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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.11.1942
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1942-11-28
- Erscheinungsdatum
- 28.11.1942
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- Deutsch
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Herrieden, 1819 nach Wassertrüdingen, wo er als Appellations gerichtsadvokat bis zu seinem Tode wirkte. Hier ist er am 27. Au gust 1836 im Alter von 75 Jahren gestorben. Verheiratet war Justizrat Dr. Leuchs seit 1785 mit der Bierbrauerswitwe Anna Zeltner, einer geborenen Pleinstein aus Lauf an der Pegnitj. Der Ehe entsprossen vier Kinder. Leider hat die Gattin schon ein Jahr nach Palms Tod infolge Schlaganfalls das Zeitliche geseg net. Ob nicht doch efn Geständnis des Gatten den frühzeitigen Tod der Frau herbeigeführt hat? Zwei Zeugnisse sprechen dafür, daß Justizrat Leuchs zeit lebens eine schwere Last auf dem Herzen trug, da er seinen Freund nicht vor dem Tode retten konnte. Offenbar wollte er vor dem Braunauer Kriegsgericht selber einen Versuch wagen; denn er ist jener Fremde, der am Tage nach der Ermordung Palms zum Pfarrvikar Pöschl kam und aufgeregt fragte, ob es denn wirklich wahr sei, daß Palm nicht mehr lebe. Ein Urlaubs gesuch zu einer Reise ,,in Berufssachen“, das Leuchs kurz vor Palms Tode bei der Nürnberger Stadtverwaltung mit Erfolg eingereicht hatte, bestärkt unsere Annahme. Im Jahre 1815 machte Leuchs seinem bedrängten Herzen kräftig Luft. In einer politischen Zeitschrift wurde damals der Vorschlag gemacht, Na poleon vor ein europäisches Kriminalgericht zu stellen und da selbst zu richten. Leuchs nennt diesen Gedanken gut. Napoleon habe dies verdient, weil er den Herzog von Enghien auf eine meuchelmörderische Weise hinrichten ließ — also derselbe Vor wurf wie in der Palmschrift. Leuchs fährt dann weiter: „Die Hinrichtung des Buchhändlers Palm von Nürnberg war wieder um eine nicht nur die deutsche, sondern alle Nationen und ihre Oberhäupter beleidigende und die Menschheit empörende Greueltat“. Die Anklage unseres Justizrats schließt mit den Wor ten: „Ein solcher Mensch (wie Napoleon) ist eine Art von mora lischem und politischem Ungeheuer, das man, sobald man kann, entweder aus dem Wege räumen oder in eine Lage versehen muß, wo es nicht mehr schaden kann . . Im Jahre 1819 führte Leuchs mit einem großen Verehrer Napoleons „einen Feder krieg“, weil dieser in den „Europäischen Annalen“ heftige Klage über grausame Behandlung Napoleons erhoben hatte. Leuchs weist diesen Vorwurf ganz energisch zurück und erklärt, Napo leon hätte wirklich eine barbarisch grausame Behandlung ver dient. Denn er hat uns Wunden geschlagen, die noch jetjt bluten. Der Justizrat schreibt dann wörtlich also: „Ach, für dich armes Deutschland und für deine entthronten vertriebenen Fürsten hat während des französischen Despotismus niemand zu schreiben gewagt, nachdem der hochherzige Palm aus Nürnberg als Opfer der tiefen Erniedrigung des deutschen Vaterlandes zu Braunau gemordet . . . Wenn wir, mein Herr, über unsere Streitfrage die Stimmen Deutschlands und anderer Länder sammeln, so werden Millionen mir dankbar die Hand drücken und sagen: Du ehr licher deutscher Mann meinst es redlich mit deinem Vaterlande; Sie hingegen wird man einen Anbeter des Götjen Napoleon heißen.“ Heute führt Deutschland wiederum einen Freiheitskrieg. In dankbarer Erinnerung wollen wir gerade jetjt hinblicken auf den ersten Blutzeugen der deutschen Freiheitskämpfe, Johann Philipp Palm. Seine grenzenlose Vaterlandsliebe, sein heroischer Opfergeist und seine Treue bis in den Tod können auch uns ein guter Leitstern in dieser Zeit sein. Buchhändlerische Vorlesungen und Übungen an der Wirtschafts-Hochschule zu Berlin im Winter 1942 43 Im vierten Kriegswinter wird Herr Professor Dr. G. Menz an der Wirtschafts-Hochschule über das Thema „Verlegerpersönlidikeiten und Vtilagsideen“ Vorlesungen halten. Beabsichtigt ist eine Einführung in die Tätigkeit des Verlegers an Hand vorbildlicher Verlegerpersönlich keiten des deutschen Buchhandels der lebten hundert Jahre unter Be rücksichtigung typischer Verlagserscheinungen der wichtigsten Art. Es wird sich dabei insbesondere Gelegenheit ergeben, über Verlagsgrün dung und -finanzierung, Preisgestaltung und Lieferungsbedingungen, Buchausstattung