Günther Müller Getchichte der deuttchen Seele Vom Muübucy ?u Goethes Mult stffsr 76 77f7e7ta/e7n ck ö° flsssl/ lt. 797 7929. 72 77Z7- irr I-ernlv. 77.26 7H7 Eine völlig neue, eigenwillig kraftvolle Art von Lite raturgeschichtsschreibung hat in diesem Werk Gestalt gewonnen. Literaturgeschichte als Entwicklungsgeschichte der deutschen Seele im Wandel dreier Jahrhunderte! Keine erdrückende Stoffansammlung, keinerlei geistes geschichtliche Konstruktion. Hier haben sich die Ergeb nisse einer mehr als zwanzigjährigen Forscherarbeit zusammengeschlossen. Das innere Bildungsgcsetz dieser genialen Darstellung ist daö dem Forscher selber eigen tümliche Hingegcbcnsein an den Ruf des Seins in der überreichen Fülle der Formen. Die geschichtlichen Räume gewinnen plastische Ge stalt, Zeit und Raum vermählen sich im Stil des je- weiligen^Zeitalters, der mit einzigartiger Anschaulich keit gegeben ist. Die „Geschichte der deutschen Seele", die erstmalig eine rassische Durchzeichnung auf dem Gebiet der Literaturgeschichte bringt, geht von einer einfachen, einem jedm zugänglichen Erfahrung aus: Daß die großen Dichter WesenSkräftc des gesamten Volkes zur Erschei nung bringen, sodaß von ihren Werken wiederum die Seelengeschichte ihres Volkes in all seinen rassischen Beständen mitbestimmt wird .. . Eine fast überreiche Fülle von Lebens- und Schicksalsgängen deutscher Dichter und Denker erscheint, verbindet sich aufs spannendste mit einer Sichtung dichtungSgeschichtlicher Zeugnisse und ist verflochten mit meisterhaften Einzelinterpreta tionen, die die Entwicklung deutscher Problematik, deutschen Werdens erhellen. Dabei wird die Enge des nur historischen BetrachtenS mit klarer, zuweilen selbst dichterischer Schau überwunden im immer tieferen Um kreisen der lebensträchtigen Mitte gotisch-faustischen Sehens, SchauenS. Und so in der Rundung des Ge- samtzugS der Darstellung erschließt lieb der zeitbedingte Wandel des einen Antlitzes der deutschen Das Buch steht unter dem gleichen deutschen Schick salsgesetz wie das Erkenntnisstreben Fausts, über das der Verfasser sagt: „Eine jahrhunderte alte Sehnsucht des deutschen Menschen schwingt hinauf in die Verse: Dass ich erkenne, was die Welt / Im innersten zu sammenhält/Schau alle Würckungskrafft und Saamen. So will und vollbringt es in seinem Erkenntnisraume auch dieses Buch." (Dr. Heinrich Lützel« in der Kölnischen Volkszeitnng 1940 Nr. i) Verlag Herder k Go. / Freiburg im Vreisgau s»28 Nr. IM Dienstag, den 2S. Juli isag