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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.10.1940
- Strukturtyp
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- 1940-10-08
- Erscheinungsdatum
- 08.10.1940
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- Deutsch
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und Wissen anfzufrischen. Die Abende fanden mit den beiden Aus nahmen im Saal des Wirtschaftsverbandes der Berliner Buchhänd ler statt. Der Verband beweist dadurch immer wieder, wie eng gerade dadurch seine Verbindung mit dem Buchhandel selbst ist und wie sehr auch ihm die Schulung des Nachwuchses am Herzen liegt. Die Er gebnisse der Pflichtabende zeigten sich dann auch im Abschlußgcspräch nach der Herbstprüfung der Gehilfen. Selbstverständlich werden diese Abende zu einer Dauercinrichtung, weil sie sich ausgezeichnet be währten. Und nun zur Herbstarbeit selbst. Schon dieser kleine Aus schnitt zeigt die Stetigkeit, mit der die Landesleitung Berlin an ihre Aufgaben herangeht. Spezialkurse. Als nächste Veranstaltungen stehen auf dem Programm bzw. wurde bereits mit deren Durchführung begonnen zwei Kurse für fortgeschrittene Gehilfen: ein Fortbild ungsk-ursus für Verlagshersteller und ein solcher für Sortiments gehilfen. Auch sie werden im Auftrag des Landesleiters ab gehalten. Der Sortimentskursus hat eben begonnen. An sechzehn llbungsabenden werden dabei folgende Themen behandelt: Der Buchhandel, Einführung — Standeskunde — Deutsche Litera tur in ihren wichtigsten Zeitabschnitten (die Literatur seit 1933 wird einem großen umfassenden Referat Vorbehalten bleiben) — Das Buch, Herstellung, Werbung, Vertrieb — Der Weg des Papiers — Biblio graphische Hilfsmittel — Fachbücher — Lagerhaltung — Schaufenster gestaltung im Sortiment — Verkehrs- und Verkaufsordnung — Ver kehr über Leipzig und Berlin. Auch hier wird der Besuch einer Druckerei bzw. einer Buchbinderei den Abschluß bilden. Auf die Frage nach Teilnehmerzahl und Unkosten u. a. sagt Pg. Böhmlcr, daß diese Kurse sehr zahlreich besucht seien. Die Unkosten sind denkbar gering und erreichen nicht den Betrag, den ein mitt leres Fachbuch kosten würde. Der Fortbildungskursus für Verlagshersteller steht unter der Leitung von Fritz Schröder (Verfasser von »Die Hcrstellung von Büchern und Zeitschriften«). An zwölf übungsaben- den sollen folgende Themen behandelt werden: Grundlagen des Druckes und der Reproduktion — Schrift und Typographie — Satz und Korrektur (Satzkosten) — Zurichtung und Druck (Druckkosten) — Besichtigung einer Werkdruckerei — Klischiertechnik — Flachdruck — Tiefdruck — Buchbindereiarbciten — Besichtigung einer Großdrucke rei mit Chemigraphie — Papier (Arten, Herstellung, Prüfung, Han delsbräuche) — Kalkulationsbeispiele. Diese beiden Kurse, hauptsächlich der Herstellerkursus, setzen selbstverständlich gewisse fachliche Grundkenntnisse voraus. Die Abende werden deshalb eine kenntniserweitcrnde und -vertiefende Wirkung haben. Auch sie sind zu dem Zweck eingerichtet worden, den buchhändlerischen Nachwuchs durch Schulung zu einem Höchstmaß an Leistung zu führen. Die Erfolge werden nicht ausbleibcn. Für die Durchführung der Abende sind die dem Berliner Jungbuchhandel bekannten und bewährten Praktiker aus dem Berliner Buchhandel gewonnen worden. Der Sortiments kursus ist ebenso als Einführung für Lehrlinge in die weiten Ar beitsgebiete des Buchhandels gedacht, wie er auch zahlreiche Frage stellungen der Gehilfenprüfung berücksichtigten wird. Bucharbeit im Krieg. In diesem Zusammenhang erinnern wir uns an die im letzten Jahr von der Landesleitung durchgeführten Abende für den Nach wuchs, die unter dem Thema »Bucharbeit im Kriege« stan den. Auch darüber ist an dieser Stelle berichtet worden. Auf eine dies bezügliche Frage sagt Pg. Böhmler, daß selbstverständlich diese Abende beibehalten werden sollen, und zwar als monatliche Pflicht abende der Fachschaft. Auch in diesem Jahr stehen sie unter dem Leitwort »Bucharbeit im Kriege« und sollen den verschiedensten prak tischen Berufs- und Schrifttumsfragen dienen. Sic werden neben dem reinen Berufswisscn vor allem der Literaturkenutnis gewidmet sein, einem immer wieder neuen und schönen Gebiet. Sie sollen dem ein zelnen Jungbuchhändler einen Teil der Eigenarbeit abnehmen, für die er gerade in den Herbst- und Winterwochcn kaum die Zeit findet. Pg. Böhmler hat dafür in Zusammenarbeit mit der Abteilung Schrifttum des Neichsministeriums für Volksaufklärung und Propa ganda eine Reihe von Mitarbeitern gewonnen, die die verschiedensten Gebiete des Schrifttums auf der Grundlage gründlichster Eigen beschäftigung behandeln werden. Veranstaltungsraum der Abende ist selbstverständlich der Wirtschaftsverband. Noch ein Unterschied ist bet diesen Abenden im Gegensatz zu den geschlossenen Kursen festzuhalten, wendet Pg. Böhmler ein. Während jene ein geschlossenes Thema behandeln und