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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.11.1938
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1938-11-15
- Erscheinungsdatum
- 15.11.1938
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- Deutsch
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Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Nr. 268 (R. 128) Leipzig. Dienstag den 15. November 1938 10». Jahrgang Bekanntmachung des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig Werbung durch Vertreter im sudetendeutschen Gebiet Es besteht Veranlassung, aus die vom Borsteher im Börsenblatt vom 7. Oktober ISS8 bekanntgegebene Anordnung nochmals besonders hinzuweisen: „Nach der Rückkehr der Ostmark in das Reich habe ich entsprechend den allgemeinen Erlassen angeordnet, zum Schutze des ortsansässigen Buchhandels das Land nicht mit Vertretern reichsdeutscher Firmen zu überschwemmen. Ich mußte, zur Befolgung meiner Anordnung einzelne Reisebuchhandlungen ausdrücklich anhalten. Auch der Buchhandel im befreiten sudctcndeutschcn Gebiet bedarf des Schutzes. Meine Bekanntmachung vom 26. März 1938 <s. Börsenblatt Nr. 71 vom 29. März 1938) gilt sinngemäß auch für dieses Gebiet. Leipzig, den 4. Oktober 1938 Baur" Zur Wirtschaftslage Von Prof. Dr. G. Menz Die Düsseldorfer Rede von Staatssekretär Brinkmann — Volkseinkommen — Altersgliederung der Erwerbstätigen Struktur und Umsätze des Einzelhandels — Buchgewerbe und Buchhandel Für die Beurteilung der allgemeinen Wirtschaftslage war in den letzten Wochen kaum eine Verlautbarung von größerer Be deutung und keine aufschlußreichere zu verzeichnen als die Düssel dorfer Rede des Staatssekretärs Brinkmann vom Rcichswirt- schaftsministerium vor der Fachgruppe Banken und Versicherun gen. Sie hat in der Presse weitestreichende Beachtung gefunden und eine lebhafte Aussprache ausgelöst. Inzwischen ist sie auch vom Verlag Kohlhammer in Stuttgart als Broschüre mit dem Titel »Staat und Wirtschaft» im Wortlaut veröffentlicht worden und damit sedermann zugänglich. Sie verdient aufmerksamstes Studium. Die programmatische Rede steht nicht für sich allein, und das erhöht ihre Bedeutung. Staatssekretär Brinkmann selbst hat sich gleichzeitig vor der Düsseldorfer Börse in ähnlichem Sinne geäußert und seine Ausführungen in Chemnitz ergänzt. Hinzuzunehmen sind Darlegungen von Ministerialdirektor Lange und Reichsleiter vr. Ley. In diesen Zusammenhang ge hört aber auch die Reise von Rcichswirtschaftsminister Funk nach Südosteuropa und der Türkei; ebenso der Wechsel in der Leitung der Reichsgruppe Industrie und die Auflösung der bis herigen Hauptgruppen dieser Spitzenorganisation der gewerb lichen Wirtschaft. Danach wird verständlich, wenn die Presse übereinstimmend als wesentlichsten Kern der Ausführungen Staatssekretärs Brinkmanns den Hinweis hcrvorhob, daß die Wirtschaft am Scheideweg zur Freiheit durch echten Leistungs wettbewerb stehe. Daß die Beengung der Wirtschaft durch Vor schriften und Kontrollen aller Art nur als zwangsläufige Not maßnahme. nicht aber als typisch und ideal anzusehen sei, ist oft genug betont worden. Die Gefahren übertriebener Bürokra tisierung sind durchaus erkannt. Nachdem die politische Freiheit errungen und gesichert ist. gewinnt die Möglichkeit entsprechender Befreiung der Wirtschaft erhöhte Aussicht. Andere Überlegungen kommen hinzu. Worum es geht, hat vielleicht am deutlichsten das »Hamburger Tageblatt» mit dem Hinweis angedeutet, daß zu erwarten sei, die bisherigen Staatsaufträge würden künftig mehr in den Hintergrund treten. Die Eigeninitiative des Unter nehmertums wird also für die Weiterentwicklung der Wirt schaft eine wieder größere Rolle spielen müssen. Ministerialdirektor Lange erinnerte nun in Frankfurt am Main daran, daß die Produktionskapazität der Klein- und Mittelindustric im Gegen satz zu derjenigen der Großindustrie noch nicht restlos ausge nutzt sei. Hier müsse also der Hebel angesetzt werden, statt daß nur etwa an weitere Neuinvestitionen der letzteren gedacht wer den dürfte. I» diesem Sinne bezeichncte die »Rheinisch-West fälische Zeitung» als das Kriterium echten Unternehmertums das Herausfindcn neuer Konsummöglichkcitcn, ihre Durchsetzung am Markt und damit die Hebung des Lebensstandards des Volkes. Dem steigenden Volkseinkommen müssen ja entsprechend größere Mengen an Verbrauchsgütern und -Möglichkeiten zur Verfügung gestellt werden, wenn Jnflationscrscheinungen von vornherein ausgeschlossen bleiben sollen. In diesem Zusammenhang macht sich auch vermehrte Exportförderung nötig. Staatssekretär Brink mann hob vor der Düsseldorfer Börse ausdrücklich hervor, daß Export kein Gegensatz zum Vierjahresplan sei. Dazu gehört aber auch, wie cs die »Textilzeitung- ausdrückte, Preissenkung ohne Preisverfall. Staatssekretär Brinkmann stellte dafür die Unter stützung des Staates, namentlich stcuerpolitisch, in Aussicht durch Pflege der organischen Substanz, also des Kapitals, und der per sönlichen Substanz, also der vorwärtsstrebenden Unternehmer- Persönlichkeiten und ihres Nachwuchses. Voraussetzung ist aber naturgemäß die Einsatzbereitschaft beider aus freiem Willen und eigener Überzeugung für die Ziele, deren Bestimmung selbstver ständlich Sache der einheitlichen Wirtschaftsführung bleibt zum Wohle der Volksgemeinschaft und zur Sicherung der Nation. Das ist der entscheidende Punkt; und hier scheinen noch Schwie rigkeiten und Meinungsverschiedenheiten, Unklarheiten und Un gewißheiten zu bestehen, die beseitigt werden müssen. Ministerial direktor Lange erklärte es in Düsseldorf für wünschenswert, ohne gesetzliche Vorschriften alles auszuräumen, was die einheitliche Willensbildung und Leistung hemmen könne. Es kommt also für die Wirtschaft zur Ermöglichung des Anfangs einer neuen Entwicklung nicht nur darauf an, vom Staat größere Freiheit zu erhalten, sondern sich selbst dafür frei zu machen, insgesamt mehr als bisher zu leisten. Jedenfalls widerspräche cs, wie die »Essener Nationalzeitung- unterstrich, dem nationalsozialistischen Leistungsprinzip, durch Vorschiebung oder Zwischenschaltung wirtschaftlicher Machtpositionen einzelnen oder einer Gruppe Nr. 266 Dienstag, den 16. November 1988 88S
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