Umschlag zu Xr 21, 25. Januar 1933. Mittwoch, den 25. Januar 1933. MXX VLKI VIL 8HI^K^LIV OLK s I I. 0 L dt 0 L di icildiS^ I>I LVIVDLI, VOI^ /Vtll .>VIHriVbjZf)»I11I> Mit 48 «ranxseiti^rn XbbilOun^en ^Veue 8 t i m Ul 6 n rler kr 6 8 8 6 : Uorkmuncfer 6enena/-^4nraiFer. ... Zn dieser Stilgeschichte wählt Den mit Recht nur diejenigen Kunstwerke aus, die für jede Epoche die charakteristischsten sind, meist Bauten, aber auch Bildwerke und Gemälde; diese Werke aber analysiert er dann gründlich mit seinem ungewöhnlichen Einfühlungsvermögen durch. Mit einer Skizzierung der wirtschaftlichen und geistigen Situation der Epoche gewinnt er die Basis, auf der er dann eine unerhört lebendige und anschauliche Darstellung des kollektiven und in dividuellen Gefühlsgehaltes gibt, aus dem das Kunstwerk entstanden ist. Großartig, wie sich etwa die schöpferischen Figuren Michelangelos und Raffaels aus der Schilderung der Loch, renaiffance ergeben. Deris klare Sprache ist stets dem Stil des betreffenden Kunstwerkes angepaßt; sic wird ckstasisch in der Gotik und gemessen im Klassizismus; meisterhaft, mit welcher Ein dringlichkeit und Gerechtigkeit zugleich Dcri einen Stil, wie den des Rokoko, analysiert. - Wer zwei Jahrtausende Stilgcschichte begreifen und ihre Kunstwerke sehen lernen will, der lasse sich von Deris (mit schönen scharfen Photos versehenem) Buche führen. Neueste Es ist nicht Kunstgeschichte im üblichen Sinne, was dieses neuartige Buch darbietet. Sondern: jene tiefere Forschung, die für die verschiedenen Kunstgcstailungen die entscheidenden Arsachen aufzufinden strebt, sie sucht hier nach den innerseelische» Vorgängen beim Schaffen, die dem Kunstwerk die organische Form, seine» Stil, verliehen haben. Die wechselnden Stilformen des europäischen Kulturkreiscs im Wandel von zwei Jahrtausenden werden so betrachtet, daß sie in ihrem innersten Kern lebendig werden. Darum bedarf man keiner wissenschaftlichen Vorkenntniffe, um Den zu folgen. Man erlebt das seelische Werden jeden Stils, erlebt seine logische künstle rische Ausprägung in den Gipfelleistungen und fühlt sein innerstes Lerzklopfen frei von gelehrter Behinderung. Das schöne, gut illustrierte Buch wird vielen einen hochwillkommenen neuen Weg zur Kunst zeigen. Max Deri, erprobt als geschickter Zusammenfaffer geistiger Zusammenhänge, geht in diesem Buche immer auf das Ganze aus, er spürt den Strömungen der Tiefe nach, die die Kunst ganzer Ge schlechter tragen und in ihren Auswirkungen zuweilen Jahrtausende umfassen können Deri arbeitet exakt nach der Methode der Wissenschaft: er sammelt, ordnet und beschreibt, aber er macht das so kurzweilig und frisch, daß die Stile der europäischen Kulturkrcise unter seiner Land wirklich „in ihrem inneren seelischen Wesen lebendig werden". — Deri wird mit einem spröden Thema sprühend fertig, und der Kunstfreund bekommt gründliches Wissen auf delikate Weise gereicht. in Osmleinen KM 4.80, kllAl. krosetnir KM 3.80 I)I,ll8<I^8 V I iri. V(!8N Vl 8 NOX. L ('<>. 8LKH