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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.09.1940
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1940-09-28
- Erscheinungsdatum
- 28.09.1940
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- Deutsch
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Börsenblatt für den Deutschen Vuchhandel Nr. 227 )R. 82) Leipzig. Sonnabend den 28. September 1840 107. Jahrgang Der Politische Sinn der diesjährigen Buchwoche Von Dr. Leinz Riecke, Abteilungsleiter im Werbe- und Beratungsamt für das deutsche Schrifttum Die diesjährige Buchwoche, die in Form von Herbstveran staltungen für das deutsche Schrifttum durchgeführt wird, hat in der Reihe der gleichen Veranstaltungen der Vorjahre eine beson dere Bedeutung. Wir alle wissen, daß die zusätzliche Beanspru chung aller Buchhändler und Verleger, die mit einer solchen Großaktion verbunden ist, nicht nur deshalb heute gefordert wird, um auch in diesem Jahr eine Buchwoche durchzusühren. Diese Begründung würde nie und nimmer genügen und in kei nem Fall den Einsatz und die zusätzliche Anstrengung rechtferti gen. Im Gegenteil, in dieser Buchwoche ist auf jede Repräsen tation verzichtet worden. Das Programm ist ein reines Arbeits und Werkprogramm, das zugleich umfangreicher ist als jedes Programm einer vorhergehenden Buchwoche. Die große Bedeutung der Herbstveranstaltungen und ihr gewaltiger politischer Ernst wird durch das Kernwort »Buch und Schwert — Ein Sinnbild unserer Zeit« gekennzeichnet. Noch keine vorhergehende Buchwoche ist in dieser Weise politisch hoch gespannt gewesen. Wir wissen, das deutsche Schwert kämpft für Deutschland, für Europa und für eine neue Weltordnung, und sein Einsatz ist ein totaler. Ist es nicht vermessen, das Buch gleichberechtigt daneben zu stellen und beide in einem Atemzug als Sinnbild der Zeit zu nennen? Das Schwert bedeutet uns heute inmitten der Kriegswirklichkeit weit mehr als ein reines Symbol: Es bedeutet Entscheidung, Ende eines alten und Anfang eines neuen Geschichtsabschnittes, Beseitigung einer ab gewerteten Weltordnung und den Sieg neuen Lebens. Es bedeu tet totale Revolutionierung aller Wirklichkeit auf unserem Pla neten. Die Revolutionierung der Wirklichkeit in diesem noch nie gekannten planetarischen Ausmaß ist in vollem Gange. Sie wird in einem Tempo vorgetragen, daß es jedem, der diese Entwick lung bis in die letzten Konsequenzen durchdenken will, den Atem verschlägt. Polen, Dänemark, Norwegen, Holland, Belgien und Frankreich sind in einem Jahr von der deutschen Wehrmacht siegreich durchschritten. Das alles tat das Schwert, das wir in dieser Großaktion auf dem leuchtenden Plakat zusammen mit dem Buch als »Sinnbild unserer Zeit» zeigen. Haben wir das Buch in seiner Bedeutung nicht um ein Vielfaches vergrößert und überhöht? Wir glauben nein sagen zu dürfen; denn die Notwendigkeit, das durch das Schwert Erkämpfte zu erwerben und als neue Reichseinheit dem ganzen Volk bewußt werden zu lassen, ist eine nicht minder große Aufgabe, die dem Buch zukommt. Das neue Großdeutsche Reich, das werden soll, kann und darf nicht nur das fertige Ergebnis neuer Grenzen sein. Es entspricht dem inneren Gesetz des Nationalsozialismus, nicht nur allein eine dünne Führcrschicht um Aufgaben, Sinn und Ziel seines neuen erweiterten Staates bedacht sein zu lassen. Das neue Reich soll vom ganzen Volk, von Mann für Mann und Frau um Frau er worben werden, damit für alle Zeiten die großen politischen Ent scheidungen über das Wohl und Wehe des Ganzen von der freu digen und freiwilligen