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01-Sonderausgabe Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.04.1937
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Titel
- 01-Sonderausgabe
- Band
- 1937-04-24
- Erscheinungsdatum
- 24.04.1937
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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griff, den Wert und den Umfang des heimatgebundencn Schrifttums klar geworden. Eü wurden in den meisten Gauen auf Anordnung der Rcichswaltung Verzeichnisse gaueigenen Schrifttums geschaffen oder zumindest umfangreiche Vorarbeit für solche Listen geleistet. Sie brauchen heute nur überarbeitet und ergänzt werden, und die einzelnen Gauabteilungen für das Jugendschrifttum können den zuständigen Behörden in kurzer Zeit Vorschläge für den Hcimattcil der Schülcrbüchercicn liefern. Das heimatgebundene Schrifttum wird - von der Schule her gesehen und gesichtet-genug Möglichkeiten bieten, die Grundlistc abzurunden, Stoffe für die etwas dürftig be rücksichtigte Unterstufe in stärkerem Maße hcreinzunehmen. Drittens: Die Klassenlcsestoffe. DaS sind „solche Stoffe, die im Unterricht im Anschluß an lchrplanmäßigc Schul bücher klassenweise gelesen und behandelt werden" und im Blick auf das RcichSlescbuch und die Sachfächer ausgewählt werden müssen. Sie wurden in die Grundliste nicht mit aus genommen. Sie werden ja auch nicht aus den Mitteln für die Schülcrbücherei beschafft, sondern aus dem allgemeinen Lern- mittelctat oder vom Kinde selbst gekauft. Die Ganzheit der der Schule sich darbietenden literarischen Hilfsmittel erfor dert jedoch, daß neben Reichslesebuch und Schülerbücherci mit Heimat- und Kernteil die Schülerzeitschrift und das billige Schrifttum ergänzend tritt. Das letzte findet in dieser Reihe vom Buch her gesehen eigentlich an zwei Stellen seinen Ein satz: einmal zwischen Lesebuch (und anderen lehrplanmäßigen Schulbüchern) und Schülerbücherei, zum andern zwischen Schülerbücherei und Eigenbuch. Schon aus dieser Andeutung geht die Wichtigkeit deS billigen Schrifttums hervor. Da die Ministerialvcrordnung Klassenlcsestoffe ausgenommen hat, der Lehrer aber nach einer Beratung gerade hier verlangt, hat der NSLB. auch hier helfend cingcgriffen. Von der Masse der hier in Frage kommenden Stoffe kann sich nur der eine Vor stellung machen, der in der praktischen Beurteilungsarbcit selbst steht. Die erste große Vorarbeit wurde durch das Ver zeichnis der Rcichswaltung des NSLB. „Deutsches Wesen und Schicksal" (Billiges Schrifttum für junge Deutsche. Verlag FranckhfThicncmann, Stuttgart. RM —.20) geleistet, das aus dem klar umgrenzten Stoffkreis 1720 Nummern zur Verfü gung stellt und darum als Führer in die Handbüchern eines jeden Lehrers, einer jeden Schule gehört. AuS ihn: kann der Lehrer nun auswählen. Es kann auch in gaueigenen, kleinen Auswahlverzcichnissen noch besonders erschlossen, durch hei matliche Stoffe erweitert und in engen Zusammenhang ge stellt werden mit Lesebuch und Schülerbücherei. Der dauernd im Ausbau befindliche Bestand der heute vorhandenen billigen Reihen kann alle Ansprüche aller deutschen Schulen befrie digen, so daß z. B. jeder gewünschte Klaffcnlcsestoff als Er gänzung zum Reichslcsebuch oder zur Schülerbücherci heute bereits gefunden oder leicht beschafft werden könnte. Durch keine Maßnahme irgendwelcher Art sollte der Reichtum, der sich der deutschen Schule, der deutschen Jugend, dem deut schen Volke hier bietet, verkümmert werden. Notwendig ist nur in der Zukunft eine größere planvolle Ausrichtung der Neuproduktion, nicht aber die Schaffung neuer Reihen. Eine solche Planung aus Einsicht, Verantwortung und Wirtschaft lichkeit, der sich kein vernünftiger Verleger verschließt, wird aber durch nichts mehr gefördert als durch solche sichtende, wertende und beratende Verzeichnisse, die dem Verlag ebenso dienen wie der Schule. Sie können freilich nicht aus dem Ärmel geschüttelt werden. Leichter allerdings wäre cs, einfach zu sagen: „Die deutsche Schule benötigt im Blick auf Rcichs- lesebuch, Lehrbücher und Schülcrbücherei die und die Klaffen lesestoffe. Dafür schaffen wir eine neue Reihe." Das wäre eine billige Lösung, das aber wäre zugleich auch der Tod vieler guter Reihen und - die fröhliche Wiedergeburt des Schund heftes. Das wollen wir nie übersehen, wenn wir die Frage „Buch und Schule" betrachten und in dieser Betrachtung den Einsatz der deutschen Erziehcrschaft in breiter Front für die billigen Reihen fordern. In ihnen stellen die Klassenlescstoffe nur einen Ausschnitt dar, und ihre Verwendung als Ergän zung zum Lesebuch ist wiederum nur eine Tcilaufgabe inner halb einer viel umfassenderen Gesamtausgabe. Sic lautet: Viertens: Erziehung zum Eigcnbuch! Hier findet die Schülerbücherci, der Klaffcnlcsestoff, ja selbst das Lesebuch die letzte Zielsetzung innerhalb der Frage „Buch und Schule". Die Schülerbücherei ist wohl Unterrichtsmittel im Dienste der Schule und unterscheidet sich hier grundsätzlich von einer HJ.- Büchcrei, von einer Volksbücherei, sie ist aber nicht nur Unter richtsmittel, sie ist auch Erziehungsmittel, das über die Schule hinaus wirken soll. Sie würde ihren Zweck nur zur Hälfte erfüllen, gäbe sich der Lehrer mit einer technisch wohl ordent lichen, aber lieblosen Ausleihe seiner 120 Bücher in der Pause oder am Schluß des Unterrichts oder in einer besonderen Aus- lcihcstundc, mit einer Auswertung des Buches im Unterricht zufrieden und ließe im übrigen Buch Buch sein. Das wäre eine rein äußerliche bürokratische und schulmeisterliche Handhabung der Schülerbücherci. Über sie muß im Verein mit Lesebuch und Klaffcnlcscsioff - wenn sic kein Fremdkörper in: gesamten Auf gabenbereich der Schule und die Schule kein Fremdkörper im Leben der Jugend sein will - die Jugend innerlich den Weg zum Buch finden. Und das heißt dann immer auch den Weg zum Eigenbuch finden. Der Lehrer muß cS verstehen, durch das Buch Liebe zun: Buch zu erwecken, dann werden seine 3 17
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