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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.11.1938
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- 1938-11-15
- Erscheinungsdatum
- 15.11.1938
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- Deutsch
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von Interessenten Vorteile zu verschaffen. Oder wie es die »Textilzeitung- ausdrücktc: unbedingt verlangt wird — nämlich bei Gewährung größerer Freiheit seitens des Staates — der Verzicht auf die Bildung wirtschaftlicher Machtstellungen zum Zweck der Beherrschung des Marktes oder der Beendigung des Konkurrenzkampfes durch Fernhaltung aufstrebender Kräfte und Reservierung der Gewinnmöglichkeiten für eine Anzahl ausge wählter Mitglieder bestimmter Kreise. Dazu gehört, wie »Der Mitteldeutsche- und »Der Freiheitskampf- übereinstimmend vor allem von den Banken fordern, daß diese ihre Voreingenommen heit gegen Personalkredit an Handwerk und Einzelhandel fallen lassen, um den Lieferantcnkredit abzulösen, der bekanntlich viel fach preisbindende Wirtschaftsmacht begründet. über die Entwicklung des Volkseinkommens geben neue Veröffentlichungen interessante Aufschlüsse. Seit 1833 hat sich das deutsche Volkseinkommen ständig und in sehr beträchtlichem Maße erhöht. Auch das Jahr 1837 brachte, wie einem Bericht des Statistischen Reichsamts in »Wirtschaft und Statistik- zu ent nehmen ist, wieder einen Einkommenzuwachs von rund 6 Mil liarden Mark, sodaß die Gesamtsumme des Volkseinkommens nahezu 71 Milliarden Mark erreichte. Da die Lebenshaltungs kosten sich gegenüber dem Vorjahr nur geringfügig erhöhten, stellt die Zunahme des Nominaleinkommens um 6 Milliarden Mark fast in voller Höhe eine Steigerung des Realeinkommens dar. In der Gesamtsumme war das Realeinkommen 1937 um 14°/» größer als 1928. Vergleicht man das Einkommen je Kopf der Bevölkerung, dann ist der Zuwachs nicht so groß, weil das gleiche Gebiet heute von mehr Menschen bewohnt wird als da mals. Außerdem besteht das deutsche Volk gegenwärtig zu einem größeren Teil aus Erwachsenen und zu einem kleineren Teil aus Kindern als 1913. Infolgedessen bietet nur die Gegenüberstellung des Einkommens je Vollperson (— Vollverbraucher, wobei die Kinder auf Vollverbraucher umgerechnet sind) einen einwand freien Vergleich. Das Realeinkommen je Vollperson war bis 1938 noch niedriger als 1913 und ging 1937 erstmals um 2°/° über den Vorkriegsstand hinaus. Die Untersuchung des Statisti schen Reichsamts besaßt sich weiterhin dann mit der Gliederung des Volkseinkommens nach Einkommensarten. Hiernach zeigt sich die Wiedergesundung der deutschen Landwirtschaft darin, daß der Anteil des Einkommens aus Land- und Forstwirtschaft von 1933 bis 1935, also bei ohnehin steigendem Volkseinkommen, von 8,9 auf 9,5°/» gestiegen ist. Seitdem ging er allerdings, da der Ertrag der Landwirtschaft sich nicht in gleichem Grade wie der der Gewerbewirtschaft weiter steigern ließ, wieder auf knapp 8°/° zurück. Der Anteil des gewerblichen Unternehmereinkom mens nahm seit 1934 stetig zu, hat aber mit 16,9°/° seinen Stand vor der Wirtschaftskrise noch nicht ganz erreicht, sofern man die unverteilten Gesellschaftsgewinne außer Betracht läßt. Der Anteil des Arbeitseinkommens, der nur in ganz engen Grenzen (um öS bis S6 °/°) zu schwanken Pflegt, nahm von 1936 auf 1937 ebenfalls leicht zu. Wenn er gleichwohl hinter dem Stand früherer Jahre um ein geringes zurückbleibt, so ist das hauptsächlich darauf zurückzusühren, daß ein beträchtlicher Teil des Arbeitseinkommens, nämlich das Einkommen der Beamten, nicht in gleicher Weise wie die übrigen Einkommen gestiegen ist. Wichtig für die Beurteilung der allgemeinen Einkommens entwicklung ist vor allem auch die altersmäßige Verteilung der Einkommenträger. Aus den Zahlen der Erhebung über die arbeitsbuchpflichtigcn Personen vom 2ö. Juni 1938, die jetzt fortlaufend veröffentlicht werden, lassen sich Einblicke insbeson dere in den gegenwärtigen Altersaufbau der Arbeiter und An gestellten gewinnen. Von den insgesamt lö Millionen männlichen Arbeitsbuchpflichtigen sind 3,2 Millionen oder 21,b°/° unter 2S Jahren, 8,2 Millionen oder S4,6°/° befinden sich im Alter von 2S bis 44 Jahren und 3,6 Millionen oder 23,9"/° sind über 45 Jahre alt. Nur die Jahrgänge 1921 bis 1922 sind wenigstens annähernd so stark wie diejenigen der 1904 bis 1913 Geborenen. Alle übrigen Jahrgänge bis zum Alter von 2ö Jahren bleiben hinter der durchschnittlichen