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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.08.1940
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- 1940-08-06
- Erscheinungsdatum
- 06.08.1940
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Die öffentlich-rechtliche Stellung des Buchverlegers Die unter obigem Titel im Verlag des Börfenvereins er schienene fleißig und gründlich gearbeitete Dissertation*) stellt eine wesentliche und wertvolle Bereicherung des buchhändlerischen Fach schrifttums dar. Jedem Verleger und mehr noch jedem, der es werden will, ist das gründlichste Studium zu empfehlen. Mit dem kultur ständischen Aufbau ist die Ausübung des Verlegerberufs zur Erfül lung eines öffentlichen Auftrags geworden. Die persönliche Verant wortung ist dadurch nicht gemildert noch entlastet, sondern nur noch größer geworden. Es genügt nun nicht mehr wie früher als Grund lage für erfolgreiche und sinngemäße Arbeit die Beherrschung der berufstechnischen Voraussetzungen, die erst den richtigen Einsatz der an sich unentbehrlichen Anlagen und Fähigkeiten ermöglicht. Viel mehr ist heute erhöhte Bedeutung dem zuzumcssen, was Stollfuß eben »die öffentlich-rechtliche Stellung des Buchverlcgers« nennt. Den Nahmen dafür bildet alles Organisationsmäßige im Bereich der Kulturkammer und Schrifttumskammer, dem das vierte Kapitel der Arbeit gewidmet ist. Anschließend ist im fünften alles, was sich auf die Mitgliedschaft in der Schrifttumskammer im engeren bezieht, ausführlich behandelt, von den Voraussetzungen für ihre Erwerbung, sachlichen wie persönlichen, über das Aufnahmeverfahren bis zur Beendigung einschließlich der Rechtsbehclfe gegen Aufnahmcablehnung und Ausschluß. Das sechste Kapitel betrifft die Beziehungen des Verlegers zu seinen Mitarbeitern, seinen Geschäftspartnern und Autoren, das siebente die Fragen, die sich aus der Überwachung des Schrifttums durch Staat und Partei ergeben. Schon diese Andeu tungen über den praktisch wesentlichsten Inhalt der Arbeit werden erkennen lassen, wie viel sie zu bieten hat. Das wird noch verstärkt dadurch, daß es dem Verfasser gelungen ist, alles, was er zu sagen hat, klar und verständlich vorzutragen, in guter Ordnung und in der Vollständigkeit, die allen Ansprüchen genügt. Es ist zu wünschen, daß die Schrift in keiner Fachhandbücherei fehlt und eifrige Leser findet. vr. Menz Die Druckerzeichen Johann Eichorns Eine Zusammenstellung aller alten Odersrankfurter Drucker und Verlegerzeichen gibt es noch nicht; W. Maushake beschränkt sich — in »Frankfurt an der Oder als Druckerstadt« — auf die Wieder gabe einzelner Signete von Druckern, die vor Johann Eichorn tätig waren, sonst wird hier und da in Zeitschriften mal die eine oder andere Marke behandelt. Heinr. Grimm, dem wir ein Buch über Ulrich von Huttens Lehrjahre an der Universität Frankfurt an der Oder verdanken, hat in einer hübsch ausgestatteten Schrift einen weiteren Beitrag zu dem Thema geleistet**). Er weist fünf ver schiedene Zeichen des Buchdruckers und Buchführers Johann Eichorn nach und veröffentlicht vier davon zum erstenmal. Eichorn spielte als Drucker des Kurfürsten und der Universität von 1549—1581 eine bedeutsame Rolle in Frankfurt a. d. O.; er brachte geistliche Werke, Musikalien und Abhandlungen zur deutschen Fürsten- und Länder geschichte heraus. Wie so viele andere Drucker und Verleger des 16. und 16. Jahrhunderts wählte er ein »redendes« Zeichen, ein Eichhorn, das er auf zwei Marken in echt humanistischer Gesinnung mit der Göttin der Glückseligkeit, der Felicitas, in Verbindung brachte. Wertvoll ist vor allem der Nachweis Grimms, daß der Schöpfer von mindestens zwei Varianten des Signets auch der Schöpfer einer Medaille ist, deren eine Seite das Brustbild Eichorns, deren andere das Eichhorn selbst trägt. Auch das Papiersiegel, das sich auf einem Brief Eichorns an Thurneysser vom 9. September 1571 befindet, zeigt das gleiche Eichhorn. Signet, Medaille und Siegel stammen alle von Frantz Fridcrich, der in Odcrfranksurt von Weihnachten 1549 bis 1583 als Goldschmied, Zeichner, Holzschneider und Kupferstecher tätig war; eine Abhandlung über ihn hat Grimm in Vorbereitung. Vor zu langen Satzgebilden und Abschweifungen, die in der Studie über die Marken Eichorns manchmal stören, sei der Verfasser freundschaftlich gewarnt. Or. Annemarie Meiner *) Stollfuß, Erich: Die öffentlich-rechtliche Stellung des Buch verlegers. Leipzig: Verlag des Börscuvereins der Deutschen Buch händler 1940. 126 S. 7.50 NM. **) Grimm, Heinrich: Von den Drucker-Zeichen des 1549—1581 in Frankfurt a. d.Oder tätigen Universitätsbuchdruckers und Buchführers Johann Eichorn. Frankfurt/Oder: Trowitzsch L Sohn 1939. 