Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.10.1940
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1940-10-15
- Erscheinungsdatum
- 15.10.1940
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19401015
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-194010154
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19401015
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1940
- Monat1940-10
- Tag1940-10-15
- Monat1940-10
- Jahr1940
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
die die politische Arbeit begleitet hat. Wenn auch heute bei einem gesteigerten Lesebedürsnis und bei einem vorhandenen großen Interesse für der artige Bücher nicht die Gefahr des Vergessen werdens oder des Untergehens für die einzelne Erscheinung vorhanden ist, so liegt es doch auf der üand, daß die geschlossene Darbietung dieses Schrifttums von großer Bedeutung ist. Neben die »Jahresschau des deutschen Schrifttums-- tritt in den Städten Posen, Krakau, Prag und Wien eine Schau des »Schrifttums des deutschen Ostens«, die in Posen durch die Mitarbeit des Amtes Schrifttums pflege erweitert wird. Dem Buchhandel ist ja bekannt, daß das Amt in den letzten Jahren sich für Ostfragcn stark inter essierte und in einer Ausstellung dafür geworben hat. Die jahre langen Arbeitsergebnisse, die diese Bemühungen zeitigten, wer den in der Posener Ausstellung verwertet werden können. In verschiedenen Ausstellungen, die das Amt Schrifttumspflege während der Reichspartcitage der letzten Jahre durchführte, kam immer die Absicht der politischen Durchdringung des Ausstcl- lungsgedankcns zum Ausdruck. Man wird jetzt sagen, daß dieses Thema für eine Buchaus stellung eigentlich in der Luft lag. Das ist richtig. Man soll dar über aber nicht die ungeheure Kleinarbeit vergessen, die in der Zusammenstellung des Buchmaterials für eine derartige Aus stellung liegt. Selbstverständlich tritt hier neben das Buch auch das Bild, die Urkunde, das Dokument und die Zeichnung als Ausstellungsmittel. Es ist manchmal gesagt worden, daß gerade sie von dem eigentlichen Mittelpunkt, dem Buch hinwegführen würden. Bei richtigem Einsatz aber kann der Zusammenklang dieser Mittel nicht hoch genug eingeschätzt werden. Auch die Wahl der Ausstellungsorte bedarf hier keiner näheren Begrün dung. Sie erklärt sich aus der Bedeutung der genannten Städte für den Osten und für die heimgekchrten Gebiete. Der Inhalt dieser Ausstellungen ist im wesentlichen bekannt, soweit die Aus wahl das Buchmatcrial anbelangt. Man vergleiche dazu den Bericht über das Verzeichnis des »Schrifttums des deutschen Ostens« (Nr. 237). Stuttgart wird während der Herbstveranstaltungen eine Schau des »Kolonialschrifttums« zeigen. Es muß hier wohl nicht näher beschrieben werden, daß in jedem Falle dieser großen Sonderausstellungen der ortsansässige Buchhandel besondere Aufgaben hat, wobei es an ihm selbst liegen wird, sie seinen Möglichkeiten entsprechend durchzuführen. Es i st klar, daß der Besucher einer solch en Schau erwartet, auch in den Buchhandlungen seiner Stadt den Niederschlag der Bemühungen zu finden. Die Wahl Stuttgarts für die Schau des Kolonialschrifttums ist von vornherein bestimmt durch die Aufgaben, die Stuttgart als Stadt der Ausländsdeutschen zu erfüllen hat. Gerade hier wird man in allen Bevölkerungsschichten die größte Aufgeschlos senheit für die Absichten der Buchschau finden. Der Boden dafür ist durch die verschiedensten anderen Veranstaltungen vortrefflich bereitet. Auch die Zusammenfassung des Kolonalfchrifttums in einer Buchauswahlliste ist eine auf der Hand liegende Notwen digkeit. Gibt es doch seit langer Zeit kein Buchverzeichnis, das die zahlreichen Neuerscheinungen auf diesem Gebiet verzeichnen würde. Auch die Wichtigkeit des Themas verlangt die gewer tete Aufnahme der einzelnen Buchtitel. Wenngleich keine Ge fahr besteht, die Kolonialfragc durch billige Konjunktur ausge nützt zu sehen, so vermag doch manche zwar gutgemeinte, aber ungckonntc Erscheinung nicht die Ansprüche zu erfüllen, die hier zu stellen sind, wenn im Rahmen der politischen Aufklärungs arbeit das Buch seine Aufgaben erfüllen soll. Damit erhärtet auch die Stuttgarter Ausstellung ihren Sinn als politische Buch- ausstellnng, die daneben, von besonderer Aktualität sein wird. In den Arbeitsplan der Herbstveranstaltungcn ist bis jetzt nicht ausgenommen, daß die Kolonialbuchausstellung ebenfalls in Hamburg stattsinden