Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.01.1933
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- 1933-01-07
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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X- 6, 7. Januar 1833. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. ü. DtschnBuchharrdcl. Jahre; »I^'abbesse cke Castro« war 1832 erschienen und »1.a Cdar- 1reu86 cle ?armo« folgte erst 1839. Chateaubriand, -essen Glanzzeit vorüber war, spendete noch eine Denkschrift über die Gefangenschaft der Herzogin von Berry. Außer den französischen Romantikern erschien ans dem deutschen Büchermarkt von Ausländern noch Shakespeare: August Wilhelm von Schlegels Übersetzung wurde damals mit dem neunten Teil abge schlossen. Aber den größten Erfolg hatte Walter Scott, dessen Ro mane bei Franckh in Stuttgart 171 Äändchen füllten, die man alle zu sammen für 11^ Taler erhalten konnte; und daneben gab es noch andere Übersetzungen, die sich in Schnelligkeit und Billigkeit zu ttber- bieten suchten. Aus der italienischen Literatur erschienen als Neuheit die Über setzungen Silvio Pcllicos Memoirenwerk »Meine Gefangenschaft«, die dann noch viele andere Übersetzungen erlebte. Das Jahr 1833 war also durchaus nicht unfruchtbar, und wir wollen hoffen, das; von den Werken des Jahres 1933 nach hundert Jahren noch ebensoviel vorhanden sein wird wie jetzt von 1833! T. K e l l e n. Der Vater der Rechtschreibung. Von Max H o f m a n n. Wer von denen, die im »Duden« die Entscheidung irgendeiner Streitfrage der Rechtschreibung nachschlagen, denkt wohl noch daran, das es sich um das Werk eines Menschen handelt? Ein Werk, wie das Dudensche, konnte seiner ganzen Natur nach nur von einem Schulmeister geschaffen werden, einem Meister des Schulwesens. In diesem Sinne hat Konrad Duden seinen Beruf auch selbst anfgefaßt. Am 3. Januar 1829 auf dem Gut Bossigt bei Wesel geboren, studierte er 1816—19 in Bonn. Das nächste Jahr zehnt verbrachte er als Erzieher und auf ausgedehnten Reisen. 1859 bis 1869 war Duden Gymnasiallehrer in Soest und dann Gym nasialdirektor, zuerst in Schleiz und 1876—1905 in Hersfeld. Seinen Lebensabend verbrachte der 1902 zum Geheimen Negierungsrat Er nannte in Sonnenberg bei Wiesbaden, wo er am 1. August 1911 gestorben ist. Schon in jungen Jahren machte sich der Soester Gymnasial oberlehrer durch Arbeiten auf den Gebieten der deutschen Gram matik, Etymologie und Rechtschreibung so bekannt, das; er lange vor der Erreichung des erforderlichen Dienstalters, ja sogar noch ehe er für den Professortitel »reif« war, einen ehrenvollen Ruf nach einem außerpreußischen Staat erhielt. Ihm wurde die Direktion des Gym nasiums in Schleiz angetragen, die er 1869—76 bekleidete. Dudens Arbeiten waren zum Teil Vorstudien zu seinen größeren Werken: Grundzüge der neuhochdeutschen Grammatik, 8. Ausl. 1905, und: die Etymologie der neuhochdeutschen Schriftsprache, erschienen 1893. Erst später sollte der junge Gymnasialdirektor das Gebiet finden, auf dem er der ganzen deutsch sprechenden und schreibenden Welt be kannt geworden ist. Der Orthographiestreit war in ein neues Stadium getreten, als 1871 die Oberlehrer Berlins ein Negelbuch veröffentlicht hatten, das dem einigen Reich die einheitliche Schrift verschaffen sollte. Es fand aber keinen Beifall, und um den immer heftiger werdenden Er örterungen ein Ende zu machen, berief 1876 die preußische Negierung eine »orthographische Konferenz« nach Berlin ein. Zu dieser Konfe renz wurde auch Duden hinzugezogen, der durch seine 1872 er schienene Schrift »Die deutsche Rechtschreibung« in die Debatte ein gegriffen hatte. Er nahm eine vermittelnde Haltung ein und stellte gern weitcrgehende Wünsche im Interesse der Einheitlichkeit zurück, dafür hatte er dann auch die Genugtuung, daß diese tatsächlich er zielt wurde, und das; außerdem das Ergebnis vielfach auf Vorschläge zurückging, die er selbst gemacht oder denen er sich angeschlossen hatte. Die Vorschläge der Konferenz wurden nun nach und nach von den deutschen Bundesstaaten mit kleineren Abweichungen, auch von einander, den Regeln zugrunde gelegt, die für den Unterricht in den Schulen maßgebend sein sollten. Preußen veröffentlichte 1880 seine Vorschriften, Württemberg und die noch fehlenden Bundes staaten folgten, und in den neunziger Jahren schloß sich sogar die Schweiz den neuen Regeln an. Nach dem Preußischen Kultusminister Puttkamer, der die Bewegung angeregt hatte, nannte man die neue Schreibart die Puttkamersche Orthographie. Sie ist die Rechtschrei bung, die die Alteren unter uns auf der Schule gelernt haben. Duden stellte sich ganz in den Dienst der Einheitsbestrcbungen. Als das preußische Negelbuch erschienen war, gab er noch 1880 sein »Orthographisches Wörterbuch der Deutschen Sprache« heraus, das die Vorschriften für die in ihm nicht genannten Wörter der Schul sprache durchführte, gleichzeitig mit Angabe der in anderen Staaten vorgeschriebenen Abweichungen. 