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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.10.1928
- Strukturtyp
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- 1928-10-30
- Erscheinungsdatum
- 30.10.1928
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- Deutsch
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HP- 254, 3», Oktober 1928, Redaktioneller Teil. ihnen nicht geholfen und so ihre Arbeit verpfuscht wurde — überwiegend das Gefühl in der Idee und den Farben sprechen ließen und das Gefühlsleben des Beobachters ansprachen. Die Älteren verließen sich viel mehr auf ihr technisches Können und verstandesmäßige Erwägungen und schlugen jedes Warmwerden zum andern tot, — Ich möchte nicht auf Theorien herumrciten, die man zwar schon am Leben ablesen, die aber für den un gläubigen Thomas noch nicht bewiesen werden können, sonst würde und müßte ich sagen, daß im Durchschnitt die älteren Einsender Plakate, die technisch und sachlich richtig waren und doch der Wärme des Gefühlslebens entbehrten, einsandten; ja die zum Teil arm an eigenen Gedanken waren und seien sie noch so wenig verstiegen. Bei den Jüngeren dagegen flutete einem Leben entgegen in lebendigen, oft krausen Ideen; in bunten Farben blühte Leben auf, ungewußtes; Hang zur Romantik fühlte sich hervor, lind dieses eigene Können, das haben wir bewertet, Wohl konnte ich den Schmerz eines Jungen verstehen, dessen Plakat (mit Hilfe des Bruders gefertigt) nicht prämiiert war und der enttäuscht von der Bekanntmachung fortging. Das Picht zum Unwillen gegen das Buch werden zu lassen, ist auch eine Ausgabe und dem kann man ohne großen Aufwand entgegen- steucrn, wenn man Trostpreise verteilt, die ja auch alsPreise gewertet werden und Freude an der Arbeit und durch die Arbeit am Buch schassen. Aber nicht diese Menschen, sondern überwiegend die, die ihr eigenes Werk brachten, aus der Gewohnheit ihr eigenes Leben zu leben, werden auch wieder stärker zum Buch greifen, greifen müssen, um ihrer eigenen Entwicklung willen. Es ist müßig, darüber einen Streit zu entfachen, welchen Büchern sie sich dereinst zuwenden werden, wichtiger ist vielmehr, daß alle Kollegen die Jugend, ihr Leben und Wollen beobachten, um rechtzeitig Wege zu einer neuen Käuscrgeneration zu finden und nicht Wege durch Nichtverstehen zu verschütten. Mögen alle die Kollegen, die Plakate in die Hände bekamen, oder aber unsere Plakate ausstellcn, hierzu eine Anregung empfangen haben, Max Eichelbcrg, Dom Buchhandel in der Herzegowina. Bericht aus Mostar. Von Ilr, Friedrich Wallisch, Die Herzegowina ist das kleinere jener beiden Länder, durch deren Erwerbung Österreich-Ungarn seine Grenzen tief ins Innere des Balkans ausgedehnt hatte; die Herzegowina unter scheidet sich in geographischer, klimatischer und ethnographischer Hinsicht ganz wesentlich von dem größeren Schwestcrlande Bosnien *), Bei der Besitznahme durch die österreichisch-unga rischen Truppen vor einem halben Jahrhundert war mit euro päischer Zivilisation auch die deutsche Sprache hier ein gezogen, In der interessanten Hauptstadt des kleinen Landes, in Mostar, hat sich die Kenntnis des Deutschen, wenn auch in bescheidenem Umfang, bis heute wach erhalten. Hier ist seit einem halben Jahrhundert die einzige Buchhandlung des Lan des, die das Deutsche Pflegt, die Firma Pacher L Kisiö ansässig. Der Absatz deutscher Werke hat naturgemäß seit dem Zusammen bruch der österreichisch-ungarischen Monarchie abgenommen, bleibt nun aber wieder auf einer gewissen Höhe, nicht zum ge ringsten infolge des erfreulichen Umstandes, daß hier wie im benachbarten Bosnien die deutsche Sprache nach wie vor in den Schulen obligat ist. An mittleren und höheren Unter- richtSanstalten besitzt Mostar eine Lehrerbildungsanstalt, ein Obergymnasium, eine Handelslehranstalt, zwei gewerbliche Fach schulen und eine Mädchen-Bürgerschule, Der Geschäftsgang der Buchhandlungen, welche alle auch Papier- und Schrcibwarcn führen, läßt aus Gründen allgemein-wirtschaftlicher Natur zu wünschen übrig. Außer der erwähnten Sortimentsbuchhandlung gibt es hier noch drei, Dudiö, Vnjiöiö und KnjiLara Merkur, In erster Linie geht hier das heimische, das serbokroatische Buch, in zweiter Linie das deutsche. Die Firma Pacher L Kisiö -y Vgl, »Bosnischer Buchhandel», Bbl, Nr, 28ll vom 28, Oktober, hält deutsche Belletristik immer auf Lager, während sie deutsche wissenschaftliche Literatur nur