Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.10.1933

X- 244, 19. Oktober 1933. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. Börsenblatt f. b. DtschnBuchhanöcl. helfen, bas! für die endgültige Lösung der Saarsrage der Widerhall im Reich den halben Sieg bedeutet. — Die letzte Arbeit der Tagung war die Durchsicht der bestehenden Biicherlisten. Spende zur Förderung der nationalen Arbeit. — Die Angestell ten und Markthelfer der Firma Hug L Co., Musikalienhandlung, Leipzig, führen seit t. Juli 44—2°/o ihres Bruttogehaltes als freiwillige Spende zur Förderung der nationalen Arbeit ab. Ehrung des Kultusministers Rust durch die Deutsche Akademie der Dichtung. — Die Deutsche Akademie der Dichtung hat ihrem Kurator, dem Preußischen Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung, Bernhard Ruft, zu seinem 50. Geburtstage eine Mappe überreicht. In der jedes einzelne Mitglied durch einen Spruch oder Vers dem Minister seine Glückwünsche ausspricht. Werbcwoche für das graphische Gewerbe. — Am 5. Oktober 1933 fand eine Besprechung zwischen Vertretern des Deutschen Buch drucker-Vereins und der NS.-Reichsfachschast Deutscher Werbe fachleute statt. Hierbei ergab sich, daß die für die Vorbereitung der Werbewoche slir das graphische Gewerbe zur Verfügung stehende Zeit nicht ausreichend ist, um wirkliche Wertarbeit zu leiste». Da außerdem die in Aussicht gcnomimAic Zeit vom 11. bis 19. November insofern als nicht günstig betrachtet wurde, als damit zu rechnen ist, daß die am 10. November im ganzen Reiche stattfindenden Luther- Feiern eine erhebliche Ablenkung bedeuten, wurde beschlossen, die Werbcwoche für das graphische Gewerbe auf einen späteren Zeit punkt zu verlegen. Die Werbcwoche für das graphische Gewerbe wirb somit in der Zeit vom 18. b i s 21. I o n u a r 1934 stattsinden. Verbotene Druckschristeu. — Im Rahme» des 8 41 Abs. 2 StGB, sind die nachstehenden Schriften unbrauchbar zu machen: »Krieg dem imperialistischen Kriege! Hinein in den Noten Frontkämpferbund«! E. Thälmann: »Der revolutionäre Ausweg und die KPD.«; »Die Wahr heit über Preußen»; »Ter nächste Weltkrieg«; »Oktober», Militärpolit. Zeitschrift Nr. 1, Jahrg. 1, Aug. 26; »Vom Bürgerkrieg« <Nr. 8, 12, 13,14, IS, 10, 17, 18); »Vom Bürgerkrieg» (Hesi 1 bis 8), 1924; »Die Internationale«, Jahrg. 11, Nov.-Tez. 11/12; »Die Internationale», Jahrg. IS <Nr. 1, 2, 3, 4, S, 7/8); »Der Parteiarbeiter«, Jahrg. 9, Nr. 11 und 12, und Jahrg. 19, Nr. 4, 8 und 8/9; »Der Agitator», verschiedene Nummern; »Krifenkongreß des A.D.G.B.«; »Die Arbeits losigkeit und die Aufgabe der Kommunisten«; »Das Zentrum im Bilr- gerblock»; »Proletarische Sozialpolitik»; »Der Revolutionär«, Sonder nummer Sept., ohne Jahresangabe; »Schulungsmaterial, Das 12. Ekki-PIennm und die Neichsparteikonfcrenz«; Extrablatt »Die Note Fahne» sThälman» in Paris); Rundschreiben des Zentralkomitees der KPD. Berlin, 28. Juli 1982: »An alle Mitglieder der Kommuni stischen Partei Deutschlands«; »Der Revolutionär«, Sondernummer ohne Jahres- und Monatsangabe; »Der Revolutionär-, Mal 1982, Juni 1982, September 1982, Sondernummer September (ohne Jahrcs- augabe), Oktober 1932, Dezember 1982, Sondernummer Dezember 1982, Januar 1933, Sonderausgabe Januar 1933; »A.J.Z.«, verschie dene Nummern. In der Zeitschrift »A f a«, Asa-Verlag G. m. b. H., Leipzig, sind im Umfange von § 41 Abs. 2 StGB, unbrauchbar z» machen die Ab bildungen im Sonderheft 7 ans S. 195, 202; im Sonderheft 9 auf S. 2S9, 280, 263, 264, 287, 284; im Sonderheft 10 auf S. 291, 294, 297. Die Verbreitung nachstehend genannter ausländischer Zeitungen ist im Inland bis aus weiteres verboten: »Gazcta Grudziadzka« (Graudenz); »Plan« (Kopenhagen); »Vorarlberger Volksbote» (Bre genz); »Arbejberbladet» (Kopenhagen). (Deutsches Kriminalpolizeiblatt Nr. 1889 vom 17. Oktober 1938.) Die Verbreitung der Wochenschrift »Der Handel- und Gewerbe treibende« (Wien) ist im Inland bis auf weiteres verboten. (Deutsches Kriminalpolizelblatt Nr. 1679 vom 18. Oktober 1983.) Auf Grund des 8 7 der Verordnung vom 4. Februar 1983 hat der Polizeipräsident zu Berlin folgende Bücher und Druckschriften in Preußen wegen Gefährdung von Sitte und Anstand beschlagnahmt: »Käthe«, Roman eines Wiener Mädels, von I. C. Schcgel, Ver lag Schneider L Co., Leipzig-Wien; »Der galante Frauenarzt«, von Fernand Aulner, Verlag für Kultursorschung, Wien-Leipzig; »Ist Abtreibung schädlich?