1881 trat dem »Wörterbuch« ein für Erwachsene bestimmter »Orthographischer Wegweiser für das prak tische Leben« im Taschenformat zur Seite. Diese beiden Hefte bilden den Ursprung des Werks, das Dudens Namen berühmt machen sollte. Buchhändlcrisch waren sie ein voller Erfolg. Jahr für Jahr, bis weilen auch mehrmals in einem Jahr, mußte der Satz seitdem neu abgedruckt werden, und die Gesamtauflage dürfte mehrere Millionen betragen. Als Neuauflage werden aber nur veränderte Abdrücke bezeichnet, und auch diese nicht alle. So stellt der 1881 erschienene »8., vermehrte und verbesserte Abdruck der ersten Auflage« in Wirk lichkeit eine zweite Auflage dar, ohne das; dies auf dem Titelblatt erkennbar wäre. Er arbeitet das »Wörterbuch« und den »Wegweiser« ineinander und berücksichtigt gleichzeitig das damals neuerschienenc Württembergische Negelbuch. Von der dritten, umgearbeiteten und ver mehrten Auflage von 1887 wurden bis 1893 111 000 Stück verkauft. In ihr war der Wortschatz durch Anführung von Fremdworten, von weniger gebräuchlichen Ausdrücken der Schriftsprache und von Dialekt wörtern vermehrt, ebenso in allen folgenden. Daß hierbei zunächst schweizerdeutsche Worte berücksichtigt wurden, hat sicher wesentlich zum Anschluß der Schweiz an die neue Schreibart beigetragen. Trotz der ständigen Vermehrung des Wortschatzes stieg infolge stärkster Konzentration des Ansdrucks der Umfang von 187 Seiten im Jahre 1880 nur auf 415 Seiten der 8. Auflage von 1005, der letzten, die Duden selbst noch besorgt hatte. Im Jahre 1900 konnte schon die 6., verbesserte und vermehrte Auflage erscheinen. Da aber auf Bismarcks Betreiben die amtliche Rechtschreibung im Reich und bei den meisten Bundesstaaten un verändert geblieben mar, so konnte die Puttkamersche Orthographie sich nur langsam durchsetzen. Vielfach wurde der Streit in die Familien hincingetragen, da die Eltern anders schreiben mußten als die Kinder, und beim Eintritt in den Staatsdienst mußte man die in der Schule erlernte Rechtschreibung mit der alten vertauschen. Diese Zustände waren auf die Dauer nicht haltbar, und so kam es 1901 zu einer zweiten Konferenz, an der Duden wiederum teilnahm. Diese hatte neben einer weiteren Vereinfachung der Rechtschreibung in erster Linie die Folge, das; jetzt die deutschen Bundesstaaten und die Führer der auslanddeutschen Minderheiten der ganzen Welt sich verpflichteten, künftig nur noch die vereinbarte Rechtschreibung anzu wenden. Die 1901 vereinbarte Einheilsschreibung ist diejenige, die heute noch gilt. Erkauft wurde die Einheit dadurch, das; in einer ganzen Reihe von Fällen für dasselbe Wort mehrfache Schreibweisen als zulässig hingestellt wurden. Die Drucker, die auf feste Regeln angewiesen waren, wußten zunächst nicht, was sie mit der neuen Rechtschreibung anfangen sollten. Ilm möglichst schnell die Einheitlichkeit herzustellen, gab daher Duden seit 1903 im amtlichen Auftrag die »Rechtschreibung der Buchdruckereien deutscher Sprache« heraus, die für jedes Wort nur eine einzige Schreibweise als richtig hinstellte. Die Regeln dieses sogenannten »Buchdrucker-Duden« setzten sich bald überall, auch außer halb der Druckereien, durch, sodaß er 1915 bei der dritten Auflage mit dem inzwischen noch zweimal neu herausgegebenen »Ortho graphischen Wörterbuch« vereinigt werden konnte. Das neue Unter nehmen, mit dem Titel »Rechtschreibung der deutschen Sprache und der Fremdwörter« konnte nicht mehr von Duden selbst herausge geben werden. Doch als er 1911 verschied, durfte er sich mit Recht sagen, daß die von ihm angegebenen Regeln sich im ganzen deutschen Sprachgebiet durchgesetzt hatten. Wöchentliche Übersicht über geschäftl. Einrichtungen und Veränderungen. Zusammengestellt von der Redaktion des Adreßbuches des Deutschen Buchhandels. Abkürzungen: Hr — Mitglied des B.-V. — H — Mitglied des Ver bandes der Deutschen Musikalienhändler. — X — Handelsgerichtlich eingetragen. — — Fernsprecher. — TA.: — Telegrammadresse. — tzt — Bankkonto. — d — Postscheckkonto. — — Mitglied der BAG. — f — In das Adreßbuch neu aufgenommene Firma. — Bbl. — Börsenblatt. 29. Dez. 1932 — 4. Jan. 1933. Vorhergehende Liste 1932, Nr. 305. Konkurse und Vergleichsverfahren. ^Buchhandlung V o l k s b i l d u n g s h e i m Güuz bürg L Banmann, Frankfurt (Main) 1. Vergleichsverfahren 23/XII. 1032 aufgehoben. 33
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