27 S. Hlw. 2.25 NM. Beseitigung des Zolles im Generalgouvernement Das Amt für Volksaufklärung und Propaganda beim General gouverneur für die besetzten polnischen Gebiete in Krakau teilt mit, daß der bisher bestehende Zoll auf illustrierte Werke, Kalender usw. gefallen ist und diese nunmehr zollfrei eingeführt werden können. Weiterwälzung der Papier- und Pappenpreiserhöhungen ge nehmigt. Die »Zeitschrift für Deutschlands Druckgcwerbe« Nr. 61/62 teilt mit: »Der Ncichskommissar für die Preisbildung hat einen Erlaß veröffentlicht, der das Druckgewerbe berechtigt, die verschiedenen seit dem 1. April 1940 eingetretenen Preiserhöhungen für Papier und Pappen auf die Drucksachenverbraucher abzuwälzen. Der Erlaß ist am 24. Juli 1940 in Kraft getreten, sodaß die Weiterbercchnung der Papierpreiscrhöhungcn für alle Verkäufe, die nach dem 23. Juli 1940 getätigt werden, erfolgen kann. Die Genehmigung erstreckt sich auf fast alle Druckerzeugnisse mit einigen wenigen Ausnahmen, für die noch Verhandlungen schweben.« Es handelt sich um die am 1. April, 1. Mai und 1. Juni 1940 auf verschiedenen Gebieten der Papiererzeugung vorgcnommenen Preiserhöhungen, für die nun, im Gegensatz zu den in früheren Jahren genehmigten Papierpreiserhöhuugen, die nicht wcitergewälzt werden durften, die Möglichkeit der Weiterberechnung gegeben ist. Personalnachrichten Unser Berufskamerad Wilhelm Andermann, Inhaber des Zeitgeschichte-Verlages Wilhelm Andermann-Berlin, der als Hauptmann und Bataillons-Kommandeur in einem Infanterie- Regiment an den Kämpfen im Westen teilgenommen hat, wurde mit den Spangen zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse ausgezeichnet. Am 4. August war Herr Karl Jakob fünfzig Jahre in der Deutschen Verlags-Anstalt in Stuttgart als buchhänblerischer Angestellter tätig. An seinem Ehrentage erhielt er zahlreiche Glück wünsche und Auszeichnungen für seine im Dienste des Buches ge leistete treue Arbeit. * Am 28. Juli starb Herr Paul Niesemann, Mitinhaber der Firma Riesemann L Lintaler in Königsberg i. Pr., die er gemeinsam mit Herrn Lintaler vor dreiunddreißig Jahren gegründet hatte. * Am 31. Juli starb im neunundsechzigsten Lebensjahre Herr Carl Stichling, ehemaliger Prokurist und Geschäftsführer der Firma Paul List Verlag und List L von Bressensdorf in Leipzig. Uber fünfundzwanzig Jahre war er in dieser Stellung tätig. Seit wenigen Jahren lebte er im Ruhestand. Todesnachrichten aus Wissenschaft, Literatur und Kunst Am 22. Juni fiel in den Vogesen als Kriegsfreiwilliger der Dozent für germanische Philologie an der Universität Greifswald Or. Karl Kaiser im 34. Lebensjahre. Nach einer Meldung vom 15. Juli starb im Alter von 84 Jahren Dombaumeister Prof. Ludwig Becker in Mainz; nach einer Meldung vom 17. Juli im Alter von 78 Jahren in Nürnberg der Apotheker vr. Ii. o. Konrad Böhner; nach einer Meldung vom 31. Juli der Bildnismalcr Hofrat Konrad Immanuel Böh - ringer in Dresden; nach einer Meldung vom 13. Juli der Maler Prof. Fritz Erler in München im 72. Lebensjahre; nach einer Meldung vom 16. Juli im Alter von 81 Jahren Universitätsbiblio theksdirektor i. R. Or. Richard Karl Heiland in Erlangen; am 26. Juli bei der Besichtigung des Forts Eben-Emael im Alter von 54 Jahren der Dichter Prof. Kurt Kluge; am 16. Juli im 83. Lebensjahre der Zoologe Geheimrat Prof. vr. Alexander König in Bonn; nach einer Meldung vom 24. Juli als Ober leutnant in einem Landcsschützeuregimeut in Polen der Heimat forscher RudolfOpitz aus Kirschmcilcr; nach einer Meldung vom 29. Juli im Alter von 44 Jahren der Internist Pros. Or. Otto Satte in Wien; nach einer Meldung vom 11. Juli im 72. Lebens jahre Or. Theo Sommerlaud, Professor für mittelalterliche und Wirtschaftsgeschichte an der Martin-Luther-Uuiversität Halle- Wittenberg; am 12. Juli in Nom im 78. Lebensjahre der Maler Prof. Friedrich Stahl; nach einer Meldung vom 13. Juli im Alter von 76 Jahren der niedersächjische Heimatschriftsteller Pastor Karl Uhden in Hannover. vauotschriftleiter: I>r. Hellmuth Lanaenbucher, Schömberg. — Stellvertreter des HauptschrtftleiterS: Frau . - Verlag: Verlag d^s Börsenveretns der Deutschen Buchhändler zu Satter Herfurth, Leipzig. dttion: Leipzig 0 1, .. serlag des Börfenvereins der Deutschen Buchhändler z- Gerichtsweg 2S, Postschlteßfach 274/75. — Druck: Ernst Hedrtch Nachf., L Zur Zeit ist Preisliste Nr. 8 gültig I , Wagner, Leipzig. — Verantw. Anzeigenleiter: Leipzig. — Anschrift der Schriftleitung und Expe- eipztg 0 1, Hospttalstraße 11a—18. «84 Nr. 181 Dienstag, den 6. August 1S4Ü
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