« von vr. meck. Marie Frischauf und vr. msck. Annie Reich, Münster Verlag, Wien; »Mocca«, Nr. 19, 1933, Rob-Verlag, Wien. (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 243 vom 17. Oktober 1933.) ?ersonalnaclrrickten. Gestorben: Am 9. Oktober im 68. Lebensjahre Herr Hans Wicgrebe, Inhaber der Firma Znckschwerdt L Co. in Berlin- Steglitz. Ferner: Am 14. Oktober im 58. Lebensjahre der Zeitungsverleger Herr Th e o d o r S chu l z, Inhaber der gleichnamigen Buchhandlung und Buchdruckerei in Osterburg. Sprecksaal lOhno Verantwortung der Schriftlcttuiia: jedoch unterliegen alle Eiiijendungen den Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.) Bitte an die Verleger Herbst- und Wcihnachtsneuerscheinungen betreffend. Der Sortimenter der Kleinstadt kann nicht von jeder Neu erscheinung ein Postpaket gebrauche». Viele Verleger lassen die Neuigkeiten nacheinander erscheinen, so baß der Sortimenter oft in Zwischenräumen von wenigen Tagen eine Reihe Drucksachen und Päckchen erhält, die viel Porto kosten. Dadurch wird ein hoher Pro zentsatz seines ohnehin geringen Verdienstes aufgezehrt. Schreibt der Sortimenter vor: »soweit erschienen Postpaket, später Erscheinen des über Leipzig«, so entsteht bei den Nachlieferungen eine Verzöge rung von immerhin drei bis vier Tagen. Mit unfehlbarer Sicherheit kommt gerade dann ein Kunde, der »ach einem der noch nicht ein- getrosfeneu Bücher fragt. Mau erklärt, es sei noch nicht er schienen und hört prompt: Ihr Kollege aus der anderen Straßenseite hat cs aber schon seit drei Tagen im Schaufenster! Sollte es den Verlegern nicht möglich fein, die sechs oder acht Neuigkeiten au einem Tage erscheinen zu lassen? Arbeitsgruppe der Sortimcntsbuchhändlcr Im „Kampfbund für deutsche Kultur" und in der „Neichsstclle zur Förderung des deutsche» Schrifttums", Berlin. Zur Vorbereitung kommender Knndgebunge» und besonderer Arbeiten für den Ncnban des deutschen Buchhandels ist beabsichtigt, in Berlin eine Arbeitsgruppe der Sortimenter zu bilden. Alle Buch händler, die Interesse haben, daran mitzuarbeiten, werden gebeten, kurze Zustimmungserkläruugen an die unterzeichnet- Adresse einzu- seudcu. Weitere Mitteilungen erfolgen unmittelbar an die Ein sender. Kampfbnnd für deutsche Kultur, Gruppe Berlin, Berlin W 9, Linkstraße 29, Fachgruppe Schrifttum (Höynck). Inhaltsverzeichnis Artikel: Vorbemerkungen zn dem Thema: »Sinn und Unsinn der Buch besprechung«. Von H. Langenbncher. S. 705. Neuordnung der Schaufensterwettbewerbe. S. 707. Sichere Verpackung von Postpaketen. S. 799. Das Buch ans den Braunen Messen. S. 800. Kleine Mitteilungen S. 800—802: Vorgehen gegen Schleu- derer / Neichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums / Berner Übereinkunft zum Schutze der Werke der Literatur und Kunst / Deutsche Buchhändler-Lehranstalt / Jungbuchhündler- tagung in Bremen / Fachgruppe Buchhandel Königsberg / desgl. Leipzig / 60 Jahre Schweizer. Buchhandlungs-Gehilfen- und Angestellten-Verein / Hindenburgs Dank an die Deutsche Bü cherei / »Bibliotheken gestern und heute« / Grenzbiichereidienst / Spende zur Förderung der nationalen Arbeit / Ehrung des Kultusministers Rust durch die Deutsche Akademie der Dich tung / Werbewoche für das graphische Gewerbe / Verbotene Druckschriften. P e r s o n a l n a ch r i ch t e n S. 802: Gestorben: H. Wiegrebe, Ber lin; Th. Schulz, Osterburg. Sprechsaal S. 802: Bitte an die Verleger betr. Herbst- und Weihnachtsneuigkeiten / Arbeitsgruppe der Sortimentsbuch händler im »Kampfbund für deutsche Kultur«. Verantwortlich: Or. Hellmuth L a n g e n b u ch e r. — Verlag: D c r V ö r s e n v e r e i n der Deutschen Buchhändler Druck: E. H e d r i ch N a ch f. Sämtl. in Leipzig. — Anschrift der Schriftleitung ».Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 0 802 »n Leipzig, Deutsches BuchhändlcrüauS. iuchhändlerhauö), Postschließfach 27t/7S.