Zustimmung aller Volksgenossen getragen werden. Ein November 1918 ist heute unmöglich; aber die Fol gen von 1871, des letzten siegreichen Krieges, sollen gleichfalls unmöglich sein. Es gilt, des neuen Großdeutschen Reiches Macht, Größe und Gestalt in dem Herzen eines jeden Deutschen mit wachsen und miterstehen zu lassen. Wer es ernst meint mit Deutschland und dem neuen Reich, dem wird auch in der Zu kunft nichts geschenkt. Er muß sich die neue veränderte Wirklich keit erarbeiten. Dazu dient das Buch. Sein Gebrauch entscheidet ebenso schicksalsmäßig über das Werden und die geistig-seelische und damit politische Kraft eines Volkes wie der Gebrauch des Schwertes. Deshalb steht das Buch auch in dieser Zeit würdig neben dem Schwert als Sinnbild unserer Zeit. Der deutsche Buchhandel weiß um die heimliche Macht des Buches im Leben eines Volkes. Er kennt auch aus den Erfah rungen des letzten Winters die Bedeutung des Buches im moder nen Kriege, seine tiefe Wirkung in der Heimat und an der Front. Von dieser Annahme ausgehend glaubte der Schirmherr des deutschen Schrifttums, Reichsminister 0r. Goebbels, dem deutschen Buchhandel die Durchführung des bisher umfas sendsten, inhaltsreichsten, des aktuellsten und zugleich weit reichendsten Programms der diesjährigen Herbstveranstaltungen übertragen zu können. Es handelt sich bei den vier Aktionen für die Jahresschau des deutschen Schrifttums, für das Ost-, West- und das Kolonial schrifttum um nichts weniger als um den ersten Anstoß, dem deutschen Volk alles Material zum Verständnis für die durch den siegreichen Einsatz des deutschen Schwertes sich abzeichnende neue Weltordnung zu vermitteln. Wir blicken heule, nach den Entscheidungen im Osten und Westen, anderen Auges über die ehemaligen Grenzen. Wo früher Feinde und Gegner standen, er warten uns heute Ausgaben. Große Räume mit vielfältigen ge schichtlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Verbindungen und Kraftlinien sind geistig zu erobern. Diese Aufgabe überläßt das Schwert dem Buch. Die in räumlich in so weiter Ferne liegenden Kolonien be deuten uns heute eine nahe, fast greifbare Wirklichkeit. Bor fal schen Hoffnungen zu bewahren, aber auch allem echten tatfrohem Idealismus zu helfen: auch dieser Appell ist mit dem Programm der diesjährigen Buchwoche an den deutschen Buchhändler ge richtet. Jeder echte Buchhändler weiß, welch großer volkserziche- rischer Wert in dem umfangreichen Schrifttum dieser Gruppe enthalten ist. Und sofern er sich in den sieben Jahren seit der Machtergreifung mit den Grundelcmcnten verantwortungs bewußter Propaganda vertraut gemacht hat, wird er anerkennen, daß der beste Einsatz einer notwendigen Volksaufklärung für Bekanntmachung der Geschäftsstelle des Börsenvereins Lieferungen »ach dem Elsaß Die Anschrift der Buchauslieferungsstelle für das Elsaß ist Elsässische Zentralbuchhandlung, Straßburg, Adolf-Hitler-Platz 23. Es wird nochmals auf die Bekanntmachung vom 11. Septem ber 1840 im Börsenblatt vom 14. u. 17. September verwiesen. Leipzig, den 25. September 1940 vr. Heß Copyright-Verkehr mit Li SA. Da die Ncichspost jetzt wieder Drucksachen zur Beförderung nach Nordamerika anuimmt (Höchstgewicht 2 I<rr, bei einzelnen ungeteilten Druckbäntzen 3 lix), so kann die Copyright-Anmeldung durch das Amerika-Institut wieder in der normalen, jahrelang üblichen Weise erfolgen. Eine Garantie für die richtige Ankunft der Belegexemplare kann natürlich nicht übernommen werden. Berlin NW 7, Universitätsstratze 8 Amerika-Institut 341
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