wird. Das ist sehr zu begrüßen. Ham burg als Tor der Welt dürfte mit besonderer Freude an die Ausgestaltung der Buchschau gehen und bringt die Voraus setzungen dafür mit, die Schau zu einem Erfolg zu führen. Dem Hamburger Buchhandel sind die Aufgaben, die mit der Durch führung einer solchen Ausstellung Zusammenhängen, nicht unbe kannt. Das, was oben über den Stuttgarter Buchhandel gesagt wurde, gilt im gleichen Maße auch hier. Wir glauben, daß man in beiden Städten das Verzeichnis des Kolonialschrifttums mit Erfolg einsetzen kann. Die Veranstaltungen in Frankfurt am Main sind in doppelter Hinsicht wichtig: zunächst wird man dort eine Aus stellung des »West sch r i s t t u m s» sehen, dann aber im Zu sammenhang mit den Veranstaltungen der HI. eine Ausstellung des Jugendbuches. Die Werte des Jugendbuches sind in den letzten Jahren durch die berufenen Vertreter der HI. dar gestellt worden, man hat ebenfalls dem Buch innerhalb der Jugenderziehung seinen richtigen Platz zugewicsen. Die Le bendigkeit, mit der die HI. das Buch in ihre Schulungsarbeit einbezogen hat, bewies dem Buchhandel, daß ihm hier für die eigene Betä tigung ein weites Feld eröffnet wurde. Die HI. selbst hat keine Gelegenheit versäumt, die enge Verbindung zum deutschen Schrifttum immer wieder hervorzuheben, erinnert sei hierbei an die Rede des Reichsleitcrs und Reichssiatthaliers Baldur von Schirach anläßlich einer Buchwochenveranstaltung 1938 in Wien. Die Frankfurter Ausstellung des Jugendbuches wird sich in ihrem Inhalt auf das im Zenlralverlag der NSDAP., Franz Eher Nächst, München-Berlin, erscheinende Ver zeichnis »Das Buch der deutschen Jugend» (in Zu sammenarbeit mit der Abteilung Schrifttum des Reichspro pagandaministeriums und dem AmtSchrifitums- Psiege von der Reichsjugendsührung herausgegeben) stützen. Man hat in diesem Jahr die Auswahl wesentlich auf die besonderen Bedürfnisse der Jugend ausgerichtet und aus die Aufnahme wichtiger Neuerscheinungen des zeitwichiigcn Schrift tums Wert gelegt. Es sei hier erwähnt, daß Frankfurt nicht allein Ort der HJ.-Veranstaltungen ist. Der Buchhandel wird an jedem Ort festzustcllen haben, was die HI. Plant. Seine Mitarbeit ist nicht nur möglich, sondern sogar sehr erwünscht. Die zweite große Ausstellung des »Westschristtums« in Frankfurt am Main bedeutet für den Westen das gleiche wie die oben beschriebenen Veranstaltungen für den Osten. Das ge samte deutsche Schristtumsschassen des Westens und aller seiner Landschaften gehört in die sen Rahmen und wird zu zeigen sein. Die politischen Bücher haben hier wie im Osten einen Kampf begleitet, der erst jetzt entschieden worden ist. Hier ist noch hervorzuheben, daß das Institut für Elsaß und Lothringen an der Frankfurter Universität für die Ausstellung hervorragende Vorarbeiten geleistet hat und auch am Aufbau maßgebend beteiligt sein wird. Die eingehende und gründlichste Behandlung des gestellten Themas ist dadurch selbstverständlich. Hier wird die jahrelange Forschungsarbeit dieses Instituts einen Niederschlag finden, der die Öffentlichkeit stark interessieren wird. Ihre Wirkung ins Reich hinein ist der Ausstellung von vorn herein gesichert. Es ist die Aufgabe der »Herbstveranstaltungcn für das deutsche Schrifttum«, das zeitwichtige Schrifttum herauszustellen und zur Wirkung zu bringen. Man hat, um dieses Ziel zu er reichen, auf breitester Grundlage die Durchführung von Buchaus- stellnngcn geplant und vorbereitet. Der Werbewirkung der ge schickt und eindrucksvoll aufgebauten Buchscha» wird es in Zu sammenarbeit mit Buchhandel, Bücherciwesen, Presse und Rundfunk und unter Mithilfe aller am Buchschaffcn interessierten Dienststellen gelingen, in dem dafür vorgesehenen Zeitraum das gewünschte, wichtige Ergebnis zu erzielen. Der Besuch der Ausstellungen wird auch für den Buch handel und den Verlag gewinnbringend sein. Unser Wunsch ist es, daß er die hier begonnene Arbeit weitgehend und durch eigene Arbeit unterstützt. Denn gerade zu der notwendigen Vertiefung ist er wie kein anderer berufen. Aus der Kenntnis des Schrifttums und seiner Kundschaft wird ihm diese Unterstützung selbst eine innere Angelegenheit sein. Die oft nur lose geknüpften Bande zwischen Ausstcllungsbesucher und Buch wird er zusam men mit der gesamten Buchmittlerschast fester zu binden haben. Erich Langenbuche r. »ri» Nr. 241 Dienstag, den 1ö. Oktober 1940
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder