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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.05.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-05-06
- Erscheinungsdatum
- 06.05.1915
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- Deutsch
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103, 6. Mai 1915. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. sich schließlich in der Form der Kunstkritik kristallisierte«. Der zweite Band soll Kunstkritik und Knnstleben im 19. Jahrhundert behandeln, also in einer Periode starker Kämpfe und großer Umwälzungen. Der Schlußband wird die Theorie der Kunstkritik entwickeln. Leider muß dieses Referat sich auf eine Anzeige des Werkes beschränken, denn ein Eingehen auf den Inhalt würde, um der bereits geleisteten gründlichen Arbeit Dresdners gerecht zu werden, weit über den hier verfügbaren Raum hinausgchcn. Nur noch etwas, scheinbar Äußerliches: Der Stil ist so fließend, geglättet, wohlklingend, wie man ihn oft zu lesen wün schen möchte (gute Schule des alten Breslauer Elisabeth-Gymnasiums, wiederholtes Studium Lessings!). Die Drucklegung ist so sorgfältig, daß man auf den 360 Seiten kaum einen Druckfehler entdecken wird. Die zu jedem der sechs Kapitel beigefügten Anmerkungen (Methode: Jacob Burckhardt) geben wertvolle Hinweise auf die umfangreiche Literatur bis auf die neueste Zeit. Ein kurzer Rückblick faßt die gewonnenen Resultate zusammen, ein Namen- und Sachregister erleichtert die Auf findung bestimmter Stellen. Dresdner hat sein Buch dem Andenken des norwegischen Knnstschriftstellers Andreas Aubert gewidmet, dem wir ein Werk über Cimabue (Leipzig 1007, Hiersemann) und über »Runge und die Romantik« (Berlin 1909, P. Cassirer) verdanken. Dem Verfasser ist die glückliche Durchführung seiner Aufgabe in den beiden späteren Bänden aufrichtig zu wünschen. Julius Braun. Kleine Mitteilungen. Bestandsmeldung und Beschlagnahme von Metallen im graphischen Gewerbe. — Die neue Bekanntmachung der Heeresverwaltung vom 1. Mai über eine erweiterte Anmeldepflicht und Beschlagnahme von Metallen, insbesondere auch von Schriften, Stereotypplatten, Notenstich platten usw., hat in den Kreisen des graphischen Gewerbes mehrfach Beunruhigung hervorgerufen. Zu einer solchen ist indessen in keiner Weise begründeter Anlaß vorhanden, da diese Materialien nach wie vor in den Betrieben verwandt werden können. Die Anmeldevcrfügung hat in der Hauptsache nur den Zweck, der Heeresverwaltung einen Überblick über die Mengen der vorhandenen Metalle zu verschaffen. Für die Anmeldung der Metalle im graphischen Gewerbe schweben augenblicklich Verhandlungen über ein vereinfachtes Anmeldeverfahren. Die Metall-Vermittlungsstelle für das graphische Gewerbe (Vor sitzender vr. Victor Klinkhardt) wird hierüber noch nähere Mit teilungen machen. Durch die neue Beschlagnahmeverfügung ist künftig der Kauf und Verkauf von Metallen und der daraus hergestellten Fertigfabrikate nur noch unter Benutzung der genannten Vermittlungsstelle gestattet. Es sind aber Schritte unternommen morden, um denjenigen Firmen, die Druckmittel gewerbsmäßig Herstellen und in den Handel bringen (Schriftgießereien, Messinglinienfabriken, galvanoplastische, chemigra- phische Anstalten usw.), die ungestörte Fortführung ihres Betriebes zu ermöglichen. Der nächste internationale Kongreß für angewandte Chemie soll, statt, wie geplant, in Petersburg, in New Orleans abgehaltcn werden. Die Wiener Handelskammer für eine zollpolitische Annäherung. — In der Vollsitzung der Wiener Handelskammer vom 30. April feierte Ritter v. Schocller das Zusammengehen der beiden Kaiserreiche, das zum glänzenden Siege und ehrenvollen Frieden führen werde. 30 Kam merräte brachten sodann einen Dringlichkeitsantrag ein, der, da zweifellos fcststehe, daß der Kampf zur Vernichtung der Volkswirtschaft Deutsch lands und Österreich-Ungarns auch nach Friedensschluß von den Fein den fortgesührt werde, bei Aufrechterhaltung der Verschiedenheit der Produktionsbcdingungen und eines ausgleichenden Sonderschutzes eine zoll- und handelspolitische Annäherung fordert, woraus für beide Teile eine Reihe bedeutender Vorteile zu erwarten seien. Unter stürmischem Beifall nahm die Kammer einstimmig einen Antrag an, der den Kam merpräsidenten mit den nötigen Vorarbeiten betraut. Deutsche Professoren an englischen Universitäten. Eine Reihe von englischen Universitäten sind von der Universität Toronto (Ka nada) darüber befragt worden, ob sie in ihrem Lehrkörper deutsche Professoren haben. Die Antworten, die darauf eingegangen sind, er geben folgendes Bild: In Edinburgh wurde ein Lektor der Physiologie (I)r. Cramer) entlassen, ebenso ein Hilfsbibliothekar. Glasgow be hielt seinen naturalisierten Professor der Astronomie und den nicht naturalisierten Lektor der deutschen Sprache, ebenso Aberdeen seinen nicht naturalisierten Lektor der deutschen Sprache. Von den drei deutschen Lehrern in Dundee befand sich der eine beim