„wenn August Karl Stöger uock jung ist", schrieb Or. Paul Hankamer, Solln b.München, am 20.8.37 bei Erscheinen des Erstlingswerkes: ,DieMagd und andere Geschichten aus kleiner Welt', „eriuarte i(k VON ilnn eine be deutende öereickerung der deutschen CrMlkunst unterkaltenden ckarakters" Stöger — er zählt zu dem literarischen Nachwuchs, geboren 1905 — läßt nun dem Band Erzählungen sein zweites umfangreiches Werk folgen, einen Roman: Oie kranewittbrüder Oktav. 562 Seiten. Geheftet 5.60 Mark,- in Leinwand 7.20 Mark (640Z) allte sich ln den „Geschichten aus kleiner Welt", dem Charakter der Kurzgeschichten entsprechend, das Geschehen auf knappstem Raum zusammen, so vollzieht sich in diesem Roman Stögers die Entwicklung der Handlung, das seelische Wachstum seiner Gestalten in epischer Breite. Stöger erzählt ohne nervöse Hast, ruhig und sicher seht er Wort zu Wort, Satz zu Satz. So zeichnet er im Schicksal der Kranewittbrüder das Schicksal eines ganzen Dorfes,- denn der Starrsinn des Kranewittbauern liegt nicht nur wie ein Alp auf dem Leben des Göd', seines jüngeren Bruders, auf dem Glück seiner Frau und seines Erstgeborenen, sondern es bedroht auch den Frieden des ganzen Dorfes. Bis der Bauer den steifen Racken beugt, muß Schweres über ihn hereinbrechen. Dieser Roman fordert reife Leser. Dem Sensationshungrigen hat er wenig zu sagen. Aber wer tiefer schaut, wer die inneren Kämpfe, die ausgefochten werden, miterlebt, der wird in den Bann dieser Erzählung gezogen. Das Buch.ist ein stattlicher Band geworden, der inhaltlich und in der Ausstattung be sonderen Ansprüchen gerecht wird. Zu dem Erstlingswerk Stögers haben sich an erkennend geäußert Rud. G. Binding, Ernst Wtechert, Ida Fr. Goerres u.v.a. 66S« Nr. 265 Montag, den 14. November 1638