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01-Sonderausgabe Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.04.1937
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Titel
- 01-Sonderausgabe
- Band
- 1937-04-24
- Erscheinungsdatum
- 24.04.1937
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-1937042401
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-19370424013
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1937
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So interessiert uns an wissenschaftlicher Leistung wiederum stärker das Was als das Wie. Der Streit um Methoden ist typisch für eine unschöpferische, ihrer selbst unsichere Epoche, die ihr eigentliches Ziel aus den Augen verloren hat, deren In teresse vom Thema auf die Variationen abgleitet. Methoden rechtfertigen sich durch die mit ihnen erzielte Leistung, und jede ist brauchbar und willkommen, wenn sie zu brauchbaren Ergebnissen führt. „Was fruchtbar ist, allein ist wahr", diese echt Goethesche Erkenntnis steht heute über dem Tore wissen schaftlicher Erkenntnis. Man braucht die verschiedenen Me thoden, und man soll sie weiter ausbilden und verfeinern, ohne freilich, wie häufig geschehen ist, zu vergessen, daß sie nur Mittel sind zu Zwecken, die durch die Aufgaben der neuen Zeit bestimmt werden. Den technischen Wissenschaften diktieren die Forderungen des Tages ihre Probleme; aber auch die GeistcSwiffcnschaften, das beweisen die neuen wissenschaftlichen Bücher, stehen mitten im Umbau. Vielfach hat sich die Fragestellung umgekehrt. Wenn uns in früheren Zeiten immer wieder Abhandlungen und Bücher begegneten, die den „Einfluß" fremder Bildungs sphären auf das deutsche geistige Leben untersuchten, so wird heute gefragt, wieso es kommt, daß überhaupt an diesem oder jenem Punkte der Entwicklung gerade dieser oder jener Frcmd- einfluß wirksam werden konnte. Nicht mehr nach dem kausal mechanistischen Schema betrachtet man den jeweiligen deut schen Entwicklungszusiand als Folge und Wirkung fremder Kräfte, sondern man sagt sich, daß allfälliges Fremde nur deshalb wirksam werden konnte, weil im eigenen Volke ein Entwicklungszustand erreicht ist, der dieses Element zu assi milieren bereit ist. Und nicht mehr erscheint das deutsche Geistesleben als ein Gewebe von Fäden, die von überallher kamen, sondern als ein Geflecht von Wurzeln, die tief im eige nen Boden gründen, in dem dann freilich auch manches von außen her gekommene Samenkorn aufgcgangen ist, geblüht und Frucht getragen hat. Wie draußen unermüdliche Arbeit Schritt um Schritt unfruchtbares Land in fruchtbaren Hu mus verwandelt, so verlangen wir auch vom wissenschaftlichen Buche, daß es den Haufen dürrer und trockener Daten in einen Organismus, in ein Gesamt von Kräften verwandle, die uns etwas vom Leben des Ganzen erahnen lassen. Wir ver langen mit anderen Worten letztlich, daß auch das wis senschaftliche Buch in einem Glauben wurzle, im Glauben an uns selbst, und das heißt an unser Volk. Von da aus gesehen, schwebt nun aber auch irgend eine Sonderuntersuchung nicht mehr frei im Raume, sondern wird von jenem Glauben wie von der Schwerkraft nach dem einen Mittelpunkt Volk gezogen und an ihn gebunden. Um gekehrt aber wird, wenn auch natürlich nicht jede einzelne wissenschaftliche Leistung populär gemacht werden kann, doch auch der Nichtgelehrtc, selbst wenn ihm manches ver schlossen bleibt, einen Kraftstrom spüren, den er nicht mehr als fremd empfindet, und der in einer unmittelbareren Weise als früher auch ihm zugute kommt. Dann wird die Scheidung „Bücher zum Lesen" und „wissenschaftliche Bücher" ihre Geltung verloren haben und die Welt der Bücher nicht eine andere Welt neben oder über der eigentlichen und wirk lichen sein, sondern Spiegelung der einen wirklichen und leben digen Welt. Buch und Schule Von Lduarv Rokkcinmid, Bayreuth Wort und Wirklichkeit, Buch und Leben sind in unserer Welt anschauung der organischen Ganzheit keine Gegensätze mehr, sondern Ausdruck des gleichen Wesens, des gleichen Geistes der unser Weltbild bedingenden und erfüllenden Macht, des Volkes, des deutschen Volkes. Darum wissen wir heute auch, daß trotz der Grundforderung neuer Erziehung, unsere Schule nicht von wesensfremden und lebensfernen Theorien bestim men zu lassen, sondern von der Wirklichkeit und von dem Wesen unseres nationalsozialistisch geführten Volkes, Buch und Schule keine Gegensätze sind. Am Gegenteil, gerade in der neuen Sicht, die uns der Nationalsozialismus auf das Buch cröffnctc und cs unS jenseits aller literarischen Sondcrbündc- lci wieder als Ausdruck geformter und formender Kraft, ge formten und formenden Lebens unseres Volkes erkennen ließ, ist stärker denn je auch das gedruckte Wort neben Vorbild und Kameradschaft, Gemeinschaftserlebnis und gesprochenem Wort wieder zu einem klar auSgerichteten ErziehungS- und Unter richtsmittel der deutschen Schule geworden. Ihr bietet cs sich 14
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