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01-Sonderausgabe Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.04.1937
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Titel
- 01-Sonderausgabe
- Band
- 1937-04-24
- Erscheinungsdatum
- 24.04.1937
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-1937042401
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-19370424013
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- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-1937042401
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- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1937
- Monat1937-04
- Tag1937-04-24
- Monat1937-04
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gesehen werden kann. Die Mannschaft wechselt Jahr für Jahr regelmäßig. Sie ist in ganz großem Ausmaß sehr stark körper lich beansprucht, so daß eine Entspannung durch Lesestoff oder überhaupt das Verlangen nach dem Buch im allgemeinen nicht groß sein wird. Derjenige Soldat aber, der durch seinen eigent lichen Beruf mit dem Buch verbunden ist, wird in seiner Frei zeit den Weg zum Buch finden, noch dazu, da in unserm neuen Staat durch schöne GcmeinschaftSräume in den Kaser nen eine Vorbedingung geschaffen ist. Es bleiben also zwei Gruppen: die Unteroffiziere und die Offiziere. Im allgemeinen wird der Unteroffizier auch heute noch nicht sehr weit über seine Instruktionsbücher und Dienstvorschriften hinauskommen. In den HeercSschulcn kommen später Unterrichtsbücher hin zu, die ihn auf seinen Zivilberuf vorbcreiten sollen. Beim Offizier liegen die Verhältnisse wesentlich anders. Er wächst natürlich über die Jnstruktionsbücher und Dienstvorschriften hinaus. Entweder wird ihm dann sein Beruf eine Art exakter Wissenschaft, die niedergelegt ist in einer Fülle von Büchern, deren Kenntnisse ihm unentbehrlich erscheinen müssen, oder er sieht in seinem Beruf eine geschichtliche Aufgabe» Dann kann man erleben, daß diese Offiziere mit Vorliebe geschicht liche Bücher und Biographien großer Männer kaufen. Als letzte Gruppe ist die Gruppe der Frauen genannt. Es ist dabei weniger an die ledige und meistens berufstätige Frau gedacht, die sich in einem ähnlichen Verhältnis wie der be rufstätige Mann zum Buch befindet, als vielmehr an die Haus frau und Mutter. Diese Frau steht dem Buch bejahend gegen über, und sie ist bestimmt eine gute Bücherkäuferin, wenn die wirtschaftlichen Verhältnisse es zulassen. Die Frau sieht be sonders im schöngeistigen Buch Werte, die zu pflegen sie für notwendig hält. Abgewandt von allen beruflichen und fami liären Sorgen deS Alltags, findet sie für sich und ihre Familie Erquickung und geistige Förderung in der Erzählung im wert vollen Sinne des Wortes. Daher wird auch immer zu be obachten sein, daß Mütter gern und oft sehr sorgfältig Bücher für ihre großen und kleinen Kinder kaufen. Diese Ausführungen zeigen, daß die meisten Volksgenossen ihre Verbindung zum Buch durch ihren Beruf haben. ES be stehen also in erster Linie Beziehungen zum Fachbuch. Weitet man diesen Begriff aus und nimmt das Lehrbuch des Stu denten und auch noch das Schulbuch hinzu, dann steht fest, daß die literarischen Leistungen unseres Volkes viel mehr auf den Gebieten des Fach- und Lehrbuches (einschließlich aller wissenschaftlichen Bücher) als auf dem schöngeistigen liegen. Schon deswegen ist cS unumgänglich nötig, daß der Sor timenter klar erkennt, aus welcher Umwelt sein Kunde an den Kauf eines Buches herantritt. Aber das Verlangen nach dem schöngeistigen Buch im wei testen Sinne des Wortes ist auch heute noch groß und wird immer groß bleiben. Viele Millionen Volksgenossen lesen ständig in den Büchereien und verlangen hauptsächlich Er zählungen und Romane. - Der Kauf dieser Bücher wird außer ordentlich stark beeinflußt von den wirtschaftlichen Voraus setzungen. Wo diese günstig sind, tritt oft bald eine Pflege des schöngeistigen Buches ein. Nun verhält cö sich mit dem Inhalt der Bücher so, daß mit ganz wenigen Ausnahmen die weltanschaulichen Fragen mit herangezogcn werden; auch in den wissenschaftlichen Werken und in den Fachbüchern kommt fast immer das Weltanschau liche in irgendeiner Weise zum Ausdruck. Alle Bücher belehren und unterhalten nicht nur, sondern bauen an einem Welt bild. Hier soll nun die volle Verantwortung der Sortimenter einsetzen, und dabei ist besonders zu bedenken, daß der dem Buch fernstehende Volksgenosse geneigt ist, den Inhalt der Bücher unkritisch zu lesen und als Wahrheit hinzunehmen. Durch sein Wissen vom Buch soll der Sortimenter in der Lage sein, jedem Kunden das Buch zu geben, das für ihn richtig ist. Dem belesenen und in der Bücherwelt selbständig da stehenden Volksgenossen soll er zeigen können, was an Fach büchern in den einzelnen Fällen vorhanden ist, und wie dieses Fachbuch sich von jenem unterscheidet. Hier liegt auch grund sätzlich seine Wesensverschiedcnheit dem Verleger gegenüber. Der Verleger wird und muß aus seiner ureigensten Einstel lung zu seinen Verlagswerken immer nur die Absicht haben, seine Bücher zu verkaufen, während die Auffassung und Pflicht erfüllung des wahren Sortimenters darin bestehen muß, aus der Fülle des Gebotenen - soweit dies überhaupt möglich - für seine Kunden das Richtige auszuwählen und heranzuschaffen. Diese Tätigkeit festigt seine Stellung im Volk. Unsere Bewegung aber erwartet nun vom Sortimenter - und das ist daS grundsätzlich Neue -, daß er bedingungslos auf dem Boden des nationalsozialistischen Staates steht. Und des wegen wird unerbittlich die Forderung nach der Berufseignung bestehen bleiben. Mehr oder weniger kommt jeder Volks genosse als Suchender in die Buchhandlung. Die große Auf gabe des Sortimenters besteht darin, ein guter und seiner Ver antwortung bewußter Führer in dem Gcsamtgebiet der Lite ratur zu sein. s 33
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