommen. Mehrere Jahre ist er Erster Vorsteher des Börsenvereins gewesen. Mit ganzem Herzen an seinem Beruf hängend, von seinen Kollegen überall geachtet und geehrt, starb I. C. B. Mohr 1854 und hinterließ sein weit über Heidelberg hinaus bekanntes Geschäft seinen Söhnen Ernst und Carl. Nach seinem Tode ging Verlag wie Sortiment zurück, wozu Wohl nicht unwesentlich die mit der Zeit ungünstig gewordene Lage des Geschäftslokals beigetragen hat. Dazu war Ernst Mohr den großen Ansprüchen des väterlichen Geschäftes gesundheitlich nicht gewachsen, und so ging 1878 die Handlung an Paul -Siebeck und I. Koetzle, Inhaber der H. Laupp'schcn Buch handlung in Tübingen, über. Die ersten 50 Jahre des Verlags, insbesondere unter I. C. B. Mohr, sind kürzlich in einem Rückblick, der die weitverzweigten kulturellen Beziehungen des Verlags und damit seine große Be deutung für die damalige Zeit auszeigt, von Werner Siebeck geschildert worden und in -Buchform erschienen (Werner Siebeck: Der Heidelberger Verlag von Jacob Christian Benjamin Mohr. Tübingen: I. C. B. Mohr sPaul Siebecks 1926). Nach Überführung einer größeren Anzahl Lauppscher Werke in den Mohrschen Verlag und Übersiedelung der Firma Mohr nach Freiburg i. B. war Paul Siebeck seit 1880 Alleinbesitzer dieser Firma. Der Verlag machte in Freiburg eine schwere Zeit durch und wurde 1899, nachdem die Laupp'sche Buchhandlung in Erb folge an Paul Siebeck gekommen war, nach Tübingen verlegt. Siebeck führte nun die Heiden angesehenen Unternehmungen mit Erfolg und Geschick weiter; eine große Zahl weithin bekannt ge wordener Werke brachte er heraus, so Weizsäckers »Übersetzung des Neuen Testaments», die »Sammlung Theologischer Lehrbücher« wurde weiter ausgebaut, die »Kunstdenkmäler Badens- kamen zur Veröffentlichung, ferner zahlreiche theologische, nationalökonomische und rechtswissenschaftliche Werke. Die philosophische Fakultät der Uni versität Freiburg i. B. stattete durch Verleihung der Doktorwürde an Paul Siebeck ihren Dank für die Förderung der Wissenschaften ab. 1920 starb er für alle unerwartet nach einem erfolgreichen, arbeitsreichen Leben. Seitdem liegt die Leitung in den Händen "der Söhne vr. Oskar Siebeck und Werner Siebeck. Seit 1924 be faßt sich der Verlag planmäßig nur noch mit der Herausgabe
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