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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.08.1940
- Strukturtyp
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- 1940-08-06
- Erscheinungsdatum
- 06.08.1940
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legenheit zur Auslage ihrer Bücher nicht Vorbeigehen zu lassen. In den Berufscrziehungswerken werden die Räume einschließ lich Licht und Heizung kostenlos zur Verfügung gestellt, während der örtliche Buchhändler die Transport- und Auslagekosten, so fern sie überhaupt entstehen, übernimmt. Auf den einzelnen Auslagctischen kann auch die Firma des Buchhändlers genannt werden. Es ist darüber hinaus empfehlenswert, in den Haupt besuchsstunden einen beauftragten Mitarbeiter des Buchhändlers zu Erläuterungszwecken zur Verfügung zu stellen. Die wirksame Unterstreichung dieser Fachbuchauslagen kann dadurch erreicht werden, daß in der Ausstellungszeit auch die Schaufenster der örtlichen Buchhändler auf den Neubeginn der Abend-Lehrgemeinschaften in den Berufserziehungswerken durch entsprechende Fachbuchauslagen Hinweisen. Der Kreis- berusswalter der DAF. stellt gern ein graphisch gut gestaltetes Plakat mit dem Leitwort »Mehrkönnen macht stärker — Dich und Dein Volk« zur Verfügung, das als Mittelpunkt der Fenster auslage gewählt werden kann. Ein weiterer Hinweis auf die Arbeitsprogrammhefte des Berufserziehungswerkes und den Zeitpunkt des Neubeginns der beruflichen Abend-Lehrgemein- schasten wäre im Schaufenster erwünscht. Wann? Der Herbst- und Winterabschnit der Arbeit der Berufserzie hungswerke beginnt in der dritten Septemberwoche. Es wäre also erwünscht, wenn einheitlich im gesamten großdeutschen Reichs gebiet im September diese Fachbuch-Ausstellungen in den Berufserzichungswerken, verbunden mit entsprechenden Schau fensterauslagen, veranstaltet werden würden. Sicherlich kann über den genauen Zeitpunkt des Beginnes und des Endes eine örtliche Verständigung jeweils erreicht werden, jedoch soll normaler weise der Monat September der eigentliche Auslagemonat sein. Wozu? Wozu die 270 überbetrieblichen Berufserziehungswerke und 117 betriebsgebundenen Berufserziehungswerke in Großbetrieben diese Fachbuchauslagen benutzen wollen, braucht nicht mehr be sonders betont zu werden. Es handelt sich um ein Teilgebiet der Leistungssteigerung schlechthin, die bereits vor dem Kriege begann, während des Krieges nicht abriß, sondern sogar verschiedenen Höhepunkten zugeführt werden konnte, und die auch nach dem Kriege weiter geführt werden muß. Die auf diese Weise erzielte Verfestigung des Verhältnisses des Praktikers zum Fachbuch wird auch über die Kriegszeit hinaus ihre Bedeutung haben und dem Fachbuch nicht nur neue Leser, sondern auch dem Buchhandel neue Käufer zuführen. Aus der engen Arbeitsgemeinschaft Berufserziehungs werk und Fachbuchhandel kann also eine gute und erfolgverspre chende Zukunstentwicklung abgeleitet werden. Zur Wirtschaftslage Von Pros. Dr. G. Menz Die Neuordnung Europas — Das Schicksal des Goldes — Einzelhandelsumsätze ISZS Die Rede des Reichswirtschaftsministers Funk vor Ver tretern der in- und ausländischen Presse am 25. Juli über Fragen der europäischen Wirtschaftspolitik hat zum erstenmal vor der breiteren Öffentlichkeit ein Bild der möglichen wirt schaftlichen Neuordnung Europas nach Beendigung des Krieges gezeichnet. Eine wertvolle Ergänzung dazu brachten Ausführun gen des Präsidenten der Reichswirtschastskammer Pietzsch vor der Deutschen Akademie. Schon früher hatte der Präsident des deutschen Werberats, Prof. vr. Hunke, gelegentlich Gedanken zu demselben Thema entwickelt, die er jetzt zusammengefaßt in einem Werke »Hanse, Downing Street und Deutschlands Lebensraum«, soeben erschienen in der Haude L Spenerschen Buchhandlung Max Paschke in Berlin, der Allgemeinheit zugänglich macht. Der Begriff des deutschen Lebensraums, der nicht topographischer, sondern politischer Natur ist, verlangt nach Hunke zwingend: »1. einen ausreichenden Raum, um in geschlossener