Besetzung eines Jahrganges der 25- bis 34jährigen zurück. Dabei wird die schwache Besetzung der Altersklassen der 18- bis 24jährigen noch dadurch verschärft, daß in diesem Alter die Arbeits- und Wehrdienstpflichtigen für den Arbeitseinsatz ausfallen. Von den insgesamt 7,3 Millionen weib lichen Arbeitsbuchpflichtigen entfallen auf die Jugendlichen unter 2ö Jahren gegen 3,2 Millionen oder 43,3°/». Etwa gleich stark sind die Gruppen der 2S- bis 44jährigen mit 3,2 Millionen Arbeitsbuchpflichtigen. Demgegenüber spielen die über 45jäh- rigen mit 936 000 oder 12,8"/° keine erhebliche Rolle. In der Gruppe Landwirtschaft sind zwar über ein Drittel der männ lichen Berufszugehörigen Jugendliche unter 25 Jahren, jedoch muß beachtet werden, daß absolut noch ein Fehlbetrag vorhanden ist und daß gerade in der Landwirtschaft die mittleren Alters klassen durch Abwanderung stark geschwächt sind. Als ungünstig müssen auch die Altersverhältnisse im Bergbau bezeichnet wer den. Nur etwa 11°/° der Berufszugehörigen stehen im Alter von unter 25 Jahren. Rund zwei Drittel aller Beschäftigten entfallen dagegen auf die 25- bis 44jährigen. Die oberen Jahrgänge der über 45jährigen sind besonders schwach besetzt, weil verhältnis mäßig früh gerade die Bergleute invalid werden. Bei dem im ganzen normalen und gesunden Altersaufbau der Metallberufe zeigt der überdurchschnittliche Anteil der 15jährigen und der 16- bis 17jährigen die Erfolge der ersten Anordnung zur Durch führung des Vierjahresplanes über die Sicherung des Fach arbeiternachwuchses. Dagegen gehört die Berufsgruppe Bau gewerbe zu den nachwuchsärmeren Berufen. Sämtliche Alters gruppen bis zu 21 Jahren weisen etwas niedrige Zahlen auf. Für die Frauen sind neben den Berufen der Landwirtschaft die Gruppen Bekleidungsgewerbe, häusliche Dienste und kaufmän nische und Büroangestellte am wichtigsten. Trotz der bekannten Schwierigkeiten bei der Nachwuchsgewinnung ist auch bei den weiblichen Arbeitsbuchpflichtigen in der Landwirtschaft der An teil der Jugendlichen unter 25 Jahren mit 48,4°/» höher als im Gesamtdurchschnitt. In der Berufsgruppe Bekleidungs gewerbe ist in den letzten Jahren ein gewisses Nachlassen des Rachwuchszustromes festzustellen, das jedoch nur den notwendi gen Ausgleich für die vorangegangene Überbesetzung der Gruppe darstellt. Der Hauswirtschaft konnte, wie der hohe Anteil der niedrigen Altersgruppen zeigt, einigermaßen genügend Nach wuchs zugeführt werden. Der Ansturm auf die kaufmännischen Berufe hat bei den I5jährigen infolge der Einführung des Pklichtjahrcs etwas nachgelassen. Während in dieser Berufs gruppe noch 162 000 16- bis I7jährige Arbeitsbuchpflichtige ge zählt wurden, waren cs nur 49 000 14- bis 15jährige. Auch der Buchhandel wird für seine Produktionsentschlüsfe und seine Werbung diesen Altersaufbau beachten müssen, handelt cs sich hier zunächst auch nur um Angestellten- und Arbeiterschaft, also nur einen Teil seines Marktes. Er ist nicht unwichtig. Ebenso interessante, wenn auch anders geartete Aufschlüsse bietet die Wirtschaftsgruppc Einzelhandel in ihrem umfang reichen Jahresbericht über die Zeit vom Juli 1937 bis August 1938, dem gegenüber dem Vorjahr um vielfach verbessertes Zah lenmaterial beigegcbcn ist. Mit zu den bemerkenswertesten Zif fern gehört, wie das »Berliner Tageblatt- in seiner Besprechung hervorhcbt, die erstmalig veröffentlichte Aufgliederung und Zu sammenstellung der Einzelhandelsunternehmungen und ihrer Jahresumsätze 1937 in den einzelnen Wirtschaftskammerbezirken je nach Umsatzgrößcnklassen. Die Aufteilung aller Einzelhandels unternehmungen auf die Umsatzgrößenklassen zeigt, daß von den 485 744 Unternehmungen der Wirtschaftsgruppe nach dem Mit gliederbestand vom 1. April 1938 Umsatzmeldungen von 355 000 Mitgliedern und Umsatzschätzungen von 114 000 Mitgliedern ver wertet werden konnten, was 96,7"/° der Gesamtmitglieder aus macht. Danach zeigten auf Grund ihrer Jahresumsätze 1937 137 000 Geschäfte oder 29,3°/» Umsätze bis zu 10 000 RM im Jahr, 131 000 Geschäfte oder 27,8"/» Umsätze zwischen 10 000 bis 20 000 RM, während dann die Ziffer sehr schnell absinkt und über 100 000 RM nur noch 24000 Geschäfte oder 5,2°/« gezählt wurden. Genau umgekehrt aber sieht der prozentuale Anteil an den Gesamtumsätzen aus. Bon 19,6 Mrd. Einzelhandelsumsätzen entfielen 9,7 Mrd. oder 49,5°/» auf die Geschäfte mit über 100 000 RM Jahresumsatz, 2,8 Mrd. oder 14,9°/° auf die 41 000 8S<»
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