und an Hand der Beispiele im einzelnen eingehendere Ausführungen zu machen. Werbefragen. Bei dieser Vorlesung ist in besonderem Maße die Möglichkeit gegeben, die Abhängigkeit der geschäftlichen Erfolge von der inneren Haltung der betreffenden Führerpersönlichkeiten kennen zulernen und dadurch die kulturpolitische Bedeutung des Verleger berufes in seinen Auswirkungen von allen Seiten zu beleuchten. Die Übungen werden sich mit einzelnen buchhandelskundlichen Themen befassen, wobei die Teilnehmer Gelegenheit haben, ihre Mit arbeit durch Übernahme von Referaten zu beweisen. Der „Wirtschaftsverband der Berliner Buchhändler“ ladet den Ber- linei Buchhandel zu den Vorlesungen und Übungen ein und weist empfehlend auf diese Fortbildungsmöglichkeit hin, deren Fortführung während des Krieges besonders anzuerkennen ist. Wir bitten, diesen Aufruf allen Angehörigen des Betriebes durch Rundlauf und Aushang bekanntzugeben! Beginn der Vorlesungen: Dienstag, den 8. Dezember 1942, 18 Uhr. Beginn der Übungen: Dienstag den 8. Dezember 1942, 19—21.30 Uhr. Kosten: Für die Vorlesungen RM 10.— für das Semester. Hörer, die nachweislich in Buchhandelsbetrieben tätig sind, können für die Gebühr von RM 10.— an Vorlesungen und Übungen teilnehmen, während andere Besucher für die Übungen RM 20.— zahlen müssen. Anmeldungen sind an das Sekretariat der Wirtschafts-Hochschule, Berlin C 2, Spandauer Str. 1, Fernruf 51 52 11, schriftlich oder mündlich in der Zeit von 10—14 Uhr, Sonnabends von 10—12 Uhr, zu richten. Wirtschaftsverband der Berliner Buchhändler Joseph Steiner, Vorsitzender Der Buchhandel als Lehr- und Forschungsgebiet an der Handels-Hochschule zu Leipzig Es wird nochmals auf die Ankündigung der Vorlesungen und Übungen von Prof. Dr. Menz an der Handels-Hochschule zu Leipzig im Wintersemester 1942/43 hingewiesen, die im Börsenblatt Nr. 265 vom 21. November veröffentlicht ist. Die Vorlesungen beginnen am 3. Dezember, die Übungen am 11. Dezember. Veränderungen in der Stammrolle Der Nummer 270 lag als Mitteilung der Reichsschrifttumskammer Abt. III (Gruppe Buchhandel) die „Vierzehnte Liste der Veränderun gen in der Stammrolle der Buchverkaufsstellen, den Fachgeschäften und bei den Sondergenehmigungen“ bei. Personalnachrichten Herr Verlagsbuchhändler Max Grade ist jetzt fünfundzwanzig Jahre Inhaber von Heinrich Handels Verlag in Breslau. Er ist der Enkel von Heinrich Handel, der den pädagogischen Verlag vor hundert Jahren in Oberglogau gründete. Am 20. November war Herr Dr. Herbert Schiller fünfundzwanzig Jahre als Archivar und wissenschaftlicher Lektor im Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung Nachf. in Stuttgart tätig. Am 25. November beging Herr Philipp Harden-Rauch, Direktor der Stadtbücherei Freiburg i. Br. und Leiter der Staatlichen Bücherei stelle in Baden und im Elsaß, seinen fünfzigsten Geburtstag. Am 30. November begeht Herr Alexander Liebisdi, Inhaber der Universitäts-Buchhandlung und des Antiquariates Bernh. Liebisdi in Leipzig, seinen sechzigsten Geburtstag. Am gleichen Tag kann Herr Erich Hofmann, Anzeigenleiter des Börsenblattes, sein fünfundzwanzigjähriges Tätigkeitsjubiläum in der Geschäftsstelle des Börsenvereins feiern. Der Jubilar, der bereits in den Jahren 1916—1917 den ersten Weltkrieg mitgemacht hat, befindet sich seit dem ersten Tag des je^igen Krieges wieder bei der Wehrmacht, zur Zeit ist er als Kriegs-Verwaltungs-Inspektor tätig. Ein weiteres Jubiläum kann die Geschäftsstelle des Börsenvereins am 1. Dezember begehen: An diesem Tag feiert Fräulein Johanna Wolf, Bibliographin in der Bibliographischen Abteilung des Börsenver eins, ihr fünfundzwanzigjähriges Dienstjubiläum. Am 1. Dezember ist Herr Heinrich Greb fünfundzwanzig Jahre im Verlag Moritj Diesterweg in Frankfurt a. M. tätig. HauptBchriftleiter: Dr. Hellmuth Langenbncher, Schömberg. — Stellvertr. d. HauptachriftleiterB: Georg v.Kommerstadt, Leipzig. — Verantw. Anzeigen leiter: Walter Herfurth, Leipzig. — Verlag: Verlag des Börsen vereine der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. — Anschrift der .Schriftleitung und Expedition: Leipzig C 1, Gerichtsweg 26, Postschließfach 274/75. — Druck Brandstetter, Leipzig C 1, Dresdner Straße u *) Zur Zeit ist Preisliste Nr. 10 gültig! 248 Nr. 271, Sonnabend, den 28. November 1942
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