kaum über den im Programm gesteckten Nahmen hinausgehen werden, sollen diese monatlichen Abende für die Gehilfen gelockerter in der Form sein. Sie sind als Kameradschaftsabende gedacht, die Anregun gen geben sollen. Schon im letzten Jahr hat sich diese Form der Durchführung bewährt. Gedacht ist dabei z. B. an die Filmvorführun gen oder an manche lebendige Aussprache. Und die Themen? Sie werden der Zeit entnommen, d. h. sie sollen in engster Verbindung mit dem gegenwärtigen Geschehen stehen. Deshalb wird z. B. eine Arbeitsgemeinschaft über Wehrschrifttum abgehalten, ein Ge biet, das jetzt schon so umfangreich ist, daß es dem Einzelnen schwer wird, sich einen Überblick zu verschaffen. Aber auch politische Bücher stehen zur Besprechung, ebenso das schöngeistige Buch. Denn hier gilt ja der einmal von Neichsminister vr. Goebbels geprägte Satz, daß jedes gute Buch ein politisches Buch sei. Diese Abende, die dem Schrifttum gewidmet sind, sollen die Lesearbeit unterstützen und die Urteilskraft schärfen. Man wird bei der Be handlung einzelner Werke ernsthafte Wertmaßstäbe anlegcn und sich in der Diskussion des Für und Wider über manche Fragestellung klar werden, die dem Einzelnen bei seiner Eigenarbcit sonst vielleicht verschlossen bleiben würde. Zugleich dienen diese Abende nicht allein dem Kennenlernen zwischen Vortragenden und den Hörern, sondern auch dem der jungen Buchhändler untereinander. Eine wichtige Nebenerscheinung, die gerade in einer Weltstadt wie Berlin nicht ohne Bedeutung ist. Für den Berliner Gesamtbuchhandel. Aus dem bisherigen Verlauf des Gesprächs ist festzustellen, daß alle diese begrüßenswerten Unternehmungen zunächst nur dem Jungbuchhandel dienen. Pg. Böhmler stellt fest, daß diese Krage auch die wichtigste sei. Aber, so meint er, man habe auch den Gesamtbuchhandel nicht vergessen. Bis jetzt sind zwei Abende ge plant, die im Hause der deutschen Presse zur Durchführung kommen sollen. Auch diese Abende sollen möglichst monatlich stattfinden. D i e Gehilfenschaft wird pflichtmäßig an diesen Aben den teilnehmen. Der erste Abend wird durchgeführt mit einem Vortrag des Ge schäftsführers des Börsenvereins vr. Albert Heß, der dabei über »Die Weltbedeutung Leipzigs im Buchhandel« sprechen wird. Der Abend wird damit zu einer Veranstaltung im Rahmen des Gutenberg-Gedenkjahres. Für einen zweiten Abend ist ein Vortrag über die wichtig sten Herb st Neuerscheinungen vorgesehen. Redner des Abends wird ein Referent der Abteilung Schrifttum des Reichspro pagandaministeriums sein. Auch dieser Abend hat den Zweck, den Buchhandel in seiner eigenen Lesearbeit während der drängendsten Geschäftswochcn zu entlasten. Man nimmt darauf noch weitere Rück sichten, indem im Dezember ein solcher Monatsabend nicht statt finden wird. In den dann folgenden Monaten aber werden sie wie der veranstaltet. Die Themen und die Zeit der Durchführung werden in jedem Falle bekanntgegeben werden. Herbstgehilfenprüfung. Wir kommen zum Schluß dieser Gesprächsergebnisse, die einen lückenlosen Überblick über die Herbstarbeit des Berliner Buchhandels zur Schulung des Nachwuchses geben. Diese zusammenfassende Be richterstattung wurde durch die eben durchgeführte Gehilfenprttfung in Berlin ausgelöst. So möge zum Schluß kurz über die Ergebnisse dabei gesprochen sein. Die oben näher beschriebenen verschiedenen Unternehmungen, die durchgeführt wurden, um das Prüfungsergebnis zu heben, haben sich, wie Pg. Böhmler versichert, voll bewährt und bewiesen, daß die Landesleitung mit diesr Art der Schulung auf dem richtigen Weg ist. Die Herbstprüfung wurde wieder in zwei Abteilungen durchgeführt: die Verlagslehrlinge wurden in Anwesenheit des Leiters des Ge- hilfcnprüfungSausschttsfes in den Räumen des Ehcr-Verlages durch den Verleger Fritz P f e n n i n g s t o r f f j u n. geprüft, die Sortiments lehrlinge in den Räumen der Buchhandlung H. Bahr. Der all gemeine Stand der Ausbildung sei wesentlich besser als im Frühjahr gewesen. Die Arbeiten des Gehilfen Prüfungsausschusses haben dadurch ihre Bestätigung und ihren Lohn erfahren. Der beste Lehr ling jeder Abteilung konnte mit der Feldpostausgabe des Buches »Mein Kampf« ausgezeichnet werden. An dem im Anschluß an die Prüfung burchgeführten kamerad schaftlichen Zusammensein konnten als Gäste die Leiter der einzelnen Fachschaften der Gruppe Buchhandel, Landesleitung Berlin, teil nehmen. Sie hatten so Gelegenheit, auch in die Arbeit ihnen sonst ferner stehender Gebiete Einblick zu nehmen. Für die Lehrlinge war die Teilnahme ihres Landesfachberaters Heinz von Blomberg eine besondere Freude. Er benützte die Zeit eines kurzen Front urlaubs, um diese Stunde im Kreise seiner Bcrufskamcraden zu verbringen. Von den Aufgaben und dem Einsatz des Soldaten sprechend, kam er auf die besondere Mission des jungen Buchhänd- 358 Nr. 238 Dienstag, den 8. Oktober 1940
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