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01-Sonderausgabe Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.04.1937
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Titel
- 01-Sonderausgabe
- Band
- 1937-04-24
- Erscheinungsdatum
- 24.04.1937
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-1937042401
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-19370424013
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1937
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Listen als in besonderem Maße volkhaltig und als im Augenblick propagandistisch wichtig erscheinen. Von solcher Einstellung aus treten dann die bedeutsameren Bücher stärker ins Blickfeld der Öffentlichkeit, die sich mit ihnen dann auScinandcrsctzt. Die Methoden, mit denen Kulturpropa ganda in diesem Sinne betrieben wird, stehen im einzelnen hier nicht zur Debatte; sic sind in immer lebendigerer Weise zu ent wickeln und auSzubaucn, da die Arbeit der Kampfzeit auf die sem Gebiet nur Vorarbeit sein konnte, und da in den Jahren des AufbauS erst die Voraussetzungen für eine propagandistische Kulturführung geschaffen werden mußten, die die Kulturarbeit der Bewegung und dcS Staates krönt. An der Berührungüstcllc des Willens propagandistischer Kul turführung und des Ausnahmezustandes im Volke entspringt daS noch wenig geklärte und behandelte Problem dcS sogenann ten „Maffegeschmacks" und der von diesem hcrkommcnden Erscheinungen. Eö ist eine bekannte Tatsache, daß im Be reich der Kultur und des Schrifttums immer wieder gewisse Modeerschcinungcn sich geltend machen und die Entwicklung oft in bedeutsamer Weise beeinflussen. Es handelt sich hier zu nächst um Anstöße von Ereignissen her, die von geschäftstüch tigen Autoren oder Verlegern auSgcnützt, in TagcSlitcratur und TageSgcschmack umgemünzt werden und zur Erzeugung einer sogenannten Konjunktur führen. Es handelt sich zum andern aber um tiefer verankerte Vorgänge, wie sic etwa der bekannten Erscheinung der Hochflut historischen Schrifttums oder der Vorliebe für Kindhcits- und Jugcnddarstcllungen von heute zugrunde liegen. Eö liegen hier Einzclströmungen in der Volksseele vor, die oft eine unmittelbare Wechselwirkung zwischen dem Schaffenden und dem Volke im Gefolge haben, wie überhaupt diese Beziehung als eine durchaus lebendige erscheint. Ein Buch kann starke Regungen in der Volksseele, das Verlangen nach ganz bestimmten Werken auf längere Zeit auSlöscn; ErlebniSstößc in Schichten des Volkes können in einer Dichtersccle ein Werk entstehen lassen, das eine ganze Zcitströmung faßt und spiegelt; konkrete Ereignisse im äußeren Leben der Nation haben oft seelische Wirkungen eigner und besonderer Art im Bereich der Kultur. Da der Propagandist an solchen Zeitströmungcn und ihrem WirkungSbczug um der Aufgabe der Kulturführung willen nicht Vorbeigehen kann, so hat er diesen Entwicklungen im literarischen Zeit geschehen nachzuspüren und sich mit ihnen schöpfe risch auSeinanderzusetzcn. Er wird sich Gedanken machen müssen über die tieferen Gründe solcher Regungen; er wird sich Klarheit schaffen müssen über die Zusammenhänge mit einzelnen Ereignissen auf der Ebene der Wirklichkeit; er wird beurteilen müssen, ob solche Strömungen dem Prozesse der Volkswerdung dienen oder ihm zuwidcrlaufen; er wird bei seinen Maßnahmen davon ausgehen, daß man hier nicht wie im politischen Bereich die unmittelbare Möglichkeit hat, schnelle Stimmungsumschaltungen in der Öffentlichkeit vorzunehmcn, sondern daß man hier daS Beste aus dem Gegebenen machen muß. Dabei wird es dem geschickten werk- wie volksnahen Pro pagandisten gelingen, auch der Gestaltung der Volksgemein schaft hinderliche oder gar entgegengesetzte Strömungen der Kultur in die Hauptrichtung des Stromes hcrüberzulcnken. Stets werden ja auch im bunten Bilde einer solchen Erschei nung positive Kräfte Mitwirken, an die anzuknüpfen ist. Vor aussetzung deS Gelingens ist jedoch die Fähigkeit zur Führung auf diesem Gebiet ün eigentlich nationalsozialistischen Sinn, d. h. der wirksame Appell an die gesunde Kraft der Nation, die der Führer uns ja mobilisiert hat, und die sich einem ent sprechenden Anruf nie verschließen wird. Die propagandistische Gesamtausgabe wird endlich im Kern bestimmt durch daS eine Prinzip, das die politische Propa ganda daS Gesetz des Angriffs nennt, und daS kulturell die Ausrichtung auf das Positive heißt. Dieses Gesetz, das neuer dings durch die Abschaffung der Buchkritik seine einschneidende Bestätigung gefunden hat, besagt, daß die beste Lösung der propagandistischen Aufgabe immer durch den Hinweis auf die wirkliche positive Leistung und nicht durch den Ausweis und die Verneinung der Scheinlcistung gesichert ist. So wird vor allem das Gc- sundwachsende und das Geradehochstrebende den Blick des kulturellen Propagandisten fesseln und ihm die Pflicht aufcr- legen, dafür zu sorgen, daß das Volk dieses sehe und sich auf dieses richte. In solcher Arbeit wird sich dann jenes Verhält nis deü Vertrauens auf Gegenseitigkeit zwischen kultureller Führung und Volk Herstellen, daü letztes Geheimnis und letzte Bürgschaft des Erfolges nationalsozialistischer Arbeit und Propaganda ist. Indem die Volksgenossen sich immer mehr dem Kulturwcrk nähern, das im letzten den tieferen Regungen ihres Seins entspricht, nehmen sie die Kraft dieses Werkes in sich hinüber. Diese Kraft aber kommt dann wieder der Durchformung der äußeren und inneren SchicksalSgcmeinschaft unseres Volkes zugute, die von ihr aus geläutert, gehärtet und vertieft wird. So ist der kulturelle Propa gandist im tiefen Sinne der politische Mitgestaltcr der werden den Volksgemeinschaft; so erfüllt er mit seiner Tätigkeit die ihm im Dritten Reiche auferlcgtc Pflicht. 8
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