Ausbruch des Krieges in Deutschland und kehrte nicht zurück, die beiden an deren wurden als dienstpflichtige Reservisten gefangengesetzt, aber keiner wurde entlassen, nur die Gehaltszahlung wurde eingestellt, und Stell vertreter wurden ernannt. In Cambridge wurde den deutschen Lehrern gestattet, sich naturalisieren zu lassen. London hat einen seit kurzem naturalisierten Österreicher und einen nicht naturalisierten Deutschen im Lehrkörper. Das Komitee der Universität Manchester erhielt vom Vizekanzler der Universität die Anweisung, die Deutschen in ihrer Stellung zu belassen, aber als militärpflichtig wurden sie dann von der Negierung interniert. Liverpool berichtet: »Es sind keine Deut schen mehr im Lehrkörper«, aber gibt den Grund nicht an, warum der eine Deutsche, der früher da war (vr. Lehmann-Haupt), Liverpool verlassen hat. Leeds meldet, daß keine deutschfeindliche Stimmung vorhanden sei und kein Deutscher entlassen wurde. An der Universität Sheffield blieb der eine nicht naturalisierte Deutsche in seiner Stellung unbelästigt. Toronto (Kanada) hat seinen außerordentlichen Professor für deutschen Sprachunterricht, der rasch englischer Untertan wurde, in seiner Stellung belassen; ein nur für den Winter angestellter Lektor des Deutschen und der Professor für Altes Testament und Orientalin (!)>-. Benzinger) sahen sich gezwungen, ihre Entlassung einzureichen. Edinburgh und Toronto sind also die einzigen Universitäten, die den zweifelhaften Vorzug genießen, sich von dem deutschen Element gereinigt zu haben; alle anderen haben verstanden, Wissenschaft und Politik auseinanderzuhalten. Zum Verständnis des Ganzen sei hinzu- gefügt, daß in England selbst lebenslänglich angestellte Professoren nicht ohne weiteres, wie in Deutschland, das Bürgerrecht erhalten, sondern sich unter denselben Bedingungen wie jeder Privatmann natu ralisieren lassen müssen. »Buchhändlerisches Standcsgefühl« (vgl. die Anzeige von Eugen Diederichs-Jena in Nr. 88, S. 2384). — In der »Deutschen Tages-Zei- tung« lesen wir: Carl Spitteler ist anläßlich seines 70. Geburtstages von den Schweizer Universitäten Genf und Lausanne (zwei Orte, in denen man französischer als die Franzosen ist) zum Ehrendoktor er nannt worden. — Der deutsche Verleger von Spittclers Werken teilt im Buchhändler-Börsenblatt mit, daß S. eine Reihe von Briefen mit Bitten um seine Bücher erhalten habe, weil die Buch händler erklärt hätten, seine Bücher seien vergriffen. Es wird sich hier um Bettelbriefe handeln, wie sie jeder Schriftsteller dauernd erhält; die Erfindungskraft der Schnorrer, die immer neue Ausreden ersinnen, um nur keine Bücher kaufen zu brauchen, ist von jeher bewundernswert gewesen. Deutsche Buchhändler, davon bin ich überzeugt, greifen nicht zu matten Ausreden, wenn sie den Vertrieb von Spitteler-Büchern ab lehnen, sondern erklären rund heraus, daß sie den Ersinncr des Stra ßenränder- und Doknmentenfischzug-Bildes in Deutschland fiir erledigt halten und seine Werke nicht mehr führen. H. Zahlungsaufschub in Belgien. — Veranlaßt durch ein Schreiben der Handelskammer zu Heidenheim vom 18. März richtete der Deutsche Handelstag am 19. April an den Staatssekretär des Innern folgendes Scheiben: »Eine Handelskammer übermittelt uns die Zeitschrift einer bezirks- eingescssenen Firma, in der Bedenken gegen die wiederholte Verlänge rung des Moratoriums in Belgien geltend gemacht werden. Der belgische Vertreter dieser Firma erwartet von einer Beseitigung des Zahlungsaufschubs ein Wiederaufleben von Handel und Industrie in den besetzten Teilen Belgiens und die Rückkehr normaler Verhältnisse. Andrerseits berge die Moratoriumsverlängerung die Gefahr in sich, daß selbst größere Firmen ihre Aktiven nach und nach verzehrten. Den deutschen Gläubigern könne kein größerer Dienst geleistet werden, als wenn der Zahlungsaufschub bald und völlig beseitigt werde. Diese Hinweise geben uns Veranlassung, zunächst an den Herrn Staatssekretär die Anfrage zu richten, wie man dort über den Zeit punkt der Aufhebung des belgischen Moratoriums denkt.« Der Staatssekretär des Innern erwiderte am 22. April: »Die Frage eines Abbaues des belgischen Moratoriums wird hier wie auch seitens der deutschen Zivilverwaltung in Belgien geprüft. Uber den Zeitpunkt einer möglichen Beendigung der Vorschriften, be treffend Zahlungsaufschub, kaun zurzeit nichts näheres mitgeteilt werden. Ich bemerke ergebenst, daß ein allgemeines Moratorium in Bel gien nicht besteht.« Notlage des Zeitungsgewcrbes. — Der noröwestdeutsche Kreis verein des Vereins deutscher Zeitungsverleger tagte kürzlich unterm Vorsitz des Herrn Fr. Ad. Lattmaun, Goslar, in Hannover. Einstim mig wurde die durch den außerordentlich starken Rückgang des An zeigenertrages hervorgcrufene Notlage im Zeitungsgewerbe anerkannt und Maßnahmen zu ihrer Linderung beschlossen. So fand nicht nur ein Antrag, die tarifmäßige Bezahlung auch aller amtlichen Bckannt- 711
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