auf Bestellung kauft. Man inter essiert sich hier u, a, für Werke über Bergbau und über Flug wesen, denn bei Mostar befindet sich ein großer Flugplatz, Aber es ist festzustellen, daß die Nachfrage nach wissenschaftlichen Wer ken in serbischer Sprache wesentlich größer ist als nach solchen in deutscher Sprache, Deutsche Magazine und Modenblättcr werden gern gekauft. In Mostar selbst erscheinen außer dem politischen Wochenblatt »Narodna sloboda- keine Zeitungen, Der Verkehr mit Deutschland, sei cs direkt, sei es durch Kommissionär, wickelt sich klaglos ab. Die Firma Pacher L Kisiö, geleitet von dem sehr rührigen Ehepaar Richard Pacher, umfaßt nebst dem Sortiment auch eine Druckerei und einen Verlag, der in den fünfzig Jahren seines Bestandes gegen 490 Veröffent lichungen herausgebracht hat. Es ist eines der ältesten Verlags- Unternehmen der Balkanhalbinsel. Bemerkenswert ist eine heute schon sehr nummernreiche Serie kleiner belletristischer Broschüren, beiläufig nach dem Vorbild von Reclam, Der Verlag bringt u, a, Kinderbücher heraus, diese wie die belletristische Reihe in serbischer Sprache und Cyrillschrift, Daneben verlegen Pacher L Kisiö auch geschmackvolle kleine illustrierte Veröffentlichungen in deutscher Sprache, die den Besucher der Stadt sür Mostar und Umgebung interessieren sollen. Wie ich kürzlich an dieser Stelle (s, Nr, 218) berichtet habe, gewährt der jugoslawische Verlag gar nicht oder nur sehr zögernd Kommissionslieferungen, Daß diese Zurückhaltung nicht unbegründet ist, beweisen die Erfahrungen des Verlags von Pacher L Kisiö, dem manche Jnlandfirmen die Abrechnung von Kommissionsware seit Jahr und Tag rundweg verweigern — auch dies ein Beitrag zu einem umstrittenen Thema, In Mostar gibt es heute zwei Druckereien, die des eben er wähnten Verlags und die der Franziskanerpatres, in welcher das Wochenblatt »Narodna Sloboda- hergestcllt wird. Bis vor einiger Zeit betrieb auch die Buchhandelsfirma Dudiö eine Druckerei, Tagung der freien Bolksbildungsoerbände. Auswirkung des Schundgcseßes. — Bildkitsch. Die Vereinigten Deutschen Prüfungsausschüsse für Jugend schriften (Arbeitsgemeinschaft für geistige Jugendpflege) hatten die freien Volksbildungsvereinigungen und die Jugcndschriftenausschüsse Deutschlands und der deutschsprechenden Nachbarstaaten zu einer Aus sprache über die Auswirkung des neuen Schundgesctzes für den 14. Ok tober nach Berlin eingeladen. Der überwiegende Teil der 75 eingc- ladcnen Verbände hatte Vertreter nach Berlin geschickt. Der Vorsitzende der Vereinigten Deutschen Prüfungsausschüsse, John Barfaut, wies nach der Begrüßung der Versammlung darauf hin, daß über die Verschiedenartigkeit der Wege in der Volksbildung hinaus doch innerer Antrieb und Zielsetzung bei allen Volksbildungs vereinigungen wesensverwandt sind und deshalb ein gegenseitiges Kennenlernen, ein Gedankenaustausch und darüber hinaus ein ge meinsames Eintreten für bestimmte Forderungen der freien Volks bildungsarbeit möglich und sehr wünschenswert sind. Für die erste gemeinsame Besprechung sei eine Aussprache über die Auswirkung des neuen Schundgesetzes gewählt worden. Hierauf gab Hans Brunckhorst, Hamburg, einen einleitenden Be richt über den Verhandlungsgegenstand. Erhebungen in verschie denen Bezirken Hamburgs haben ergeben, daß die Schundliteratur unter den Schulkindern und auch in den in Frage kommenden Ge schäften nicht mehr so verbreitet ist wie früher. Das ist dadurch zu erklären, daß Kinobesuch und Sportbetätigung unter Schulkindern und Jugendlichen immer mehr zunehmen, ist aber nicht als unmittelbare Wirkung des Gesetzes anzusehen. Doch ist bereits unter dem Druck des in Aussicht stehenden Gesetzes ein Teil des Schunds verschwun den, der auf der Berliner Liste »Schundheftreihen, die unter Schul kindern in Deutschland verbreitet sind« gestanden hat. Die Ergebnisse der von den Prüfstellen geleisteten Tätigkeit sind bis jetzt noch unzureichend, eine Folge davon, daß ihre eigentliche Arbeit erst sehr spät begonnen hat und daß die Landesjugendämtcr viel zu wenig Anträge gestellt haben. Auch sind die Prüfstellen so zusammengesetzt, daß ein Teil der Beisitzer die Einwirkung des Schundes ans das Kind nicht kennt. Die Jugendschriftenansschüsse aber, die seit einer langen Reihe von Jahren den für Kinder und Jugend verderblichen Schund bekämpft haben, sind in den Prüfstellen 1199
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