Siedlung in Europa leben und wachsen zu können; 2. die Zurückverlegung des Schwerpunktes der deutschen Wirtschaft in den eigenen Raum, um in politischer und wirtschaftlicher Unabhängigkeit das eigene Leben gestalten zu können; 3. die Anerkennung der Entwicklung einer festlaudeuropäischen Wirtschaftsgemeinschaft, die eine Ausschöpfung aller eigenen wirtschaftlichen Kräfte zu läßt und die gegenseitige Ergänzung durch die Wirtschaftsleistung befreundeter und im Ernstfall zugänglicher Nachbarstaaten sicher stellt, und 4. Zutritt zu den Rohstoffquellen der übrigen Erde in dem Maße, wie das in der Welt üblich und möglich ist.« Auf gabe ist also -Schaffung einer neuen lebensgesetzlichen Wirt schaftsordnung, einer Rechtsgemeinschaft, die den wirtschaftlichen Verkehr im Interesse aller Beteiligten auf lange Sicht gewähr leistet und sichert«. Das war nach Hunkes Ansicht schon einmal für den größten Teil Europas erreicht durch die Hanse. »Die Hanse huldigte in ihrein wirtschaftlichen Tun und Treiben dem Grundsatz der Achtung vor dem eigenen und vor dem fremden Volkstum.« »Die Hanse kannte keinen Imperialismus.« »Die Hanse bekannte sich zum Prinzip der Erschließung der Wirt schaftskräfte.» »Die Hanfe hatte stets das Interesse beider Wirt schaften vor Augen.« Die englische Idee -Downing Street« ver tritt in allem das genaue Gegenteil. Wenn die Welt jetzt von ihrer Tyrannei befreit und erlöst wird, kann und soll in allem an das Vorbild der Hanse angeknüpft werden. Der deutsche Reichsgedanke in diesem Sinne ist niemals Herrschafts-, sondern Ordnungsgedanke. Die tragenden Grundsätze der wirtschaftlichen Ordnung sind: 1. Jedes wirtschaftliche Zusammenarbeiten hat imnier zwei Seiten. Geben und Nehmen gehören unabdingbar zusammen. 2. Einfuhr und Ausfuhr sind aus die Dauer der Zeit untrennbar verbunden, d. h. man kann auf die Dauer nicht mehr kaufen, als man bezahlen kann. 3. Man kann nur mit Gütern, Leistungen und Diensten bezahlen. So weit Hunke. Aus allen Zeugnissen ergibt sich, daß auch das neue Europa ein Gefüge selbständiger Staaten sein wird, von denen jeder die Verant wortung für die Ordnung im eigenen Bereich trägt. Es wird also keine Zoll- und Währungsunion geben. Als geordnetes Ge füge wird aber auch es selbst von dem Grundsatz, daß Gemein nutz vor Eigennutz gehe, beherrscht sein. Seine Freiheit wird in der Unabhängigkeit von fremder Willkür, nicht aber in eigener Zügellosigkeit und chaotischer Unordnung bestehen. Es bleibt demnach bei Lenkung und Planung in allem Notwendigen. Eine Rückkehr zu altem »Liberalismus« kommt nicht in Frage. Eine Antwort in diesem Sinne dürfte schon im Frühjahr der Sonderabgesandte Roosevelts, Sumner Wells, mitgenommen haben. Mit der Neuordnung Europas muß sich ja auch USA. auseinandersetzen. Zur Zeit jener Informationsreise vor den etwa gleichzeitigen Unterhandlungen im Haag, bei denen der aus USA. herübergekommene und sofort danach wieder dahin zurück kehrende ehemalige belgische Ministerpräsident van Zeeland seli gen Angedenkens maßgeblich beteiligt war, stand der deutsche Siegeszug, der England isolierte und sturmreif machte, noch bevor. Seitdem ist die Stellung des künftigen Europa noch stärker geworden. Roosevelt scheint jedoch, gestützt auf die zwanzig Mil liarden Gold in USA., immer noch nicht bereit zu sein, sich damit abzufinden, daß dieses neue Europa und damit die ganze Welt nicht mehr auf den alten »Liberalismus« zurückzuzwingen, d. h. nicht mehr unter die Tyrannei des Goldes zu beugen ist. Der anfangs noch von London—Paris angekündigte Plan, unter den, Einfluß des Krieges den Goldblock des Washingtoner Wäh rungsabkommens von 1936 in einen Weltbund des Kapitals gegen die autoritären Staaten umzuformen und zu erweitern, ist an der Macht der Tatsachen zerschellt. Der Gedanke, mit Hilfe einer panamerikanischen Bank von USA.-Golds gnaden wenig stens den amerikanischen Kontinent gegen die autoritären Staa- 2 82 Nr. 181 Dienstag, den 6. August 1S40
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